Manische Liebe

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Manische Liebe, von lateinisch mania Muttergöttin bzw. griechisch Μανία Raserei, ist übertriebene, übersteigerte Liebe, auch rasende Liebe genannt. Als manische Liebe kann man eine Liebe bezeichnen, in denen der Partner übertrieben positiv gesehen wird, oder auch eine Tiefe der Beziehung eingebildet wird, die in Realität nicht da ist. Phasen manischer Liebe kann zu intensiver spiritueller und religiöser Erfahrung führen. Manische Liebe ist auch einer der sechs Liebesstile im System des kanadischen Soziologen John Alan Lee.

Manische Liebe - gefallene Liebe

Manische Liebe als übertriebene Liebe

Manische Liebe ist auch eine Liebe, deren Bedeutung übertrieben wird, der ein Sinn gegeben wird, der in Wirklichkeit nicht haltbar ist. Manische Liebe kann auch eine Liebe sein zu etwas oder zu jemandem, der gar nicht existiert. Eine Manische Liebe kann auch in das Gegenteil umschlagen, also in Depression, Vereinsamung oder Hassliebe, ja sogar zu Selbstmord/Suizid. Manische Liebe kann die Kennzeichen einer Psychose annehmen und kann Teil des Syndroms der manischen Depression sein.

Kennzeichen manischer Liebe in der Phase des frischen Verliebtseins

Gewissen Charakteristika von manischer Liebe hat jede Form von starker Verliebtheit in ihrer Anfangsphase. Neue Liebe, erste Liebe, frisch verliebt sein, hat oft die Kennzeichen von gesteigerter Intensität der Wahrnehmung, von übertriebener Freude, ständiges Denken an den Partner, Übertreibung der Bedeutung und Vergötterung des Partners. Oft machen spirituelle oder religiöse Menschen in der Anfangsphase ihrer neuen Liebe tiefe spirituelle Erfahrungen, die auf andere wie manisch wirken. Diese Art von Übersteigerung der Liebe in der Anfangszeit ist normal. Wenn diese Übersteigerung jedoch anhält oder vom Partner nicht erwidert wird, der vielleicht sogar in jemand anderen verliebt ist, dann leidet diese Art von manischer Liebe unter Realitätsverlust und kann krankhaft sein.

Manische Liebe und spirituelle Erfahrungen

Die Grenzen zwischen Spiritualität und Wahnsinn können fließend sein. Menschen, die frisch verliebt sind, können intensive spirituelle Erfahrungen machen. Das starke Herzgefühl, die Erfahrung des Überfließens von Liebe, das ganze Durchdrungensein von Liebe, das tiefe innere Berührtsein durch eine intensive Liebe zu einem anderen Menschen öffnet auch für mystische Erfahrungen, für Gotteserfahrung, für Liebe zu allen Menschen, für das Gefühl, alle Menschen umarmen zu wollen. Die Liebe zum andere kann als Manifestation der Gottesliebe gedeutet werden. Menschen in einer solchen Phase von manischer Liebe können die schönsten Gedichte schreiben, die schönsten Musikstücke komponieren, andere zu tiefer Meditation inspirieren.

Wichtig ist, dass der Mensch in einer solchen Phase manischer Liebe und spiritueller Erfahrung auch bodenständig bleibt - und wenn diese Phase vorbei ist, eine sanfte Landung hat. Die Erwartungen an die spirituelle Weiterentwicklung können in der Intensivphase der Liebe sehr stark werden - umso tiefer kann anschließend der Absturz sein. Es muss aber auch nicht so kommen: Die gemachten Gotteserfahrungen können den Menschen stark berührt haben und zu einem tiefen Gottesvertrauen führen.

Intensive Gottesliebe kann auch Zeichen einer manischen Liebe haben. Viele Mystiker, Gurus und Yogameister wie Ramakrishna Paramahamsa, Ananda Mayi Ma, Franz von Assisi wurden von manchen ihrer Mitmenschen in ihren ersten Jahren spiritueller Entwicklung für wahnsinnig erklärt.

Manische Liebe als einer der sechs Liebesstile

Der amerikanische Soziologe, Sozialpsychologe und Aktivist John Alan Lee hat das System der sechs Liebesstile entwickelt. Diesen hat er die Namen gegeben Eros, Storge, Agape, Mania, Ludus und Pragma. Mania kann man als manische Liebe übersetzen.

Mehr zu dieser Theorie findest du unter dem Stichwort Sechs Liebesstile.

Mehr zu diesem speziellen Liebesstil findest du unter den Stichworten Mania und eifersüchtige Liebe.

Siehe auch

Literatur

  • Stephan Hachtmann, Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
  • Thich Nhat Hanh, Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
  • Franz Jalics, Der kontemplative Weg (2010)
  • Ayya Khema, Das Größte ist die Liebe: Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit

Weblinks

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