Spirituelles Wissen

Aus Yogawiki

Spirituelles Wissen ist das wichtigste Wissen. Weltliches Wissen wird dich nie zufrieden stellen egal wie viel du über den Kosmos, Moleküle, Zellen oder Atomphysik weißt, nie weißt du genug. Vermutlich wird der Mensch nie genügend wissen. Je mehr man weiß, umso mehr weiß man, dass man nichts weiß. Spirituelles Wissen ist anders.

Ein Swami hat viel Spirituelles Wissen.

Spirituelles Wissen

Spirituelles Wissen will dich irgendwann zum höchsten Wissen führen.

Quellen spirituellen Wissens

Man kann drei Arten von Quellen spirituellen Wissens unterscheiden:

Schriften und spirituelle Meister

Erstens, Schriften und spirituelle Meister. In den alten Schriften, den alten spirituellen Schriften der Menschheit ist das spirituelle Wissen drin. Wenn du die Bibel, den Koran, die Upanishaden oder die Bhagavad Gita liest, ist da spirituelles Wissen drin. Manche fehlinterpretieren diese Schriften und denken, dass es historische Zeugnisse, wissenschaftliche Tatsachen oder Gesetzgebungen sind. Das mag auch alles drin sein, aber was in diesen Schriften über Wissenschaft, Gesetzgebung und Lebensstil steht, ist sehr stark von der Zeit geprägt. Aber das spirituelle Wissen in den Schriften ist ewig und gilt bis heute. Auch selbstverwirklichte Meister geben das spirituelle Wissen weiter, weil sie eben Gott erfahren haben.

Eigene Erfahrungen

Die zweite Quelle spirituellen Wissens sind eigene Erfahrungen. Wenn du in die Meditation gehst, Bewusstseinserweiterung erfährst, dann offenbart sich spirituelles Wissen in dir. Es gibt Menschen, die ohne Kontakt zu Spiritualität plötzlich in einen anderen Bewusstseinszustand gekommen sind und aus dieser Warte spirituelles Wissen bekommen haben. Die meisten Menschen haben natürlich zunächst einen spirituellen Lehrer oder üben spirituelle Praktiken und machen dadurch spirituelle Erfahrungen. In den spirituellen Erfahrungen offenbart ihnen spirituelles Wissen.

Logisches Denken

Logisches Denken ist die dritte Quelle von spirituellem Wissen. Logisches Denken ist der Spiritualität nämlich nicht entgegengesetzt. Du kannst dich durchaus fragen: „Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist die Welt?“. Wenn du dort nicht an der Oberfläche kratzt, sondern tiefer gehst, wirst du erkennen: „Ich bin nicht der Körper. Ich bin nicht die Psyche.“. Und du wirst auch erkennen, dass Zeit, Kausalität und Raum alles nur Konzepte des Geistes sind. Es braucht auch die Vernunft, um die Aussagen der Schriften und Meister und die Erfahrungen der Meditation zu deuten. So brauchst du auch den Intellekt für spirituelles Wissen.

Inhalte spirituellen Wissens

Es gibt verschiedene Inhalte von spirituellem Wissen:

  • Erstens, transzendentes Wissen. Man könnte auch meta-physisches Wissen sagen. Spirituelles Wissen kann dir zeigen, wer Gott ist, was die Welt ist und wer du wirklich bist. Das ist transzendentes, meta-physisches spirituelles Wissen.
  • Zweitens, Praktiken, Techniken und Lebensstil um Gott zu erfahren. Das ist der zweite Aspekt des spirituellen Wissens. Welche Praktiken soll man machen, um zu Gott zu kommen? Wie soll man leben, um zu Gott zu kommen?
  • Drittens, spirituelles Wissen um dem konkreten Leben einen Sinn zu geben, die Alltagserfahrungen einzuordnen und dir zu zeigen, was deine Berufung ist. Also die dritte Art von spirituellem Wissen kann dir zum einen sagen, warum die Ereignisse, die kommen und gekommen sind, kommen, was das zu bedeuten hat, was jetzt gerade ist und welche Aufgaben du hast.

In diesem Sinne bitte um spirituelles Wissen, lies Schriften, gehe regelmäßig in Seminare und zu spirituellen Meister*innen, frage dich selbst und lebe ein spirituelles Leben. Ist der Schüler bereit, ist der Meister nicht weit. Wenn du spirituelles Leben lebst, wird dir spirituelles Wissen offenbart werden.

Video Spirituelles Wissen

Hier ein Vortragsvideo über Spirituelles Wissen :

Sprecher/Autor: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.

Spirituelles Wissen Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Spirituelles Wissen :

Weitergabe spirituellen Wissens als Aufgabe der Yoga Vidya Lebensgemeinschaft

Swami Sivananda und enge Schüler

Auszug aus dem Buch "Entstehung von Yoga Vidya, Lebensgemeinschaft und Lehrsystem

Swami Sivananda, unser Vorbild

Swami Sivananda, der einen großen Ashram in Indien gegründet hatte, man kann sagen, eine große indische Ashram-Lebensgemeinschaft, war geboren in einer Familie von frommen Brahmanen, er ging auf eine christliche Missionsschule. Er genoss eine Erziehung, die indische Tradition und westliche Tradition miteinander verbunden hat. Das war letztlich wie ein Grundthema, wie ein Motto von Swami Sivananda, modernes und traditionelles vereinen, das Christliche mit dem Hinduistischen. Man kann sagen, die verschiedenen spirituellen Traditionen verbinden, wie die verschiedenen Medizinrichtungen zusammenführen. Swami Sivananda wanderte aus nach Malaysia. Es ist nicht klar, warum und wieso, aber Swami Sivananda studierte Medizin, er lernte Ayurveda und Hatha Yoga, er beschäftigte sich mit westlicher Naturheilkunde, unter anderem mit der Kneippkur, und er gab eine Zeitschrift heraus, Ambrosia.

Unserem Guru war es von Anfang an daran gelegen, das Wissen weiterzugeben. In dieser Tradition stehen wir bei Yoga Vidya. Swami Sivananda begann in seinen Zwanzigern alles, was er wusste, weiterzugeben, so viel wie möglich kostenlos.

Was haben wir davon übernommen?

Wir sind inspiriert von Swami Sivananda, der gemeint hatte, alles gute Wissen muss öffentlich zugänglich sein. Zu seiner Zeit war das ein großartiger Versuch, heutzutage ist es Wirklichkeit geworden und Yoga Vidya beteiligt sich daran. Wenn du in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft bist, sei dir bewusst, das spielt eine Rolle. Wir wollen so viel Yoga wie möglich kostenlos weitergeben, wir wollen aktuelle Medien nutzen. Swami Sivananda hatte selbst das, was damals modern war, zunächst seine Zeitschrift. Er verfasste Texte in der damaligen Weltsprache Englisch, obgleich es die Sprache der Kolonialherrscher war. Swami Sivananda nutze später kleinere Flugblätter, Handouts, wie wir heute sagen würden, er schrieb Bücher, er verschenkte Lektüre, er hatte ein Fotostudio und ein Filmstudio im Ashram, er produzierte Schallplatten, all das, was in Indien neu war. Diese Offenheit für innovative Techniken und für moderne Medien, das gehörte zu Swami Sivananda und zu Yoga Vidya dazu.

Alte Themen und modernste Technik

Wenn du in einen Ashram gehen willst, in dem du eher mittelalterliche Vorgehensweisen vorfinden willst, bist du bei Yoga Vidya nicht richtig. Wir nutzen jede moderne Technik um klassisches, traditionelles Yoga und um spirituelles Wissen weiterzugeben. Bei Yoga Vidya bleiben wir aber auch beim Klassischen und Traditionellen. Die Meditation geschieht weiter wie vor Jahrhunderten üblich. Die Mantras sind die, die vor Tausenden von Jahren rezitiert wurden. Und Asanas und Pranayamas sind die gleichen, die seit Jahrhunderten praktiziert werden, seit einigen Jahrtausenden. Und die höchste Verwirklichung, die ist das, worum es geht. In dieser Hinsicht kannst du sagen, in Swami Sivananda war diese Tradition und diese Moderne angelegt.

Wer bei Yoga Vidya ist, hat die Möglichkeit zum Internetanschluss. Wer bei Yoga Vidya ist, hat die Option, Internetvideos anzuschauen, er oder sie kann sich engagieren, selbst Yoga übers World Wide Web weitergeben. Der kann uralten Meditationspraktiken folgen und wer will, ins Internet stellen. Yoga Vidya ist kreativ, offen für neue Ideen. Wenn du zu Yoga Vidya hinkommen willst, solltest du bereit sein, frische Denkweisen einzubringen. Du musst es nicht, aber wir freuen uns darüber, wenn wieder neue Ideen zu uns gelangen.

Wenn du neugierig bist auf Yoga Vidya als Lebensgemeinschaft, komme zu uns!

Siehe auch

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Literatur

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