Dvaitadvaita: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Brahman]] ist zugleich die materielle und die wirkende [[Ursache]] der [[Welt]]. Seine Kräfte des Chit und Achit in ihren feinstofflichen Formen manifestieren sich selbst als Universum. Daher ist Er die materielle Ursache. Er verursacht ebenso die [[Vereinigung]] der individuellen [[Seele]]n mit ihrem jeweiligen [[Karma]] und dessen [[Frucht|Früchten]]. Und er versorgt diese mit den passenden Instrumenten für ihre jeweiligen [[Erfahrung]]en. Somit ist Er auch die wirkende Ursache.
[[Brahman]] ist zugleich die materielle und die wirkende [[Ursache]] der [[Welt]]. Seine Kräfte des Chit und Achit in ihren feinstofflichen Formen manifestieren sich selbst als Universum. Daher ist Er die materielle Ursache. Er verursacht ebenso die [[Vereinigung]] der individuellen [[Seele]]n mit ihrem jeweiligen [[Karma]] und dessen [[Frucht|Früchten]]. Und er versorgt diese mit den passenden Instrumenten für ihre jeweiligen [[Erfahrung]]en. Somit ist Er auch die wirkende Ursache.


Brahman benötigt keine Rohstoffe oder Rohmaterialien um die Welt zu erschaffen. Ebenso benötigt er keine Hände oder andere Instrumente für diese Erschaffung des Universums. Er ist omnipotent. Er wünscht es einfach und dann ist die gesamte Welt erschaffen. Sein Satsankalpa bildet die jeweiligen Objekte oder materialisiert sich in diesem Universum. So wie eine Spinne ihr Spinnennetz aus sich selbst und um sich herum generiert, so erschafft auch Brahman das Universum aus sich selbst heraus. Damit ist Brahman beides – sowohl der ursächliche und materielle Ursprung. Dies ist die Erklärung, die sich auch in den Upanishaden findet. Da Brahman allmächtig ist, ist er perfekt in seiner Kraft, wenn sie sich herausbildet und gleichzeitig verbleibt er ebenso jenseits der Manifestationen. Dies wird auch klar in den  Upanishaden und den Brahma Sutras genauso herausgearbeitet. Brahman hat sich selbst in die Welt hinein transformiert ohne dass seine bloße Existenz an sich davon beeinflusst wird. Dies ist ihm möglich durch seine unerklärliche schöpferische Kraft, die ihm inhärent innewohnt.  
Brahman benötigt keine Ausgangsstoffe, um die Welt zu erschaffen. Ebenso benötigt er keine [[Hand|Hände]] oder andere Instrumente. Er ist [[Allmacht|allmächtig]]. Aus seinem bloßen [[Wille]]n entsteht die gesamte Welt. Sein Satsankalpa formt alle Objekte oder materialisiert sich als Universum. So wie eine [[Spinne]] ihr Spinnennetz aus sich selbst heraus spinnt, so erschafft auch Brahman das [[Universum]] aus sich selbst heraus. Damit ist Brahman beides – sowohl die materielle wie auch die wirkende Ursache. Das ist die Aussage der Upanishaden. Da Brahman allmächtig ist, ist er perfekt in seiner Kraft, wenn sie sich herausbildet und gleichzeitig verbleibt er ebenso jenseits der Manifestationen. Dies wird auch klar in den  Upanishaden und den Brahma Sutras genauso herausgearbeitet. Brahman hat sich selbst in die Welt hinein transformiert ohne dass seine bloße Existenz an sich davon beeinflusst wird. Dies ist ihm möglich durch seine unerklärliche schöpferische Kraft, die ihm inhärent innewohnt.  




[[Kategorie:Philosophie]]
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[[Kategorie:Vedanta]]
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Version vom 9. März 2013, 12:40 Uhr

Dvaitadvaita ist die Philosophie des dualistischen Monismus.

Sri Krishna

Einführung

Dvaitadvaita ist die Philosophie des dualistischen Monismus. Dvaitadvaita ist eine der Hauptrichtungen der indischen Philosophie. Sie wird auch als Dvaitadvaita Vedanta bzw. als Bhedabheda Schule bezeichnet. Das Dvaitadvaita System wurde von Nimbarka begründet und ausgearbeitet. Nimbarka war ein Telugu Brahmane und hing dem Vaishnava Glauben an. Er lebte etwas später als Ramanuja und vor Madhva, also ungefähr im elften Jahrhundert nach Christus. Er wird als Inkarnation der Sonne angesehen.

Nimbarka, auch Nimbarkacharya genannt, schrieb einen kurzen Kommentar zu den Brahma Sutras. Dieser Kommentar wird auch als Vedanta-Parijata-Saurabha, oder auch als Dashasloki bezeichnet. Sein Kommentar entwickelt das Konzept der Transformation (Parinama) von Brahman.

Nimbarkas Betrachtung ist dabei sehr stark von den Lehren Bhaskaras beinflußt. Dieser lebte und wirkte in der ersten Hälfte des neunten Jahrhunderts. Er interpretierte das Vedanta System vom Standpunkt des Dvaitadvaita oder des Dualistischen Non-Dualismus aus. Diese Lehre war keine neue Entdeckung von Bhaskara. Sie beruht auf den Arbeiten des frühen Lehrers Audulomi, auf den sich schon Sri Vyasa in seinen Vedanta Sutras bezieht.

Grundlagen der Dvaitadvaita Philosophie

Gott, die Seele und die Welt

Gleichheit im Unterschied, Einheit in der Vielfalt

Nimbarka erläutert, dass die Beziehung von Gott zur Seele und zur Welt eine von Gleichheit im Unterschied ist. Die Seele und die Welt unterscheiden sich von Gott, denn sie sind mit Eigenschaften ausgestattet, die sich von denen Gottes unterscheiden. Zugleich sind sie aber nicht von Gott getrennt, denn Gott ist allgegenwärtig und sie beruhen vollständig auf Ihm.

Nimbarkas Dvaitadvaita Philosophie erkennt Brahman als die Höchste Wirklichkeit ohne ein Zweites an. Die Welt und die Jivas sind nur Teilmanifestationen seiner Kraft (Shakti).

Jiva (hier - die Einzelseele) und Brahman sind sich ihrer selbst bewusst. Jiva ist dabei begrenzt. Brahman hingegen ist unbegrenzt. Brahman ist die unabhängige Wirklichkeit. Jiva und die Prakriti sind abhängige Wirklichkeiten. Jiva ist der “Erlebende“ (Bhokta). Die Welt ist das Erlebte (Bhogya) und Brahman ist der Höchste Gestalter (Niyanta).

Gott, Jiva und die Welt sind auf der absoluten Ebene nicht unterschiedlich. Unterschiede sich das Höchste Wesen auf der absoluten Ebene von der individuellen Seele und der Welt, dann könnte es nicht allgegenwärtig sein. Es wäre dann so begrenzt wie die individuelle Seele und die Welt. Und dann könnte es auch nicht als der Gestalter angesehen werden. Nimbarka sagt, dass beides – das Sich-Unterscheiden wie auch das Sich-Nicht-Unterscheiden - wirklich sind. Die Seele und die Welt unterscheiden sich von Brahman, denn sie sind mit Merkmalen und Eigenschaften ausgestattet, die sich von denen Brahmans unterscheiden. Sie sind aber insofern nicht unterschiedlich, als sie nicht allein bestehen können und vollständig von Brahman abhängen. Eine ähnliche Beziehung besteht zwischen der Sonne und ihren Sonnenstrahlen, oder dem Feuer und seinen Funken. Seelen und Materie unterscheiden sich von Gott, sind aber doch eng mit Ihm verbunden, wie Wellen mit Wasser oder Schlaufen eines Seiles mit dem Seil selbst. Sie sind beides – unterschiedlich und doch nicht unterschiedlich.

Das höchste Wesen und seine Eigenschaften

Nach der Dvaitadvaita Philosophie wird Brahman sowohl als wirkende wie auch als materielle Ursache der Welt angesehen. Brahman ist damit beides - Nirguna und Saguna. Brahman erschöpft sich nicht in der Erschaffung der Welt, sondern transzendiert sie.

Die vier Formen der Ultimativen Wirklichkeit

Es existieren vier Formen der Ultimativen Wirklichkeit. In ihrer ersten Form ist Sie unbedingt, unveränderlich, Höchster Brahman. In Ihrer zweiten Form ist Sie Isvara, Herr des Universums. In Ihrer dritten Form wird Sie Jiva oder die individuelle Seele genannt. Und in Ihrer vierten Form manifestiert Sie sich als das Universum der Namen und Formen. Das Universum mit seinen Erscheinungsformen ist Teil Brahmans. Es existiert nicht getrennt oder unabhängig von Brahman. Die Beziehung zwischen der Welt und Brahman ist damit auch eine Bhedabheda-Beziehung. Das Universum unterscheidet sich nicht von Brahman.

Krishna — das Höchste Wesen

Das Höchste Wesen ist völlig frei von Unzulänglichkeiten. Es verfügt über eine Fülle glückverheißender Eigenschaften. Es hat einen göttlichen Körper. Es erstrahlt in Schönheit, Liebe, Freundlichkeit und Liebreiz.

Krishna und Radha

Nimbarka setzt den Höchsten Brahman mit Krishna gleich. Er verkörpert alle glückverheißenden Eigenschaften und ist frei von Egoismus, Unwissenheit, Leidenschaft und Anhaftung. Er erscheint in den vier Formen (Vyuhas), diese sind: Vasudeva, Sankarshana, Pradyumna und Aniruddha. Er manifestiert sich selbst außerdem als Avatar (Inkarnationen).

Bei Nimbarka stehen Krishna und Radha auch für Narayana und Lakshmi. Radha ist dabei nicht einfach die Anführerin der Gopis (Kuhhirtinnen), sondern Krishnas ewige Gemahlin.

Warum Brahman sowohl die materielle wie auch die wirkende Ursache der Welt sein kann

Brahman ist zugleich die materielle und die wirkende Ursache der Welt. Seine Kräfte des Chit und Achit in ihren feinstofflichen Formen manifestieren sich selbst als Universum. Daher ist Er die materielle Ursache. Er verursacht ebenso die Vereinigung der individuellen Seelen mit ihrem jeweiligen Karma und dessen Früchten. Und er versorgt diese mit den passenden Instrumenten für ihre jeweiligen Erfahrungen. Somit ist Er auch die wirkende Ursache.

Brahman benötigt keine Ausgangsstoffe, um die Welt zu erschaffen. Ebenso benötigt er keine Hände oder andere Instrumente. Er ist allmächtig. Aus seinem bloßen Willen entsteht die gesamte Welt. Sein Satsankalpa formt alle Objekte oder materialisiert sich als Universum. So wie eine Spinne ihr Spinnennetz aus sich selbst heraus spinnt, so erschafft auch Brahman das Universum aus sich selbst heraus. Damit ist Brahman beides – sowohl die materielle wie auch die wirkende Ursache. Das ist die Aussage der Upanishaden. Da Brahman allmächtig ist, ist er perfekt in seiner Kraft, wenn sie sich herausbildet und gleichzeitig verbleibt er ebenso jenseits der Manifestationen. Dies wird auch klar in den Upanishaden und den Brahma Sutras genauso herausgearbeitet. Brahman hat sich selbst in die Welt hinein transformiert ohne dass seine bloße Existenz an sich davon beeinflusst wird. Dies ist ihm möglich durch seine unerklärliche schöpferische Kraft, die ihm inhärent innewohnt.