Gefühl der Leere
Ein Gefühl der Leere kann ein Zeichen sein, dass man in einem depressiven Gemütszustand ist. Einige Formen der klinischen Depression gehen einher mit dem Gefühl der Leere, ebenso wie die Bipolare Störung. Auch die Borderline-Persönlichkeit beziehungsweise die Borderline-Störung ist verbunden mit dem phasenweisen Gefühl der Leere. Aber das Gefühl der Leere kann auch ein Gefühl der Verbundenheit sein. In den spirituellen Traditionen kennt man das Gefühl der Leere als Übergangsstadium zu tiefen spirituellen Erfahrungen. Der Mystiker Johannes vom Kreuz spricht daher auch von der schwarzen Nacht der Seele. Gefühl der Leere heißt im spirituellen Kontext, dass man alles Bekannte verlassen hat. Aber man ist noch nicht im Unendlichen, im Ewigen, im Göttlichen, angekommen.
Gefühl der Leere überwinden
Wenn das Gefühl der Leere Teil ist einer depressiven Verstimmung, einer Niedergeschlagenheit, einer Depression, können folgende Tipps (zusätzlich zu einer Psychotherapie) hilfreich sein:
- Yoga Übungen helfen, wieder ein Gefühl für den Körper zu bekommen. Wenn man seinen Körper wieder fühlt, dann kommt auch das Gefühl für Lebendigkeit, auch Emotionen, insbesondere positive Emotionen, können wieder kommen
- Meditationstechniken, die in Verbindung mit dem Körper stehen, wie Achtsamkeitsmeditation und Chakra-Meditation, helfen ebenso, das Gefühl der Leere zu überwinden
Hier ein Video zum Thema Hatha Yoga Übungen gegen Burnout - hier spricht Sukadev auch davon, wie Yoga Übungen ein Gefühl der Leere überwinden helfen können:
Gefühl der Leere als Teil des spirituellen Erwachens
Manchmal ist ein Gefühl der Leere Teil einer Sinnkrise. Hier gilt es sich zu fragen: Was ist der Sinn des Lebens? Manchmal ist das Gefühl der Leere Teil des spirituellen Erwachens - oder der Beginn einer neuen Stufe des spirituellen Lebens. Wer ein Gefühl der Leere aufgrund eines spirituellen Erwachens hat, dem hilft keine Psychotherapie. Hier gilt es, sich den Ewigen Fragen des Lebens zu stellen - und den spirituellen Weg bewusst oder noch bewusster zu gehen.
Gefühl der Leere als Meditationsstadium
In tiefer Meditation kann sich das Gefühl der Leere einstellen. Patanjali sagt im Yoga Sutra:
- Yogas Chitta Vritti Nirodhah - Yoga ist das Zurruhebringen der Gedanken im Geist (YS I-2)
- Tadah Drashtu Svarupevasthanam - Dann ruht der Sehende in seinem Wahren Wesen (YS I-3)
Wenn die Meditation tief wird, kann eine Erfahrung der Gedankenleere sich einstellen. Manchmal ist diese sofort verbunden mit Glücksgefühl, allumfassender Liebe, Einheit. Aber manchmal kommt einfach nur das Gefühl der Leere: Man spürt seinen Körper nicht mehr, man hat die Region der Wünsche, Hoffnungen, Gedanken hinter sich gelassen - man ist absolut ruhig. Allerdings weiß man noch nicht, was danach kommt. Manche Menschen bekommen sogar Angst vor diesem Gefühl der Leere. Es gilt, Vertrauen zu haben, durch dieses Gefühl der Leere hindurchzugehen. Helfen kann dabei zum Beispiel:
Manchmal kommt aus dem Gefühl der Leere wieder zurück ins Normalbewusstsein. Manchmal kommt man etwas benommen zurück und hat etwas Schwierigkeiten, im Alltag wieder anzukommen. Es gilt, seine Aufgaben zu erfüllen, seinen Verantwortungen gerecht zu werden - weiter zu meditieren, bis man zu einer Erfahrung der Gottverbundenheit kommt, die schließlich in dauerndem Gottesbewusstsein mündet.
Hier ein Videovortrag von und mit Sukadev Volker Bretz zu Shunyata, zur spirituellen Leere:
Siehe auch
- Burnout - Tipps und Übungen
- Yoga Seminare bei Depression
- Samadhi
- Wer bin ich?
- Vairagya - die Leidenschaftslosigkeit
- Uparati - der spirituelle Überdruss