Unruhe
Unruhe ist das Gegenteil von Ruhe. Unruhe kann ein innerer Geisteszustand sein also das Gegenteil von Gemütsruhe. Unruhe kann auch in der Natur herrschen, also eine Wetterlage mit Sturm und Regen. Unruhe kann auch in einer Gruppe von Menschen herrschen: In der Firma machte sich Unruhe breit. Unruhe kann auch in einem ganzen Land entstehen, Unruhen können Vorstufen für Revolution und Bürgerkrieg, aber auch für Engagement und positive Veränderungen sein.
Innere Unruhe
Wenn man innere Unruhe spürt, kann das manchmal ein Zeichen sein, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wenn man innere Unruhe hat, kann man sich fragen: Ist alles in Ordnung? Gibt es etwas, worauf ich achten sollte.
Manchmal ist innere Unruhe einfach ein Zeichen von Lampenfieber. Dann braucht man sich nicht ängstigen. Du kannst dir sagen: "Ja, ich bin im Begriff, etwas Wichtiges zu tun. Da ist es ganz natürlich, dass ich etwas innere Unruhe habe. Gut, dass ich Energie habe. Toll, dass ich das ernst nehme." Dann gilt es, die innere Unruhe zu kanalisieren, zu neuer Energie zu sammeln. Das geht z.B. durch tiefe Bauchatmung, die Yoga Übung Lampenfieber Transformations-Atmung.
Manchmal ist innere Unruhe auch ein Zeichen allgemeiner Ängstlichkeit. Hilfen, das zu überwinden findest du auf den Yoga Vidya Seiten, Stichwort Angst.
Äußere Unruhe
Es ist charakterisch für den Menschen, sich entwickeln zu wollen. So folgen auf Phasen der Ruhe in fast jedem Gemeinwesen, in jeder Gemeinschaft, auch Phasen der Unruhe. Auch in Lebensgemeinschaften gibt es Phasen der Ruhe, der Harmonie, der ruhigen Liebe, und dann wieder Phasen der Unruhe, der Konflikte. Wenn man weiß, dass das zur menschlichen Entwicklung dazu gehört, kann man auch durch Phasen der Unruhe mit Gelassenheit hindurch gehen.
Wem es gelingt auch in äußerer Unruhe Contenance zu wahren, ruhig Blut zu bewahren, Gemütsruhe zu bewahren, in aller Seelenruhe das zu tun, was nötig ist, ist oft im Vorteil. Allerdings muss diese Coolness auch mit Engagement, mit Einfühlungsvermögen, mit Liebe und Erkenntnis gekoppelt sein.
Unruhe stiften
Menschen haben nicht nur selbst Unruhe - sie sind auch Meister darin, Unruhe zu stiften. Manchmal haben die Unruhestifer die besten Absichten. Manchmal aber sind sie einfach nur Aufrührer, die von ihrer eigentlichen inneren Unzufriedenheit, ihren inneren Konflikten ablenken wollen.
Typischerweise hat jede Gruppe von Menschen auch den einen oder anderen Unruhestifter. Das hat durchaus positive Aspekte:
- Unruhestifter verhelfen dazu, dass man sich immer wieder reflektiert, überlegt, wofür man steht, was man eigentlich will
- Unruhestifter haben immer wieder neue Ideen, Anliegen und sorgen dafür, dass die Sache nicht einschläft
- Unruhestifter verhelfen dazu, dass man vorankommt
Andererseits gibt es auch Menschen die Unruhe stiften um der Unruhe willen. Diese Art der Unruhe lenkt die ganze Gruppe von ihrem Hauptanliegen ab. Die Unruhestifter können so eine ganze Gruppe entzweien und die Gruppe lähmen.
Oft hilft es, sich bewusst zu machen: Was ist unser gemeinsames Anliegen? Warum sind wir hier? Worum geht es uns? Wenn man sich dessen bewusst wird, wird man manche gestiftete Unruhe als heilsam, aktivierend empfinden - und anderen Unruhestiftern weniger Beachtung zukommen lassen.
Unruhe in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Unruhe ist das Gegenteil von Ruhe. Innere Unruhe ist ein Problem vieler Menschen in der modernen Zeit. Unruhe kann dabei Verschiedenes bedeuten: (1) Unruhe kann sein eine innere Erregung, ein Angstgefühl, eine Besorgnis, ein unbestimmtes Gefühl von etwas Bedrohlichem. So kann der Mensch eine innere Unruhe spüren, eine quälende Unruhe, eine verzehrende Unruhe. (2) Unruhe kann sein ein Zustand der ständigen Bewegung. So können die Finger immer wieder in Unruhe geraten, kann man die Unruhe der Augen sehen. Es gibt z.B. auch die sogenannten Hyperkinesia, die auch als Wittmaack-Ekbom-Syndrom bezeichnet wird, auch medizinisch Restlessness Hyperkinese. Dabei ist der Betreffende nicht in der Lage, Körperbewegungen zu beherrschen. Bekannt ist auch das Restless Leg Syndrom, bei dem die Beine sich die ganze Nacht so stark bewegen, dass der Partner nicht schlafen kann. (3) Unruhe kann auch ein Zustand der Unzufriedenheit: Man kann z.B. sagen, dass die Unruhe unter den Zuschauern oder unter dem Mitarbeitern wuchs, während der Politiker oder der Chef das weitere Vorgehen erläutern wollte. Manche Verordnungen können auch zur Unruhe unter den Betroffenen führen. (4) Unruhe kann auch Lärm und Geschäftigkeit bedeuten. Man kann sich z.B. über die Unruhe im Raum beschweren und sagen, dass man so nicht arbeiten kann. (5) Unruhe kann auch Aufstand und Aufruhr bedeuten. So kommt es in manchen Ländern immer wieder zu bewaffneten Unruhen. Im Yoga wird insbesondere die Unruhe des Geistes immer wieder angesprochen und gesagt, dass man den Geist zur Ruhe bringen kann. Die äußere Welt mach durch Unruhe charakterisiert sein. Wer in der Lage ist, den Geist durch Yoga und Meditation zur Ruhe, Gelassenheit und Frieden führt, der wird von der Unruhe der Welt nicht mehr so beirren. Engagement und tätige Nächstenliebe kann auch und gerade aus Liebe, aus Verbundenheit und Gelassenheit kommen. Manchmal bekommt aber auch ein spiritueller Aspirant innere Unruhe, wenn eine neue karmische Aufgabe auf ihn wartet oder er seiner Bestimmung nicht ausreichend nachgeht.
Unruhe gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Unruhe - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Unruhe sind zum Beispiel Anspannung, Sorge, Lärm, Aufgeregtheit, Angst, Ausschreitung, Aufstand, Hektik, Rastlosigkeit, Beunruhigung, Erregtheit, Ungeduld .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
- Anspannung, Sorge, Lärm, Aufgeregtheit, Angst, Ausschreitung, Aufstand, Hektik, Rastlosigkeit, Beunruhigung.
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Unruhe - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Unruhe sind zum Beispiel Ruhe, Gelassenheit, Geduld, Gefasstheit, Gleichmut, Entspannung, Trägheit, Passivität, Lethargie, Langsamkeit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Unruhe, die eine positive Konnotation haben:
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Unruhe, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Unruhe stehen:
Eigenschaftsgruppe
Unruhe kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Big Five Neurotizismus hoch
- Schattenseiten-Kategorie Unruhe
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Unruhe sind zum Beispiel das Adjektiv unruhig, das Verb ruhen, sowie das Substantiv Unruhiger.
Wer Unruhe hat, der ist unruhig beziehungsweise ein Unruhiger.