Allumfassendes Gebet: Unterschied zwischen den Versionen
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==Das wunderbare allumfassende Gebet von Swami Sivananda== | |||
''- Artikel von Diana Helen Fegert, Januar 2023 -'' | |||
Jeden Morgen und jeden Abend bete ich das allumfassende Gebet, genauso wie es auch bei [https://www.yoga-vidya-kompakt.de/ Yoga Vidya] und in den Sivananda Yoga [[Ashram]]s weltweit praktiziert wird. Manch einer mag jetzt vielleicht denken, dass es doch eine altbackene Tradition sei, morgens und abends zu beten. Ich tue es trotzdem und ich gehöre sicher nicht zu den [[Mensch]]en, die ihr [[Leben]] lang regelmäßig [[religiöse Praktiken]] ausgeführt haben. Eher im Gegenteil, ich stand der [[Kirche]] und ihren Traditionen lange Zeit meines Lebens recht fern und glaubte nicht einmal an ein Konzept, das Gott hieß. Aber ich meditierte seit jungen Jahren regelmäßig und praktizierte eine sanfte Form des Hatha Yoga. Das Meditieren und die Hinwendung zur Natur waren zeitlebens meine Religion gewesen. Auf diesem Wege erfuhr ich ein Gefühl der [[Einheit]], das ich sehr liebte und weiters machte ich mir lange Zeit wenig Gedanken. Während meiner Yogalehrerausbildung, von der ich in meinem Beitrag „serve, love, give, purify, meditate, realize“ berichtete, wurde mir dann beim Studium des [[Raja Yoga|Raja-Yoga]] und der verschiedenen Zustände von [[Samprajnata Samadhi]] bewusst, dass mich meine [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditationspraxis] und Hinwendung zur Natur zur Einheit, zu einem Verlassen des Gefühls der [[Getrenntheit]], geführt hatten. So hatte ich längst Gott – das [[Einssein]], die [[Harmonie]] mit etwas Umfassenderem, etwas Höherem – für mich gefunden. Ich spürte Liebe, fühlte Verbundenheit und verlor in diesen Momenten das Gefühl der Angst, des Getrenntseins. Immer wieder versenkte ich mich in die Meditation und bei Spaziergängen in der Natur praktizierte ich mit der Zeit die Achtsamkeitsmeditation, die sich einfach ganz natürlich entwickelte. Mein [[Geist]], der schon gezähmt war wie ein eingerittenes Pferd, fand in der Schönheit der Schöpfung noch leichter und schneller zur Stille. | |||
Als ich vor elf Jahren zum ersten Mal im Ashram in Bad Meinberg war, begegnete ich mit dem allumfassenden Gebet von Swami Sivananda und dem alltäglichen Kirtansingen auch den Traditionen seines Ashrams in Rishikesh, den er gegründet hat und dessen Energiefeld von dort auch zu uns hinüber strahlt. Daran habe ich keinen Zweifel und rückblickend empfinde ich dies auch als Begegnung mit Swami Sivananda selbst, mit seiner wunderbaren Energie, die in all seinen Ashrams weltweit wirkt, in denen er jeden Tag angerufen und geehrt wird. Wieder zu Hause und fernab von Bad Meinberg fuhr ich fort mit diesen Traditionen, denn allein das Kirtan-Singen hatte einen Samen in mein Herz gepflanzt, wie ich es zuvor in meinem Leben selten erlebt hatte. Ich finde, es gibt kaum etwas Erhebenderes, als hingebungsvoll Mantras zu singen. Lange Zeit war mir gar nicht so recht bewusst, dass es gesungene Gebete waren und dass ich damit Gottes Namen rief. Zumindest hatte ich all das nicht so recht ernst genommen. Heute nehme ich es allerdings sehr ernst. Ich glaube, dass die Energie der Gottheit, die man im Gebet und beim Singen anruft, zu einem hinabsteigt, aus den himmlischen Gefilden, und im Herzen eines Menschen Platz nimmt, ihn unterstützt, reinigt und auch in positiver Art und Weise betört, so dass man immer und immer wieder dem Reiz des Singen des göttlichen Namens nachkommen will, wenn das Herz erst einmal am köstlichen Nektar des Himmels genascht hat. | |||
Auch in dem allumfassenden Gebet von Swami Sivananda wird Gott angerufen – Brahman. Für mich steckt in diesem Gebet ganz viel Wahrheit und Weisheit der bei Yoga Vidya praktizierten [[Yogaweg]]e. Und mit jedem Mal, wo ich es bete, verstehe ich ein wenig mehr. Es spiegelt die Yamas und Niyamas, indem es den Weg aufzeigt, das niedere Selbst zu überwinden und mit göttlichen Qualitäten zu erfüllen und somit letztendlich der Menschheit und Gott zu dienen. Es ehrt Sat-Chit-Ananda – Sein, Wissen und Seligkeit, das auch in uns residiert. Es verweist uns an das Göttliche in uns selbst, denn [[Brahman]] wohnt in jedem Wesen als göttlicher Funke – Atman. Wenn wir dieses Gebet nur oft genug wiederholen, mit unserer Aufmerksamkeit auf Gott und auf die spirituellen Traditionen gerichtet, reinigt es unser Herz, lässt uns milde und irgendwann auch im Sinne des Karma-Yogas mildtätig werden: Gott in all den Namen und Gestalten zu sehen und ihm in all den Namen und Gestalten zu dienen. Swami Sivanandas Gebet ruft uns außerdem auf, Gott allezeit zu gedenken, seine Herrlichkeit zu singen und seinen Namen stets auf unseren Lippen zu haben. Im achten Kapitel der Bhagavad Gita wiederum sagt Krishna sinngemäß, dass derjenige, der seinen Namen weiterhin unablässig wiederhole und an ihn denke, beim Verlassen des Körpers zu ihm, zu seinem Wesen, gelange. Durch das beständige Wiederholen von Gottes Namen finden wir Geborgenheit und erlangen letzten Endes auch durch diese Hingabe Unsterblichkeit, das Verschmelzen mit unserem Ursprung, mit Gott. – Lass uns in dir bleiben allezeit – die letzte Zeile dieses wunderschönen Gebetes. | |||
Ich glaube, dass all dies ein langsamer, allmählicher Prozess ist und dass die [[Erleuchtung]] in den wenigsten Fällen von heute auf morgen geschieht. Mit yogischen Praktiken wie Meditation, [[Hatha]]- und Kundalini-Yoga, [[Kirtan]]singen und Beten kann man Herz und Seele reinigen, zu [[Gott]] erheben, um sich von Selbstsucht, Gier, Zorn und Hass – wie es in dem allumfassenden Gebet so schön heißt – zu befreien. Ich finde, dass es wahrhaftig eine Befreiung ist, von solchen Gefühlen Abstand zu finden, denn sie bringen das Herz in Aufruhr und uns genau von dem Weg ab, den wir alle so dringlich gehen wollen: Klarheit zu finden, Harmonie, Frieden mit uns und anderen, vollkommene [[Gesundheit]] und Liebe – der Weg des Yoga. In diesem Sinne rufe ich dazu auf, dieses wunderbare, wohlklingende Gebet zu beten, immer tiefer in seine Bedeutung einzutauchen und die großen Lehren der Yogawege darin zu erkennen, dabei die Seele zu reinigen und zu erheben und einen Gruß an unseren Meister zu senden, – ihn auf diese Weise in unseren Herzen lebendig werden zu lassen. Er scheint oft so weit weg, wenn man ihn in den Ashrams und Stadtzentern im Bilderrahmen an der Wand betrachtet, aber wenn man sich mit ihm über seine Traditionen, über sein Gebet verbindet, kommt man ihm nahe und fühlt tief im eigenen Herzen, was für eine erhabene, gütige Seele er ist und wie sehr er sich wünscht, uns alle zu begleiten auf unserem Weg des Yoga – unserem Weg zurück zu unserem wahren Selbst – jenem Selbst, dass in Güte und Frieden, in Harmonie und Mildtätigkeit mit allem anderem im Kosmos verbunden ist. | |||
Om Bolo [[Sadguru]] Sivananda Maharaj Ji Ki, ich grüße dich Swami Sivanada und danke dir so sehr. | |||
Und ich grüße all jene, die dir folgen und deinen Namen und deine [[Tradition]]en ehren und in deinem Sinne am Leben erhalten. | |||
Diana Helen Fegert, Januar 2023 | |||
Das allumfassende Gebet | |||
Von Swami Sivananda | |||
Oh anbetungswürdiger Gott<br> | |||
voll Barmherzigkeit und Liebe, <br> | |||
Gruß Dir, in Demut gebeugt. | |||
Sein ist Dein Wesen, Wissen und Seligkeit. <br> | |||
Allgegenwärtig bist Du, allmächtig, allwissend. <br> | |||
Im Innern aller Wesen wohnst Du. | |||
Gib uns ein verstehendes Herz, <br> | |||
die rechte Einsicht, ausgeglichenes Gemüt,<br> | |||
Vertrauen, Hingebung und Weisheit. | |||
Lege in uns geistige Kraft, <br> | |||
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und Denken und Wollen zu beherrschen. | |||
Befreie uns von Selbstsucht, Gier, Zorn und Hass. <br> | |||
Erfülle unser Herz mit göttlichen Tugenden. <br> | |||
Lass uns Dich erschauen in all den Namen und Gestalten.<br> | |||
Lass uns Dir dienen in all den Namen und Gestalten.<br> | |||
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Lass uns stets Deine Herrlichkeit singen.<br> | |||
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==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
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* [https://blog.yoga-vidya.de/142-2/ Populärste Mantras bei Yoga Vidya] | * [https://blog.yoga-vidya.de/142-2/ Populärste Mantras bei Yoga Vidya] | ||
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/ Englischer Mantra Podcast] | |||
* [https://mantra-meditation.podcaster.de/ Mantra Rezitationen und Erläuterungen], [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditationsanleitungen] | |||
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* [http://mein.yoga-vidya.de/video/video/listTagged?tag=vidya-mantras Mantra-Videos] - Mitschnitte aus den Yoga Vidya [[Ashram]]s | * [http://mein.yoga-vidya.de/video/video/listTagged?tag=vidya-mantras Mantra-Videos] - Mitschnitte aus den Yoga Vidya [[Ashram]]s | ||
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:31 Uhr
Das Allumfassende Gebet ist ein traditionelles Gebet von Swami Sivananda, das in den Seminarhäusern und -zentren von Yoga Vidya während dem Satsang gesungen oder gesprochen wird. Es ist ein Gebet, das sich an das Göttliche in allen Namen und Gestalten - und jenseits aller Namen und Gestalten - richtet. Es ist ein guter Beginn und ein guter Abschluss für jeden Tag. Es eignet sich für alle Yoga Aspiranten als Morgengebet und auch als Abendgebet.
Das Allumfassende Gebet
- Oh anbetungswürdiger Gott voll Barmherzigkeit und Liebe!
- Gruß Dir in Demut gebeugt.
- Sein ist Dein Wesen, Wissen und Seligkeit.
- Allgegenwärtig bist Du, allmächtig, allwissend.
- Im Innern aller Wesen wohnst Du.
- Gib uns ein verstehendes Herz,
- die rechte Einsicht, ausgeglichenes Gemüt,
- Vertrauen, Hingebung und Weisheit.
- Lege in uns geistige Kraft,
- Versuchungen zu widerstehen, Denken und Wollen zu beherrschen.
- Befreie uns von Selbstsucht, Gier, Zorn und Hass.
- Erfülle unser Herz mit göttlichen Tugenden.
- Lass uns Dich erschauen in all den Namen und Gestalten.
- Lass uns Dir dienen in all den Namen und Gestalten.
- Lass uns allezeit Deiner gedenken.
- Lass uns stets Deine Herrlichkeit singen.
- Lass Deinen Namen stets auf unseren Lippen sein.
- Lass uns in Dir bleiben allezeit.
Bedeutung von dem Allumfassenden Gebet
Swami Sivananda ist der Verfasser des „Allumfassenden Gebets“, welches im Englischen unter „Universal Prayer“ bekannt ist und als „Allumfassenden Gebets“ ins Deutsche übersetzt wurde. Es handelt sich um ein wunderschönes Gebet und einer seiner Sätze lautet: befreie uns von Selbstsucht, Gier, Zorn und Hass.“ In diesem Zusammenhang gibt es die Frage, ob dadurch nicht auch Energie in diese Richtung gelenkt wird?
Swami Sivanada und göttliche Inspiration
Swami Sivananda, der Autor dieses Gebets, war ein selbstverwirklichter Meister und wir gehen davon aus, dass er beim Schreiben des Gebets göttlich inspiriert war. Somit kann auch davon ausgegangen werden, dass wenn er das Gebet geschrieben hat, die Energien, die negativen Eigenschaften nicht stärken, sondern zum Guten beitragen werden.
Viele Verse im Allumfassenden Gebet
Das Allumfassende Gebet besteht aus vielen Versen und die meisten davon sind sehr positiv, wie „oh anbetungswürdiger Gott, voll Barmherzigkeit und Liebe“, „Gruß dir in Demut gebeugt“, „Sein ist dein Wesen, Wissen und Seligkeit“, „Allgegenwärtig bist du, allmächtig, allwissend, im Inneren aller Wesen wohnst du“, „Gib uns ein verstehendes Herz, die rechte Einsicht, ausgeglichenes Gemüt, Befreiung, Hingebung und Weisheit“, „Lege in uns geistige Kraft Versuchungen zu widerstehen und Denken und Wollen zu beherrschen“, „Befreie uns von Selbstsucht, Gier, Zorn und Hass.“
Sich nichts vormachen
Inmitten von vielen Sätzen mit erhebenden Worten steht also der eine Satz „Befreie uns von Selbstsucht, Gier, Zorn und Hass“ welchem folgt: „Fülle unser Herz mit göttlichen Tugenden“. Dieser kurze Satz ist ein wichtiger, damit wir uns nichts vormachen. Es ist leicht, sich etwas vorzumachen und darum sei dir immer wieder bewusst ob du selbstsüchtig bist. Vielleicht kaufst du dir ein „tolles“ Kleidungsstück, was gut aussieht, sich gut anfühlt, hast aber bereits 10 Hemden und 20 Hosen.
Dann hilft die Überlegung: bin ich vielleicht etwas selbstsüchtig, bin ich gierig? Oder du regst dich auf, weil andere Schlimmes machen. Dann überlege, ob da vielleicht auch Zorn mit dabei ist. Wenn du dich von anderen Menschen unverstanden fühlst, dann Prüfe, ob da Hass mit im Spiel ist. Es ist wichtig, auch Introspektion zu treiben und es reicht nicht aus, eine rosarote Brille aufzusetzen und sich etwas vorzumachen.
Überprüfe dich selbst
Und auch einfach nur positiv zu sprechen macht dich nicht zu einem positiven Menschen. Die überwiegende Anzahl von Gedanken und Worten sollte positiv sein, aber überprüfe dich auch immer wieder ob Selbstsucht in dein Herz gekommen ist, du gierig oder zornig geworden bist, oder sogar Hass in dein Herz gekommen ist. Sich diese Fragen zu stellen ist wichtig und indem du das universelle Gebet sprichst und dich zu 95 Prozent mit positiven Gedanken auflädst, dir einen kurzen Moment die Frage stellst „habe ich das?“ und dann darum bittest, davon los zu kommen, dann wächst du spirituell sehr gut!
Das wunderbare allumfassende Gebet von Swami Sivananda
- Artikel von Diana Helen Fegert, Januar 2023 -
Jeden Morgen und jeden Abend bete ich das allumfassende Gebet, genauso wie es auch bei Yoga Vidya und in den Sivananda Yoga Ashrams weltweit praktiziert wird. Manch einer mag jetzt vielleicht denken, dass es doch eine altbackene Tradition sei, morgens und abends zu beten. Ich tue es trotzdem und ich gehöre sicher nicht zu den Menschen, die ihr Leben lang regelmäßig religiöse Praktiken ausgeführt haben. Eher im Gegenteil, ich stand der Kirche und ihren Traditionen lange Zeit meines Lebens recht fern und glaubte nicht einmal an ein Konzept, das Gott hieß. Aber ich meditierte seit jungen Jahren regelmäßig und praktizierte eine sanfte Form des Hatha Yoga. Das Meditieren und die Hinwendung zur Natur waren zeitlebens meine Religion gewesen. Auf diesem Wege erfuhr ich ein Gefühl der Einheit, das ich sehr liebte und weiters machte ich mir lange Zeit wenig Gedanken. Während meiner Yogalehrerausbildung, von der ich in meinem Beitrag „serve, love, give, purify, meditate, realize“ berichtete, wurde mir dann beim Studium des Raja-Yoga und der verschiedenen Zustände von Samprajnata Samadhi bewusst, dass mich meine Meditationspraxis und Hinwendung zur Natur zur Einheit, zu einem Verlassen des Gefühls der Getrenntheit, geführt hatten. So hatte ich längst Gott – das Einssein, die Harmonie mit etwas Umfassenderem, etwas Höherem – für mich gefunden. Ich spürte Liebe, fühlte Verbundenheit und verlor in diesen Momenten das Gefühl der Angst, des Getrenntseins. Immer wieder versenkte ich mich in die Meditation und bei Spaziergängen in der Natur praktizierte ich mit der Zeit die Achtsamkeitsmeditation, die sich einfach ganz natürlich entwickelte. Mein Geist, der schon gezähmt war wie ein eingerittenes Pferd, fand in der Schönheit der Schöpfung noch leichter und schneller zur Stille.
Als ich vor elf Jahren zum ersten Mal im Ashram in Bad Meinberg war, begegnete ich mit dem allumfassenden Gebet von Swami Sivananda und dem alltäglichen Kirtansingen auch den Traditionen seines Ashrams in Rishikesh, den er gegründet hat und dessen Energiefeld von dort auch zu uns hinüber strahlt. Daran habe ich keinen Zweifel und rückblickend empfinde ich dies auch als Begegnung mit Swami Sivananda selbst, mit seiner wunderbaren Energie, die in all seinen Ashrams weltweit wirkt, in denen er jeden Tag angerufen und geehrt wird. Wieder zu Hause und fernab von Bad Meinberg fuhr ich fort mit diesen Traditionen, denn allein das Kirtan-Singen hatte einen Samen in mein Herz gepflanzt, wie ich es zuvor in meinem Leben selten erlebt hatte. Ich finde, es gibt kaum etwas Erhebenderes, als hingebungsvoll Mantras zu singen. Lange Zeit war mir gar nicht so recht bewusst, dass es gesungene Gebete waren und dass ich damit Gottes Namen rief. Zumindest hatte ich all das nicht so recht ernst genommen. Heute nehme ich es allerdings sehr ernst. Ich glaube, dass die Energie der Gottheit, die man im Gebet und beim Singen anruft, zu einem hinabsteigt, aus den himmlischen Gefilden, und im Herzen eines Menschen Platz nimmt, ihn unterstützt, reinigt und auch in positiver Art und Weise betört, so dass man immer und immer wieder dem Reiz des Singen des göttlichen Namens nachkommen will, wenn das Herz erst einmal am köstlichen Nektar des Himmels genascht hat.
Auch in dem allumfassenden Gebet von Swami Sivananda wird Gott angerufen – Brahman. Für mich steckt in diesem Gebet ganz viel Wahrheit und Weisheit der bei Yoga Vidya praktizierten Yogawege. Und mit jedem Mal, wo ich es bete, verstehe ich ein wenig mehr. Es spiegelt die Yamas und Niyamas, indem es den Weg aufzeigt, das niedere Selbst zu überwinden und mit göttlichen Qualitäten zu erfüllen und somit letztendlich der Menschheit und Gott zu dienen. Es ehrt Sat-Chit-Ananda – Sein, Wissen und Seligkeit, das auch in uns residiert. Es verweist uns an das Göttliche in uns selbst, denn Brahman wohnt in jedem Wesen als göttlicher Funke – Atman. Wenn wir dieses Gebet nur oft genug wiederholen, mit unserer Aufmerksamkeit auf Gott und auf die spirituellen Traditionen gerichtet, reinigt es unser Herz, lässt uns milde und irgendwann auch im Sinne des Karma-Yogas mildtätig werden: Gott in all den Namen und Gestalten zu sehen und ihm in all den Namen und Gestalten zu dienen. Swami Sivanandas Gebet ruft uns außerdem auf, Gott allezeit zu gedenken, seine Herrlichkeit zu singen und seinen Namen stets auf unseren Lippen zu haben. Im achten Kapitel der Bhagavad Gita wiederum sagt Krishna sinngemäß, dass derjenige, der seinen Namen weiterhin unablässig wiederhole und an ihn denke, beim Verlassen des Körpers zu ihm, zu seinem Wesen, gelange. Durch das beständige Wiederholen von Gottes Namen finden wir Geborgenheit und erlangen letzten Endes auch durch diese Hingabe Unsterblichkeit, das Verschmelzen mit unserem Ursprung, mit Gott. – Lass uns in dir bleiben allezeit – die letzte Zeile dieses wunderschönen Gebetes.
Ich glaube, dass all dies ein langsamer, allmählicher Prozess ist und dass die Erleuchtung in den wenigsten Fällen von heute auf morgen geschieht. Mit yogischen Praktiken wie Meditation, Hatha- und Kundalini-Yoga, Kirtansingen und Beten kann man Herz und Seele reinigen, zu Gott erheben, um sich von Selbstsucht, Gier, Zorn und Hass – wie es in dem allumfassenden Gebet so schön heißt – zu befreien. Ich finde, dass es wahrhaftig eine Befreiung ist, von solchen Gefühlen Abstand zu finden, denn sie bringen das Herz in Aufruhr und uns genau von dem Weg ab, den wir alle so dringlich gehen wollen: Klarheit zu finden, Harmonie, Frieden mit uns und anderen, vollkommene Gesundheit und Liebe – der Weg des Yoga. In diesem Sinne rufe ich dazu auf, dieses wunderbare, wohlklingende Gebet zu beten, immer tiefer in seine Bedeutung einzutauchen und die großen Lehren der Yogawege darin zu erkennen, dabei die Seele zu reinigen und zu erheben und einen Gruß an unseren Meister zu senden, – ihn auf diese Weise in unseren Herzen lebendig werden zu lassen. Er scheint oft so weit weg, wenn man ihn in den Ashrams und Stadtzentern im Bilderrahmen an der Wand betrachtet, aber wenn man sich mit ihm über seine Traditionen, über sein Gebet verbindet, kommt man ihm nahe und fühlt tief im eigenen Herzen, was für eine erhabene, gütige Seele er ist und wie sehr er sich wünscht, uns alle zu begleiten auf unserem Weg des Yoga – unserem Weg zurück zu unserem wahren Selbst – jenem Selbst, dass in Güte und Frieden, in Harmonie und Mildtätigkeit mit allem anderem im Kosmos verbunden ist.
Om Bolo Sadguru Sivananda Maharaj Ji Ki, ich grüße dich Swami Sivanada und danke dir so sehr.
Und ich grüße all jene, die dir folgen und deinen Namen und deine Traditionen ehren und in deinem Sinne am Leben erhalten.
Diana Helen Fegert, Januar 2023
Das allumfassende Gebet
Von Swami Sivananda
Oh anbetungswürdiger Gott
voll Barmherzigkeit und Liebe,
Gruß Dir, in Demut gebeugt.
Sein ist Dein Wesen, Wissen und Seligkeit.
Allgegenwärtig bist Du, allmächtig, allwissend.
Im Innern aller Wesen wohnst Du.
Gib uns ein verstehendes Herz,
die rechte Einsicht, ausgeglichenes Gemüt,
Vertrauen, Hingebung und Weisheit.
Lege in uns geistige Kraft,
Versuchungen zu widerstehen,
und Denken und Wollen zu beherrschen.
Befreie uns von Selbstsucht, Gier, Zorn und Hass.
Erfülle unser Herz mit göttlichen Tugenden.
Lass uns Dich erschauen in all den Namen und Gestalten.
Lass uns Dir dienen in all den Namen und Gestalten.
Lass uns allezeit Deiner gedenken.
Lass uns stets Deine Herrlichkeit singen.
Lass Deinen Namen stets auf unseren Lippen sein.
Lass uns in Dir bleiben allezeit.
Informationen zum Allumfassenden Gebet
Hier findest du Videos und mp3s zum Allumfassendes Gebet. Einen umfangreichen Artikel mit dem vollen Text vom Allumfassendes Gebet findest du auf mein.yoga-vidya.de in Yoga Vidya Kirtanheft Stichwort Allumfassendes Gebet.
Hier der Beginn dieses Liedes, Kirtans bzw. Mantras in vereinfachter Umschrift: Oh anbetungswürdiger Gott voll Barmherzigkeit und Liebe, Gruß Dir, in Demut gebeugt. Im Yoga Vidya Kirtanheft findest du das Allumfassendes Gebet unter der Nummer 802
Allumfassendes Gebet Videos
Hier findest du ein oder mehrere Allumfassendes Gebet Videos:
Video
Hier einige Videos zur Inspiration, zum Mitsingen, zum Genießen:
Lehrvideos mit Noten
Hier ein Lehrvideo, um Allumfassendes Gebet zu singen, zu spielen, auf dem Harmonium oder einem anderen Musikinstrument zu begleiten: keines}}
Erläuterungsvideo zum Allumfassendes Gebet
Hier ein Video mit Erläuterungen, Hintergrundinformationen und Übersetzungen zum Allumfassendes Gebet:
Allumfassendes Gebet Audio mp3s
Hier findest du einige Audio mp3 Dateien zum Allumfassendes Gebet:
Audio mp3 Erläuterungen
Hier findest du eine Kurzvortrag von Sukadev Bretz zum Allumfassendes Gebet:
Siehe auch
Das waren einige Audios und Videos zum Allumfassendes Gebet. Hier einige weitere Infos dazu sowie Links zu weiteren Mantras, Kirtans, Shlokas, Stotras und spirituellen Liedern:
Lieder und Mantras hier im Yoga Wiki
- Arati
- Om Gange Cha Yamune Sapta Sindhu Mantra
- Twameva Mata
- Sarva Dharman Parityajya
- Universal Prayer
Yoga Vidya Kirtanheft
- Yoga Vidya Kirtankeft - alle Kirtans mit Noten, Erläuterungen, vollem Text, Videos und Audios
- Allumfassendes Gebet
- Allumfassendes Gebet Youtube Playlist
- Adi Divya Jyoti
- Mahamrityunjaya Mantra Om Tryambakam Moksha Mantra
- Om Purnamadah
Weitere Links zu Mantras, Kirtans, spirituelle Lieder
/ Englischer Mantra Podcast]
- Mantra Rezitationen und Erläuterungen, Meditationsanleitungen
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