Meditation über die 3 Lehrsätze des Shankara

Aus Yogawiki
Was ist wirklich?

Meditation über die 3 Lehrsätze des Shankaracharya - Meditiere über diese drei Lehrsätze und erfahre: Die Welt ist unwirklich und du selbst bist nichts anderes als Brahman, ewiges unendliches Sein, Bewusstsein, Seligkeit.

Brahma Satyam
Jagan Mithya
Jivo Brahmaiva Naparah

Meditationsanleitung - Drei Lehrsätze des Shankaracharya

Brahman ist wirklich, alles andere ist Maya

Der Ablauf

Denke nach über:

  • brahma satyam – es gibt nur Brahman, ein absolutes Sein
  • jagan mithyā – alle Vorstellungen, Bilder und so weiter, die im Geist auftauchen, sind nicht wirklich, sind Illusion
  • jīvo brahmaiva nāparah – dein Selbst ist nichts anderes als dieses Absolute
  • Wiederhole diese Schritte mehrmals und gehe dann in die Stille.

Om und Mantra

Beginne die Meditation mit dreimal oṃ und einem Mantra.

oṃ oṃ oṃ
gurur brahmā gurur viṣṇur ' gurur devo maheśvaraḥ /
guruḥ sākṣāt paraṃ brahma ' tasmai śrī-gurave namaḥ

Schritt 1: Sitzhaltung

Sitze ruhig und gerade für die Meditation.
Wirbelsäule aufgerichtet.
Schultern entspannt, Kiefergelenke entspannt, Augen entspannt.
Bitte Körper und Geist, während der nächsten zwanzig Minuten ruhig und entspannt zu sein.
Sanftes Lächeln.

Schritt 2: Atmung

Atme ein paar Mal mit dem Bauch tief ein und aus.

Schritt 3: Die 3 Lehrsätze

Die drei Sätze von Shankaracharya sind:

Brahma satyam
jagan mithyā
jīvo brahmaiva nāparah.
Brahman allein ist wirklich, Satya.
Die Welt, wie du sie wahrnimmst, Jagat, ist unwirklich, Mithyā.
Das Selbst, Jīva, ist nichts anderes als Brahman.

Brahma satyam

Mache dir bewusst: Es gibt eine unendliche, ewige Wirklichkeit und das ist Brahman.
Diese unendliche, ewige Wirklichkeit ist saccidānanda.
Sein, Wissen, Glückseligkeit.
Unendliches Sein, ohne Begrenzung. Ohne Zeit und ohne Raum. Sat, Satya.
Reines Bewusstsein. Chit.
Reine Freude. Ānanda.

Jagan mithyā

Was du zwischendurch wahrnimmst, etwa Worte und Bilder, Vorstellungen und Gedanken, Ängste und Hoffnungen, all das ist Mithyā, Illusion; Asat, unwirklich.
Was du dir vorstellst an anderen Menschen, Ereignissen und Dingen,
all das, was Jagat, die Welt, gerade für dich ausmacht, ist Mithyā, Illusion und Einbildung.
Es existiert nicht so, wie du es dir vorstellst.
Es ist immer wieder gut, diese Vorstellungen kollabieren zu lassen.
Humorvoll dir bewusst zu machen, es ist Mithyā, Illusion. Verschwunden.

Jīvo brahmaiva nāparah

Das Individuum, das Selbst ist nichts anderes als Brahman.
Du selbst bist unendlich und ewig.
Saccidānanda.
Eins mit Brahman, der Weltenseele.
Eins mit jedem anderen, der auch eins ist mit der Weltenseele.

Brahma satyam – jagan mithyā – jīvo brahmaiva nāparah

Wiederhole Immer wieder im Geist - brahma satyam.
Eine unendliche, ewige Wirklichkeit.
Saccidānanda. Sein, Wissen und Glückseligkeit.
Wenn immer du an etwas denkst oder über etwas nachdenkst, lächelst du humorvoll darüber und sage dir leicht amüsiert Jagan mithyā. Die Welt ist unwirklich.
Vielleicht gelingt es dir mit den Worten Jagan mithyā, diese Vorstellungen vorübergehend kollabieren zu lassen.
Bewusstsein ohne Welt.
Jīvo brahmaiva nāparah
Das individuelle Bewusstsein ist nichts anderes als Brahman.

Schritt 4: Meditation

So kannst du jetzt weiter meditieren.

  • Mache dir immer wieder bewusst: Brahma satyam - Es gibt eine unendliche Wirklichkeit und ein Göttliches und das ist saccidānanda.
  • Alle anderen Gedanken und Vorstellungen immer wieder sich auflösen lassen mit den Worten: Jagan mithyā. Die Welt ist Illusion.
  • Sobald du an dich selbst denkst, sagst du dir: Jīvo brahmaiva nāparah - Das Selbst ist nichts anderes als Brahman.
Unendlichkeit und Ewigkeit.
Saccidānanda. Unendliches Sein, reines Bewusstsein, Glückseligkeit.

15 Minuten Stille Meditation (oder länger oder kürzer)

oṃ oṃ oṃ
So’ham haṃsa paramahaṃsa /
paramātmā cinmayo’ham
saccidānanda svarūpo’ham /
so‘ham brahma oṃ
oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ

Du kannst dies intellektuell eruieren und vor allen Dingen auch erfahren und verwirklichen. Lebe in den nächsten Tagen aus diesem Geist des Vedānta.

Da letztlich alles eine Manifestation von Brahman ist, kannst du Brahman in und hinter allem erfahren. Du kannst Gotterfahrungen machen – nicht nur in der Meditation, nicht nur in einer abgeschiedenen Höhle, nicht nur am Ende deines Lebens oder nach dem Tod – nein, jetzt, in jeder noch so banalen Alltagssituation und -tätigkeit.

Übungsaufgabe für den Alltag

  • In dem Moment, wo du aufhörst, dich mit etwas Relativen zu identifizieren, kurz zurücktrittst und reines Bewusstsein bist, leuchtet Brahman auf.
  • Dehne zwischendurch dein Bewusstsein in alle Richtungen aus und du erfährst Brahman.
  • Mache kleine Gotteserfahrungen, indem du zwischendurch Worten und Bildern eine Pause gibst, nicht so viel über dich und andere nachdenkst.
  • Da es nur Brahman gibt, kannst du auch in allem Brahman wahrnehmen.

Das muss nicht lange dauern und braucht keine extra Zeit. Nur Bewusstheit und Gewahrsein.

Übungsaufgabe für die Meditation

  • Meditiere jeden Tag mit diesen drei Lehrsätzen in den drei Schritten.
  • Zwischendurch gehe in die Stille und versuche, dich zu erfahren als eins mit Brahman.

Video - Meditationsanleitung 3 Lehrsätze des Shankaracharya

Meditation über die drei Lehrsätze des Shankara - Anleitung und längere Stille - 20 Minuten

Siehe auch

Literatur

Seminare

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