Pragma

Aus Yogawiki

Pragma, griechisch πρᾶγμα (pragma, die Sache) heißt Handeln, die Tat, die Sache, die Lage der Dinge. Aus dem Begriff Pragma hat sich das Adjektiv pragmatisch und der Begriff Pragmatismus abgeleitet.

Pragma (hier nicht dargestellt) als Liebesstil ist das Gegenteil von Eros (hier dargestellt als kleiner Cupido)

Pragma ist in der Informatik eine Steueranweisung für einen Computer/Compiler/Interpreter. Bei Platon ist Pragma sowohl ein Einzelding als auch eine Idee. Bei Aristoteles ist Pragma die sachgerechte Argumentation als eines der Überzeugungsmittel in der Rhetorik. Pragma gilt auch als einer der sechs Liebesstile in der Zweierbeziehung, der von Pragmatismus geprägt ist.

Pragma als einer der sechs Liebesstile

Der amerikanische Sozialpsychologe John Alan Lee hat in den 1970er Jahren das Modell der sechs Liebesstile entwickelt. Einer davon ist Pragma. Es gibt dafür sogar einen spezialisierten standardisierten Fragebogen, das Marburger Einstellungs-Inventar der Liebesstile (MEIL), mit dem man jeweilige Stärke von Liebesstilen bei Personen feststellen kann. Diese sechs Liebesstile werden benannt nach lateinischen bzw. griechischen Wörtern. Diese sechs Liebesstile, von denen Pragma einer ist, sind, hier genannt in der Reihenfolge ihres Vorkommens in westlichen Gesellschaften:

Pragmatische Liebe in früheren Gesellschaften

In früheren Gesellschaften, insbesondere in entwickelten Kulturen, insbesondere in den höheren Kreisen, war Pragma als Liebesstil vorherrschend. Oft haben die Eltern den Ehepartner ausgesucht, oft aus familiendynastischen Überlegungen. In einer aus pragmatischen Gründen geschlossenen Liebe kann es auch geschehen, dass sich Eros, Storge, Agape, Mania entwickeln kann. Oft war es dann aber auch üblich, dass ein Partner (meist der Mann) Außenbeziehungen unterhalten hat, was man als Ludus bezeichnen kann.

Im 20. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre sind Partner meist aus romantischer Liebe zusammengekommen, aber auch dann zusammengeblieben, wenn die Romantische Liebe vorbei war. Aus Eros und Storge wurde vielleicht Pragma - und oft Ludus in einer Außenbeziehung.

Pragmatische Liebe heute

Nach empirischen Untersuchungen ist heute rein Pragmatische Liebe äußerst selten. Es mag noch wenige Homosexuelle geben, die um den Schein zu bewahren, eine Pragmatische Ehe eingehen, und dabei auch eine gewisse Liebe empfinden, was man vielleicht als Storge bezeichnen kann. Manchmal bleiben Ehen zusammen wegen der gemeinsamen Kinder oder einem gemeinsamen Haus oder einer gemeinsamen Firma. Dennoch ist heute Pragma als Haupt-Liebesstil selten geworden.

Pragmatische Liebe und andere Liebesstile

Pragma als Liebesstil ist heute der am seltensten vorherrschende Liebesstil, zeigen einige empirische Untersuchungen. Manchmal kann aber eine Portion Pragmatismus helfen, eine Beziehung aufrecht zu erhalten, um vorübergehende Schwankungen von Eros, Storge, Agape und Mania, manchmal sogar einen Grad von Ludus, aushalten zu können. Manchmal hilft Pragma, sich Zeit zu geben, um wieder Eros und Storge wieder zu beleben.

Siehe auch

Literatur

  • Anselm Grün, Das Hohelied der Liebe: Münsterschwarzacher Geschenkheft (2011)
  • Stephan Hachtmann, Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
  • Thich Nhat Hanh, Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
  • Franz Jalics, Der kontemplative Weg (2010)
  • Johannes XXIII., Das Herz muss voll Liebe sein (2013)
  • Ayya Khema, Das Größte ist die Liebe: Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
  • Margarethe Randow-Tesch u.a., Ein Kurs in Wundern: Textbuch, Übungsbuch und Handbuch für Lehrer (2012)
  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
  • Christopher West u.a., Die Liebe, die erfüllt: Gedanken zu Eros & Agape - Papst Benedikt XVI. und die menschliche Liebe (2011)

Weblinks

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