Helena Petrovna Blavatsky: Unterschied zwischen den Versionen
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Auf diesen Reisen kam Helena Petrovna Blavatsky in Kontakt mit verschiedenen Eingeweihten und Meistern in Kontakt, welche sie in die geistigen Lehren einführten. In Kairo wurde sie für eine kurze Zeit Schülerin dem [[Kopten|koptischen]] [[Magier]] [[Paulos Metamon]]. | |||
1851 traf sie auf der Weltausstellung in London ihren [[Meister Morya]] erstmals im physischen Körper. Meister Morya war ihr seit der Kindheit immer wieder in [[Visionen]] erschienen. | |||
In Quebec studierte sie den indianischen [[Schamanismus]], in New Orleans den [[Voodoo]] Kult. | |||
1856 kam sie nach Frankreich und studierte den dort [[Mesmerismus]], eine dort damals populäre Heilmethode mittels [[Suggestion]] und Energieübertragung. | |||
In [[Paris]] kam sie auch in Kontakt mit spiritistischen Kreisen und wurde Anhängerin des [[Spiritismus]]. | |||
In den Jahren 1867-1869 hielt sie sich in Italien während des Risorgimento, also dem italienischen Unabhängigkeitskamp, auf und entwickelte dort eine Ablehnung des Klerikalismus der [[Katholische Kirche|katholischen Kirche]]. | |||
1871/1872 war sie in Ägypten und gründete dort die [[Societe Spirite]] | |||
==Gründung der Theosophischen Gesellschaft in Amerika== | ==Gründung der Theosophischen Gesellschaft in Amerika== |
Version vom 30. September 2013, 05:03 Uhr
Helena Petrovna Blavatsky, 1831-1891, war die Begründerin der Theosophie sowie der Theosophischen Gesellschaft. Helena Petrovna Blavatsky war Okkultistin und Schriftstellerin deutsch-russischer Herkunft. Helena Blavatsky war eine wichtige Wegbereiterin der Praxis von Yoga, Meditation und buddistischer Übungen in Europa und Amerika. Sie lehrte die Einheit des innersten Kerns aller Religionen auf der ganzen Welt. Indienbegeisterung gab es in Europa schon seit dem Mittelalter: Christoph Kolumbus wollte ja den Seeweg nach Indien entdecken. Seit den Schriften von Friedrich Schlegel, August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schelling und den Übersetzungen der Bhagavad Gita und der Upanishaden Anfang des 19. Jahrhunderts wurden viele Intellektuelle der deutschen Romantik und des Deutschen Idealismus von Yoga, Vedanta und indischer Kultur inspiriert. Die Beschäftigung der Intellektuellen wie Heinrich Heine, Arthur Schopenhauer etc. mit Yoga und Buddhismus blieb weitestgehend theoretsicher Natur. Helena Petrovna Blavatsky legte den Grundstein für die tatsächliche Übung von östlichen spirituellen Techniken und machte so die spirituelle Praxis aus dem Osten einem breiten Publikum im Westen zugänglich.
Der Mädchenname von Helena Blavatsky war Helena Petrovna von Hahn-Rottenstern. Nach ihrer ersten Ehe war ihr russischer Name Yelena Petrovna Blavatskaya. Nach ihrer Ehe ließ sie ihren Namen anglisieren und nannte sich Helena Petrovna Blavatsky.
Helena Petrovna - kurz zusammengefasst
(In Anlehnung an: Helena Petrowna Blavatsky: Lexikon der Geheimlehren, Hannover 1997)
Helena Petrovna Blavatsky war eine der schillerndsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Ihr außergewöhnliches Auftreten, ihr unerschöpfliches Wissen und ihre bahnbrechenden Ideen versetzten die geistige Welt ihrer Zeit in Erstaunen, fesselten und bereicherten sie und gaben ihr Impulse, die bis in die heutige Zeit unvermindert fortwirken. Sie verfolgte das Ziel, die spirituelle Intuition im Menschen zu wecken und lebendig zu erhalten. Helena Petrovna Blavatsky trug maßgeblich dazu bei, die nahezu blinde Wissenschaftsgläubigkeit und den überlebten Dogmatismus des 19. Jahrhunderts zu überwinden.
Wer war diese erstaunliche Frau?
Kindheit und Jugend
Helena Petrovna Blavatsky wurde am 12. August 1831 in Jekaterinoslaw (heute Dnjepropetrowsk) in Südrussland geboren. Väterlicherseits stammte sie von der deutschen Adelsfamilie von Hahn ab, mütterlicherseits war sie die Enkelin der russischen Prinzessin Helena Dolgoruki. Ihr Vater hieß Peter von Hahn, ihr Großvater Alexis Hahn von Rottenstein-Hahn. Helena Petrovna von Hahn-Rottenstern Mutter hieß Helene Hahn, geborene Fadejew. Helena Petrovna von Hahn-Rottenstern war also Enkelin der Prinzession Helena Dolgoruki. Bereits in der Kindheit zeigte Helena Petrovna Blavatsky einen ausgeprägten, willensstarken Charakter, der sich vielfach nicht in die begrenzende Etikette der russischen Hocharistokratie zwängen ließ.
Bereits als Zwölfjährige verfasste Helena Petrovna Blavatsky automatisch schreibend umfangreiche Manuskripte, die ihr von einer verstorbenen Deutschrussin medial übermittelt worden seien, mit deren Bildern und Briefen sie als Fünfjährige gespielt hatte. Helena Petrovna Blavatskys Interesse für Esoterik wurde durch die umfangreiche Bibliothek ihres Urgroßvaters, eines Freimaurers mit rosenkreuzerischer Ausrichtung, geweckt, die sie ausgiebig studierte. Man schrieb ihr eine hohe „Sensitivität“ zu, da sie in ihrer Umgebung ständig Spukgestalten bzw. Geister wahrnahm. Von ihrer Familie wurde sie wegen Somnambulismus (Schlafwandeln) mehrfach einem Exorzismus unterzogen.
Im Alter von siebzehn Jahren heiratete sie den sehr viel älteren General und Staatsrat Nikifor Blavatzky (auch: Blavatsky, eigentlich Blavacki), Vizegouverneur der russischen Kaukasus-Provinz Jerewan im heutigen Armenien.
Bereits nach kurzer Zeit, nach eigenen Angaben nach drei Monaten, verließ sie ihren Mann wegen des großen Altersunterschiedes als Jungfrau und floh nach Ägypten. Als nach zwei Jahren die gesetzlichen Voraussetzungen zur Anerkennung der Trennung erfüllt waren, nahm sie wieder Kontakt zu ihrer Familie auf und reiste mit ihrem Vater nach London.
Reisejahre
1848 verließ Helena Petrovna Blavatsky Russland und begab sich auf abenteuerliche und strapaziöse Reisen, die ihr Leben jahrzehntelang bestimmen sollten und sie in fast alle Teile der Welt führten. Sie bereiste wiederholt Afrika, Europa, Amerika und Asien, und sie brachte sogar das Kunststück fertig, über Indien nach Tibet zu gelangen, das zu der damaligen Zeit für Ausländer verschlossen war.
Auf diesen Reisen kam Helena Petrovna Blavatsky in Kontakt mit verschiedenen Eingeweihten und Meistern in Kontakt, welche sie in die geistigen Lehren einführten. In Kairo wurde sie für eine kurze Zeit Schülerin dem koptischen Magier Paulos Metamon.
1851 traf sie auf der Weltausstellung in London ihren Meister Morya erstmals im physischen Körper. Meister Morya war ihr seit der Kindheit immer wieder in Visionen erschienen.
In Quebec studierte sie den indianischen Schamanismus, in New Orleans den Voodoo Kult.
1856 kam sie nach Frankreich und studierte den dort Mesmerismus, eine dort damals populäre Heilmethode mittels Suggestion und Energieübertragung.
In Paris kam sie auch in Kontakt mit spiritistischen Kreisen und wurde Anhängerin des Spiritismus.
In den Jahren 1867-1869 hielt sie sich in Italien während des Risorgimento, also dem italienischen Unabhängigkeitskamp, auf und entwickelte dort eine Ablehnung des Klerikalismus der katholischen Kirche.
1871/1872 war sie in Ägypten und gründete dort die Societe Spirite
Gründung der Theosophischen Gesellschaft in Amerika
1873 erwarb H. P. Blavatsky die amerikanische Staatsbürgerschaft und ließ sich in New York nieder. Hier lernte sie ihren wichtigsten Mitarbeiter kennen, den irischen Rechtsanwalt William Quan Judge, mit dem sie eine tiefe Seelenverwandtschaft verband. Gemeinsam mit Judge (1851–1896) und Colonel Henry Steel Olcott (1832–1907) gründete sie am 17. November 1875 in New York die Theosophische Gesellschaft.
Aufgrund ihrer zahlreichen Veröffentlichungen in verschiedenen Zeitschriften wurde Helena Petrovna Blavatsky schnell bekannt. Ihre jeweiligen Wohnsitze entwickelten sich schnell zu einem Treffpunkt für Wissenschaftler, Dichter, Künstler, Philosophen und Politiker, die oft von weit her anreisten, um mit ihr in einen regen Gedankenaustausch zu treten. 1877 veröffentlichte sie ihr erstes umfangreiches Werk, Isis Entschleiert, das weltweit großes Aufsehen erregte.
In ihren Schriften und Lehren wies Helena Petrovna Blavatsky immer wieder darauf hin, dass nur eine Synthese von Wissenschaft, Religion und Philosophie in unserem Denken die vielfältigen phänomenalen Erscheinungen, die wir um uns herum beobachten können, ursächlich und zufriedenstellend zu erklären vermag. Es war ihr ein dringendes Anliegen, dem vorherrschenden Einfluss des Materialismus mit seinen oft verderblichen Folgen für das Denken und Handeln der Menschen ein um geistige Aspekte erweitertes, lebendiges Weltbild gegenüberzustellen.
Sie betrachtete es dabei als ihre Aufgabe, „zu zeigen, dass die Natur nicht 'ein zufälliges Zusammentreffen von Atomen' ist, ... dem Menschen seinen richtigen Platz im Weltenplan zuzuweisen, die uralten Wahrheiten, welche die Basis aller großen Religionen sind, aus Erniedrigung zu befreien, und ... die fundamentale Einheit, aus der sie alle entsprungen sind, aufzudecken; schließlich zu zeigen, daß die Wissenschaft moderner Zivilisation niemals der occulten (noumenalen, ursächlichen) Seite der Natur nahegekommen ist“ (Die Geheimlehre, Band I, S. XXIX).
Der tiefgreifende Einfluß, den ihre Werke Die Geheimlehre, Isis Entschleiert und Die Stimme der Stille bis auf den heutigen Tag ausüben, offenbart sich auch in der verblüffenden Annäherung der Forschungsergebnisse in den verschiedenen Zweigen der modernen Wissenschaft an die von ihr erneut veröffentlichten Lehren. Vertreter der Physik, Chemie, Biochemie und Biologie wagten es zunehmend, sich etablierten Lehrmeinungen entgegenzustellen und in ihren Forschungen auch philosophisch-geisteswissenschaftliche Aspekte zu berücksichtigen, wie sie in H. P. Blavatskys Werken angedeutet werden. So lehren sie u. a. den unwirklichen und täuschenden Charakter der Materie; die Tatsache, dass die physische Welt auf Energie beruht und von „Leben“ erfüllt ist, so daß es wahrhaft nichts Totes gibt; die innere Natur und Zusammensetzung des Atoms und aller Wesenheiten. Die erneute Herausgabe der Lehren von „Reinkarnation“ und „Karma“ hat neues Licht auf den Werdegang des Menschen geworfen. So ist eine zunehmende Tendenz zu erkennen, die in bezug auf den Menschen rein materialistischen Lehren zugunsten einer spirituellen, von Geist und Intelligenz geleiteten Evolution zu verwerfen. Mit diesen Erkenntnissen werden viele Hypothesen und Theorien hinfällig, die sich zum Teil über Jahrhunderte halten konnten und immer noch hartnäckig verteidigt werden.
Helena Petrovna Blavatsky in Indien
1879 übergab H P. Blavatsky die Geschäftsführung sowie die Leitung der inneren Abteilung (ES) der Theosophischen Gesellschaft an Judge und reiste mit Olcott nach Indien. Hier gründete sie 1881 in Bombay den indischen Zweig der Theosophischen Gesellschaft. Sie bereiste ganz Indien und hielt Vorträge, die überall auf begeisterte Zustimmung trafen.
Rückkehr nach Europa
1884 und endgültig 1885 kehrte H. P. Blavatsky nach Europa zurück, um sich in Würzburg, Ostende und schließlich in London mit voller Kraft ihrem zweiten Hauptwerk zu widmen. 1888 veröffentlichte sie Die Geheimlehre, in der sie anhand einer schlicht unübersehbaren Fülle fundamentalen Wissens aus nahezu allen Kulturkreisen ein Licht auf die tieferen Lebenszusammenhänge wirft, um sie in ihrer Kausalität zu veranschaulichen. Bis heute bietet Die Geheimlehre mit ihren vielen Hinweisen und Anregungen ein noch wenig erforschtes Feld, das auch in der modernen Wissenschaft immer wieder Berücksichtigung findet.
An dieser Stelle ist es angebracht, auf die Tatsache hinzuweisen, daß Helena Petrovna Blavatsky ihren vielfältigen Aktivitäten in Indien und Europa sowie ihrer unvorstellbar umfangreichen literarischen Tätigkeit nur nachkommen konnte, weil sie alle organisatorischen Verpflichtungen von seiten der Theosophischen Gesellschaft in den zuverlässigen Händen ihres treuen Freundes William Quan Judge wußte, der ihr Zeit seines Lebens den Rücken stärkte und nach ihrem Tod ihr Lebenswerk fortsetzte.
In ihren letzten Lebensjahren sammelte Helena Petrovna Blavatsky Beiträge für das Theosophical Glossary, das ihre Hauptwerke weiter erläutern und schwierige Begriffe erklären sollte. Sie hat nicht alle Beiträge eigenhändig geschrieben, sie aber zum großen Teil selbst ausgesucht und in vielen Fällen den Büchern geistesverwandter Autoren entlehnt. Die Veröffentlichung des Theosophical Glossary erlebte sie nicht mehr.
Helena Petrovna Blavatsky hatte in den letzten Lebensjahren immer wieder mit schweren Krankheiten zu ringen, von denen sie oft wie durch ein Wunder geheilt wurde. Als sie am 8. Mai 1891 von dieser Welt ging, löste sie einen regen Telegrammwechsel zwischen drei Kontinenten aus. Große Zeitungen widmeten ihr Leitartikel und würdigten ihr Lebenswerk, das auch heute, mehr als hundert Jahre nach ihrem Tod, noch unvermindert aktuell ist.