Viveka: Unterschied zwischen den Versionen

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Dritter Teil der Atma-Anatma Viveka, der Unterscheidung zwischen dem wahren Selbst und dem scheinbaren Ich. Hier kommt die Antwort auf die Frage: Wer bin ich? Die Antwort ist: Ich bin. Ich bin nicht irgendetwas. Ich bin. Anders ausgedrückt: Meine wahre Natur ist SAT – unendliches, ewiges Sein. Ich bin bewusst – unendliches Bewusstsein (Chid). Ich bin Wonne (Ananda) – denn wenn ich ganz bei mir bin, bin ich glücklich. Wenn  ich die Identifikationen loslasse, bin ich glücklich. Daher: Ich bin Satchidananda, unendliches absolutes Sein, Wissen und Glückseligkeit. Mitschnitte aus einer Yogalehrer Weiterbildung im September 2012 bei Yoga Vidya Bad Meinberg.
Dritter Teil der Atma-Anatma Viveka, der Unterscheidung zwischen dem wahren Selbst und dem scheinbaren Ich. Hier kommt die Antwort auf die Frage: Wer bin ich? Die Antwort ist: Ich bin. Ich bin nicht irgendetwas. Ich bin. Anders ausgedrückt: Meine wahre Natur ist SAT – unendliches, ewiges Sein. Ich bin bewusst – unendliches Bewusstsein (Chid). Ich bin Wonne (Ananda) – denn wenn ich ganz bei mir bin, bin ich glücklich. Wenn  ich die Identifikationen loslasse, bin ich glücklich. Daher: Ich bin Satchidananda, unendliches absolutes Sein, Wissen und Glückseligkeit. Mitschnitte aus einer Yogalehrer Weiterbildung im September 2012 bei Yoga Vidya Bad Meinberg.
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===Einheit des Bewusstseins – Liebe als Weg – Viveka Chudamani – 11. Teil===
Es gibt nur eine unendliche Wirklichkeit. Es gibt nur ein Selbst. Alle Wesen sind Ausdruck des gleichen Bewusstseins. Erfahre dieses eine und Ewige in der Meditation und im Alltag. Liebe ist ein Weg, Einheit zu erfahren. Entwickle Liebe in allen Wesen. Und auch in der relativen Liebe erfahre die Einheit und Verbundenheit. Bleibt die Frage: Wie wird aus dem Einen Vielheit? Aus einem viele? Und: Wie löst man sich von Verhaftungen?
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===Prana, die Lebensenergie und die 4 Teile des Geistes – Viveka Chudamani – 12. Teil===
===Prana, die Lebensenergie und die 4 Teile des Geistes – Viveka Chudamani – 12. Teil===

Version vom 1. Juni 2013, 15:27 Uhr

Viveka (Sanskrit, विवेक viveka m. "Unterscheidungskraft") ist eines der vier Sadhana Chatushtaya (Eigenschaften, die ein spiritueller Schüler braucht): Die Unterscheidungskraft zwischen Ewigem und Vergänglichem (Nitya und Anitya), Wirklichkeit und Unwirklichkeit (Sat und Asat), Selbst und Nicht-Selbst (Atma und Anatma), Vergnügen und Wonne (Ananda).


Wirklich oder Unwirklich?

Der menschliche Geist ist geprägt von Maya. Die Wahrnehmung der Welt geschieht durch die Sinne, die subjektiv und begrenzt funktionieren. Aus den Wahrnehmungen entwickelt der Geist eine feste Vorstellung von der Welt, die jede neue Situation aus diesen Erfahrungen interpretiert und sich zurechtlegt. Dadurch bleibt die Wahrheit stets verschleiert. Nur durch den Abstand zu dem eigenen Geist kann die Täuschung überwunden und Viveka erreicht werden. Nur ohne die Identifikation mit der Situation und dem Denken, Wollen und Fühlen erreicht der Geist ein Bewusstsein, das als Beobachter unabhängig das momentane Sein betrachtet. Es entsteht ein entspannter Raum zwischen dem eigentlichen Selbst und dem Tun. Hier kann der Mensch erkennen, dass das Unwirkliche vergänglich ist, da es innerhalb der Zeit nicht besteht, während das Wirkliche durch alle drei Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) bleibt. Nun kann der Mensch sich von der Täuschung befreien, dass er selbst die Person ist, die agiert und fühlt, und von dem Verlangen nach den kurzzeitigen Vergnügungen im Spiel der Maya.


Swami Sivananda über Viveka in seinem Buch "Göttliche Erkenntnis"

"Viveka ist die Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen (Sat und Asat), dem Dauerhaften und dem Vergänglichen (Nitya und Anitya). dem Selbst und dem Nichtselbst (Atman und Anatman). Viveka darf keine kurzlebige oder zufällige Laune des Aspiranten sein. Ein Viveki (ein Mensch mit Unterscheidungskraft) ist immer achtsam und lässt sich nie in etwas verstricken. Viveka gibt innere Stärke und geistigen Frieden. Aus Viveka entsteht Vairagya."


Worte aus der Bhagavad Gita Kapitel 13:

Hier spricht Krishna über die Unterscheidungskraft zwischen der ewigen Seele (Purusha) und dem vergänglichen Körper, den er als das Feld bezeichnet:

Vers 29: Nur wer sieht, dass alle Handlungen allein von der Natur ausgeführt werden, und dass das Selbst handlungslos ist, sieht wirklich.
Vers 30: Wenn ein Mensch die ganze Vielfalt der Wesen in dem Einen ruhen sieht und auch sieht, dass sie daraus entstehen, wird er Brahman.
Vers 34: Menschen, die durch das Auge des Wissens den Unterschied zwischen dem Feld und dem Kenner des Feldes wahrnehmen und auch die Befreiung von der Natur des Seins, gehen zum Höchsten über.


Aus einem Artikel des Yoga Vidya Journal von Sukadev Bretz

"Viveka" umfasst verschiedene Formen der rechten Unterscheidung:

  • Unterscheidung zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen: Dazu muss man natürlich der Überzeugung sein, dass es etwas Ewiges gibt. Denn alles, was wir sehen, ist vergänglich. Alles, was einen Anfang hat, hat ein Ende. Viveka heißt, dass wir die Überzeugung gefunden haben, dass es etwas Ewiges geben muss.
  • Unterscheidung zwischen dem, was Vergnügen und vergängliche Freude ist, und dem, was uns dauerhaftes Glück beschert,
  • Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst.

"Viveka" versus Vairagya

Vairagya ist emotional, Viveka ist verstandesmäßig. Bei Viveka weiß man, es gibt irgendwo einen Berg. Aber dann muss man ihn auch besteigen. Das geschieht dank Vairagya. Solange man sich auf Subecha befindet, schaut man sich den Berg an, liest alle Reisebeschreibungen, nimmt vielleicht noch ein Fernglas und geht mal 100 Meter hoch, um sich dann unten wieder auszuruhen. In Vairagya weiß man, dass der Sumpf, in dem man steckt, auf die Dauer nicht gut ist. Oder aber, das wunderschöne Leben im Tal reicht nicht aus. Man will auch mal auf den Berg steigen. Es reicht nicht aus, ihn immer nur von unten zu betrachten. Erst auf der nächsten Stufe des spirituellen Weges, auf Vicharana, begibt man sich tatsächlich auf den Weg.

Wenn du Gott verehrst, vertrauensvoll seinen Lehren folgst, wissend, dass du Fehler machen wirst und den hohen Ansprüchen vermutlich in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten nicht ganz gerecht werden kannst, bemühst du dich trotzdem. Aus dieser Hingabe heraus wächst du und kommst irgendwann zur echten Unterscheidung (Viveka). Wenn du zu dieser echten Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen kommst, ist es nicht eine gekünstelte und abgehobene Unterscheidungskraft, sondern eine, die auch mit Gefühlen und Emotionen verbunden ist, eine, die du im Alltag leben kannst.


Siehe auch


Literatur

Weblinks

Seminare

Multimedia (Video,Mp3)

Meditation über Verse aus dem Viveka Chudamani

Meditation über Verse aus dem Viveka Chudamani. Sukadev liest ab dem 472. Vers des Viveka Chudamani von Sankara, des großen Jnana Yoga Vedanta Meisters Shankaracharya. Das Thema dieser Verse ist: Selbstverwirklichung durch meditative Versenkung. Dann hast du ein paar Minuten Stille, um die Worte auf dich wirken zu lassen. Keine Meditationsanleitung im engeren Sinne – nur Lesung von Versen und anschließende Stille. Zum Schluss Rezitation des Paramahamsa Mantras Om Soham Hamsa Paramahamsa. <mp3player>http://daricha.podspot.de/files/meditative-versenkung_meditation-ueber-verse-viveka-chudamani.mp3</mp3player>

Welche Richtungen gibt es im Vedanta heute? Viveka Chudamani – 6. Teil

Vedanta heißt „Ende des Wissens“. Vedanta ist der Name für ein Philosophie-System, ein spirituelles Übungs-System, für eine spirituelle Richtung. Sukadev spricht über die verschiedenen Richtungen im Vedanta: Klassischer Vedanta seit Shankaracharya; Neo Vedanta seit Ramakrishna und Swami Vivekananda; Neo Advaita seit Ramana Maharshi, Nisargatta Maharaj, Poonjaji; Erkenntnis-Vedanta, auch „pure Vedanta“ genannt, insbesondere propagiert von Swami Brahmananda und Swami Dayananda. Die Bedeutung von Shankaracharya für die religiöse und spirituelle Entwicklung Indiens – und für den ganzheitlichen Yoga. Rezitation einiger Verse aus dem Viveka Chudamani. <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/VC06_richtungen_vedanta.mp3</mp3player>

Wer bin ich? Fortsetzung – Atma Anatma Viveka – Viveka Chudamani – 9. Teil

Wer bin ich? Hier kommt die Fortsetzung der Atma-Anatma-Viveka, der Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst: Identifiziere dich nicht mit Nation, Persönlichkeit, Fähigkeiten. Humor als Weg, Identifikationen schwächer werden zu lassen. Interpretation Verse 50-56 Viveka Chudamani: Ein spiritueller Aspirant verehrt seine ganze Familie. Spirituelle Praxis ist nicht egoistisch, sondern hilft vielen Menschen. <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/VC09_atma-anatma-viveka-2.mp3</mp3player>

Satchidananda – du bist unendliches Sein, Wissen und Glückseligkeit – Viveka Chudamani – 10. Teil

Dritter Teil der Atma-Anatma Viveka, der Unterscheidung zwischen dem wahren Selbst und dem scheinbaren Ich. Hier kommt die Antwort auf die Frage: Wer bin ich? Die Antwort ist: Ich bin. Ich bin nicht irgendetwas. Ich bin. Anders ausgedrückt: Meine wahre Natur ist SAT – unendliches, ewiges Sein. Ich bin bewusst – unendliches Bewusstsein (Chid). Ich bin Wonne (Ananda) – denn wenn ich ganz bei mir bin, bin ich glücklich. Wenn ich die Identifikationen loslasse, bin ich glücklich. Daher: Ich bin Satchidananda, unendliches absolutes Sein, Wissen und Glückseligkeit. Mitschnitte aus einer Yogalehrer Weiterbildung im September 2012 bei Yoga Vidya Bad Meinberg. <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/VC10_satchidananda.mp3</mp3player>

Einheit des Bewusstseins – Liebe als Weg – Viveka Chudamani – 11. Teil

Es gibt nur eine unendliche Wirklichkeit. Es gibt nur ein Selbst. Alle Wesen sind Ausdruck des gleichen Bewusstseins. Erfahre dieses eine und Ewige in der Meditation und im Alltag. Liebe ist ein Weg, Einheit zu erfahren. Entwickle Liebe in allen Wesen. Und auch in der relativen Liebe erfahre die Einheit und Verbundenheit. Bleibt die Frage: Wie wird aus dem Einen Vielheit? Aus einem viele? Und: Wie löst man sich von Verhaftungen? <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/VC11_einheit-des-bewusstseins.mp3</mp3player>

Prana, die Lebensenergie und die 4 Teile des Geistes – Viveka Chudamani – 12. Teil

Was ist Prana, die Lebensenergie? Welche Manifestationen von Prana gibt es? Wie können wir geschickt mit dem Prana umgehen? Wie funktioniert der Geist? Welche Teile hat der menschliche Geist? Wie kann man geschickt mit seinem Geist umgehen? Darüber spricht Sukadev sehr kurz anhand einiger Verse aus dem Viveka Chudamani von Shankaracharya. Ausführlicher geht Sukadev ein auf die Frage: Wie löst man sich aus der Identifikation? Er zeigt drei Wege auf: Subjekt-Objekt-Analyse, Analyse des Beschränkten, um sich davon zu lösen und geschickter Umgang mit dem Beschränkten, um es dann zu transzendieren. Zu all dem kann das Studium des Viveka Chudamani verhelfen. Leider fehlen drei Vorträge aus der Reihe – ein Kabel war locker und das Aufnahmegerät hat leider drei Mal nichts aufgenommen. Wir bezeichnen das dennoch als 12. Teil der Vortragsreihe zum „Viveka Chudamani – das Kronjuwel der Unterscheidung“, obgleich es eigentlich der 15. war. Es fehlt die Ananda-Sukha Viveka sowie die Sat-Asat, die Satya-Mithya und die Nitya-Anitya Viveka. Du musst also doch das ganze Seminar mal in Bad Meinberg besuchen. Suche unter Seminar-Übersicht nach „Viveka Chudamani“. <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/VC12_prana-vayus_antahkarana.mp3</mp3player>

Höchste Verwirklichung und die Welt des Scheins – Viveka Chudamani – 13. Teil

Höchste Verwirklichung und die Schritte dahin. Sukadev geht zunächst auf Fragen ein: Wie überwindet man Widerstände beim Pranayama? Was ist besser: Nichtanhaften oder Entsagen? Eine Frage, welche ja ein Hauptthema auch in der Bhagavad Gita ist. Dann behandelt Sukadev Verse aus dem Viveka Chudamani: 108-110: Maya, die Ursache der Welt des Scheins. 111-119 Die drei Gunas. 124-136 Die Höchste Seele. Diese Verse über die Höchste Seele, Atman, bedürfen keiner Interpretation. So liest Sukadev diese letzten Verse einfach vor und lässt ein paar Minuten, um in die Stille zu gehen. <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/VC13_hoechste-verwirklichung.mp3</mp3player>

Shankaracharya Leben und Legenden des großen Jnana Yoga Meisters – Viveka Chudamani 14. Teil

Shankaracharya, auch Sankara genannt, war einer der größten Yoga Meister aller Zeiten. Er gilt insbesondere als Jnana Yoga Vedanta Guru. Er lebte von 788-820 n.Chr. Sukadev erzählt hier die Sankara Vijaya, die Lebensgeschichten von Shankaracharya. Er erzählt die Lebensgeschichte weniger historisch-kritisch, sondern mehr als Lehrrede für interessierte Schüler. Denn das Leben eines großen Meisters verkörpert letztlich seine Lehren. Lausche diesem humorvollen und doch tiefsinnigen Vortrag, der dir Shankaracharya und seine Vedanta-Lehren sehr nahe bringt. Sehr hilfreich für alle, welche das Vedanta-Studium mit Bhakti, Hingabe, erleichtern wollen. <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/VC14_sankara-vijaya_leben-von-Shankaracharya.mp3</mp3player>

Abschluss der Vortragsreihe “Viveka Chudamani – das Kleinod der Unterscheidung” – Teil 15

Wie lebt man Vedanta im täglichen Leben? Abschlussvortrag der Vortragsreihe „Viveka Chudamani – das Kleinod der Unterscheidung“. Leben aus dem Unendlichen und Ewigen. Mala, Vikshepa und Avarana – Überwindung der Selbstsucht, der Unruhe, des Schleiers der Unwissenheit. Vedanta im Alltag: Satchidananda Svarupoham – meine Wahre Natur ist absolutes Sein, Wissen und Glückseligheit. Das ist die Grundlage für uneigennütziges Dienen und für Arbeiten an Körper, Prana und Psyche. Vedanta hilft für ein erfülltes Leben. Ein bewusstes Leben und systematische spirituelle Praxis helfen der Verwirklichung des Jnana Yoga. Leben aus dem Geist von Vedanta machen das Leben großartig, freudvoll, liebevoll – führt zur Erfahrung der Einheit. Spirituelle Praxis macht Vedanta erfahrbar. Mitschnitt des letzten Vortrags im Rahmen des Samstag-Abend-Satsangs nach der Meditation während der Yogalehrer Weiterbildung Viveka Chudamani bei Yoga Vidya Bad Meinberg. <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/VC15_vedanta-im-alltag_abschluss-viveka-chudamani.mp3</mp3player>