Die Bedeutung der Bhagavad Gita für die Menschheit - Kapitel 3 - Das Aranya Parva des Mahabharata: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Adoleszenz des spirituellen Strebens können sich bestimmte Turbulenzen der [[Psyche]] in verschiedenen Ausprägungsgraden manifestieren, und sie können jede Form annehmen: eine Sache in mir, eine Sache in dir, und bei verschiedenen Personen sind es verschiedene Dinge. Jeder muss zu seiner eigenen Befriedigung, zumindest in seinem eigenen Kopf, eine Autobiographie seines eigenen [[Ich]]s schreiben. Sie brauchen kein Buch zu schreiben. Zumindest kann man sich seiner eigenen Autobiographie [[bewusst]] sein: Wie war ich, als ich ein kleiner Junge war? Wie war ich, als ich ein kleines Mädchen war? Was habe ich gemacht? Was habe ich gedacht? Denke ich jetzt das Gleiche? Warum sollte ich meine Meinung jetzt ändern? Gehen Sie in Gedanken das ganze Spektrum Ihres Lebens durch, das Sie seit Ihrer Kindheit gelebt haben, soweit Sie sich in Ihrem Gedächtnis erinnern können. An vieles können Sie sich erinnern, an manche Kleinigkeiten vielleicht nicht. Sie werden erstaunt sein über die Vielfalt der [[Erfahrungen]], die Sie gemacht haben, und über die mannigfaltige Vielfalt Ihrer [[Vorlieben]] und [[Abneigung]]en, von denen viele als bedeutungslos verworfen wurden, die aber in früheren Tagen sehr bedeutungsvoll erschienen. "Als ich vierzehn oder fünfzehn war, was waren da meine Vorlieben und Abneigungen? Sind sie heute noch dieselben, wenn ich fünfzig oder sechzig bin? Warum haben sie sich verändert? Hatte ich damals recht, oder habe ich heute recht?" Vergleichen Sie Ihren eigenen Status auf den verschiedenen Stufen Ihres [[psychologisch]]en Entwicklungsfortschritts. Das ist es, was ich meine, wenn ich sage, dass Sie Ihre eigene Autobiographie in Ihrem Geist schreiben und sich selbst beurteilen sollen. "Was ist heute mit mir geschehen, und was sind die Gründe dafür, dass ich heute so dastehe, wie ich es tue?"  
In der Adoleszenz des spirituellen Strebens können sich bestimmte Turbulenzen der [[Psyche]] in verschiedenen Ausprägungsgraden manifestieren, und sie können jede Form annehmen: eine Sache in mir, eine Sache in dir, und bei verschiedenen Personen sind es verschiedene Dinge. Jeder muss zu seiner eigenen Befriedigung, zumindest in seinem eigenen Kopf, eine Autobiographie seines eigenen [[Ich]]s schreiben. Sie brauchen kein Buch zu schreiben. Zumindest kann man sich seiner eigenen Autobiographie [[bewusst]] sein: Wie war ich, als ich ein kleiner Junge war? Wie war ich, als ich ein kleines Mädchen war? Was habe ich gemacht? Was habe ich gedacht? Denke ich jetzt das Gleiche? Warum sollte ich meine Meinung jetzt ändern? Gehen Sie in Gedanken das ganze Spektrum Ihres Lebens durch, das Sie seit Ihrer Kindheit gelebt haben, soweit Sie sich in Ihrem Gedächtnis erinnern können. An vieles können Sie sich erinnern, an manche Kleinigkeiten vielleicht nicht. Sie werden erstaunt sein über die Vielfalt der [[Erfahrungen]], die Sie gemacht haben, und über die mannigfaltige Vielfalt Ihrer [[Vorlieben]] und [[Abneigung]]en, von denen viele als bedeutungslos verworfen wurden, die aber in früheren Tagen sehr bedeutungsvoll erschienen. "Als ich vierzehn oder fünfzehn war, was waren da meine Vorlieben und Abneigungen? Sind sie heute noch dieselben, wenn ich fünfzig oder sechzig bin? Warum haben sie sich verändert? Hatte ich damals recht, oder habe ich heute recht?" Vergleichen Sie Ihren eigenen Status auf den verschiedenen Stufen Ihres [[psychologisch]]en Entwicklungsfortschritts. Das ist es, was ich meine, wenn ich sage, dass Sie Ihre eigene Autobiographie in Ihrem Geist schreiben und sich selbst beurteilen sollen. "Was ist heute mit mir geschehen, und was sind die Gründe dafür, dass ich heute so dastehe, wie ich es tue?"  


Was sind die Schwierigkeiten eines spirituell Suchenden? Das sind die Schwierigkeiten, denen sich die Pandavas stellen mussten. Sie mussten sogar in den Wald verbannt werden. Das dritte Parva des Mahabharata wird das Aranya Parva oder Vana Parva genannt. Der Überschwang einer zaghaften
Unterbringung in Luxus und Sicherheit wich einem plötzlichen Blitz aus heiterem Himmel, der sozusagen unerwartet vom Himmel kam, und der königliche Prinz, der auf dem Thron saß, fand sich inmitten des Waldes wieder. Oh, wie schade war Yudhisthiras Schicksal!
Mein lieber spirituell Suchender, nach einiger Zeit befinden wir uns in einer Wildnis. Wir hüpfen von Ort zu Ort auf der Suche nach verschiedenen Arten von spiritueller Sicherheit und Atmosphäre. Es ist eine Art psychische Wildnis, in der wir nicht wissen, wie wir uns richtig positionieren sollen. Es ist ein Exil von unserem ursprünglichen Streben und der Zufriedenheit und Sicherheit, dem
Gleichgewicht von Annäherung und Positivität, das wir in den frühen Tagen in unserem Geist zu haben schienen. Die Kauravas trieben die Pandavas in den Wald hinaus.
Die wilden Tendenzen in uns, die sich auch in diesem Reich unserer Persönlichkeit befinden, gewinnen die Oberhand. An einer interessanten, humorvollen Stelle sagt Acharya Sankara in seinem Kommentar zur
Brihadaranyaka Upanishad, dass die Teufel im Universum zahlreicher sind als die Götter. Das ist in der Tat eine sehr amüsante Aussage. Die Teufel sind zahlenmäßig größer als diese Götter. Warum sollten die Götter
klein sein und die Teufel mehr sein? Wie auch immer, jeder von euch kann einen Kommentar zu diesem Satz von Acharya Sankara abgeben. Die Götter werden besiegt. Manchmal werden sogar Götter besiegt. In unseren epischen Geschichten und Puranas hören wir von Göttern, die von asurischen Kräften entthront und besiegt werden. Die Pandavas, die tugendhaften, guten, rechtschaffenen Menschen, befinden sich mitten in der Wildnis des Waldes, und die zügellosen, gierigen und unsympathischen Kräfte der Kauravas sind auf dem Thron.
Das sollte einem spirituell Suchenden nicht passieren. Man muss sich vor einer solchen Situation schützen. Welche Sicherheit wir auch immer haben mögen, wie sehr wir uns auch schützen mögen, so können wir uns doch in der Lage der Pandavas wiederfinden. Es gibt eine Herrlichkeit des jungen Alters des spirituellen Strebens. Ich beziehe mich nicht auf unser physisches Alter. Auch das spirituelle Streben hat ein junges Alter, das überschwänglich und freudig ist. Wir fühlen uns glücklich, wenn wir alle Möglichkeiten haben, und manchmal erscheinen wir als Suchende sehr erhaben, wenn wir Pandits werden, in den Sutras gelehrt sind, Meister von Kommentaren sind oder in einem klassischen Sprachstil lehren. All das ist zweifellos befriedigend. Wir sind in etwas inthronisiert. Im Sabha Parva gibt es eine Inthronisierung, aber der Ärger kommt erst noch. Der Ärger kommt erst dann, wenn die unbeaufsichtigten Impulse im Inneren mit ihrer eigenen Stimme sprechen werden. Unbeaufsichtigte Impulse sind diejenigen, mit denen wir noch keinen Frieden geschlossen haben.
Ich habe ein einfaches Beispiel gegeben: Es wäre nicht möglich, dass der Ehemann seine Frau plötzlich wegschickt und in eine meditative Stimmung verfällt. Er hat eine gewisse Verpflichtung gegenüber dem Haus. Das Haus ist dieser Körper und alles, was darin ist, und das Mobiliar dieser Persönlichkeit, unser Eigentum, kann nicht einfach ungestraft verlassen werden. Ich sage nicht, dass jeder durch diese Phase der Wildnis gehen sollte, aber meistens geht jeder durch diese Phase. Jeder fällt in eine Grube und wacht dann wieder auf. "Oh, das tut mir leid. Hier ist eine Grube. Ich werde nicht in diese Richtung gehen." Aber wir werden es erst nach dem Fall wissen, nicht vorher. Niemand kann uns anweisen, nicht dorthin zu gehen. Wünsche, Instinkte und Impulse sind irrational, wie ungezogene Kinder. Sie werden auf keinen Ratschlag hören, und wir müssen fallen und uns das Genick brechen. Dann werden wir sagen: "Ich habe einen Fehler gemacht. In Zukunft werde ich dort nicht mehr hingehen.
Was geschieht dann? Im spirituellen Leben sind Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit der Absichten und Aufrichtigkeit des Erwerbs erforderlich. Sie sagen, dass es nichts anderes als das braucht. Doch selbst sehr aufrichtige Seelen werden manchmal auf eine harte Probe gestellt. Wir können nicht sagen, dass die Pandavas nicht aufrichtig waren. Sie waren sehr aufrichtig, gute Seelen, aber sie mussten sich dieser Schwierigkeit stellen. Was für eine Härte!
An einer Stelle betet Kunti zum Herrn, um die Schwierigkeiten auszudrücken, die alle ihre Kinder durchmachen mussten, und die geheimnisvolle Art und
Weise, in der ihnen Gottes Hilfe zuteil wurde. Und am Ende stellt der alte Bhishma bedauernd fest: "Wie schade, mein liebes Volk! Ihr seid gute Seelen, mit großer Meisterschaft in der Kriegsführung, unbezwingbarer Stärke, großer Gelehrsamkeit
und einem Menschen wie Krishna als Freund. Mit all dem musstet ihr unsagbares Elend im Leben erleiden. In der Tat, das Schicksal ist rätselhaft.
Die Vorsehung ist schwer zu verstehen." Das ist es, was Bhishma am Ende sagte. Mit einer solchen Sicherheit und Erleichterung musste man sich solchen Nöten stellen und konnte sie nicht vermeiden.
Wir alle, alle spirituell Suchenden, sind grundsätzlich gute Menschen. Ein aufrichtig strebender spiritueller Sucher ist ein großer Gewinn für diese Erde. Sie sind das, was wir das Salz der Erde nennen.
Erde. Solche Menschen sind selten zu finden. Eine Seele, die ihre Befriedigung in einer überirdischen Realität sucht und sich nur danach sehnt, ist eine große Manifestation der Kraft, eine Göttlichkeit auf Erden. Und Yudhisthira stand für dieses Ideal des überweltlichen Strebens und der Rechtschaffenheit, was wir die Rechtschaffenheit des Reiches Gottes nennen, aber diese Rechtschaffenheit musste auch den Weg der Dornen beschreiten. Warum sollte das so sein? Noch heute können die Menschen nicht verstehen, warum so gute Seelen in den Wald verbannt wurden. Für welche Schuld wurden sie verbannt?
Wir können sagen, dass es eine gewisse Indiskretion gab. Es gibt Gelegenheiten, bei denen wir sogar bei guten Menschen eine gewisse Indiskretion erkennen können, die zu ihren Schwierigkeiten und Problemen führt. Wir können auch diesen Gesichtspunkt akzeptieren. Sogar ein extrem guter Mensch ist anfällig für fehlerhafte Handlungen, aufgrund dessen, was wir eine Fehleinschätzung in einem bestimmten Moment nennen könnten. Wir fragen uns: Warum musste Yudhisthira würfeln? Er hätte sich davon fernhalten können, und so weiter. In ähnlicher Weise kann auch das spirituelle Streben manchmal in eine leichte Fehleinschätzung verwickelt werden, und dieser Fehler besteht in einer unausgewogenen Haltung, einem Protest, der von einem unbeachteten Teil unserer Persönlichkeit und Gesellschaft ausgeht.
Am Anfang ist es ein Protest gegen die Gesellschaft. Wir werden so viele Schwierigkeiten haben, wenn wir versuchen, uns aus den Verstrickungen von familiärer Bindung, sozialer Bindung usw. zu befreien. Viele Menschen, die in diesen Ashram kommen, befinden sich in einem Dilemma. Sie können nicht hier bleiben, sie können nicht dort bleiben, und sie wollen hier bleiben, sie wollen dort bleiben. Solche Schwierigkeiten entstehen. Es gibt einen Sog von hier und einen Sog von dort. Und selbst wenn es so aussieht, als hätten wir diese Frage geklärt, werden wir feststellen, dass wir es vielleicht nicht vernünftig gemacht haben. Manchmal können wir eine Angelegenheit vehement regeln. Diese vehemente Beilegung ist keine vernünftige Beilegung. Wir können eine Angelegenheit regeln, indem wir einer Partei Schmerzen zufügen, was auch eine Art der Regelung ist. Aber hier, im Umgang mit unserem Geist, sind wir vielleicht nicht weise, wenn wir die Angelegenheit seiner Forderungen regeln, indem wir ihm von irgendeiner Seite Schmerz zufügen, gegen seinen eigenen Willen. Yoga ist, wie jede andere Unternehmung im Leben auch, eine Art Bildungslaufbahn. Wir müssen uns selbst erziehen. Willenskraft darf nur dann angewendet werden, wenn sie als eine Art Erziehungsmethode eingesetzt wird. Es sollte nicht nur eine Vehemenz des Egos oder die Kraft der Rute sein. Manchmal stehen wir vor dieser Schwierigkeit.
Jeder spirituell Suchende, jeder Sadhaka, sollte Zeit haben, jeden Tag eine Stunde allein zu sitzen. Setzen Sie sich irgendwo unter einen Baum. Unterhalte dich nicht mit Menschen, es sei denn, es ist eine hilfreiche Person. Warum unterhaltet ihr euch unnötig? Wenn es ein Gleichgestellter oder eine höhere Person wie ein Guru ist, kannst du mit ihm plaudern, aber plaudere nicht mit jungen Leuten. Ihr solltet weiter denken: "Was ist meine Schwierigkeit?" Glaubt ihr, dass es keine Schwierigkeiten gibt? Und du wirst dich selbst nur erkennen können, wenn du ganz allein mit dir bist. Im Lärm der Arbeit und des sozialen


© Divine Life Society
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Version vom 27. März 2023, 11:26 Uhr

Swami Krishnananda

Die Bedeutung der Bhagavad Gita für die Menschheit - Kapitel 3 - Das Aranya Parva des Mahabharata


Kapitel 3 - Das Aranya Parva des Mahabharata

In das Mahabharata-Epos sind große und interessante Bedeutungen hineingelesen worden, und je mehr wir in seine Geheimnisse und Implikationen eindringen, desto mehr können wir es vielleicht auf das menschliche Leben im Allgemeinen beziehen. Hört man nicht immer wieder, dass die Bedeutung, die man in der Bhagavad Gita entdeckt, umso tiefer wird, je mehr man sie studiert? Wenn das bei der Bhagavadgita der Fall ist, dann ist das auch bei der Mahabharata der Fall, denn wenn die Bhagavadgita die Seele ist, dann ist die Mahabharata der Körper. Der Geist der Bhagavadgita ist also im Epos des Mahabharata verkörpert. Wenn die Bhagavadgita ein Evangelium für alles Leben ist, so ist das Mahabharata-Epos eine dramatische Beschreibung der Leistungen des Menschen als solchem.

In den ersten Tagen des spirituellen Strebens ist es normal, dass diese Tage sehr schön erscheinen, wie eine schöne aufgehende Sonne. In der Morgendämmerung ist die Sonne so kühl, dass wir nie das Gefühl haben, dass sie extrem heiß werden kann. Angenehm ist der Umriss des goldenen Himmelskörpers, der im Osten aufgeht. Ihr inneres Wesen und ihre Fähigkeit werden sich im Hochsommer zeigen. Frühe Tage sind glückliche Tage. Die Tage der Kindheit und des Studiums sind Tage der Freiheit, mit einer Art von Zufriedenheit, die dadurch entsteht, dass man nicht viel vom Sinn des Lebens weiß. Wenn alles Wissen eine große Freude ist, dann ist auch das Nichtwissen eine Art Freude. Es handelt sich um zwei Arten von Extremen. Kleine Babys wissen nichts, und die spirituelle Suche in den ersten Tagen ist wie ein Schössling, eine zarte Pflanze, und eine zarte Pflanze ist sehr schön anzusehen. Sie zeigt in diesem knospenden Alter noch nicht die Robustheit des großen Baumes, zu dem sie eines Tages werden wird. Ein kleines Pflänzchen mit zarten Blättern, wie schön ist das!

Ich bezog mich auf die Implikationen und die Suggestivität des ersten Buches des Mahabharata, des Adi Parva, und die nachfolgenden Ereignisse, die interessanten Übergangsperioden, die man durchläuft, und wenn wir unser eigenes Selbst als spirituell Suchende in der Geschichte des Mahabharata studieren können, wird es uns leicht fallen, zu entdecken, dass das spirituelle Leben keine reibungslose Angelegenheit ist. Es ist kein blindes Gehen auf einem ausgetretenen Pfad, einer zementierten Straße. Es gibt Höhen und Tiefen und Zickzack-Bewegungen. In der Anfangsphase vergisst man die Schwierigkeiten des Weges völlig. Jeder von uns befindet sich in diesem Zustand oder war schon einmal in diesem Zustand.

"Ich werde nach Gott suchen. Es gibt nichts Sinnvolles im Leben außer der Vision von Gott, der Gemeinschaft mit Gott, der Verwirklichung Gottes." Wie schön ist dieses Streben! Aber wer einige Jahre in dieser Welt verbracht hat und diese Sehnsucht in sich trägt, wird sich daran erinnern können, wie unintelligent und unklar dieses enthusiastische Gefühl war. Es war ein wunderbares Gefühl. Nichts könnte wundervoller, schöner, frommer und lobenswerter sein, und doch säte es die Saat für spätere Schwierigkeiten. Unregelmäßigkeiten im Verhalten begannen sich psychisch zu manifestieren. Wir waren später nicht mehr so klar und positiv. Es gab Verdächtigungen, Zweifel und Tendenzen zu Problemen, die sich aber nicht wirklich manifestierten. Es ist so etwas wie das, was wir heute einen Kalten Krieg nennen, kein wirklicher Konflikt. Es ist eine Art Unbehagen und ein Nichtwissen, welche Richtung tatsächlich eingeschlagen werden soll.

In unserer Übergangszeit des Strebens, die ursprünglich ein einziger ausgetretener Pfad der Bewegung hin zu Gott im frühen Alter war, denken wir: "Weder will ich dies noch das. Ich strebe nur nach dem Vater im Himmel. Das geistliche Heil ist das Ziel meiner Seele, und ich habe kein anderes Bestreben." Aber mit ein wenig mehr Wachstum in die endgültige Reife des Jugendlichen und den früheren Jahren des Erwachsenseins im geistlichen Leben, kommen Zweifel im Geist auf. Es sind alles akzeptierte, logisch nachvollziehbare, gültige Zweifel; und diese Zweifel lassen den Menschen im Allgemeinen, meistens, bis zum Ende seines Lebens nicht los.

Was sind diese Zweifel? Es sind die Stimmen der Welt, die zur gleichen Zeit sprechen, gleichzeitig mit der früheren Stimme, die sagte, dass das Ziel des Lebens die spirituelle Verwirklichung, die Vereinigung mit dem Allmächtigen ist. Keine Ehefrau eines Ehemannes wird sich weigern, zu akzeptieren, dass Gott die letzte Wirklichkeit ist. Jeder wird sagen: "Ja, ich verstehe." Aber wenn der Ehemann auf diesen Fragen beharrt und seine Liebe zu Gott im tatsächlichen äußeren Verhalten zum Ausdruck bringt, wird die liebe Ehefrau, die die Partnerin dieses Ehemannes im Haus ist, die nicht leugnen kann, dass Gott das Höchste Wesen und die Höchste Wirklichkeit ist, hinzufügen: "Du musst auch ein wenig auf meine Stimme hören. Ich verstehe, mein lieber Ehemann, dass Gott verfolgt werden muss, aber ich bin auch hier, und du kannst nicht sagen, dass ich nicht hier bin." Das ist es, was die Welt dir sagt, wenn du sagst: "Ich werde Gott nachjagen". Die Welt entgegnet, man müsse bedenken, dass sie auch da ist. "Ich bin bei dir gewesen", sagt die Frau, "und du kannst nicht sagen, dass du nichts mit mir zu tun hast." Obwohl das religiöse Leben höchst lobenswert ist und das Ziel eines jeden ist, sagt die Welt: "Ich verstehe, was du sagst, aber du musst auch auf das hören, was ich sage."

Das ist eine Schwierigkeit. Ihr wisst nicht, was ihr tun sollt. Die Anziehungskräfte der Erde zeigen sich in Form von berechtigten Zweifeln, und man fühlt sich der Welt gegenüber verpflichtet. Reife Gemüter beginnen, eine solche Schwierigkeit zu empfinden - und zwar hochreife Gemüter, nicht gewöhnliche reife Gemüter. Manchmal gibt es humanitäre Anreize von der irdischen Seite, soziale Anreize, und wir liegen vielleicht nicht weit daneben, wenn wir denken, dass sie sogar national motiviert sein können, politische Anreize, die wie spirituell motivierte Bestrebungen aussehen können. Aber es gibt auch subtilere Rufe der Erde, die nicht so grob sind wie die Rufe der humanitären Gesinnung und des sozialen Verhaltens. Die subtileren sind die Instinkte und die Impulse der niederen Natur, wie wir sie im Allgemeinen nennen. Sie bewirken ein Ringen in der Persönlichkeit.

Ich habe gestern beiläufig erwähnt, dass wir in verschiedenen Ebenen der Persönlichkeit leben, nicht nur in einer Ebene. Wir leben in allen vierzehn Welten zur gleichen Zeit. Wir sind der physische Körper - ja, richtig. Wir sind auch die Sinnesorgane, auch das ist richtig. Wir sind das Prana, ja. Wir sind der Geist, auch das ist richtig. Und wir haben einen Verstand, einen Intellekt, um zu denken. Auch das ist richtig. All diese Schichten unserer Persönlichkeit sind gültige Ausdrücke und angemessene Ebenen, die berechtigte Aufmerksamkeit erfordern. Wir dürfen keine bestimmte Ebene überbetonen. Manchmal neigen wir in einer überschwänglichen Stimmung dazu, eine bestimmte Ebene übermäßig zu betonen. Man sagt, dass Harmonie Yoga ist, und das sollte als Harmonie in jeder gesegneten Sache verstanden werden - Harmonie beim Essen, Harmonie in den täglichen Abläufen, Harmonie im sozialen Verhalten, Harmonie in der Ausübung der Büroarbeit oder der beruflichen Pflichten und auch Harmonie in der Pflicht gegenüber den inneren Schichten der eigenen Persönlichkeit. Wenn es heißt, dass Yoga Gleichgewicht ist, dann hat diese Aussage eine große Bedeutung. Alles kann in sie hineingestopft werden. Gleichgewicht ist Yoga. "Das ganze Leben ist Yoga", sagen einige Yogis. Sri Aurobindo betonte gerne, dass das ganze Leben Yoga ist. Was ist mit der Aussage gemeint, dass alles Leben Yoga ist? Und wenn wir gleichzeitig sagen, dass Yoga Gleichgewicht ist, dann ist das ganze Leben Gleichgewicht. Es kann jede Art von Gleichgewicht sein. Es ist eine große Freude zu glauben, dass das Leben ein Gleichgewicht ist, und dass wir dieses Gleichgewicht nicht stören sollen.

In der Adoleszenz des spirituellen Strebens können sich bestimmte Turbulenzen der Psyche in verschiedenen Ausprägungsgraden manifestieren, und sie können jede Form annehmen: eine Sache in mir, eine Sache in dir, und bei verschiedenen Personen sind es verschiedene Dinge. Jeder muss zu seiner eigenen Befriedigung, zumindest in seinem eigenen Kopf, eine Autobiographie seines eigenen Ichs schreiben. Sie brauchen kein Buch zu schreiben. Zumindest kann man sich seiner eigenen Autobiographie bewusst sein: Wie war ich, als ich ein kleiner Junge war? Wie war ich, als ich ein kleines Mädchen war? Was habe ich gemacht? Was habe ich gedacht? Denke ich jetzt das Gleiche? Warum sollte ich meine Meinung jetzt ändern? Gehen Sie in Gedanken das ganze Spektrum Ihres Lebens durch, das Sie seit Ihrer Kindheit gelebt haben, soweit Sie sich in Ihrem Gedächtnis erinnern können. An vieles können Sie sich erinnern, an manche Kleinigkeiten vielleicht nicht. Sie werden erstaunt sein über die Vielfalt der Erfahrungen, die Sie gemacht haben, und über die mannigfaltige Vielfalt Ihrer Vorlieben und Abneigungen, von denen viele als bedeutungslos verworfen wurden, die aber in früheren Tagen sehr bedeutungsvoll erschienen. "Als ich vierzehn oder fünfzehn war, was waren da meine Vorlieben und Abneigungen? Sind sie heute noch dieselben, wenn ich fünfzig oder sechzig bin? Warum haben sie sich verändert? Hatte ich damals recht, oder habe ich heute recht?" Vergleichen Sie Ihren eigenen Status auf den verschiedenen Stufen Ihres psychologischen Entwicklungsfortschritts. Das ist es, was ich meine, wenn ich sage, dass Sie Ihre eigene Autobiographie in Ihrem Geist schreiben und sich selbst beurteilen sollen. "Was ist heute mit mir geschehen, und was sind die Gründe dafür, dass ich heute so dastehe, wie ich es tue?"


Was sind die Schwierigkeiten eines spirituell Suchenden? Das sind die Schwierigkeiten, denen sich die Pandavas stellen mussten. Sie mussten sogar in den Wald verbannt werden. Das dritte Parva des Mahabharata wird das Aranya Parva oder Vana Parva genannt. Der Überschwang einer zaghaften Unterbringung in Luxus und Sicherheit wich einem plötzlichen Blitz aus heiterem Himmel, der sozusagen unerwartet vom Himmel kam, und der königliche Prinz, der auf dem Thron saß, fand sich inmitten des Waldes wieder. Oh, wie schade war Yudhisthiras Schicksal!


Mein lieber spirituell Suchender, nach einiger Zeit befinden wir uns in einer Wildnis. Wir hüpfen von Ort zu Ort auf der Suche nach verschiedenen Arten von spiritueller Sicherheit und Atmosphäre. Es ist eine Art psychische Wildnis, in der wir nicht wissen, wie wir uns richtig positionieren sollen. Es ist ein Exil von unserem ursprünglichen Streben und der Zufriedenheit und Sicherheit, dem

Gleichgewicht von Annäherung und Positivität, das wir in den frühen Tagen in unserem Geist zu haben schienen. Die Kauravas trieben die Pandavas in den Wald hinaus.


Die wilden Tendenzen in uns, die sich auch in diesem Reich unserer Persönlichkeit befinden, gewinnen die Oberhand. An einer interessanten, humorvollen Stelle sagt Acharya Sankara in seinem Kommentar zur Brihadaranyaka Upanishad, dass die Teufel im Universum zahlreicher sind als die Götter. Das ist in der Tat eine sehr amüsante Aussage. Die Teufel sind zahlenmäßig größer als diese Götter. Warum sollten die Götter

klein sein und die Teufel mehr sein? Wie auch immer, jeder von euch kann einen Kommentar zu diesem Satz von Acharya Sankara abgeben. Die Götter werden besiegt. Manchmal werden sogar Götter besiegt. In unseren epischen Geschichten und Puranas hören wir von Göttern, die von asurischen Kräften entthront und besiegt werden. Die Pandavas, die tugendhaften, guten, rechtschaffenen Menschen, befinden sich mitten in der Wildnis des Waldes, und die zügellosen, gierigen und unsympathischen Kräfte der Kauravas sind auf dem Thron.


Das sollte einem spirituell Suchenden nicht passieren. Man muss sich vor einer solchen Situation schützen. Welche Sicherheit wir auch immer haben mögen, wie sehr wir uns auch schützen mögen, so können wir uns doch in der Lage der Pandavas wiederfinden. Es gibt eine Herrlichkeit des jungen Alters des spirituellen Strebens. Ich beziehe mich nicht auf unser physisches Alter. Auch das spirituelle Streben hat ein junges Alter, das überschwänglich und freudig ist. Wir fühlen uns glücklich, wenn wir alle Möglichkeiten haben, und manchmal erscheinen wir als Suchende sehr erhaben, wenn wir Pandits werden, in den Sutras gelehrt sind, Meister von Kommentaren sind oder in einem klassischen Sprachstil lehren. All das ist zweifellos befriedigend. Wir sind in etwas inthronisiert. Im Sabha Parva gibt es eine Inthronisierung, aber der Ärger kommt erst noch. Der Ärger kommt erst dann, wenn die unbeaufsichtigten Impulse im Inneren mit ihrer eigenen Stimme sprechen werden. Unbeaufsichtigte Impulse sind diejenigen, mit denen wir noch keinen Frieden geschlossen haben.


Ich habe ein einfaches Beispiel gegeben: Es wäre nicht möglich, dass der Ehemann seine Frau plötzlich wegschickt und in eine meditative Stimmung verfällt. Er hat eine gewisse Verpflichtung gegenüber dem Haus. Das Haus ist dieser Körper und alles, was darin ist, und das Mobiliar dieser Persönlichkeit, unser Eigentum, kann nicht einfach ungestraft verlassen werden. Ich sage nicht, dass jeder durch diese Phase der Wildnis gehen sollte, aber meistens geht jeder durch diese Phase. Jeder fällt in eine Grube und wacht dann wieder auf. "Oh, das tut mir leid. Hier ist eine Grube. Ich werde nicht in diese Richtung gehen." Aber wir werden es erst nach dem Fall wissen, nicht vorher. Niemand kann uns anweisen, nicht dorthin zu gehen. Wünsche, Instinkte und Impulse sind irrational, wie ungezogene Kinder. Sie werden auf keinen Ratschlag hören, und wir müssen fallen und uns das Genick brechen. Dann werden wir sagen: "Ich habe einen Fehler gemacht. In Zukunft werde ich dort nicht mehr hingehen.


Was geschieht dann? Im spirituellen Leben sind Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit der Absichten und Aufrichtigkeit des Erwerbs erforderlich. Sie sagen, dass es nichts anderes als das braucht. Doch selbst sehr aufrichtige Seelen werden manchmal auf eine harte Probe gestellt. Wir können nicht sagen, dass die Pandavas nicht aufrichtig waren. Sie waren sehr aufrichtig, gute Seelen, aber sie mussten sich dieser Schwierigkeit stellen. Was für eine Härte!

An einer Stelle betet Kunti zum Herrn, um die Schwierigkeiten auszudrücken, die alle ihre Kinder durchmachen mussten, und die geheimnisvolle Art und Weise, in der ihnen Gottes Hilfe zuteil wurde. Und am Ende stellt der alte Bhishma bedauernd fest: "Wie schade, mein liebes Volk! Ihr seid gute Seelen, mit großer Meisterschaft in der Kriegsführung, unbezwingbarer Stärke, großer Gelehrsamkeit

und einem Menschen wie Krishna als Freund. Mit all dem musstet ihr unsagbares Elend im Leben erleiden. In der Tat, das Schicksal ist rätselhaft. Die Vorsehung ist schwer zu verstehen." Das ist es, was Bhishma am Ende sagte. Mit einer solchen Sicherheit und Erleichterung musste man sich solchen Nöten stellen und konnte sie nicht vermeiden.


Wir alle, alle spirituell Suchenden, sind grundsätzlich gute Menschen. Ein aufrichtig strebender spiritueller Sucher ist ein großer Gewinn für diese Erde. Sie sind das, was wir das Salz der Erde nennen.

Erde. Solche Menschen sind selten zu finden. Eine Seele, die ihre Befriedigung in einer überirdischen Realität sucht und sich nur danach sehnt, ist eine große Manifestation der Kraft, eine Göttlichkeit auf Erden. Und Yudhisthira stand für dieses Ideal des überweltlichen Strebens und der Rechtschaffenheit, was wir die Rechtschaffenheit des Reiches Gottes nennen, aber diese Rechtschaffenheit musste auch den Weg der Dornen beschreiten. Warum sollte das so sein? Noch heute können die Menschen nicht verstehen, warum so gute Seelen in den Wald verbannt wurden. Für welche Schuld wurden sie verbannt?


Wir können sagen, dass es eine gewisse Indiskretion gab. Es gibt Gelegenheiten, bei denen wir sogar bei guten Menschen eine gewisse Indiskretion erkennen können, die zu ihren Schwierigkeiten und Problemen führt. Wir können auch diesen Gesichtspunkt akzeptieren. Sogar ein extrem guter Mensch ist anfällig für fehlerhafte Handlungen, aufgrund dessen, was wir eine Fehleinschätzung in einem bestimmten Moment nennen könnten. Wir fragen uns: Warum musste Yudhisthira würfeln? Er hätte sich davon fernhalten können, und so weiter. In ähnlicher Weise kann auch das spirituelle Streben manchmal in eine leichte Fehleinschätzung verwickelt werden, und dieser Fehler besteht in einer unausgewogenen Haltung, einem Protest, der von einem unbeachteten Teil unserer Persönlichkeit und Gesellschaft ausgeht.


Am Anfang ist es ein Protest gegen die Gesellschaft. Wir werden so viele Schwierigkeiten haben, wenn wir versuchen, uns aus den Verstrickungen von familiärer Bindung, sozialer Bindung usw. zu befreien. Viele Menschen, die in diesen Ashram kommen, befinden sich in einem Dilemma. Sie können nicht hier bleiben, sie können nicht dort bleiben, und sie wollen hier bleiben, sie wollen dort bleiben. Solche Schwierigkeiten entstehen. Es gibt einen Sog von hier und einen Sog von dort. Und selbst wenn es so aussieht, als hätten wir diese Frage geklärt, werden wir feststellen, dass wir es vielleicht nicht vernünftig gemacht haben. Manchmal können wir eine Angelegenheit vehement regeln. Diese vehemente Beilegung ist keine vernünftige Beilegung. Wir können eine Angelegenheit regeln, indem wir einer Partei Schmerzen zufügen, was auch eine Art der Regelung ist. Aber hier, im Umgang mit unserem Geist, sind wir vielleicht nicht weise, wenn wir die Angelegenheit seiner Forderungen regeln, indem wir ihm von irgendeiner Seite Schmerz zufügen, gegen seinen eigenen Willen. Yoga ist, wie jede andere Unternehmung im Leben auch, eine Art Bildungslaufbahn. Wir müssen uns selbst erziehen. Willenskraft darf nur dann angewendet werden, wenn sie als eine Art Erziehungsmethode eingesetzt wird. Es sollte nicht nur eine Vehemenz des Egos oder die Kraft der Rute sein. Manchmal stehen wir vor dieser Schwierigkeit.


Jeder spirituell Suchende, jeder Sadhaka, sollte Zeit haben, jeden Tag eine Stunde allein zu sitzen. Setzen Sie sich irgendwo unter einen Baum. Unterhalte dich nicht mit Menschen, es sei denn, es ist eine hilfreiche Person. Warum unterhaltet ihr euch unnötig? Wenn es ein Gleichgestellter oder eine höhere Person wie ein Guru ist, kannst du mit ihm plaudern, aber plaudere nicht mit jungen Leuten. Ihr solltet weiter denken: "Was ist meine Schwierigkeit?" Glaubt ihr, dass es keine Schwierigkeiten gibt? Und du wirst dich selbst nur erkennen können, wenn du ganz allein mit dir bist. Im Lärm der Arbeit und des sozialen

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Siehe auch

Literatur

  • Swami Krishnananda - Die Gesellschaft des Göttlichen Lebens, Sivananda Ashram, Rishikesh, Indien - Webseite: www.swami-krishnananda.org

Seminare

Indische Schriften

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