Sanskrit - Aufbau Wörter: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:13 Uhr

Sanskrit Mantras in Devanagari

Sanskrit - Aufbau Wörter - Lerne etwas über den Aufbau von Sanskrit-Wörtern, der Sprache der Veden, woraus diese bestehen und wie man durch den Aufbau eines längeren Sanskritwortes die Bedeutung dessen erkennen kann.

Der Aufbau von Sanskrit Wörtern

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -

  • Wie sind Sanskrit Wörter aufgebaut, woraus bestehen sie?
  • Wie kannst du zum Beispiel die Bedeutung eines längeren Sanskrit Wortes eruieren.

Aufbau Sanskrit Wörter

Das Wort Sanskrit heißt eigentlich gut zusammengesetzt. „krita“ hat etwas mit tun zu tun „san“ hält etwas zusammen. Sanskrit ist also was gut zusammengesetzt ist. Sanskrit besteht aus sogennanten Verbalstimmen die sogennanten „datus“. Im Ayurveda kennst du das vielleicht, „datus“ sind die Grundlagen aus denen der Körper besteht, sieben „datus“. Im Sanskrit gibt es etwa 2000 Verbalwurzeln. Das sind einsilbige Wörter, die etwas mit tun zu tun haben. Zum Beispiel „kri“ heißt tun. Aus diesem „kri“ sind Begriffe entstanden sind wie Kriya, Karma oder Sanskrit. Das ist die Verbalwurzel. Dann kannst du etwas davor setzen, das ist das sogenannte Präfix, prä heißt davor und fix hat etwas mit tun zu tun also was man davor tut. Das was man hinten dran setzt ist das so genannte Sufix.

Die Sanskrit Wörter haben auch Endungen, denn es wird dekliniert. Das heißt wie im deutschen „der Hut“ und „des Hutes“ oder „der Hund“ und „dem Hunde“ und „den Hunden“ und so gibt es im Sanskrit Deklination, Konjugation, Singular, Plural, es gibt auch noch den Dual. Das heißt es gibt eine andere Endung ob es eine, zwei oder mehr Personen sind.

Zusammengefasst bedeutet das, es gibt im Sanskrit fast immer eine Verbalwurzel „dato“ dieses gilt als erstes herauszufinden. Dann Präfix, die Vorsilbe und Sufix die Nachsilbe und was von dem Wort ist die Endung. Dieser Grundaufbau von Sanskrit Wörtern ist auch im Deutschen so zum Beispiel Aufbau, es gibt als erstes bauen, bau, Präfix auf. Dann kann man auch noch sagen Aufbau regeln. Dann ist also als erstes auf, Präfix, bau die Wurzel des Wortes. Man könnte auch sagen aufbauten, ten hat dann was mit dem Plural zu tun und es ist außerdem auch noch ein Sufix. Gehen wir gleich zu einem Wort „viyaranakasia“. Das ist ein etwas längeres Wort, das heißt es sind verschiedene Weisen heranzubilden, das heißt im Grunde genommen, der Aufbau von Sanskrit Wörtern wird als „viyaranakasia“ bezeichnet. Das ist in der Sanskrit Grammatik ein eigenes Kapitel das sich „viyaranakasia“ nennt. Wie ist dieses Wort aufgebaut? Es gibt als erstes eine Verbalwurzel „diskri“ und dies kann auf verschiedene Weisen verändert werden. Dann gibt es erst einmal die Grundwurzel und so gennante „gunnas“, die verschiedenen Stufen. „Kri“ kann in bestimmten Kontexten zu „kar“ werden es gibt verschiedene Stufen. Dann gibt es ein Präfix „vi“ heißt unter anderem, auseinander, in verschiedener Weise. Es gibt auch „sankalpa“, „vikalpa“ , so wie es in einer bestimmten Weise ist. „Jnana“ ist zum Beispiel Wissen „vijnana“ ist das andere Wissen. So gibt es also auch hier „vi“. Dann gibt es ein zweites Präfix, es kann auch mehrere Präfixe haben.

Es gibt das lange „a“ das heißt unter anderem. Wichtig zu wissen ist, das „a“ kurz gesprochen ist immer das Gegenteil. zum Beispiel „Jnana“ ist WissenAjnana“ ist Unwissen. „Vidya“ ist Weisheit und „avidya“ ist Unwissenheit.

Es gibt auch „nanda“ das heißt Freude und „ananda“ ist die besonders große Freude oder was zu dieser Freude hinführt. So muss man Wissen, wenn man ein Wort sieht, ist es ein kurzes „a“ am Anfang, das kann dann das Gegenteil heißen oder ein langes, das kann hinführend sein. Sofern das a ein Präfix ist. Denn es gibt eine Menge Wörter die mit „a“ beginnen, ohne das es ein Präfix ist. Meistens ist es allerdings ein Präfix, entweder kurz, dann ist es das Gegenteil oder lang, dann heißt es hinzu.

Hier gibt es also „viyaranakasia“ es gibt „vi“ und „a“ und das „i“ wird zu „y“ weil dort ein „a“ folgt. Ein anderes Mal werde ich über die Sandiregeln im Sanskrit etwas sprechen. Also das „vi“ wird zu „viya“ dann ist hier „kr“ das wird zu „kar“ also „viyakar“ und dann kommt das Sufix und das ist „ana“ das am Schluss hinzugeführt wird, heißt hier Handlung, Zustand, Mittel, Werkzeug. Daraus entstehen neutrale Nomina, also Substantive, die Neutrum „das“. Deshalb ist es das „viyaranakasia“. Dann gibt es noch eine Endung „sia“ ist eigentlich die Genitiv Endung von „a“ Stimmen. Das bezeichnet die Herkunft von etwas. Also „viyaranakasia“ heißt also das in verschiedener Weise wie heranbilden und dann Sufix, was zusätzlich eine Handlung ist und was die Herkunft ist in der Grammatik. Also ist die wörtliche Bedeutung in verschiedenene Weise heranbilden.

So ähnlich kannst du viele verschiedene andere Wörter sehen, zum Beispiel gibt es das Wort „suguna“, „su“ heißt gut also Präfix, „guna“ heißt Eigenschaft also gute Eigenschaft. Für „guna“ gibt es wieder eine Verbalwurzel. Wo eine Endung ist, aus dieser Verbalwurzel, letztlich ein Substantiv. Man kann auch sagen „prakriti“, dort gibt es auch „pra“ als Präfix, „kri“ ist die Verbalwurzel und „ti“ als Sufix.

Das Wort „sanskrita“ bedeutet zusammengesetzt, kultiviert, gereinigt. Es bezieht sich unter anderem auf die korrekte Bildung dieser Sprache. In der die ältesten indo europäischen Texte die als offenbart geltende Veda verfasst sind. Die Sprache wurde später auch „devavani“ die Sprache der Götter genannt um die vedischen Texte in ihrem Wortlaut zu erhalten, unterrichteten indische Wissenschaftler bereits vor 3000 Jahren Phonologie, die Aussprachelehre, Ethomologie, die Herkunft der Worte, Grammatik ,wie wie Wörter mit einander in Verbindung stehen und Metrik, das heißt die Längen und die Kürzen, letztlich wie auch Gedichte aufgebaut sind.

In der Grammatik des Parnini, der auch manchmal mit Patanjali identifiziert wird, der im 5. Jahrhundert vor Christus gelebt hat, erfährt man unter anderem, nach welchen Gesetzen einzelne Elemente der Wörter aneinander gefügt wurden oder werden. Die ältesten grammatikalischen Werke sind tatsächlich die Sanskrit Grammatik. Die europäische Sprache die sich im 19. Jahrhundert stark systematisiert haben durch Sprachwissenschaftler. Haben sich auch stark an den Sanskrit Grammatiken orientiert. Man kann sagen die westliche Linguistik die im 19. Jahrhundert zur Wissenschaft wurde, hat sich sehr stark inspirieren lassen von dem Sanskrit Grammatiken aus dem 1. Jahrttausend vor Christus.

Im Zentrum steht also die Verbalwurzel der noch nicht zerlegbare bedeutungstragende Kern des Wortes, Sufix als Vorsilbe, Präfix als Nachsilbe und die Endungen deren Bedeutungsdifferenzierung.

Komposita

Es gibt noch eine zweite Weise wie man Sanskrit zusammensetzt. Das sind die sogenannten Komposita. Also kann man nicht nur eine Verbalwurzel mit Präfix und Sufix mit Endung je nach grammatikalischem Fall und Verben, Konjugation oder Vergangenheit, Gegenwart, aktiv, passiv, singular, plural. Zusätzlich gibt es Komposita also Wörter die aus mehreren Wörtern bestehen. Die Deutschen sind quasi Spezialisten im bilden von Komposita wie auch im Sanskrit. Zum Beispiel kann man sagen, Stellung, Yogastellung und Yogastellungsansage oder Yogastellungsansagenkorrektur, Yogastellungsansagenkorrekturspezialist. So könnte man es machen. Man könnte auch sagen Restmüllbeseitigungbehälterentlehrungstage. Wir können im Deutschen sechs Wörter aneinander reihen. Das gibt es in anderen Sprachen nicht, zum Beispiel im Englischen macht man nicht so viele Komposita.

Im Sanskrit werden meistens zwei Wörter aneinander gereiht. Es gibt allerdings auch mehr Möglichkeiten Wörter aneinander zu reihen. In der Sanskrit Grammatik werden dann die verschiedenen Weisen gesehen, wie man Wörter aneinander reiht. Als Beispiel „tvandva“, „tatposha“, „parmadahana“, „dyigoprabovihi“, „avjajebhava“ und „amredita“. „Tvandva“ heißt Aneinanderreihung zum Beispiel wie im deutschen schwarzweiß, dann ist das schwarz und weiß oder „bhutagana“, „bhuta“ kann man als Geister wiederholen und „gana“ als Heerscharen, das sind zwei verschiedene Astralwesen. Ganesha als „bhutaganadisevita“, er hat die Dienershar der „bhutas“ und „ganas“. Also „tvandva“ wörtlich die Zweiheit heißt einfach die zwei die gleichberechtigt nacheinander folgen.

Dann gibt es als zweites so genanntes „tatpurusha“, Seeadler das ist keine Zusammensetzung von See und Adler sondern der Adler der See. Hier ist der eine dem anderen untergeordnet. So wie „umasutha“, „sutha“ der Sohn der „uma“ der Frau von Shiva. „Umasutha“ ist auch ein Name von Ganesha.

Dann gibt es „karmadanaya“, das eine Wort charakterisiert das Andere. Wie zum Beispiel Blaumeise, das Wort blau charakterisiert die Meise. Sowie „shubravastra“ das ist die weiße Kleidung, „shubra“ ist weiß, „vastra“ ist Kleidung. Sarasvati hat „shubravsastra“, weiße Kleidung. Dann gibt es auch noch „dviko“, der Zehnkampf, das ist die Gruppe der zehn Kämpfe. So gibt es auch „chaturiyoga“ das heißt die vier Zeitalter, also eine Gruppe „chatur“ für die Vierheit von Zeitaltern.

Dann gibt es „bahurvihi“, das ist dessen Kehlchen rot ist, Rotkehlchen. Das „mahamati“ gibt es dessen Denken „mati“, „maha“ groß ist. Oder es gibt „avjavebhava“ hat etwas mit Adverb zu tun, dort ist also Ostwärts und „jatashakti“, „shakti“ Kräfte „jata“ nach, also nach Kräften.

Dann gibt es noch vom einen zum Anderen „amredita“ das heißt zum Beispiel Tag täglich, von Tag zu Tag. Ich weiß es ist nicht ausreichend um dir diesen Unterschied klar zu machen. Ich will dir nur zeigen, wie verschiedene Wörter aneinander gereiht werden können. Das geht im Deutschen und auch im Sanskrit. Die Sanskrit Grammatiker aus dem 1. Jahrtausend vor Christus hatten sich schon die Mühe gemacht, genau zu schauen, welche Weisen gibt es Wörter aneinander zu setzen.

Kurzzusammenfassung:

Sanskrit Wörter haben zunächst eine Verbalwurzel „dhato“. Davor kann ein Präfix, Vorsilbe oder mehrere Präfixe gesetzt werden. Es können Nachsilben, Sufixe gesetzt werden. Dann braucht es eine Endung um aus dem Verb ein Substantiv zu machen. Oder auch ein längeres Verb oder auch verschiedene Fälle oder verschiedene Konjugationen. Dann kann ein Wort auch verbunden werden mit anderen Worten. Das sind die sogenannten Kompositas und natürlich für jedes Komposita, Kompositum kann es auch Präfixe oder Sufixe geben und es braucht auch wieder Endungen. Wenn du das ein bisschen verstanden hast, dann weißt du wie Wörter in Sanskrit aufgebaut sind. Wie zum Beispiel „annamayakosha“ irgendwo ein komplexes Wort sein kann.

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Siehe auch

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Dr phil Oliver Hahn