Überempfindlichkeit

Aus Yogawiki
Version vom 29. Juli 2023, 16:33 Uhr von Shankara (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „/?type=1655882548</rss>“ durch „/rssfeed.xml</rss>“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Überempfindlichkeit - Etymologie, Überlegungen und Tipps. Überempfindlichkeit ist eine gesteigerte Form der Empfindlichkeit. Es gibt verschiedene Bedeutungen des Wortes Überempfindlichkeit. Zum einen ist Überempfindlichkeit eine gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeit. Diese wird auch als Hochsensibilität bezeichnet oder auch als Hypersensibilität.

Nicht immer leicht mit Überempfindlichkeit, weder für einen selber noch für die anderen. Aber es kann auch was gutes haben.

Überempfindlichkeit ist auch eine Bezeichnung für die überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems, wie es zum Beispiel bei einer Allergie der Fall ist. Überempfindlichkeit kann auch sein eine Unverträglichkeitsreaktion, auch als Pseudoallergie bezeichnet. In der Medizin gibt es auch das Phänomen der Überempfindlichkeit von Nerven. Das kann z.B. bei den Zähnen sein. Es kann auch geschehen bei dem Schmerzgedächtnis, das Nerven entwickeln bei chronischen Schmerzen.

Es gibt aber auch die psychische Überempfindlichkeit: Wer auf sanfte Kritik gleich massiv reagiert, sei es durch einen Wutausbruch, sei es durch Verzweiflung oder Überdruss, der hat psychische Überempfindlichkeit. Manche Menschen sind sehr empfindlich, eben überempfindlich, wenn sie hören, dass über sie gesprochen wird. Wer Politiker werden will, sich in einem Verein oder für einen wohltätigen Zweck engagieren will, Führungskraft oder gar Vereinsvorstand werden will, der sollte daran arbeiten, Überempfindlichkeit abzulegen, sich bis zu einem gewissen Grad ein dickes Fell zuzulegen.

Überempfindlichkeit als Ursache von Ängsten

Sukadev Bretz über Überempfindlichkeit 2016

Herbst Iphone Handy Smartphone.jpg

Zusammenhang Überempfindlichkeit und Ängste

Überempfindlichkeit als Ursache von Ängsten. Es gibt viele Ursachen von Ängsten. Auf einer Ebene könntest Du sagen, Leben selbst ist die Ursache von Ängsten. Denn, sowie das Leben beginnt, ist es ja auch schon unsicher. In diesem Sinne ist es eigentlich ein Wunder, dass Menschen wenig Ängste haben. Menschen gehen voller Vertrauen über die Straße, Menschen stehen voller Vertrauen morgens auf. Menschen fahren Fahrrad, fahren Auto, Menschen begeben sich in Beziehungen, sprechen mit Menschen. So viel könnte schief gehen. Es ist also schon interessant, der Mensch hat schon ein gewisses Vertrauen. Und natürlich hat er dazu auch viele gute Gründe für das Vertrauen, denn meistens geht’s ja auch gut.

Es gibt neben dieser objektiven Unsicherheit, gibt es auch eine Überempfindlichkeit. Überempfindlichkeit kann dann eine Ursache von Ängsten sein. Menschen können z.B. überempfindlich sein, wenn jemand ihnen etwas sagt. Menschen können den Ton der Stimme des anderen als nicht angemessen ansehen, sie können jede Kritik als Angriff ansehen, sie können eine ungute Stimmung im Team als irgendwo als sehr belastend empfinden. Menschen können überempfindlich auch für Elektro-Smog, und sie können überempfindlich sein, für Funkstrahlen, usw.

Wie kannst Du die Überempfindlichkeit reduzieren, um weniger Ängste zu haben? Irgendwo gilt es auch zu erkennen, beides geht ineinander über. Ängste führen zu Überempfindlichkeit, Überempfindlichkeit führt noch mehr zu Ängsten. Man hat, jetzt am Rande bemerkt, festgestellt, dass ein Handy-Antennen, also jetzt die mit großen Antennen, die Funk ausstrahlen, wenn die sichtbar ist, gibt es sehr viel mehr Menschen, die sich über Beschwerden beklagen, als wenn die Antenne unsichtbar ist.

Jedoch, es gibt Menschen, die merken wo Strahlung ist. Es gibt Menschen, die sind da sehr empfindlich. Okay, was heißt das jetzt konkret? Überempfindlichkeit als Ursache von Ängsten überwinden. Zum einen kannst Du lernen, dass, wenn Du sehr schnell auf Worte von anderen reagierst, dass das eine Schwierigkeit ist, die Du überwinden kannst. Es gibt Menschen, die suchen geradezu in den Worten von anderen, ob es da etwas gibt, was der andere vielleicht nicht so gut meint. Wenn Du feststellst, dass Du relativ häufig Dich sehr ärgerst über Worte von anderen, dann sei Dir bewusst, Du hast eine gewisse Überempfindlichkeit. Evtl. nimmst Du Dich selbst auch zu wichtig, denn selten überlegen Menschen ihre Worte zu genau, und überlegen, wie sie einem anderen Schaden können. Menschen reden meistens, wie es irgendwie aus dem Munde heraus kommt. Und sie meinen es selten, so wie es der andere tatsächlich hört. Lerne, dass der andere grundsätzlich es gut meint. Wenn Du mit dieser Hypothese durch die Welt gehst, ist schon viel gewonnen.

Lösungsmöglichkeiten

Swami Sivananda hat auch gerne gesagt: „be inside, be insured, highest yoga“. Trage Kränkungen, trage Schmähungen, höchstes Yoga. Lerne es mit Kritik umzugehen. Wenn du erst mal lernen kannst, mit echter Kritik umzugehen, dann stellt sich die Frage der Überempfindlichkeit nicht. Überempfindlichkeit heißt ja, dass Du selbst etwas, was nicht als Kritik gedacht ist, dass Du darauf anspringst. Versuche insbesondere mit Kränkungen bewusst umzugehen. Es gibt ja mehrere Gründe, weshalb ein Mensch Dir etwas sagen kann.

  • Eine Möglichkeit ist, er meint es gut, er will Dir helfen, und er sagt Dir etwas, was er denkt, was Du getan hast, und eventuell hast Du ja auch einen Fehler gemacht. Dann könntest Du sagen, „Toll, er hilft mir, dass ich mich entwickeln kann“.
  • Zweite Möglichkeit: Der andere sagt etwas, er hat Recht und Du kannst es nicht ändern. Entweder die Situation ist so, oder Du kannst es eben nicht. Auch hier kannst Du sagen, er oder sie will mir ja helfen und danke, dass er oder sie das gesagt hat. Ich kann es nicht ändern. Also was soll‘s.
  • Dritte Möglichkeit: Jemand sagt Dir etwas, meint es gut, und er hat damit aber nicht Recht, und das weißt Du auch. Gut, dann kannst Du sehen, er oder sie will Dir helfen, sieht die Sache nicht richtig. Du musst jetzt nicht darauf reagieren. Du kannst einfach sagen, Danke, Danke für den Tipp, Danke für die Reaktion, Danke für Deine Gedanken dazu. Du musst da nicht drauf reagieren und nicht überempfindlich schimpfen.
  • Nächste Möglichkeit: Der andere sagt Dir etwas und meint das auch nicht gut. Er wartet geradezu darauf, Dir etwas zu sagen, wo der Dich bloß stellen kann. Warum solltest Du ihm oder ihr jetzt den Gefallen tun, da jetzt drauf zu reagieren? Warum solltest Du jetzt schimpfen? Vielleicht hofft er oder sie gerade darauf, dass der dich reizen kann. Die Würde würde gebieten, dass Du dort drüber stehst. Es ist unter Deiner Würde, auf jemanden zu reagieren, der es nicht nett meint.

Also wenn Du davon ausgehst, dass jemand anders es mit Dir nicht gut meint, wenn er Dir etwas sagt, dann ist es doch geradezu notwendig, dass Du darauf nicht reagierst. Dass Du die Überempfindlichkeit überwindest. Und ich meine, es hilft tatsächlich, wenn Du Dir bewusst bist, Du bist nicht mehr ein siebenjähriges Kind, das als einzige Option hat zu schimpfen oder zu schreien oder wegzurennen. Du bist erwachsen, du kannst anders mit Situationen umgehen. Du musst nicht so überempfindlich sein.

Das waren jetzt nur ein paar Gedanken zu einem Aspekt zur Überempfindlichkeit. Es gäbe noch so viel mehr. Es gibt Überempfindlichkeit für Schwingungen, für Atmosphäre, für Energien. Es gibt Überempfindlichkeit auf Nahrung, auf Funk, auf Elektro, auf Umwelt, usw. Das ist ein sehr großes Thema. Ich möchte mich aber heute darauf beschränken, die Überempfindlichkeit gegenüber Kritik und den Worten andern zu reduzieren. Damit ist schon viel gewonnen, um Ängste zu überwinden.

Umgang mit Überempfindlichkeit Anderer

Sukadev 2015

Vielleicht ist jemand in deiner Umgebung, jemand, mit dem du zu tun hast, sehr überempfindlich. Du findest, dass er sich nicht so anstellen sollte. Was machst du in diesem Fall?

Das Beste wäre, dass du nicht versuchst Menschen umzuerziehen. Meistens ist das nicht deine Aufgabe und die Versuche Menschen umzuerziehen gehen meistens schief. Das haben schon die Eltern, die Lehrer, die früheren Chefs probiert und vermutlich auch schon der Partner. Nimm Menschen so wie sie sind. Ist ein Mensch überempfindlich, dann behandele ihn eben etwas sensibler und feinfühliger. Sie es als deine Aufgabe an diese Feinfühligkeit, diese Sensibilität zu entwickeln. Und wenn der überempfindliche Mensch sich schnell über etwas aufregt, dann lerne es auch diese Aufregung auszuhalten.

Du selbst solltest nicht überempfindlich sein für die Überempfindlichkeiten des Anderen. An deinem Gemütszustand kannst du mehr ändern als am Gemütszustand Anderer. Daher überlege mehr wie du ruhig bleiben kannst als wie du den Anderen desensibilisieren kannst. Auch wichtig zu bedenken ist, dass gerade überempfindliche Menschen viel Liebe und Mitgefühl brauchen. Schenke dem Anderen Verständnis. Schenke ihm Liebe, Mitgefühl, sei selbst geduldig und strahle Ruhe aus. So kannst du dem Anderen helfen.

Überempfindlichkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Überempfindlichkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Überempfindlichkeit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Überempfindlichkeit sind zum Beispiel Allergie, Mimosenhaft, Nervosität, Sentimentalität, Empfindsamkeit, Sensibilität, Hochsensibilität .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Überempfindlichkeit - Gegenteile

Überempfindlichkeit als Mangelprogramm? Vedanta lehrt: In Wahrheit bist du satchidananda

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Überempfindlichkeit sind zum Beispiel Unbekümmertheit, Selbstzufriedenheit, Gefühllosigkeit, Geschmacklosigkeit, Rohheit, Grobheit, Gewöhnlichkeit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Überempfindlichkeit, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Überempfindlichkeit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Überempfindlichkeit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Überempfindlichkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

  • Schattenseiten-Kategorie Leiden

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Überempfindlichkeit sind zum Beispiel das Adjektiv überempfindlich, das Verb empfinden, sowie das Substantiv Mimose.

Wer Überempfindlichkeit hat, der ist überempfindlich beziehungsweise ein Mimose.

Siehe auch

Entwicklung von Positivem Denken Yoga Vidya Seminare

Seminare zum Thema Positives Denken, Raja Yoga und Gedankenkraft:

20.12.2024 - 22.12.2024 Liebe dich selbst
Liebe Dich selbst! Das ist keine Einladung zu einem großen Ego-Trip. Es ist eine Einladung, mit dir selbst in Frieden und Harmonie zu kommen. Es geht darum, dich wirklich anzunehmen, mit allen Schwäc…
Svenja Bade
25.12.2024 - 29.12.2024 Rauhnächte Retreat im Westerwald
Yoga im Zeichen der 12 heiligen Nächte. Gerade jetzt: Mitte finden, und Kontakt zu deinem höheren Selbst. Sauber abschließen mit Altem. Ausrichtung auf die Fülle des kommenden Jahres - dein Jahr! - n…
Adidivya Andre

Weitere Informationen zu Yoga und Meditation