Amaraneedi Nayanar
Amaraneedi Nayanar gehörte zur Kaste der Vaishas. Er lebte in Pazhaiyaari, im Königreich Chola. Pazhaiyaarai war eine fruchtbare Gegend, umsäumt von Gärten und grünen Feldern. Zu dieser Zeit war es ein sehr bekannter Ort.
Amaraneedi Nayanar handelte mit Gold, Diamanten, Seide und Baumwollgütern. Er importierte diese Güter aus fremden Ländern und verkaufte sie zu angemessenen Preisen. Er verdiente sein Geld auf ehrliche Weise und wurde reich. Obwohl er mit weltlichen Dingen befasst war, war sein Geist auf Gott Shiva gerichtet. Er war ein leidenschaftlicher Shiva-Bhakta. Er lud Shiva-Bhaktas in sein Haus ein und huldigte ihnen. Er gab ihnen die Kaupina, Tücher, er bewirtete sie liebevoll und entließ sie glücklich mit weiteren Geschenken.
Verehrung Shivas
Während der Festtage besuchte er den heiligen Tempel von Tirunallur und betete Gott Shiva mit großem Glauben an und wiederholte täglich mit Bhava das Panchakshara Mantra. Mit seinen Besuchen, die nur an Festtagen stattfanden, war er nicht zufrieden. Er wollte sich dort für immer niederlassen und sich an der Gegenwart des Herrn erfreuen und die Shiva-Bhaktas versorgen. So verließ er Pazhaiyaarai und zog mit seiner Familie und seinen Verwandten nach Tirunallur. Dort baute er eine wunderschöne Bleibe, um Shiva-Bhaktas unterzubringen, die den Tempel besuchten. Täglich lud er Shiva-Bhaktas ein, bot ihnen Kaupinas und weiteres an. Gott Shiva war außerordentlich zufrieden damit, wie wohltätig Amaraneedi Nayanar die Kaupinas gab und über seine außergewöhnliche Freundlichkeit zu den Shiva-Bhaktas. Er wollte der Welt die Großartigkeit dieses seines Bhaktas zeigen und ihn segnen.
So geschah es, dass eines Tages Gott Shiva, verkleidet als Brahmachari, mit herrlich matten Locken, den heiligen Aschen auf seiner Stirn und einem Stab auf seinen Schultern, vor Amaraneediars`s Bleibe erschien. Zwei Kaupinas und ein kleiner Beutel wurden an eine Seite seines Stabes gebunden. Er hatte ein freundliches Gesicht. Seine Augen leuchteten. Würdevoll betrat er die Behausung. Amaraneediar begrüßte ihn mit größter Freude und huldigte ihm. Der Brahmachari sprach: "Oh Freund, du bist eine edle Seele. Die Menschen loben die Wohltätigkeit, welche du durch die Kaupinas verrichtest. Ich komme zu dir, um Darshan zu haben." Amaraneediar bat ihn, Bhiksha zu halten. Er stimmte zu und sprach: "Ich werde zum Fluss gehen und zurückkehren, sobald ich mein Bad und die Nitya Karmas ausgeführt habe. Der Regen könnte meine Kaupina durchnässen. So bitte ich dich, diese trockene Kaupina bei dir sicher aufzubewahren und ich werde sie später wieder an mich nehmen. Du weißt, dass die Kaupina sehr kostbar ist. So bewahre sie sicher auf."
Der Brahmachari ging davon und Amaraneediar behielt die Kaupina sicher im Haus. Aber der Herr wollte, dass sie verschwand! Bald nachdem der Brahmachari sein Bad beendet hatte, fragte er nach der trockenen Kaupina, denn der Regen hatte seine Kaupina durchnässt. Amaraneediar konnte sie nicht finden. Er betete intensiv zu Gott, dennoch fand er sie nicht. Bangend bot er dem Bhramachari eine neue Kaupina an und erklärte ihm seine Bedrängnis. Aber der Brahmachari war nicht in der Stimmung, sich Erklärungen anzuhören. Zum Ausgleich bot Amaraneediar ihm Reichtümer und andere Dinge an. Aber der Brahmachari sprach: "Was soll ich mit all diesen Reichtümern? Diese haben keinen Wert für mich. Ich brauche nur eine Kaupina." Auf diese Weise sprach der Herr, verkleidet als Brahmachari, eine großartige Wahrheit aus. Er fuhr fort: "Ich habe noch eine Kaupina: Du kannst mir eine andere geben, die genau so viel wiegt wie diese." Amaraneediar war sehr erleichtert das zu hören. Er holte eine Waage. Er legte die Kaupina in die eine Waagschale und eine andere Kaupina in die andere. Die Waagschale des Brahmacharis ging nach unten. Was immer Amaraneediar auf seine Seite legte, die Schale des Brahmacharis war schwerer. Amaraneediar war erstaunt. Er verstand, dass es Gottes eigenes Spiel war. All seine Reichtümer konnten die Kaupina des Brahmachari nicht aufwiegen! Wie kann das sein? Gott Shivas Kaupina repräsentiert die Veden. Die Fasern der Kaupina stellen die Shastras dar.
Amaraneediar war in einem großen Dilemma. Er fiel dem Brahmachari zu Füßen und bat ihn um Erlaubnis, sich selbst, seine Frau und sein Kind gegen die Kaupina aufzuwiegen. Der Brahmachari stimmte zu. Amaraneediar stieg mit seiner Frau und seinem Kind in die Schale und sprach: "Wenn ich den Shiva-Bhaktas wirklich mit Glauben und Ehrlichkeit gedient habe, dann sollen die Schalen im Gleichgewicht sein." Die Schalen waren auf der Stelle im Gleichgewicht. Amaraneediars selbstloser Dienst an den Shiva-Bhaktas war dem Wert von Shivas Kaupina ebenbürtig. Die Menschen, die dies bezeugten, waren höchst erstaunt. Sie fielen vor Amaraneediar nieder und lobten ihn. Himmlische Devas ließen Parijatha Blumen vom Himmel regnen. Der Brahmachari verschwand und Parameswara und Parvathi erschienen auf ihrer Rishabha vor Amaraneediar, seiner Frau und seinem Kind. Er segnete sie: "Ich bin höchst erfreut über den großherzigen und aufrichtigen Dienst an meinen Bhaktas. Ich bin erfreut über die Wohltätigkeit, die du durch die Kaupinas verrichtest. Ihr drei werdet in meine Wohnstätte kommen und dort für immer glücklich leben." Durch die göttliche Gnade verwandelte sich die Waage in ein himmlisches Gefährt in dem Amaraneediar, seine Frau und sein Kind Shivas Wohnstätte erreichten.
Siehe auch
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