Franz Xaver
Franz Xaver wurde 1506 im kleinen Königreich Navarra in Spanien geboren. Er verlor seinen Vater als er neun Jahre alt war. Seine beiden älteren Brüder waren Soldaten. Franz mochte das Leben eines Soldaten nicht. Er wollte Professor werden. Franz Xaver hatte den Wunsch an die Universität von Paris zu gehen. Xaver schrieb sich 1525 an der Universität von Paris ein. Er blieb dort elf Jahre lang. Franz Xaver war ein Athlet. Er hatte eine positive Haltung. Er war gutaussehend. Er machte 1530 seinen Abschluss in den Künsten. Er sehnte sich nach einem Platz und Macht in der Kirche.
Xaver war sprachkundig. Er sprach fünf Sprachen - Latein, Spanisch, Französisch, Portugiesisch und Baskisch. Er war ein belesener Philosoph und ein großer Theologe. war anspruchsvoll und sensibel. Franz Xaver war aufrichtig und selbstlos. Er war bescheiden und einfach und stellte sich nicht zur Schau.
Artikel aus dem Buch „Lives of Saints“ von Swami Sivananda, Divine Life Society, 2009.
Franz Xaver und Ignatius von Loyola
Ignatius von Loyola kam an die Universität. Er war ein Krüppel. Er war ein Soldat. Sein Bein war von einer Kanonenkugel zertrümmert. Er war jetzt ein Ritter der Christuskirche. Er hatte eine Konversation mit Franz Xaver. Er sagte sehr oft, "Meister Franz! Was nützt es einem Mann, wenn er die ganze Welt gewinnt und seine eigene Seele verliert?" Xaver mochte die Gesellschaft und die Gespräche mit Ignatius, aber er wollte die Ambitionen eines weltlichen Lebens nicht aufgeben. Er war ein junger und fähiger Professor. Viele Menschen kamen, um seine Vorträge über Aristoteles zu hören. Seine Zukunft war strahlend. Ruhm und Ehre standen ihm bevor. Doch Ignatius’ Worte: "Was nützt es einem Mann, wenn er die ganze Welt gewinnt und seine eigene Seele verliert?", klangen in seinen Ohren nach.
Franz Xaver dachte ernsthaft über die tiefe Bedeutung der Worte von lgnatius nach. Er gab alle Ambitionen auf, seine weltliche Position und sein Einkommen. Die Professur an der Universität von Paris hatte keine Anziehungskraft mehr für ihn. Er nahm bereitwillig Armut und Keuschheit an und fasste den festen Entschluss, sein Leben nur noch Christus zu widmen. Unterscheidungskraft und Anhaftungslosigkeit dämmerten ihm. Weltliche Objekte verloren ihre Anziehungskraft auf ihn. Sein Geist war definitiv Gott zugewandt. Ignatius wurde sein Führer und spiritueller Lehrer. Xaver verbrachte viel Zeit in Gebet und Meditation. Er ging nach Jerusalem auf eine Pilgerreise.
Auf Pilgerreise
Xaver verteilte alles, was er hatte an die Armen. Er kleidete sich in grobe Gewänder. Er nahm einen Stab in die Hand und legte einen Ledermantel um seine Schultern. Franz Xaver kam nach Venedig. Er ertrug unterwegs viele beschwerliche und harte Umstände. Franz Xaver ertrug die Regenfälle in Frankreich und den Winter im kalten Deutschland. Er passierte den Schnee in den Alpen.
Der Sekretär eines Botschafters war Xavers Begleiter, als Xaver durch den Schnee in den Alpen musste. Er fiel von seinem Pferd und wurde von einer riesigen Schneemenge verschluckt. Das war auf einem glatten und steilen Felsen. Weiter unten war ein reißender Sturzbach. Die Freunde des Sekretärs wagten es nicht, sein Leben zu retten. Doch Xaver betrachtete das Leben des Sekretärs als sein eigenes. Er ging zu der Stelle und zog ihn aus dem Schnee. Er riskierte sein eigenes Leben. Was für ein großes, mitfühlendes Herz Xaver hatte!
Franz Xaver kam 1537 in Venedig an. Er war erschöpft von der Kälte und Beschwerlichkeit der Reise. Er begann seinen Dienst in Venedig. Er pflegte die Kranken im Krankenhaus und kümmerte sich um viele unheilbar kranke Menschen. Er pflegte die Kranken und betete mit ihnen. Er sprach mit den Menschen über die Liebe Christi. Er ging zum Gefängnis, diente den Gefangenen und betete mit ihnen. Er ging zu Fuß weiter nach Rom. Es regnete die ganze Zeit. Das Land war so überflutet, dass er teilweise bis zur Hüfte im Wasser waten musste. Aber Franz Xaver war immer guter Dinge. Er besuchte die Dörfer und perdigte die Prinzipien Christi. Er verlangte nichts von den Menschen. Er lehnte Geschenke ab, wenn man sie ihm anbot. Das hinterließ einen sehr guten Eindruck von ihm in den Köpfen der Menschen. Sie dachten sich, dass Franz Xaver vollkommen selbstlos war und nur zum Wohle anderer arbeitete, uneigennützig und mit einem großen Herzen.
Xaver wurde krank und hatte während seiner Krankheit große Probleme. Er wurde blass und dünn und war von seinen langen Entbehrungen und der Krankheit entstellt. Er sah aus wie eine Leiche. Er war jetzt 32 Jahre alt. 1541 stach Franz Xaver von Lissabon nach Indien in See, mit drei oder vier alten Gewändern und zwei Büchern. Obwohl er in Lumpen gehüllt war, hatte er das Gebaren eines Prinzen oder einer großen göttlichen Persönlichkeit.
König John von Portugal organisierte ein 1. Klasse Ticket für Franz Xaver. Doch Xaver wurde Schiffsarzt, Steward, Krankenschwester, Evangelist, Lehrer und Koch. Er tat die niedersten Dienste, die überhaupt möglich waren für die Passagiere. Er überließ seine Kabine einem Kranken und schlief selbst auf einem zusammengerollten Tau. Er wusch die Kleider der armen und kranken Passagiere. Er sollte am Tisch des Gouverneurs speisen, doch er aß mit den einfachen Leuten. Sein Essen wurde ihm vom Tisch der angesehenen Gäste und Mitglieder geschickt, aber er verteilte es an die Kranken. Er wusch die Körper der Kranken und ihre Kleider und fütterte sie eigenhändig. Er heiterte die Schwerkranken auf und schnekte ihnen ermutigende Worte und Hoffnung auf Genesung.
In Indien
1542 landete Franz Xaver in Indien und kam nach Goa. Er war 36 Jahre alt. Franz Xaver hatte einen schwachen physischen Körper aufgrund seiner ständigen Strapazen und regelmäßigem Fieber während der Reise. Aber sein Eifer und Enthusiasmus und seine Liebe, der Menschheit zu dienen, waren unvermindert. Franz Xaver lebte im Krankenhaus in der Nähe des Hafens. Er schlief nachts auf dem Boden am Fuß der Betten derer, die gefährlich krank waren, so dass er sofort bei ihnen sein konnte, wenn sie ihn riefen.
Dies ist wahrer Dienst. Dies ist eine wahre Blume, die dem Altar Gottes gewidmet werden kann. Junge Aspiranten sollten den wunderbaren Geist des Dienens von Franz Xaver aufnehmen und seinen Fußstapfen auf dem Weg des Karma Yoga folgen. Nur derartiger Dienst kann das Herz reinigen und erweichen und auf den Empfang göttlichen Lichtes und Gnade vorbereiten. Franz Xaver zog von Dorf zu Dorf und bettelte für die Leprakranken, die Hungernden und die Gefangenen. Er sammelte eine große Geldsumme und tat standing Gutes für die Hilflosen.
Franz Xaver altes Gewand war verschlissen. Man gab ihm eine Seidenrobe, aber er weigerte sich, diese zu tragen. Xaver ging zum Gefängnis, um dort zu unterrichten und den Gefangenen zu dienen. Er besuchte Schulen und lehrte die Jungen dort Gebete, Glauben und Gebote. Einmal benutzte Franz Xaver einen Regenschirm. Das war sein größter Luxus. Er ging barfuß mit einem ärmlichen, zerrissenen Gewand. Jeder liebte ihn so sehr. Franz Xaver initiierte den Bau von 45 Kirchen entlang der Küste. Manchmal kletterte er auf einen Baum und sprach von dort zu einem großen Publikum von 6.000 Menschen. Er konvertierte zahlreiche Menschen.
Franz Xaver ertrug große Strapazen. Er reiste zu Fuß in alle Himmelsrichtungen auf einem großen Gebiet über brennend heißen Sand im Sommer. Er wanderte im Regen. Seine Nahrung war karg und einseitig und bestand in erster Linie aus ein wenig Reis und Hülsenfrüchten. Er trank keinen Wein. Er aß nur einmal am Tag. Er schlief zwei oder drei Stunden pro Nacht. Xaver ging nach Malacca und Ceylon. 1549 reiste er weiter nach Japan. Obwohl er voller Hoffnung ging, wurde seine Botschaft von der Grausamkeit der Portugiesen verdorben. Yajiro, ein Japaner, war sein erster Konvertit. Doch die Anzahl der japanischen Konvertiten war klein.
Franz Xaver kam zurück nach Indien. Er wollte das Evangelium nach China bringen, aber er hatte Schwierigkeiten aufs Schiff zu kommen. Er wurde krank und hatte weder zu essen noch Unterschlupf. Er starb leise, während er einige Psalme rezitierte, am Tag des St. John Festivals. Franz Xaver lebte nur für 44 Jahre auf dieser Erde.
Siehe auch
Literatur
- Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
- Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
- Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
- Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
- Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8
Weblinks
- Swami Sivananda
- Swami Vishnu-devananda
- Paramahamsa Yogananda
- Anandamayi Ma
- Shankara
- Swami Chidananda
- Swami Krishnananda
- Ramana Maharshi
- Poonjaji
- Mata Amritananda Mayi
- Sathya Sai Baba
Seminare
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