Gegenwärtigkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Was bedeutet Gegenwärtigkeit aus Yoga- und Vedanta-Sicht? ===
=== Was bedeutet Gegenwärtigkeit aus Yoga- und Vedanta-Sicht? ===


In der Yoga-Philosophie und im Vedanta ist Gegenwärtigkeit kein flüchtiger Moment, sondern ein Zustand erhöhter Bewusstheit, in dem der Geist frei von Ablenkung und Identifikation mit Gedanken ist. Sie bedeutet, das Leben unmittelbar zu erfahren, ohne Filter des Egos, ohne Bewertung und ohne Trennung von dem, was ist.
In der [[Yoga Philosophie]] und im Vedanta ist Gegenwärtigkeit kein flüchtiger Moment, sondern ein Zustand erhöhter [[Bewusstheit]], in dem der Geist frei von Ablenkung und [[Identifikation]] mit Gedanken ist. Sie bedeutet, das Leben unmittelbar zu erfahren, ohne Filter des [[Ego]]s, ohne Bewertung und ohne Trennung von dem, was ist.


Im Sanskrit wird dieser Zustand oft mit Begriffen wie „Sakshi Bhava“ – die innere Zeugenhaltung – oder „Chit“, reines Bewusstsein, beschrieben. Das Selbst (Atman) ist immer gegenwärtig – es lebt jenseits von Zeit, Vergangenheit und Zukunft.
Im Sanskrit wird dieser Zustand oft mit Begriffen wie „[[Sakshi Bhava]]“ – die innere Zeugenhaltung – oder „Chit“, reines Bewusstsein, beschrieben. Das Selbst ([[Atman]]) ist immer gegenwärtig – es lebt jenseits von Zeit, Vergangenheit und Zukunft.


„Gegenwärtigkeit ist das Bewusstsein, das allem zugrunde liegt. Wenn du vollkommen präsent bist, bist du frei.“ – Vedanta-Lehre
: ''„Gegenwärtigkeit ist das Bewusstsein, das allem zugrunde liegt. Wenn du vollkommen präsent bist, bist du frei.“'' – Vedanta-Lehre


Im Yoga Sutra von Patanjali (1.2) heißt es: „Yogas chitta vritti nirodhah“ – Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Gedanken im Geist. Wenn der Geist still wird, offenbart sich das Jetzt – die reine Gegenwärtigkeit.
Im [https://schriften.yoga-vidya.de/patanjali-raja-yoga-sutra/ Yoga Sutra von Patanjali] (1.2) heißt es: „Yogas chitta vritti nirodhah“ – Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Gedanken im Geist. Wenn der [[Geist]] still wird, offenbart sich das [[Jetzt]] – die reine Gegenwärtigkeit.


=== Die Essenz der Gegenwärtigkeit ===
=== Die Essenz der Gegenwärtigkeit ===


Gegenwärtigkeit ist mehr als Achtsamkeit – sie ist das Bewusstwerden des Seins selbst. Der gegenwärtige Moment ist das einzige, was wirklich existiert. Vergangenheit ist Erinnerung, Zukunft ist Vorstellung – das Jetzt ist Realität.
Gegenwärtigkeit ist mehr als Achtsamkeit – sie ist das Bewusstwerden des [[Sein]]s selbst. Der gegenwärtige Moment ist das einzige, was wirklich existiert. Vergangenheit ist Erinnerung, Zukunft ist Vorstellung – das [[Jetzt]] ist Realität.


Im Vedanta wird gelehrt, dass Brahman – das Absolute – ewig gegenwärtig ist. Wenn der Mensch sich dessen bewusst wird, erkennt er:
Im Vedanta wird gelehrt, dass [[Brahman]] – das [[Absolute]] – ewig [[gegenwärtig]] ist. Wenn der Mensch sich dessen bewusst wird, erkennt er:


: ''„Ich bin das Bewusstsein, das in allem wirkt. Ich war nie getrennt.“''
: ''„Ich bin das [[Bewusstsein]], das in allem wirkt. Ich war nie getrennt.“''


So ist Gegenwärtigkeit die Brücke zwischen der individuellen Erfahrung und der universellen Wahrheit.
So ist Gegenwärtigkeit die Brücke zwischen der individuellen [[Erfahrung]] und der universellen [[Wahrheit]].


=== Gegenwärtigkeit im Yoga – Praxis und Erfahrung ===
=== Gegenwärtigkeit im Yoga – Praxis und Erfahrung ===
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Im Yoga ist Gegenwärtigkeit ein zentrales Ziel aller spirituellen Übungen:
Im Yoga ist Gegenwärtigkeit ein zentrales Ziel aller spirituellen Übungen:


* In der Asana-Praxis bedeutet sie, jede Bewegung und jeden Atemzug bewusst zu spüren.
* In der [https://www.yoga-vidya.de/yoga-uebungen-fuer-anfaenger-und-fortgeschrittene/ Asana-Praxis] bedeutet sie, jede Bewegung und jeden Atemzug [[bewusst]] zu spüren.
* Im Pranayama lenkt man den Geist in den Atemfluss – die Energie des gegenwärtigen Moments.
* Im [[Pranayama]] lenkt man den Geist in den Atemfluss – die Energie des gegenwärtigen Moments.
* In der Meditation löst man sich von Gedanken und tritt in den Raum stiller Bewusstheit ein.
* In der [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] löst man sich von Gedanken und tritt in den Raum stiller Bewusstheit ein.
* Im Karma Yoga – dem Yoga des Handelns – übt man, jede Handlung mit voller Präsenz, ohne Anhaftung an das Ergebnis, auszuführen.
* Im [https://www.yoga-vidya.de/karma/karma-yoga/ Karma Yoga] – dem Yoga des Handelns – übt man, jede [[Handlung]] mit voller Präsenz, ohne [[Anhaftung]] an das Ergebnis, auszuführen.
 
[[Datei:Swami Sivananda Portrait.jpg|thumb|Sadguru Swami Sivananda 1887-1963]]
'''[[Swami Sivananda]]''' lehrte:
'''[[Swami Sivananda]]''' lehrte:


: ''„Handle, als wäre jeder Moment ein heiliger Akt. In Gegenwärtigkeit liegt die göttliche Kraft des Lebens.“''
: ''„Handle, als wäre jeder Moment ein heiliger Akt. In Gegenwärtigkeit liegt die göttliche Kraft des Lebens.“''


So wird Yoga zu einem Weg, vom Tun ins Sein zu gelangen.
So wird [https://www.yoga-vidya.de/yoga/Yoga] zu einem Weg, vom Tun ins Sein zu gelangen.


=== Was sagen spirituelle Meister über Gegenwärtigkeit? ===
=== Was sagen spirituelle Meister über Gegenwärtigkeit? ===


==== Ramana Maharshi ====
==== Ramana Maharshi ====
 
[[Datei:RamanaMaha.jpg|thumb|Ramana Maharshi 1879-1950]]
Der große Vedanta-Meister lehrte, dass Gegenwärtigkeit identisch mit dem Selbst (Atman) ist.
Der große Vedanta-Meister [[Ramana Maharshi]] lehrte, dass Gegenwärtigkeit identisch mit dem [[Selbst]] (Atman) ist.


„Bleibe still. Wende dich nach innen. Das Jetzt ist das Selbst – unveränderlich, ewig und vollkommen.“
„Bleibe still. Wende dich nach innen. Das Jetzt ist das Selbst – unveränderlich, ewig und vollkommen.“


Seine Lehre der Selbstbefragung (Atma Vichara) – „Wer bin ich?“ – führt direkt in den gegenwärtigen Moment, in dem das Ego verschwindet und reines Bewusstsein bleibt.
Seine Lehre der [[Selbsterforschung|Selbstbefragung]] (Atma Vichara) – „[[Wer bin ich?]]“ – führt direkt in den gegenwärtigen Moment, in dem das [[Ego]] verschwindet und reines Bewusstsein bleibt.


==== Eckhart Tolle ====
==== Eckhart Tolle ====


Der moderne spirituelle Lehrer Eckhart Tolle beschreibt Gegenwärtigkeit als das Erwachen aus dem Denken:
Der moderne spirituelle Lehrer [[Eckhart Tolle]] beschreibt Gegenwärtigkeit als das [[Erwachen]] aus dem Denken:


: ''„Wenn du im Jetzt bist, bist du frei vom Leiden, denn Leiden existiert nur in der Zeit.“''
: ''„Wenn du im Jetzt bist, bist du frei vom [[Leiden]], denn Leiden existiert nur in der Zeit.“''


Er sieht Gegenwärtigkeit als Tor zum inneren Frieden, zur Akzeptanz und zum Einssein mit der Lebensenergie.
Er sieht Gegenwärtigkeit als Tor zum inneren Frieden, zur Akzeptanz und zum Einssein mit der [[Lebensenergie]].


==== Swami Sivananda ====
==== Swami Sivananda ====


Swami Sivananda betonte die spirituelle Bedeutung von Achtsamkeit und Momentbewusstsein:
[[Swami Sivananda]] betonte die spirituelle Bedeutung von Achtsamkeit und Momentbewusstsein:


: ''„Vergiss die Vergangenheit, sorge dich nicht um die Zukunft – lebe im göttlichen Jetzt. Das Jetzt ist das Tor zur Ewigkeit.“''
: ''„Vergiss die Vergangenheit, sorge dich nicht um die Zukunft – lebe im göttlichen Jetzt. Das Jetzt ist das Tor zur [[Ewigkeit]].“''


Er lehrte, dass nur im Zustand der Gegenwärtigkeit das Herz offen ist und die göttliche Gnade frei fließen kann.
Er lehrte, dass nur im Zustand der Gegenwärtigkeit das [[Herzöffnung|Herz offen]] ist und die göttliche [[Gnade]] frei fließen kann.


==== Sri Ramakrishna ====
==== Sri Ramakrishna ====
[[Datei:477px-Ramakrishna.jpg|thumb|Ramakrishna 1836-1886]]
Der Heilige von Dakshineswar sagte:
: ''„[[Gott]] ist immer gegenwärtig – doch wir suchen Ihn in der Ferne. Wenn der Geist still ist, offenbart Er sich im eigenen Herzen.“''
Für [[Ramakrishna]] ist Gegenwärtigkeit die Erfahrung Gottes im Hier und Jetzt, jenseits von [[Rituale]]n und Konzepten.
=== Wie kann man Gegenwärtigkeit im Alltag kultivieren? ===


Der Heilige von Dakshineswar sagte:
: '''1. Bewusster Atem:'''
Spüre den Atem – das einfachste Werkzeug, um in den Moment zurückzukehren.
 
: '''2. Achtsamkeit in Handlungen:'''
Tue eine Sache nach der anderen – mit vollem [[Bewusstsein]], ohne Eile.
 
: '''3. Gedankenbeobachtung:'''
Erkenne, dass du nicht deine [[Gedanken]] bist. Beobachte sie, ohne dich zu [[identifizieren]].
 
: '''4. Mantra-Praxis:'''
Wiederhole ein [[Mantra]] wie [[Soham]] („Ich bin Das“) oder [[Om Shanti]], um das Bewusstsein zu zentrieren.
 
: '''5. [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation]:'''
Verweile täglich einige Minuten in Stille – ohne Ziel, einfach im Sein.
 
: '''6. [[Dankbarkeit]]:'''
Erkenne die Schönheit im Moment. Jeder Augenblick trägt göttliche Gegenwart in sich.
 
=== Gegenwärtigkeit als Weg zur Befreiung ===
 
Im Vedanta gilt Gegenwärtigkeit als Tor zur [[Selbstverwirklichung]] (Moksha). Wer vollkommen im Jetzt verweilt, überwindet die [[Täuschung]] von Zeit und Raum – das Ego löst sich auf, und nur das Bewusstsein als Brahman bleibt.
 
So ist Gegenwärtigkeit nicht nur eine Übung, sondern die höchste Form von [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] – der Zustand, in dem der Mensch erkennt:
 
: ''„Ich bin das, was immer war, ist und sein wird – reines Sein, reines Bewusstsein, reine [[Glückseligkeit]].“''
 
=== Zusammenfassung ===
 
Gegenwärtigkeit ist der Schlüssel zur inneren [[Freiheit]]. Sie bedeutet, bewusst zu leben, statt nur zu existieren. In der Tiefe der Gegenwart offenbart sich die göttliche [[Wirklichkeit]] – still, weit und ewig.
 
== Siehe auch ==


: ''„Gott ist immer gegenwärtig – doch wir suchen Ihn in der Ferne. Wenn der Geist still ist, offenbart Er sich im eigenen Herzen.“''
* [[Sakshi Bhava Meditation]]


Für Ramakrishna ist Gegenwärtigkeit die Erfahrung Gottes im Hier und Jetzt, jenseits von Ritualen und Konzepten.
[[Kategorie:Vedanta]]
[[Kategorie:Jnana Yoga]]

Version vom 22. Oktober 2025, 14:27 Uhr

Gegenwärtigkeit - bedeutet, ganz im Hier und Jetzt zu leben – frei von Vergangenheit und Zukunft, in wacher Präsenz und bewusster Verbindung mit dem göttlichen Sein.

Gegenwärtigkeit – das Tor zur Bewusstheit und inneren Freiheit

Was bedeutet Gegenwärtigkeit aus Yoga- und Vedanta-Sicht?

In der Yoga Philosophie und im Vedanta ist Gegenwärtigkeit kein flüchtiger Moment, sondern ein Zustand erhöhter Bewusstheit, in dem der Geist frei von Ablenkung und Identifikation mit Gedanken ist. Sie bedeutet, das Leben unmittelbar zu erfahren, ohne Filter des Egos, ohne Bewertung und ohne Trennung von dem, was ist.

Im Sanskrit wird dieser Zustand oft mit Begriffen wie „Sakshi Bhava“ – die innere Zeugenhaltung – oder „Chit“, reines Bewusstsein, beschrieben. Das Selbst (Atman) ist immer gegenwärtig – es lebt jenseits von Zeit, Vergangenheit und Zukunft.

„Gegenwärtigkeit ist das Bewusstsein, das allem zugrunde liegt. Wenn du vollkommen präsent bist, bist du frei.“ – Vedanta-Lehre

Im Yoga Sutra von Patanjali (1.2) heißt es: „Yogas chitta vritti nirodhah“ – Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Gedanken im Geist. Wenn der Geist still wird, offenbart sich das Jetzt – die reine Gegenwärtigkeit.

Die Essenz der Gegenwärtigkeit

Gegenwärtigkeit ist mehr als Achtsamkeit – sie ist das Bewusstwerden des Seins selbst. Der gegenwärtige Moment ist das einzige, was wirklich existiert. Vergangenheit ist Erinnerung, Zukunft ist Vorstellung – das Jetzt ist Realität.

Im Vedanta wird gelehrt, dass Brahman – das Absolute – ewig gegenwärtig ist. Wenn der Mensch sich dessen bewusst wird, erkennt er:

„Ich bin das Bewusstsein, das in allem wirkt. Ich war nie getrennt.“

So ist Gegenwärtigkeit die Brücke zwischen der individuellen Erfahrung und der universellen Wahrheit.

Gegenwärtigkeit im Yoga – Praxis und Erfahrung

Im Yoga ist Gegenwärtigkeit ein zentrales Ziel aller spirituellen Übungen:

  • In der Asana-Praxis bedeutet sie, jede Bewegung und jeden Atemzug bewusst zu spüren.
  • Im Pranayama lenkt man den Geist in den Atemfluss – die Energie des gegenwärtigen Moments.
  • In der Meditation löst man sich von Gedanken und tritt in den Raum stiller Bewusstheit ein.
  • Im Karma Yoga – dem Yoga des Handelns – übt man, jede Handlung mit voller Präsenz, ohne Anhaftung an das Ergebnis, auszuführen.
Sadguru Swami Sivananda 1887-1963

Swami Sivananda lehrte:

„Handle, als wäre jeder Moment ein heiliger Akt. In Gegenwärtigkeit liegt die göttliche Kraft des Lebens.“

So wird [1] zu einem Weg, vom Tun ins Sein zu gelangen.

Was sagen spirituelle Meister über Gegenwärtigkeit?

Ramana Maharshi

Ramana Maharshi 1879-1950

Der große Vedanta-Meister Ramana Maharshi lehrte, dass Gegenwärtigkeit identisch mit dem Selbst (Atman) ist.

„Bleibe still. Wende dich nach innen. Das Jetzt ist das Selbst – unveränderlich, ewig und vollkommen.“

Seine Lehre der Selbstbefragung (Atma Vichara) – „Wer bin ich?“ – führt direkt in den gegenwärtigen Moment, in dem das Ego verschwindet und reines Bewusstsein bleibt.

Eckhart Tolle

Der moderne spirituelle Lehrer Eckhart Tolle beschreibt Gegenwärtigkeit als das Erwachen aus dem Denken:

„Wenn du im Jetzt bist, bist du frei vom Leiden, denn Leiden existiert nur in der Zeit.“

Er sieht Gegenwärtigkeit als Tor zum inneren Frieden, zur Akzeptanz und zum Einssein mit der Lebensenergie.

Swami Sivananda

Swami Sivananda betonte die spirituelle Bedeutung von Achtsamkeit und Momentbewusstsein:

„Vergiss die Vergangenheit, sorge dich nicht um die Zukunft – lebe im göttlichen Jetzt. Das Jetzt ist das Tor zur Ewigkeit.“

Er lehrte, dass nur im Zustand der Gegenwärtigkeit das Herz offen ist und die göttliche Gnade frei fließen kann.

Sri Ramakrishna

Ramakrishna 1836-1886

Der Heilige von Dakshineswar sagte:

Gott ist immer gegenwärtig – doch wir suchen Ihn in der Ferne. Wenn der Geist still ist, offenbart Er sich im eigenen Herzen.“

Für Ramakrishna ist Gegenwärtigkeit die Erfahrung Gottes im Hier und Jetzt, jenseits von Ritualen und Konzepten.

Wie kann man Gegenwärtigkeit im Alltag kultivieren?

1. Bewusster Atem:

Spüre den Atem – das einfachste Werkzeug, um in den Moment zurückzukehren.

2. Achtsamkeit in Handlungen:

Tue eine Sache nach der anderen – mit vollem Bewusstsein, ohne Eile.

3. Gedankenbeobachtung:

Erkenne, dass du nicht deine Gedanken bist. Beobachte sie, ohne dich zu identifizieren.

4. Mantra-Praxis:

Wiederhole ein Mantra wie Soham („Ich bin Das“) oder Om Shanti, um das Bewusstsein zu zentrieren.

5. Meditation:

Verweile täglich einige Minuten in Stille – ohne Ziel, einfach im Sein.

6. Dankbarkeit:

Erkenne die Schönheit im Moment. Jeder Augenblick trägt göttliche Gegenwart in sich.

Gegenwärtigkeit als Weg zur Befreiung

Im Vedanta gilt Gegenwärtigkeit als Tor zur Selbstverwirklichung (Moksha). Wer vollkommen im Jetzt verweilt, überwindet die Täuschung von Zeit und Raum – das Ego löst sich auf, und nur das Bewusstsein als Brahman bleibt.

So ist Gegenwärtigkeit nicht nur eine Übung, sondern die höchste Form von Yoga – der Zustand, in dem der Mensch erkennt:

„Ich bin das, was immer war, ist und sein wird – reines Sein, reines Bewusstsein, reine Glückseligkeit.“

Zusammenfassung

Gegenwärtigkeit ist der Schlüssel zur inneren Freiheit. Sie bedeutet, bewusst zu leben, statt nur zu existieren. In der Tiefe der Gegenwart offenbart sich die göttliche Wirklichkeit – still, weit und ewig.

Siehe auch