Bodh Gaya: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:39 Uhr

Bodh Gaya (Hindi: बोधगया Bodhgayā) im indischen Bundesstaat Bihar ist eines der wichtigsten und heiligsten buddhistischen Pilgerzentren der Welt. Unter einem Banyanbaum, dem Bodhi Baum, hat Gautama Buddha hier das höchste Wissen erlangt und wurde zum erleuchteten Buddha. Er wurde am Fuß des Himalaya als ein Sakyaprinz von Kapilvastu, jetzt Nepal, geboren. Die meisten der wichtigen Ereignisse seines Lebens, so die Erleuchtung und die letzte Predigt, ereigneten sich in Bihar.

Bodh Gaya vor der Restoration

Buddhismus als Religion wurde wirklich in Bihar geboren und entwickelte sich dort durch Buddhas Predigten und das Beispiel seines Lebens in großer Einfachheit, Entsagung und Mitgefühl für alles Lebendige. Bezeichnenderweise leitet sich der Name des Staates Bihar von "Vihara" (Kloster) ab, die es dort in Fülle gab.

Einige Jahrhunderte nach dem Ableben Buddhas trug der Maurya Kaiser Ashoka (234-198 BC) ungeheuerlich zur Wiederbelebung, Stärkung und Ausbreitung der ursprünglichen Religion bei. Die Klöster, die Ashoka für die buddhistischen Mönche erbaute, und die unter dem Namen Ashoka Pfeiler errichteten Säulen welche an zahlreiche mit Buddhas Leben verbunde historische Orte errinnern und die zumeist bis heute intakt sind, helfen Gelehrten und Pilgern zugleich, die Ereignisse im Leben und die Lehre eines wirklich außerordentlichen Menschen zu verfolgen.

Es gibt einen prächtigen Mahabodhitempel und der Baum vom ursprünglichen Setzling steht noch im Tempelbereich. Der Tempel ist eine architektonische Mischung vieler Jahrhunderte, Kulturen und Traditionen. Seine Achitektur ist deutlich von der Guptazeit geprägt, Inschriften späterer Zeiten beschreiben Besuche von Pilgern aus Sri Lanka, Myanmar und China zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert. Hieuen Tsang besuchte wahrscheinich eben diesen Tempel im 7. Jahrhundert.

Mahabodhi Tempel

Mahabodhi Temple in Bodh Gaya, Indien. Zwei Mönche meditieren vor dem Tempel. Der Baum, unter dem Buddha die Erleuchtung erlangte liegt auf der linken Seite des Fotos. Die Mönche wenden ihm ihr gesicht zu. Dieser Tempel ist der bedeutendste Pilgerort der Buddhisten auf der ganzen Welt. Copyright

Der Tempel steht im Osten des Bodhi Baumes. Seine architektonische Wirkung ist superb. Sein Fundamet umfasst 48 Fuss im Quadrat, und er erhebt sich in Form einer schlanken Pyramide bis zu seinem zylindrisch geformten Hals. Die Hoehe des Tempels betraegt im Ganzen 170 Fuss und an der Spitze befinden sich Schirme (catras) welche die Herrschaft der Religion bedeuten. Vier Tuerme erheben sich anmutig zu seinen Seiten und geben der heiligen Struktur eine ausgewogenes Gleichgewicht. Dieses heilige Gebaeude ist wie ein grosses von der Zeit entfaltetes Banner, um der Welt die frommen Bemuehungen Buddhas zu verkuenden, die Knoten menschlichen Elends zu loesen, sich ueber die weltlichen Probleme zu erheben und transzendenten Frieden durch Weisheit, gute Fuehrug und diszipliniertes Leben zu erlangen.

Im Tempel selbst, im zentralen Heiligtum, sitzt eine zentrale Skulptur des Buddha, der die Erde mit seiner rechten Hand beruehrt. In dieser Haltun erreichte der Buddha die hoechste Erleuchtung. Die Statue aus schwarzem Stein wurde von Anhaengern vergoldet. Der gesamte Tempelhof ist von einer grossen Zahl von Votivstupas erfuellt. Diese Stupas in allen Groessen wurden waehrend der vergagenen 2500 Jahre erbaut. Die meisten sind aeusserst elegant in ihrer strukturellen Schoenheit. Die alten Einfassungen, die den Tempel umgeben, stammen aus dem ersten vorchristlichen Jahhundert und gehoren zu den sehr interessanten Monumenten jener Zeit.

Andere Sehenswürdigkeiten

Animesh Lochan Chaitya: Man glaubt, dass Buddha hier eine Woche verbrachte, in Dankbarkeit ohne zu blinzeln auf den großen Bodhibaum schauend.

Bodhi Baum: Der gegenwärtige Bodhibaum ist wahrscheinlich der fünfte Nachfolger des ursprünglichen Baumes, unter dem Buddha erleuchtet wurde. Vajrasana, der Sitz der Stabilität, ist eine Steinplattform, von der man annimmt dass Buddha unter dem Bodhibaum auf ihr sass, meditierend und nach Osten blickend.

Pretshila Hill (12 km, Gaya): Dieser Hügel vergrößert die Schönheit Gayas. Er befindet sich etwa 10 km vom Ramshila Hügel etfernt. Am Fuße des Hügels befindet sich der Brahma Kund. Nachdem die Menschen in diesem Teich gebadet haben, gehen sie zum "Pind Dan", was religiöse Riten einschließt sowie Gaben und Almosen für den Seelenfrieden der Eltern und Vorfahren. An der Spitze des Hügels baute die Königin von Indore, Ahilya Bai, 1787 einen Tempel, der als "Ahilya Bai Tempel" bekannt ist. Dieser Tempel ist schon immer wegen seiner einzigartigen Architektur und prächtigen Skulptur eine Touristenattraktion gewesen.

Vishnupad Tempel (12km, Gaya): 1787 baute Königin Ahilya Bai den Vishnutempel am Ufer des Falguflußes. Der Tempel verfügt über großartige architektonische Züge und Planung, welche Gläubige und Touristen gleichermaßen anziehen. Ein 30 m hoher achteckiger Turm überragt diesen Tempel.

Barabar Caves (41 km): Dies ist eine wichtige archäologische Lage. Die aus massivem Fels herausgehauenen Höhlen zeigen Einzelheiten aus dem Leben Buddhas. Das Innere dieser Höhlen ist zu einer wundervollen Politur gemeißelt. Die Skulpturen in den Höhlen reflektieren das Geschick mit dem diese Höhlen herausgehauen wurden. Sie wurden im 3. Jahrhundert erbaut und sind gute Beispiele der Fertigkeiten, welche die indischen Bauhandwerker zu jener Zeit erreicht hatten. Diese Höhlen der Mauryazeit werden mit Recht als der Ursprung der indischen Höhlenarchitektur betrachtet. In diesen Höhlen hatte der Buddha einige Zeit meditiert und erkannt, dass das höchste Wissen nicht durch Anbetung des Fleisches erlangt werden kann.

Chankramana: An diesem heiligen Ort wandelte Buddha während der dritten Woche nach seiner Erleuchtung. Man glaubt, dass überall wo Buddha seine Füße niedersetzte, Lotusse wuchsen.

Ratnagarh: Buddha verbrachte hier eine Woche, als fünf Farben aus seinem Körper erstrahlten.

Andere Schätze von Bodh Gaya sind eine 80 Fuß hohe Buddhastatue, der Lotusteich, Buddha Kund, Rajayatana, Brahm Yoni, ein chinesischer Tempel mit Kloster, ein burmesischer Tempel, ein bhutanesisches buddhistisches Kloster, das Internationale Buddhistische Haus und der japanische Tempel, ein Thai Tempel mit Kloster, das tibetische Kloster, das Archäologiche Museum, das Sujata Dorf in 2 km Entfernung, der Dungeshwari Hügel (Prag Bodhi in 22 km Entfernung), das Maitraya Projekt in 3km Entfernung.

Dorthin kommen

Luftlinie: Der nächste Flughafen ist in Gaya, 7 km und Patna, 135 km. Indian Airlines und Sahara Airlines verbinden Patna mit Kalkutta, Bombay, Delhi, Ranchi, Lucknow und verschiedenen anderen Städten.

Mit der Eisenbahn: Der nächste Bahhof ist in Gaya, in 17 km Entfernung.

Auf der Straße: Bodh Gaya ist über Land gut verbunden mit Gaya 17 km, mit Nalanda 101 km, mit Rajgir 78 km, mit Patna 135 km, mit Varanasi 252 km und mit Kalkutta 495 km.

Örtliche Verkehrsmittel gibt es in Form von Taxis, Tongas (Pferdekutschen), Autorikshas und Fahrradrikshas.

Bus: Reguläre direkte Busverbindungen existieren nach Gaya, Patna, Rajgir, Varanasi. Die Bihar State Tourism Development Corporation unterhält zwei Mal täglich einen Busservice zwischen Patna und Bodh Gaya.

Geführte Touren: Die Bihar State Tourism Development Corporation bietet geführte Touren mit Taxis und Bussen von Ranchi und Patna aus an.

Siehe auch

Bücher

  • Heinz Bechert: Der Buddhismus I: Der indische Buddhismus und seine Verzweigungen. Kohlhammer, Stuttgart 2000. ISBN 3-17-015333-1.
  • Heinz Bechert, R. Gombrich: Der Buddhismus: Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Beck, München 2002. ISBN 3-406-42138-5.
  • Bhikkhu Bodhi: In den Worten des Buddha. Verlag Beyerlein & Steinschulte, 2008. ISBN 9783931095789
  • Edward Conze: Der Buddhismus: Wesen und Entwicklung. 10. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 1995. ISBN 3-17-013505-8.
  • Hansjörg Pfister: Philosophische Einführung in den frühen Buddhismus. Verlag Reith & Pfister, Bötzingen 2004. ISBN 3-9805629-9-9.
  • Helwig Schmidt-Glintzer: Die Reden des Buddha. dtv C. H. Beck, München 2005. ISBN 3-423-34242-0.
  • Wilhelm K. Essler, Ulrich Mamat: Die Philosophie des Buddhismus. 1. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Dezember 2005. ISBN 3-534-17211-6.
  • W. Rahula: Was der Buddha lehrt. 2. Auflage. Origo-Verlag, Bern 1982. ISBN 3-282-00038-3.
  • Verena Reichle: Die Grundgedanken des Buddhismus. 11. Auflage. S. Fischer-Verlag, Frankfurt 2003. ISBN 3-596-12146-9.
  • Hans W. Schumann: Handbuch Buddhismus: Die zentralen Lehren – Ursprung und Gegenwart. Diederichs, München 2000. ISBN 3-7205-2153-2.
  • Hans W. Schumann: Der historische Buddha – Leben und Lehre des Gotama. Diederichs, München 2004. ISBN 3-89631-439-4.
  • Gerhard Szczesny: Die eine Botschaft und die vielen Irrwege. Königshausen und Neumann, Würzburg 2004. ISBN 3-8260-2707-8.
  • Volker Zotz: Geschichte der buddhistischen Philosophie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996. ISBN 3-499-55537-9.
  • F.A.Z.-Hörbuch: Auf Siddhartas Spuren – Reisen zu den heiligen Stätten des Buddhismus. Frankfurt 2006. ISBN 3-89843-952-6.

Seminare

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