Sikh Guru
Sikh Guru, Lehrer des Sikhismus. Ein Guru ist im Sikhismus ein spiritueller Führer, der von Gott gesandt wurde. Im Sikhismus wird Guru von den Silben Gu und Ru abgeleitet. Gu bedeutet Dunkelheit. Ru bedeutet Licht. Guru bedeutet das Licht, das Dunkelheit beseitigt. Ein Guru ist in der Sikh Tradition ein hoher spiritueller Lehrer, der von Gott auf die Welt geschickt wurde und in direkter Gemeinschaft mit Gott lebt. Im Sikhismus spricht man von zehn Gurus, welche die Lehren des Sikhismus im 15.-18. Jahrhundert dargelegt und gelebt haben.
Die zehn Gurus des Sikhismus
Sikh Gurus vertreten den im fünften Jahrhundert gegründeten religiösen Glauben der Sikhs. Die Sikh Gurus regierten zwischen 1469 und 1708. Das Wort "Guru" ist Sanskrit und bedeutet religiöser Prediger, Lehrer oder Heiliger. Im Sikhismus wird das Wort Guru vor allem für die zehn Gurus gebraucht, welche die Religion gründeten und förderten. Man glaubt, dass der göttliche Geist in den Sikh Gurus weilte, die zwichen Gott und seinen Verehrern vermittelten.
Guru Nanak wurde 1469 geboren und ihm folgte eine berühmte Reihe von Gurus, die auf der Grundlage rigoroser Richtlinen - nicht erblich - gewählt wurden. Die auf Nanak folgenden Gurus arbeiteten mit immenser Hingabe daran, seine Lehren zu bewahren und zu verbreiten. Die Lehren Guru Nanaks wurden von den späteren Gurus zur heiligen Schrift der Sikhs zusammengestellt, dem Adi Granth oder Guru Granth Sahib. Nach dem Tod des zehnten Gurus Gobind Singh 1708 wurde der Guru Granth Sahib zum letzten Guru erklärt.
Guru Nanak
Der erste Sikh Guru, Nanak, wurde 1469 in Talwandi geboren, dem heutigen Nankana Sahib in Pakistan. Schon sehr früh wurde Nanaks Schwester Bibi Nanaki auf die intellektuellen Interessen ihres Bruders aufmerksam. Man glaubt, dass sie Nanak auf seiner philosophischen Suche ermuntert und das Wachstum des Sikhismus sehr gefördert hat. Von 1507 – 1539 reiste Guru Nanak durch das Land und zu fernen Ufern mit dem ausschliesslichen Ziel, die Sikh Lehren zu verbreiten. Er lehrte die Gleichheit aller menschlichen Wesen in Gottes Augen und verurteilte rituelle Praktiken und jede Form der Diskriminierung. Er wird weithin als Gründer des Sikhismus verehrt.
Guru Angad Dev
Die Lehren Guru Nanaks und seine von den Janam Sakhis gegebenen biographischen Details wurden von seinem Nachfolger Guru Angad Dev (1504-1552), auch als Bhai Lehna bekannt, zusammengestellt. Er ist berühmt für die Einführung der Gurmukhi Schrift, die bei der Komposition des Adi Granth benutzt wurde. Um die Gurmukhi Schrift zu propagieren, gründete er Schulen im Khadur Distrikt. Von 1539-1552 arbeitete er intensiv für die Verbreitung des Sikhismus, und verschiedene prominente religiöse Institutionen wie die Sangats wurden von ihm gegründet. Die von Guru Nanak eingeführte Idee der Gemeinschaftsküchen oder Langars wurde populärer durch Angad Dev.
Guru Amar Das
Nach Guru Angad Dev kam Guru Amar Das (1479-1574). Er war Sikh Guru von 1552-1574. Seine Ära war sehr wichtig in der Sikh-Geschichte wegen der bedeutenden sozialen Reformen die er einführte. Besonders sein Beitrag zur Verbesserung des Status von Frauen war enorm. Er verurteilte scharf die üble Praxis des Sati und sogar das in seiner Zeit vorherrschende Purdahsystem. Unter seiner Patronage wurde eine effektive Verwaltung für die Sikhs eingeführt und man schreibt ihm auch die Gründung Goindvals 1552 zu, einer Stadt am Fluss Beas. Der Guru verurteilte soziale Hierarchien und führte das Ritual regelmäßigen Rezitierens der fünf als Anand Sahib bekannten Banis ein. Unter ihm wurden die Sangats in mehr als 20 Zweige unterteilt, denen "Manji" genannte Prediger vorstanden.
Guru Ram Das
Der vierte Sikh Guru Ram Das (1534-1581) gründete 1574 Amritsar und erleichterte die Verbreitung des Sikhtums in verschiedenen Teilen Noirdindiens zwischen 1574 und 1581. Die Voraussetzungen für das Anand Karaj oder das Hochzeitsritual der Sikhs wurden durch die hymnischen Kompositionen von Guru Ram Das geschaffen. Er hat auch die Verfassung der Sikhgemeinschaft erarbeitet.
Guru Arjan Dev
Guru Arjan Dev (1563-1606), der fünfte Sikh Guru, nimmt einen sehr bedeutenden Platz in der Geschichte des Sikhtums ein als der Kompilator des Adi Granth 1604, das später als Guru Granth Sahib bekannt wurde. Der Harmandir Sahib oder Goldene Tempel in Amritsar, der Sitz des Sikhtums, wurde von ihm gegründet. Er wurde vom Mogulkaiser Jahangir grausam gefoltert der sich von der grossen Ausbreitung des Sikhtums bedroht fühlte und 1606 brutal hingerichtet. Seine Ära markiert den Beginn der religiösen Verfolgung der Sikhs.
Guru Hargovind
Der sechste Guru Hargovind folgte Arjan Dev. Er erkannte die Wichtigkeit von Kampfkünsten und körperlicher Stärke für die Sikhs. Er predigte das Konzept zweier Schwerter, Piri und Miri, was soviel wie heilige und weltliche Kraft bedeutet. Während seiner Herrschaft wurde 1608 der Akal Takht in Amritsar eingeführt. Er wurde eine Zeitlang in Gwalior eingesperrt und seine Befreiung wird von den Sikhs als bandi chod divas gefeiert.
Guru Har Rai, Guru Harkrishan und Guru Tegh Bahadur
Der siebte Sikh Guru Har Rai (1630-1661) machte den Sikhismus weithin populär. Er propagierte die von seinen Vorgängern eingeführte Kampfgeschicklichkeit und arbeitete erfolgreich für die Duchsetzung der Grundsätze der heiligen Schriften. Ihm folgte sein Sohn, Guru Harkrishan (1656-1664), dessen Amt von drei Jahren mit seinem vorzeitigen Tod endete, während er der Gemeinschaft diente. Guru Tegh Bahadur (1621-1675), der neunte Sikh Guru, gründete Anandpur Sahib. Er glaubte, dass jeglicher religiöser Glaube helfen kann, Gott zu finden, und dass jedes Individuum das Recht hat, seinen Glauben frei auszuüben. Er wurde vom Mogulkaiser Aurangzeb ermordet, als er sich weigerte Moslem zu werden.
Guru Gobindh Singh
Der letzte der lebenden Sikh Gurus war Guru Gobindh Singh (1666-1708), welcher 1699 den Khalsa einführte. Die Khalsa Sikhs waren im gehobenen Geist des Sikhtums getaufte Sikhs. Gobind Singh komponierte auch den Dasam Granth, der als eine der heiligen Sikh Schriften anerkannt ist. Er verlieh dem zum Guru Granth Sahib umgenannten Adi Granth die Ehre, der letzte Sikh Guru zu sein. Er enthält eine Zusammenstellung aller von den zehn Sikh Gurus gepredigten Lehren und schliesst auch Grundsätze der Bhagat Gläubigen ein.
Guru Granth Sahib, das heilige Buch der Sikhs
Die ewige Guruschaft liegt im Heiligen Buch der Gurus, im Guru Granth Sahib. Dieses Heilige Buch wurde zusammengestellt von den Sikh Gurus und anderen Gottesverehrern, welche die Erlösung erreicht haben. Es wird von den Sikhs als Verkörperung der Gurus verehrt und man glaubt, dass es als Medium für Gottes Wort dient. Es enthält über fünftausend Hymnen und wird im Gurudwara weniger als Ersatz für ein Götterbild als vielmehr als Quelle der Vertrautheit mit dem Herrn geehrt.
Siehe auch
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