Fisch
Der Fisch (Sanskrit: मत्स्यासन matsyāsana n.), auch Matsyasana, ist eine Asana im Hatha Yoga. Der Fisch ist die vierte der 12 Grundstellungen der Yoga Vidya Reihe und eine befreiende und stark öffnende Asana.
Wirkungen des Fisches
Körperlich
Der Fisch harmonisiert dieSchilddrüse. Der Fisch schafft Abhilfe bei verspannten Schulter- und Rückenmuskeln, die eventuell im oder nach Sarvangasana fühlbar geworden sind. Der Fisch erhöht die Lebenskraft und beseitigt Steifheit im Lenden- und Halswirbelbereich. Der Fisch stärkt die obere Rückenmuskulatur und hilft gegen Rundrücken. Emotionelle Spannungen, die sich oft um Herz und Solarplexus legen, werden abgebaut.
Gedehnte Muskeln: Pectoralis (Brustmuskeln), Halsmuskeln Gestärkte Muskeln: Trapezius (Kaputzenmuskel), Longissimus (Rückenstrecker), eventuell Latissimus (Breite Rückenmuskeln) und Bizeps (Armbeuger).
Energetisch
Stark aktivierend, öffnend
Angesprochene Chakras
Geistig
Der Fisch hilft, das Herz zu öffnen und emotionale Spannungen zu lösen, die sich oft auf Sonnengeflecht und Herz legen. Der Fisch gibt ein Gefühl der Freiheit, der Offenheit und der Freude.
Swami Sivananda über den Fisch
Da diese Asana einem dabei helfen wird, mit Plavini Pranayama leicht auf dem Wasser zu schweben, wird sie Fischstellung oder Matsyasana genannt.
Methode
Breite ein Tuch aus und setze Dich in Padmasana und zwar so, dass Du den rechten Fuß über dem linken Oberschenkel und den linken Fuss über dem rechten Oberschenkel hast. Dann lege dich flach auf den Rücken. Entspanne Deinen Kopf auf den überkreuzten Unterarmen. Das ist eine Variante.
Strecke und dehne den Kopf so nach hinten, so dass die Krone des Kopfes auf der einen Seite fest auf dem Boden ruht und am anderen Ende nur die Sitzbeinhöcker. So machst Du eine Brücke oder eine Art Bogen, die aus dem Rumpf entsteht. Lege die Hände auf den Oberschenkeln ab oder greife die Zehen mit den Händen. So wirst Du Deinem Nacken eine intensive Dehnung geben. Diese Variante ist wirkungsvoller als die Vorherige. Der Nutzen, den Du aus dieser Variante ziehen kannst ist um das hundertfache höher als der aus der zuvor beschriebenen.
Zu Fettleibigkeit neigende Personen mit dicken Waden, die es schwierig finden Padmasana (Fußverschluss) einzunehmen mögen einfach zunächst in einer ganz gewöhnlichen Sitzhaltug verbleiben und dann die Asana üben. Übe zuerst Padmasana. Halte sie fest, leicht und beständig. Dann gehe in Matsyasana über. Am Anfang halte diese Asana für 10 Sekunden und steigere Dich auf 10 Minuten.
Um aus der Asana zu kommen, befreie langsam Deinen Kopf mit der Hilfe der Hände und richte dich auf. Danach löse den Fußverschluss.
Diese Asana musst Du im Anschluss an Sarvangasana üben. Sie wird die Steifheit im Nacken lösen und jedweden krampfartigen Zustand im Hals-Nackenbereich, der durch das lange Halten Sarvangasanas entstanden sein kann, lösen.
Das wird Dir zu einer natürlichen Massage verhelfen indem die verstopften (verspannten) Bereiche des Nacken- Schulterbereichs regelrecht sanft geknetet werden. Darüber hinaus kannst Du so den größten Nutzen aus Sarvangasana ziehen. Die Asana ergänzt Sarvangasana. Wenn Kehlkopf oder Kehle und Luftröhre auf diese Weise weit nach oben hinten geöffnet sind, hilft dies tief zu atmen. Die Lungenspitzen die direkt hinter und über dem Schlüsselbein angesiedelt sind (umgangssprachlich dem Halsknochen) erhalten so angemessen Luft und werden ausreichend mit frischem Sauerstoff versorgt. Die den Hals betreffenden Nerven und die oberen dorsalen Nerven werden mit einer guten Menge Blut versorgt und in angemessener Weise angeregt. Die endokrinen Drüsen, nämlich die Hirnanhangdrüse und die Zirbeldrüse, die sich im Gehirn befinden werden so stimuliert und angeregt. Diese Düsen spielen eine wichtige Rolle beim reibungslosen Funktionieren der verschiedenen physiologischen Systeme des Körpers.
Nutzen
Matsyasana ist der Zerstörer vieler Krankheiten. Die Asana beseitigt Vestopfung. Sie hilft bei der Verdauungsregulation. Bei Asthma, Tuberkulose, chronischer Bronchitis, usw. ist sie, aufgrund der tiefen Atmung nützlich.
Dieser Abschnitt stammt aus dem Buch "Yoga Asanas" von Swami Sivananda Divine Life Society, Sivananda Ashram