Swami Vidyananda: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Swami]] Vidyananda wurde im Jahr [[1914]] als zweiter [[Sohn]] in eine große und sehr [[religiös]]e [[Familie]] geboren, man gab ihm den Namen [[Ramanathan]] und außer seinem älteren [[Bruder]] hatte er noch fünf [[Schwester]]n. Der [[Einfluss]] seiner [[Mutter]] erzeugte schon früh tiefgreifende [[spirituell]]e [[Samskara]]s in ihm: Als er acht Jahre alt war, begab sie sich mit ihm und seinem Bruder auf eine dreijährige [[Pilgerreise]] ([[Yatra]]) durch ganz [[Indien]], und während dieser Zeit erhielt der junge Ramanathan die Segnungen vieler [[Siddha]]-purushas und [[Heilige]]n.  
[[Swami]] Vidyananda wurde im Jahr [[1914]] als zweiter [[Sohn]] in eine große und sehr [[religiös]]e [[Familie]] geboren, man gab ihm den Namen [[Ramanathan]] und außer seinem älteren [[Bruder]] hatte er noch fünf [[Schwester]]n. Der [[Einfluss]] seiner [[Mutter]] erzeugte schon früh tiefgreifende [[spirituell]]e [[Samskara]]s in ihm: Als er acht Jahre alt war, begab sie sich mit ihm und seinem Bruder auf eine dreijährige [[Pilgerreise]] ([[Yatra]]) durch ganz [[Indien]], und während dieser Zeit erhielt der junge Ramanathan die Segnungen vieler [[Siddha]]-purushas und [[Heilige]]n.  


[[Datei:Swami_Vidyananda.jpg‎ |thumb|Swami Vidyananda, Schüler von Swami Sivananda]]
Bereits im Erwachsenenalter, besuchte er nach einer erfolglosen Geschäftskarriere [[Chidambaram]] in [[Tamilnadu]], wo er seinen [[Musikguru]] Sri P. [[Shrinivasa]] [[Iyer]] kennenlernte, einen [[Naishthika]] [[Brahmachari]] und Heiligen. Dieser unterrichtete ihn 12 Tage lang auf der [[Vina]] und forderte ihn dann auf, selbstständig weiter zu üben. Durch die [[Kraft]] und [[Gnade]] des [[Guru]]s beherrschte Ramanathan diese anspruchsvolle [[Kunst]] schnell und konnte sie auch bald mit vedantischen [[Gedanke]]n verbinden. Um seinem [[Student]]en zu helfen, seine große Familie zu unterstützen, vermittelte ihn Sri Srinivas Iyer in die Kinobranche, wo Ramanathan in [[Bombay]] und [[Madras]] dann knapp 25 Jahre arbeitete. Dennoch betrachtete er diese [[Zeit]] weniger als [[Gelderwerb]], sondern als [[Sadhana]].
Bereits im Erwachsenenalter, besuchte er nach einer erfolglosen Geschäftskarriere [[Chidambaram]] in [[Tamilnadu]], wo er seinen [[Musikguru]] Sri P. [[Shrinivasa]] [[Iyer]] kennenlernte, einen [[Naishthika]] [[Brahmachari]] und Heiligen. Dieser unterrichtete ihn 12 Tage lang auf der [[Vina]] und forderte ihn dann auf, selbstständig weiter zu üben. Durch die [[Kraft]] und [[Gnade]] des [[Guru]]s beherrschte Ramanathan diese anspruchsvolle [[Kunst]] schnell und konnte sie auch bald mit vedantischen [[Gedanke]]n verbinden. Um seinem [[Student]]en zu helfen, seine große Familie zu unterstützen, vermittelte ihn Sri Srinivas Iyer in die Kinobranche, wo Ramanathan in [[Bombay]] und [[Madras]] dann knapp 25 Jahre arbeitete. Dennoch betrachtete er diese [[Zeit]] weniger als [[Gelderwerb]], sondern als [[Sadhana]].


1950 wurde er ein [[Mitglied]] der [[Divine Life Society]] und 1954 reiste er gemeinsam mit seinem Musikguru nach [[Rishikesh]] zu [[Swami Sivananda]]s [[Darshan]]. Sivananda bat ihn zu bleiben und erzählte, dass er zur [[Göttin]] [[Sarasvati]] gebetet habe, damit sie ihm eine [[Person]] schicke, die auf der Vina spielen könne.
1950 wurde er ein [[Mitglied]] der [[Divine Life Society]] und 1954 reiste er gemeinsam mit seinem Musikguru nach [[Rishikesh]] zu [[Swami Sivananda]]s [[Darshan]]. Sivananda bat ihn zu bleiben und erzählte, dass er zur [[Göttin]] [[Sarasvati]] gebetet habe, damit sie ihm eine [[Person]] schicke, die auf der Vina spielen könne.


[[Datei:Swami_Vidyananda.jpg‎ |thumb|Swami Vidyananda, Schüler von Swami Sivananda]]
Ramanathan musste aber vorerst zurück nach [[Madras]] um seine laufenden Verträge zu erfüllen und um unerledigte [[Arbeit]]en abzuschließen. Erst 1956 schloss er sich dem [[Sivananda Ashram]] dauerhaft an. Im selben [[Jahr]], während des heiligen [[Guru Purnima]], gewährte ihm Swami Sivandanda [[Sannyasa]] und verlieh ihm den Namen ‚Swami Vidyananda‘. Seit dieser Zeit unterrichtete Swami Vidyananda als integralen Teil seiner [[Sadhana]] vielen Schülern [[Musik]], [[Bhajan]]s und [[Kirtan]]s auf der Vina. Er hielt täglich eine frühmorgendliche Bhajan-Klasse und eine nachmittägliche Studien-Klasse in seinem eigenen [[Zimmer]] ab. Interessierte Ashrambewohner konnten bei diesen [[Gelegenheit]]en den langersehnten [[Trost]] und [[Frieden]] finden.
Ramanathan musste aber vorerst zurück nach [[Madras]] um seine laufenden Verträge zu erfüllen und um unerledigte [[Arbeit]]en abzuschließen. Erst 1956 schloss er sich dem [[Sivananda Ashram]] dauerhaft an. Im selben [[Jahr]], während des heiligen [[Guru Purnima]], gewährte ihm Swami Sivandanda [[Sannyasa]] und verlieh ihm den Namen ‚Swami Vidyananda‘. Seit dieser Zeit unterrichtete Swami Vidyananda als integralen Teil seiner [[Sadhana]] vielen Schülern [[Musik]], [[Bhajan]]s und [[Kirtan]]s auf der Vina. Er hielt täglich eine frühmorgendliche Bhajan-Klasse und eine nachmittägliche Studien-Klasse in seinem eigenen [[Zimmer]] ab. Interessierte Ashrambewohner konnten bei diesen [[Gelegenheit]]en den langersehnten [[Trost]] und [[Frieden]] finden.


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Doch Swami Vidyananda war zufrieden und glücklich mit seinem einfachen [[Leben]] in dem kleinen Raum an den [[Ufer]]n des [[Ganges]], im [[heilig]]en Ashram Sri [[Gurudev]]s (Swami Sivananda), wo es ihm gelang, sich [[Gott]] dauerhaft zu vergegenwärtigen.
Doch Swami Vidyananda war zufrieden und glücklich mit seinem einfachen [[Leben]] in dem kleinen Raum an den [[Ufer]]n des [[Ganges]], im [[heilig]]en Ashram Sri [[Gurudev]]s (Swami Sivananda), wo es ihm gelang, sich [[Gott]] dauerhaft zu vergegenwärtigen.
Am Freitag, 7.4.2000 um 9.05h erreichte Swami Vidyananda Mahasamadhi. Er verschmolz mit dem Allumfassenden, mit dem Ewigen. Ein paar [[Minute]]n vor dem [[Verlassen]] seines physischen [[Körper]]s gab er seine letzten [[Anweisung]]en an seine [[Schüler]]: "Halte immer am göttlichen [[Name]]n fest. Halte den [[göttlich]]en Namen immer in deinem [[Geist]] und singe Jaya Jaya Jaya." Dann sprach er [[Om]] Ram Om [[Ram]] Om Ram Om Ram - und nahm seinen letzten [[Atem]]zug.
Swami Vidyananada hatte in sich die höchsten Eigenschaften [[Viveka]] ([[Unterscheidungskraft]]), [[Vairagya]] ([[Verhaftungslosigkeit]]) und [[Mumukshuttva]] (intensiver Wunsch nach [[Befreiung]]) entwickelt. Er war die [[Verkörperung]] von [[Bhakti]] und [[Jnana]].
== Siehe auch ==
* [[Swami Sivananda]]
* [[Divine Life Society]]
* [[Guru]]
* [[Ashram]]
* [[Heilige]]
== Weblinks ==
* [http://www.sivanandaonline.org Divine Life Society]
* [http://www.dlshq.org/announce/memoriamvidya.htm Nachruf auf Swami Vidyananda]

Version vom 23. Mai 2012, 10:03 Uhr

Swami Vidyananda, Schüler von Swami Sivananda, Musiker, Yoga-Meister, Nada Yogi, 1914-7.4.2000

Swami Vidyananda wurde im Jahr 1914 als zweiter Sohn in eine große und sehr religiöse Familie geboren, man gab ihm den Namen Ramanathan und außer seinem älteren Bruder hatte er noch fünf Schwestern. Der Einfluss seiner Mutter erzeugte schon früh tiefgreifende spirituelle Samskaras in ihm: Als er acht Jahre alt war, begab sie sich mit ihm und seinem Bruder auf eine dreijährige Pilgerreise (Yatra) durch ganz Indien, und während dieser Zeit erhielt der junge Ramanathan die Segnungen vieler Siddha-purushas und Heiligen.

Swami Vidyananda, Schüler von Swami Sivananda

Bereits im Erwachsenenalter, besuchte er nach einer erfolglosen Geschäftskarriere Chidambaram in Tamilnadu, wo er seinen Musikguru Sri P. Shrinivasa Iyer kennenlernte, einen Naishthika Brahmachari und Heiligen. Dieser unterrichtete ihn 12 Tage lang auf der Vina und forderte ihn dann auf, selbstständig weiter zu üben. Durch die Kraft und Gnade des Gurus beherrschte Ramanathan diese anspruchsvolle Kunst schnell und konnte sie auch bald mit vedantischen Gedanken verbinden. Um seinem Studenten zu helfen, seine große Familie zu unterstützen, vermittelte ihn Sri Srinivas Iyer in die Kinobranche, wo Ramanathan in Bombay und Madras dann knapp 25 Jahre arbeitete. Dennoch betrachtete er diese Zeit weniger als Gelderwerb, sondern als Sadhana.

1950 wurde er ein Mitglied der Divine Life Society und 1954 reiste er gemeinsam mit seinem Musikguru nach Rishikesh zu Swami Sivanandas Darshan. Sivananda bat ihn zu bleiben und erzählte, dass er zur Göttin Sarasvati gebetet habe, damit sie ihm eine Person schicke, die auf der Vina spielen könne.

Ramanathan musste aber vorerst zurück nach Madras um seine laufenden Verträge zu erfüllen und um unerledigte Arbeiten abzuschließen. Erst 1956 schloss er sich dem Sivananda Ashram dauerhaft an. Im selben Jahr, während des heiligen Guru Purnima, gewährte ihm Swami Sivandanda Sannyasa und verlieh ihm den Namen ‚Swami Vidyananda‘. Seit dieser Zeit unterrichtete Swami Vidyananda als integralen Teil seiner Sadhana vielen Schülern Musik, Bhajans und Kirtans auf der Vina. Er hielt täglich eine frühmorgendliche Bhajan-Klasse und eine nachmittägliche Studien-Klasse in seinem eigenen Zimmer ab. Interessierte Ashrambewohner konnten bei diesen Gelegenheiten den langersehnten Trost und Frieden finden.

Seine Meisterschaft auf der Vina und seine gefühlvollen Bhajans, während der er oft in Trance fiel, waren ein Genuss für die Seele und zogen zahllose Besucher an: Diese besuchten den Ashram hauptsächlich deshalb jährlich, um sich mit den göttlichen Schwingungen in seiner Bhajan-Klasse ‚aufzuladen‘.

Viele ausländische Studenten waren davon so bezaubert, dass sie ihn in ihre Länder bringen wollten.

Doch Swami Vidyananda war zufrieden und glücklich mit seinem einfachen Leben in dem kleinen Raum an den Ufern des Ganges, im heiligen Ashram Sri Gurudevs (Swami Sivananda), wo es ihm gelang, sich Gott dauerhaft zu vergegenwärtigen.

Am Freitag, 7.4.2000 um 9.05h erreichte Swami Vidyananda Mahasamadhi. Er verschmolz mit dem Allumfassenden, mit dem Ewigen. Ein paar Minuten vor dem Verlassen seines physischen Körpers gab er seine letzten Anweisungen an seine Schüler: "Halte immer am göttlichen Namen fest. Halte den göttlichen Namen immer in deinem Geist und singe Jaya Jaya Jaya." Dann sprach er Om Ram Om Ram Om Ram Om Ram - und nahm seinen letzten Atemzug.

Swami Vidyananada hatte in sich die höchsten Eigenschaften Viveka (Unterscheidungskraft), Vairagya (Verhaftungslosigkeit) und Mumukshuttva (intensiver Wunsch nach Befreiung) entwickelt. Er war die Verkörperung von Bhakti und Jnana.

Siehe auch

Weblinks