Tempel
Tempel ist die Bezeichnung für ein Gebäude, welches in vielen Religionen als Heiligtum dient. An diesem Ort werden Gottesdienste oder andere rituelle Handlungen abgehalten. Ein Tempel wird häufig als Aufenthaltsort der Götter verstanden. Er kann dabei auch einem bestimmten einzelnen Gott gewidmet sein (z.B. gibt es im Hinduismus Ganesha-Tempel oder Kali-Tempel).
Ein Tempel kann sowohl eine Kirche sein, als auch ein Meditationsraum. Im Yoga betrachtet man auch den menschlichen Körper als Tempel, bzw. Wohnstatt des Atman ("Deho devalayam"). In vielen Kulturen ist der Tempel zentrales Bauwerk einer Stadt und auch von wirtschaftlicher Bedeutung. Bildungseinrichtungen können auch oft an den Tempel angegliedert sein.
Hindu Tempel in Indien
Indiens Hindu Tempel gelten als heilige Stätten der Hindus - Orte an denen die Menschen ihre Sorgen vergessen und sich mit der Allmacht Gottes verbinden können. In den meisten dieser Tempel repräsentieren "Murtis" oder Götterstatuen die Hindu Gottheiten, denen die Tempel gewidmet sind. Normalerweise sind sie einer bestimmten Gottheit zugedacht, die den Vorsitz einnimmt, jedoch auch andere ihr zugeordnete Gottheiten werden hier verehrt. Ein Teil der Tempel ist den verschiedenen Göttern geweiht, während andere anstelle von Gottesbildnissen Murtis, bzw. Symbole aufweisen.
Die Architektur der Hindu Tempel Indiens
Der Hauptfokus der Tempel Architektur im vedischen Indien lag darin, den Tempel mit seiner natürlichen Umgebung verschmelzen zu lassen. Die bedeutendsten Beispiele dieser Art von Tempel-Design zeigen sich in der Errichtung von Felsentempeln, die sich über den ganzen indischen Subkontinent verteilt finden lassen. Die meisten der Hindu Felsentempel wurden aus einem einzigen großen Felsen herausgearbeitet. Ein berühmtes Merkmal dieser Felsentempel sind die aufs Sorgfältigste ausgearbeiteten Skulpturen verschiedener Hindu Gottheiten.
Hindu Tempel wurden auf der Grundlage von Vastushastra Prinzipien erbaut. Nach diesen Prinzipien errichtete Tempel gelten als Symbole, als Miniatur Repräsentationen des gesamten Weltalls. Ein typischer Hindu Tempel besteht aus den folgenden Hauptelementen: Eingang, oftmals mit einem Vordach, einer einzelnen oder mehreren anhängenden oder freistehenden Mandapas oder Halle, sowie dem inneren Heiligtum, Garbagriha genannt, und einem direkt über der Garbagriha erbauten Turm.
Hindu Tempel Nordindiens
Die meisten Hindu Tempel Nordindiens entstanden im typischen Stil der Nagara Architektur. Die Erbauung dieser Tempel folgte speziellen Regeln und Entwürfen und war unterschiedlichen Gottheiten geweiht. Einige der Tempel allerdings bewahrten den lokalen Stil und regionalen Geschmack ihrer Umgebung. Auf diese Art entstanden wichtige Pilgerstätten, die einer großen Schar von Pilgern Zuflucht gewähren.
Die Traditionen, Glaubensrichtungen und kulturellen Grundstimmungen des nördlichen Indiens lassen sich am deutlichsten an den verschiedenen Bräuchen und Ritualen dieser Tempel beobachten. Berühmte Hindu Tempel in der nördlichen Region sind: Swaminarayan Akshardham, ISKON Tempel, Baijnath Tempel, Chintpurni Devi Tempel, Amarnath Höhle, Vaishno Devi, Baba Sodal Mandir, Kalpeshwar Tempel, Nandaprayag Temple, Banke Bihari Tempel, und viele andere.
Hindu Tempel Westindiens
Westindien verfügt ebenfalls über eine Anzahl von Hindu Tempeln, die für überbordendes Design und prächtige Architektur bekannt sind. Indische Kunst und Architektur wurden in diesen Tempeln auf schönste Art miteinander verwoben. Anmutig nehmen sie ihren Platz unter den architektonischen Wunderwerken Indiens ein. Auf bezaubernde Art erstrahlt die Schönheit dieser Region Indiens, mit ihren Landhäusern und alten Tempeln, in einem ganz besonders faszinierenden Licht. Einzigartig reflektieren diese Tempel vorherrschende Bräuche der westlichen indischen Länder. Einige der wichtigsten westindischen Hindutempel sind: Dwarkadhish Tempel, Rukmini Tempel, Sri Manquesh Tempel, Ashta Vinayak Tempel, Somnath Tempel und andere mehr.
Die Hindu Tempel Ostindiens
Einige der renommiertesten Tempel des Landes sind in Ostindien ansässig, in den Bundesländern Bihar, Jharkhand, Odisha und West Bengalen. Sie dienen als berühmte Pilgerstätten und ziehen Menschen aus dem ganzen Land in ihre Zentren. Außergewöhnliche architektonische Kunstfertigkeit lässt sich in diesen Hindu Tempeln Ostindiens bewundern. Die meisten Tempel weisen einen grabartigen Aufbau als gemeinsames architektonisches Element auf.
Die Methoden der Verehrung variieren, abhängig von den kulturellen Glaubensrichtungen und den jeweils vorherrschenden Gottheiten der Tempel. Bekannteste Tempel Ostindiens sind: Konark Tempel, Lingaraja Tempel, Dakshineshwar Kali Tempel, Ajqaivinath Tempel, Jagannath Tempel, Mukteswara Tempel und viele mehr.
Die Hindu Tempel Südindiens
Hindu Tempel des südlichen Indiens repräsentieren die religiöse Essenz der südlichen Bundesländer, wie Kerala, Karnataka, Tamil Nadu und Andhra Pradesh.
Die Architektur dieser religiösen Bauwerke folgt unterschiedlichen Kunstschulen, wie beispielsweise Chalukyan, Pandya, Holysala und Dravidian. Abgesehen von der Bedeutung dieser Traditionen und Glaubenssysteme für Südindien bereichern diese Tempel auch den Kulturbesitz des Landes. Vormalig regierende Herrscher leisteten ihren Beitrag durch die Erbauung dieser Tempel und forcierten die religiöse Entwicklung der Region. Unterschiedlichen Gottheiten zugewandt, stehen diese heiligen Stätten als Wunder architektonischer Kunst in Indien. Die bekanntesten Hindu Tempel Südindiens sind: Tirupati Tempel, Chennakesava Tempel, Virupaksha Tempel, Ettumanoor Tempel, Meenakshi Tempel, Ekambareswarar Tempel und viele mehr.
Die Hindu Tempel Nordostindiens
Hindu Tempel in Nordostindien sind berühmt für ihre aufwendigen Schnitzereien und faszinierenden Skulpturen. Einige der erlesensten Belege für architektonische Kunst kann man in Form prächtiger Tempel in Nordostindien erleben, insbesondere in der Region Assam. Die Verzierungen dieser Tempel sind ebenfalls von gewaltiger Schönheit, was zur Bereicherung religiöser Plätze und touristischer Attraktionen beiträgt. Einige der berühmtesten Tempel Nordostindiens sind: Umananda Tempel, Lankeshwar Tempel, Tripura Sundari Tempel, Shri Hanuman Thakur Tempel, Thangal General Tempel, usw. Rituale der Verehrung sind in diesen Tempeln gleich und folgen den nordöstlichen indischen Traditionen.
Die Hindu Tempel Zentralindiens
Die Bundesstaaten Zentralindiens, Madhya Pradesh und Chhattisgarh ziehen eine große Anzahl von Pilgern und Touristen an. Die Tempel dort wurden größtenteils im altertümlichen und mittelalterlichen Indien errichtet und stellen mit ihren charakteristischen Skulpturen und architektonischen Merkmalen brillante künstlerische Fähigkeiten unter Beweis. Verschiedenste indische Hindu Gottheiten werden hier verehrt. Üppige Schnitzarbeiten stellen die wichtigsten Merkmale dieser Tempel dar, welche die vorherrschende örtliche Architektur repräsentieren. Einige dieser Tempel sind so antik, dass sie durch archäologische Ausgrabungen freigelegt werden mussten und damit Einblick in kulturelle Epochen vergangener Zeitalter offenbarten. Bedeutende Hindu Tempel Zentralindiens sind: Khajuraho Tempel, Sas-bahu mandir, Omkareshwar Tempel, Chintaman Ganesh Tempel, Vishnu Temple usw.
Tempel Video
Hier findest du ein Video zu Tempel mit einigen Informationen und Anregungen:
Tempel ist eine Bezeichnung von Gebäuden, die als Heiligtum dienen. Tempel kommt vom lateinischen „templum“ und steht für alle Orte der Verehrung, die nicht Moscheen, Synagogen oder Kirchen sind. Es gab Tempel in Ägypten, in Mesopotamien, bei den Griechen, bei den Römern, im Hinduismus, bei den Jains und Sikhs und im Taoismus. Ein Tempel ist also ein Gebäude, in dem Gott verehrt wird.
Im Christentum werden die Verehrungsorte als Kirchen bezeichnet, bei den Moslems sind es die Moscheen und es gab „den großen Tempel in Jerusalem“ bei den Juden. Die heutigen Gottesdienstgebäude der Juden werden als Synagoge bezeichnet. Es gibt die verschiedensten Arten von Tempeln. Es gibt sie als Orte, an denen rituelle Handlungen für oder durch die Gläubigen ausgeführt werden. In manchen Kulturen haben Tempel besondere Geistliche (Priester), die besondere Weihen haben und in anderen Kulturen sind die Tempel Orte, wo jeder Gläubige Rituale ausführen kann. Man könnte sagen, dass Tempel eine lange Geschichte haben.
Tempel im Judentum
In Israel gab es eine Zeit, wo es einen Haupttempel gab, nämlich den Tempel in Jerusalem. Dieser ist die Grundlage für die späteren Synagogen. Im Reformjudentum wurden im 19. Jh. Reformsynagogen als Tempel bezeichnet. Es gab z.B. den israelitischen Tempel in Hamburg. Aber das war nur eine kurze Zeit, wo es bei den Juden Tempel gab. Heutzutage spricht man hauptsächlich von Synagogen.
Tempel im Christentum
Auch im Christentum sprach man eine Zeit lang von verschiedenen Tempeln. Seit Konstantin I. wurden sie dann als Basilika bezeichnet und später wurde der Begriff „Kirche“ nicht nur für die Gemeinschaft verwendet, sondern für die Bauten selbst. Bei den Mormonen sowie anderen Gruppierungen der Christen gibt es jedoch nach wie vor die Bezeichnung Tempel.
Tempel im Hinduismus
Im Hinduismus ist der Tempel ein Symbol für den ganzen Kosmos. Besonders auf den Hindu-Tempel soll hier eingegangen werden. Hindu-Tempel, auf Sanskrit Mandira, ist das Haus einer Gottheit, also der Sakralbau, wo religiöse und spirituelle Handlungen ausgeführt werden. Im Tempel berührt sich die Welt der Götter und die Welt der Menschen. Der Tempelbesuch ist für Hindus nicht notwendig. Man kann ein Hindu sein, ohne jemals in den Tempel zu gehen. Es gibt sogar strenggläubige Hindus, die selten in einen Tempel gehen. Der Tempel ist ein Ort, wo ein Priester oder eine Priestergruppe regelmäßig Rituale ausführt, wo es Predigten gibt, wo Menschen sich zu bestimmten Zeiten treffen oder Gläubige regelmäßig hinkommen können.
In den Tempeln sind meistens sogenannte Brahmanen (Priester). Es gibt aber auch Priester, die nicht aus der Brahmanenkaste stammen. In den meisten Hindu-Tempeln gibt es eine sogenannte Murti, die eine Repräsentation Gottes in Form einer Steinstatue darstellt. Sie wird regelmäßig durch Puja verehrt, die ein Verehrungsritual mit Mantras, heiligen Handlungen, Darbringungen usw. ist. In einer Puja können Menschen teilnehmen oder nur zuhören. Es gibt viele verschiedene Arten von Tempeln in Indien. Manche sind sehr klein, Mandire genannt, die nur 2x2 Meter messen oder sogar noch kleiner sind. Es gibt aber auch riesige Tempelgebäude, die zum Teil größer sind als die meisten Kirchen.
Audiovortrag zu Tempel
Hier kannst du die Tonspur des Videos zu Tempel anhören:
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Siehe auch
Seminare
Bhakti Yoga
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Andere Kulturen und Religionen
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