Indriya Jaya: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Kommentar zum 48. Vers des Yoga Sutra von Patanjali'''  
'''Kommentar zum 48. Vers des Yoga Sutra von Patanjali'''  


Patanjali schreibt: „ Ausführungen des Samyama auf die Wahrnehmungskraft, ihre eigene Natur, die Beziehung zu ihrer Funktion und zum Ego, führt zur Herrschaft über die Sinne“.  
[[Patanjali]] schreibt: „ Ausführungen des [[Samyama]] auf die Wahrnehmungskraft, ihre eigene [[Natur]], die [[Beziehung]] zu ihrer Funktion und zum [[Ego]], führt zur Herrschaft über die [[Sinne]]“.  


=== Zwei Aspekte der Herrschaft ===
=== Zwei Aspekte der Herrschaft ===


Herrschaft über die Sinne kann man auf zwei Weisen interpretieren. In meinem Kommentar zum Yoga Sutra in dem Buch „Die Yoga Weisheit des Patanjali für Menschen von heute“ beziehe ich mich auf beide Aspekte. Zum einen ist es wichtig und hilfreich die Sinne stärken zu können. Zum zweiten ist es wichtig die Sinne beherrschen zu können. Also Indriya Jaya, Jaya heißt auch Triumph, Sieg und heißt auch Herrschaft und Indriya sind die Sinnesorgane.  
[[Herrschaft]] über die Sinne kann man auf zwei Weisen interpretieren. In meinem Kommentar zum [[Yoga Sutra]] in dem Buch „[https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/philosophie/die-yogaweisheit-patanjali-menschen-heute Die Yoga Weisheit des Patanjali für Menschen von heute]“ beziehe ich mich auf beide Aspekte. Zum einen ist es wichtig und [[hilfreich]] die Sinne stärken zu können. Zum zweiten ist es wichtig die Sinne [[beherrschen]] zu können. Also Indriya Jaya, Jaya heißt auch Triumph, [[Sieg]] und heißt auch Herrschaft und [[Indriya]] sind die Sinnesorgane.  


=== Wahrnehmungs- und Handlungsorgane ===
=== Wahrnehmungs- und Handlungsorgane ===


Es gibt zuerst mal die fünf Wahrnehmungsorgane und es gibt die fünf Handlungsorgane. Die Wahrnehmungsorgane, auch Jnana Indriyas bzw. Jnanindrya genannt, sind Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen.  
Es gibt zuerst mal die fünf Wahrnehmungsorgane und es gibt die fünf Handlungsorgane. Die Wahrnehmungsorgane, auch [[Jnana Indriyas]] bzw. Jnanendriya genannt, sind [[Sehen]], [[Hören]], [[Riechen]], [[Schmecken]], [[Fühlen]].  


Die Handlungsorgane sind Hände, Füße, Mund, Geschlechtsorgane und Ausscheidungsorgane. Über diese gilt es zum einen Beherrschung zu gewinnen, also sie kontrollieren zu können. Aber zum zweiten sie auch stärker werden zu lassen. Wie kannst du das jetzt machen? Patanjali rät zu Samyama, also über liebevolle Achtsamkeit. Du kannst zum einem Achtsamkeit üben auf die Wahrnehmungskraft des betreffenden Sinnes, dann auf ihre eigene Natur. Die Beziehung zu ihrer Funktion und zum Ego.  
Die Handlungsorgane sind [[Hände]], [[Füße]], [[Mund]], [[Geschlechtsorgane]] und [[Ausscheidungsorgane]]. Über diese gilt es zum einen Beherrschung zu gewinnen, also sie [[kontrollieren]] zu können. Aber zum zweiten sie auch stärker werden zu lassen. Wie kannst du das jetzt machen? Patanjali rät zu Samyama, also über [[liebevoll]]e [[Achtsamkeit]]. Du kannst zum einem Achtsamkeit üben auf die Wahrnehmungskraft des betreffenden Sinnes, dann auf ihre eigene Natur. Die [[Beziehung]] zu ihrer Funktion und zum Ego.  


==== Beispiel Sehsinn ====
==== Beispiel Sehsinn ====


Normalerweise, wenn du etwas siehst, dann kommst du sofort zu allen möglichen Schlüssen. Du siehst zum Beispiel, das Essen, das zubereitet worden ist. Gleich sagst du, mag ich oder mag ich nicht. Oder sagst, sieht so verbrannt aus oder nicht ausreichend gewürzt. Oder will ich gleich essen, oder mag ich nicht. Oder, warum hat der Mensch das soundso gemacht? Oder warum ist das schon kalt? Du denkst also gleich über alles Mögliche nach.
Normalerweise, wenn du etwas siehst, dann kommst du sofort zu allen möglichen Schlüssen. Du siehst zum Beispiel, das Essen, das zubereitet worden ist. Gleich sagst du, [[Mögen|mag]] ich oder mag ich nicht. Oder du sagst, sieht so verbrannt aus oder nicht ausreichend gewürzt. Oder will ich gleich essen, oder mag ich nicht. Oder, warum hat der Mensch das soundso gemacht? Oder warum ist das schon kalt? Du denkst also gleich über alles Mögliche nach.  
Stattdessen könntest du aber auch Samyama üben, auf das Hier und Jetzt. Beispielsweise kannst du einfach „bewusst“ sehen. Wenn du eine schöne Blume siehst, musst du nicht gleich überlegen, ob du sie abreißt, oder ob du sie mit nach Hause nimmst. Du kannst sie einfach auch so genießen und die Blume voll konzentriert sehen. Wenn du so die Blume siehst, dann stärkst du deine Sehkraft.  


Auch wenn du einen Menschen ansiehst. Anstatt ihn gleich einzuschätzen, zu überlegen, mag er mich oder nicht, was denkt er über mich? Warum denkt er so über mich, usw. Oder sieht gesund aus, sieht krank aus. Wichtig ist es den Menschen unvoreingenommen anzuschauen und weniger analysieren, weniger zu urteilen usw. Lege stattdessen deine volle Bewusstheit auf das eigentliche „Sehen“ des Menschen.  
Stattdessen könntest du aber auch Samyama üben, auf das [[Hier und Jetzt]]. Beispielsweise kannst du einfach „[[bewusst]]“ sehen. Wenn du eine schöne [[Blume]] siehst, musst du nicht gleich überlegen, ob du sie abreißt, oder ob du sie mit nach Hause nimmst. Du kannst sie einfach auch so genießen und die Blume voll [[konzentriert]] sehen. Wenn du so die Blume siehst, dann stärkst du deine [[Sehkraft]].
 
Auch wenn du einen Menschen ansiehst. Anstatt ihn gleich einzuschätzen, zu überlegen, mag er mich oder nicht, was denkt er über mich? Warum denkt er so über mich, usw. Oder sieht [[gesund]] aus, sieht [[krank]] aus. Wichtig ist es den [[Menschen]] [[unvoreingenommen]] anzuschauen und weniger analysieren, weniger zu urteilen usw. Lege stattdessen deine volle [[Bewusstheit]] auf das eigentliche „Sehen“ des Menschen.  


==== Hören – Hörsinn ====
==== Hören – Hörsinn ====


An mehreren Stellen hat Patanjali auch was über das Hören gesagt. Er sagte, du kannst einen Menschen besser verstehen, indem du dich auf den Klang seiner Worte konzentrierst. Nicht gleich überlegen, was kann ich dem Menschen sagen, was will er überhaupt sagen. Sondern bewusst hören. Oder auch bewusst riechen, bewusst schmecken.  
An mehreren Stellen hat Patanjali auch was über das Hören gesagt. Er sagte, du kannst einen Menschen besser verstehen, indem du dich auf den [[Klang]] seiner Worte konzentrierst. Nicht gleich überlegen, was kann ich dem Menschen sagen, was will er überhaupt sagen. Sondern bewusst hören. Oder auch bewusst riechen, bewusst schmecken.  


Du kannst also deine Sinneswahrnehmungen stärken, indem du bewusst hörst, riechst oder schmeckst und das ganz bewusst machst ohne dich von etwas anderem ablenken zu lassen. Ohne darüber nachzudenken, beurteilen, reagieren usw.  
Du kannst also deine Sinneswahrnehmungen stärken, indem du bewusst hörst, riechst oder schmeckst und das ganz bewusst machst ohne dich von etwas anderem ablenken zu lassen. Ohne darüber nachzudenken, beurteilen, [[reagieren]] usw.  


=== Unterschied zwischen Sakshi Bav und Samyama ===
=== Unterschied zwischen Sakshi Bav und Samyama ===


Übrigens ist das nochmal etwas anderes als die sogenannten Achtsamkeitstechniken. Bei den Achtsamkeitstechniken bist du dir bewusst, dass du hörst, riechst, schmeckst, fühlst. Aber du beobachtest das Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen.  Das ist die Sakshibav Technik, das Beobachten. Bei Sakshi Bav bist du nicht identifiziert, du reagierst nicht, du überlegst nicht und urteilst nicht.  
Übrigens ist das nochmal etwas anderes als die sogenannten Achtsamkeitstechniken. Bei den Achtsamkeitstechniken bist du dir bewusst, dass du hörst, riechst, schmeckst, fühlst. Aber du beobachtest das Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen.  Das ist die Sakshi Bhav Technik, das Beobachten. Bei [[Sakshi Bhav]] bist du nicht identifiziert, du reagierst nicht, du überlegst nicht und urteilst nicht.  


Sakshi Bav und Samyama sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Dinge. Sakshibav ist beobachten. Samyama ist voll eintauchen. Vielleicht magst du das ja ausprobieren. Dazu gibt es am Ende des Artikels eine Anleitung, mit der du bewusst etwas siehst oder vollständig hörst. Oder bewusst riechst. Ganz bewusst, mit voller Aufmerksamkeit, mit voller Intensität, mit voller Konzentration. Und das ist eine wunderschöne Erfahrung. Das kann dich in eine höhere Bewusstseinsebene bringen.  
Sakshi Bav und Samyama sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Dinge. Sakshi Bhav ist beobachten. Samyama ist voll eintauchen. Vielleicht magst du das ja ausprobieren. Dazu gibt es am Ende des Artikels eine Anleitung, mit der du bewusst etwas siehst oder vollständig hörst. Oder bewusst riechst. Ganz bewusst, mit voller Aufmerksamkeit, mit voller Intensität, mit voller Konzentration. Und das ist eine wunderschöne Erfahrung. Das kann dich in eine höhere Bewusstseinsebene bringen.  


Dieser Vers ist aber nicht nur gedacht dass du deine Sinneswahrnehmungen intensivieren kannst. Sonders auch dass du sie beherrschen kannst. In dem du auch Samyama ausführst, eben auf die Beziehung des Sinnesorganes zu ihrer Funktion, zur Wahrnehmungskraft, die Natur und zum Ego.  
Dieser Vers ist aber nicht nur gedacht dass du deine Sinneswahrnehmungen intensivieren kannst. Sonders auch dass du sie beherrschen kannst. In dem du auch Samyama ausführst, eben auf die Beziehung des Sinnesorganes zu ihrer Funktion, zur Wahrnehmungskraft, die Natur und zum Ego.  

Version vom 3. Juni 2019, 13:07 Uhr

Indriya Jaya, Sanskrit इन्द्रियजय indriyajaya, bedeutet Meisterschaft (Jaya) über die Sinne (Indriya), Sinnesbeherrschung, Sinneskontrolle. Die Indriyas, die Sinne, geben Informationen, ermöglichen die Orientierung in der Welt. Wir sollten aber keine Sklaven der Sinne sein - sondern diejenigen, welche die Sinne beherrschen, steuern können.

Indriya Jaya – Herrschaft über die Sinne

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Kommentar zum 48. Vers des Yoga Sutra von Patanjali

Patanjali schreibt: „ Ausführungen des Samyama auf die Wahrnehmungskraft, ihre eigene Natur, die Beziehung zu ihrer Funktion und zum Ego, führt zur Herrschaft über die Sinne“.

Zwei Aspekte der Herrschaft

Herrschaft über die Sinne kann man auf zwei Weisen interpretieren. In meinem Kommentar zum Yoga Sutra in dem Buch „Die Yoga Weisheit des Patanjali für Menschen von heute“ beziehe ich mich auf beide Aspekte. Zum einen ist es wichtig und hilfreich die Sinne stärken zu können. Zum zweiten ist es wichtig die Sinne beherrschen zu können. Also Indriya Jaya, Jaya heißt auch Triumph, Sieg und heißt auch Herrschaft und Indriya sind die Sinnesorgane.

Wahrnehmungs- und Handlungsorgane

Es gibt zuerst mal die fünf Wahrnehmungsorgane und es gibt die fünf Handlungsorgane. Die Wahrnehmungsorgane, auch Jnana Indriyas bzw. Jnanendriya genannt, sind Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen.

Die Handlungsorgane sind Hände, Füße, Mund, Geschlechtsorgane und Ausscheidungsorgane. Über diese gilt es zum einen Beherrschung zu gewinnen, also sie kontrollieren zu können. Aber zum zweiten sie auch stärker werden zu lassen. Wie kannst du das jetzt machen? Patanjali rät zu Samyama, also über liebevolle Achtsamkeit. Du kannst zum einem Achtsamkeit üben auf die Wahrnehmungskraft des betreffenden Sinnes, dann auf ihre eigene Natur. Die Beziehung zu ihrer Funktion und zum Ego.

Beispiel Sehsinn

Normalerweise, wenn du etwas siehst, dann kommst du sofort zu allen möglichen Schlüssen. Du siehst zum Beispiel, das Essen, das zubereitet worden ist. Gleich sagst du, mag ich oder mag ich nicht. Oder du sagst, sieht so verbrannt aus oder nicht ausreichend gewürzt. Oder will ich gleich essen, oder mag ich nicht. Oder, warum hat der Mensch das soundso gemacht? Oder warum ist das schon kalt? Du denkst also gleich über alles Mögliche nach.

Stattdessen könntest du aber auch Samyama üben, auf das Hier und Jetzt. Beispielsweise kannst du einfach „bewusst“ sehen. Wenn du eine schöne Blume siehst, musst du nicht gleich überlegen, ob du sie abreißt, oder ob du sie mit nach Hause nimmst. Du kannst sie einfach auch so genießen und die Blume voll konzentriert sehen. Wenn du so die Blume siehst, dann stärkst du deine Sehkraft.

Auch wenn du einen Menschen ansiehst. Anstatt ihn gleich einzuschätzen, zu überlegen, mag er mich oder nicht, was denkt er über mich? Warum denkt er so über mich, usw. Oder sieht gesund aus, sieht krank aus. Wichtig ist es den Menschen unvoreingenommen anzuschauen und weniger analysieren, weniger zu urteilen usw. Lege stattdessen deine volle Bewusstheit auf das eigentliche „Sehen“ des Menschen.

Hören – Hörsinn

An mehreren Stellen hat Patanjali auch was über das Hören gesagt. Er sagte, du kannst einen Menschen besser verstehen, indem du dich auf den Klang seiner Worte konzentrierst. Nicht gleich überlegen, was kann ich dem Menschen sagen, was will er überhaupt sagen. Sondern bewusst hören. Oder auch bewusst riechen, bewusst schmecken.

Du kannst also deine Sinneswahrnehmungen stärken, indem du bewusst hörst, riechst oder schmeckst und das ganz bewusst machst ohne dich von etwas anderem ablenken zu lassen. Ohne darüber nachzudenken, beurteilen, reagieren usw.

Unterschied zwischen Sakshi Bav und Samyama

Übrigens ist das nochmal etwas anderes als die sogenannten Achtsamkeitstechniken. Bei den Achtsamkeitstechniken bist du dir bewusst, dass du hörst, riechst, schmeckst, fühlst. Aber du beobachtest das Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen. Das ist die Sakshi Bhav Technik, das Beobachten. Bei Sakshi Bhav bist du nicht identifiziert, du reagierst nicht, du überlegst nicht und urteilst nicht.

Sakshi Bav und Samyama sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Dinge. Sakshi Bhav ist beobachten. Samyama ist voll eintauchen. Vielleicht magst du das ja ausprobieren. Dazu gibt es am Ende des Artikels eine Anleitung, mit der du bewusst etwas siehst oder vollständig hörst. Oder bewusst riechst. Ganz bewusst, mit voller Aufmerksamkeit, mit voller Intensität, mit voller Konzentration. Und das ist eine wunderschöne Erfahrung. Das kann dich in eine höhere Bewusstseinsebene bringen.

Dieser Vers ist aber nicht nur gedacht dass du deine Sinneswahrnehmungen intensivieren kannst. Sonders auch dass du sie beherrschen kannst. In dem du auch Samyama ausführst, eben auf die Beziehung des Sinnesorganes zu ihrer Funktion, zur Wahrnehmungskraft, die Natur und zum Ego.

Samyama - Die Beherrschung der Sinnesorgane an einzelnen Beispielen

Augen - Sehsinn

Du kannst dich zum Beispiel auf die Augen konzentrieren. Die Augen zählen zum Sehsinn. Du kannst dir dabei bewusst machen, dass du mit den Augen etwas sehen kannst. Das heißt, wenn du jemanden anschaust, dann sehen die Augen etwas. Du bist dir bewusst, dass du über die Augen etwas wahrnimmst. Es ist jedoch nicht ausreichend, dass die Augen etwas nur wahrnehmen, sondern sie müssen das Gesehene dann auch weiter geben an Citta, an den Geist. Dann identifiziert sich das Ego mit dem was gesehen wird. Indem sich das Ego damit identifiziert, entstehen natürlich Wünsche usw. Wenn du das Sehen aber neutral, ohne Interpretationen wahrnimmst, merkst du plötzlich, dass du deine Sinne beherrschen kannst.

Herrschaft darüber den Geschmackssinn

Für viele der westlichen Aspiranten ist zum Beispiel der Geschmackssinn etwas. Du gehst irgendwo vorbei, siehst eine Schokolade und möchtest sie gleich kaufen. Oder du hast sie schon gekauft und du willst sie gleich essen. Wie kannst du die Herrschaft über diesen Sinn erlangen? Du könntest zum Beispiel die Zunge und Nase spüren. Denn letztlich besteht der Geschmacksinn nicht nur aus der Zunge, sondern auch Geruch zählen dazu. Dann spürst du wie diese Sinne „rausgehen“ zu der Schokolade. Gleichzeitig merkst du wie das irgendwelche Emotionen in dir hervorruft und irgendwas im Geist bewirkt. Du machst dir bewusst, wie sich das Ego identifiziert. Wenn du dich darauf konzentrierst, auf diese Verbindung von Schokolade über Mund und Nase und Wahrnehmung und Ego, dann bist du in der Lage zu Jaya, der Meisterung. Dann musst du die Schokolade nicht essen, du meisterst diesen Sinn.

Das waren einige Gedanken zum 48. Vers. Du kannst das Ganze auch noch mal nachlesen in meinem Buch „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“.

Dort findest du auch diese zwei Grundbedeutungen und eventuell magst du sie auch beide üben. In dem du ganz bewusst hörst, siehst oder schmeckst (Sakshi Bav Technik). Oder auch in dem du Samyama übst auf den jeweiligen Körpersinn, seine Funktion und seine Beziehung zum Geist und zum Ego. Das kann dir helfen frei zu werden von der Sklaverei der Sinne.

Video - Indriya Jaya im Yoga Sutra

Patanjali beschreibt im 3. Kapitel des Yogasutra, Vers 48, wie du Indriya Jaya, Sinneskontrolle erreichen kannst. Hier ein Kommentar dazu:

Siehe auch