Neti Neti Meditation: Unterschied zwischen den Versionen

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Ich wünsche dir viel Bewusstheit mit der Frage „Wer bin ich? - Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“  
Ich wünsche dir viel Bewusstheit mit der Frage „Wer bin ich? - Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“  
== Neti Neti Vichāra Meditation „Wo bin ich“ ==
Eine Variation der Neti Neti Vichāra Meditation, die du in der letzten Lektion kennengelernt hast. Zusätzlich zu „Wer bin ich?“ überlegst du „Wo bin ich?“ Mit dieser Form der Vichāra Meditation vertiefst du auch nochmals die Frage „Wer bin ich?“ Denn wenn es schon nicht so einfach ist zu definieren, wo du bist, dann ist es noch schwieriger zu sagen, wer du bist. So gehört diese Vichāra Meditation auch zum Thema Ātma Anātma Viveka.
Der Ablauf
Mit dem Bewusstsein durch den Körper hindurchgehen:
- Beine, Rückseite, Arme, Vorderseite, Kopf, als Ganzes
Bei jedem Schritt auch:
- Prāna-Ausstrahlung jeweils dort spüren und wahrnehmen
- Emotionen, Gefühle dort wahrnehmen
- Gedanken dort wahrnehmen
Zusammen mit der Frage „Wo bin ich? Von wo aus nehme ich alles wahr? – von links, rechts, vorn, hinten, oben, unten?“
Separat setzen und hervorheben:
① Neti Neti Vichāra Meditation „Wo bin ich“
Ātma Anātma Viveka Vertiefung
Ausführliche Anleitung
25-30 Minuten
____________________________________________
CD-Track einfügen zu Video/Audio 4C Vedanta Meditation
https://blog.yoga-vidya.de/4c-wo-bin-ich-vichara-meditationsanleitung-ohne-erlaeuterungen/
https://www.yoga-vidya.de/online-yoga-kurse/kurse/vedanta-meditation/lektion-4/
bzw.
https://www.youtube.com/watch?time_continue=1690&v=C9OegwtLhjA&feature=emb_logo
Setze dich für die Meditation hin.
oṃ oṃ oṃ
Namo'stv anantāya sahasra-mūrtaye sahasra-pādākṣi-śiroru-bāhave /
sahasra-nāmne puruṣāya śāśvate sahasra-koṭῑ-yuga-dhāriṇe namaḥ
1. Schritt: Sitzhaltung
Sitze ruhig und gerade für die Meditation.
Wirbelsäule aufgerichtet.
Schultern entspannt, Kiefergelenke entspannt, Augen entspannt.
Bitte Körper und Geist, während dieser Meditation ruhig und entspannt zu sein.
2. Schritt: Atmung und Einstimmung
Atme ein paar Mal tief mit dem Bauch ein und aus.
Atme 3-4 Sekunden lang ein. Atme 3-4 Sekunden lang aus.
Beim Einatmen geht der Bauch hinaus, beim Ausatmen geht der Bauch hinein.
Ein paar Mal
3. Schritt: Durch den Körper hindurchgehen
Während du den Körper bewegungslos hältst, gehe jetzt durch den Körper hindurch:
3.1 Füße, Beine
Spüre die Beine.
Spüre die Zehen, die Fußsohlen, die Fußgelenke.
Spüre die Unterschenkel bis hoch zu den Knien.
Spüre die Oberschenkel bis zu den Hüften und zum Gesäß.
Sei dir bewusst, da sind die Beine.
Sei dir bewusst, so fühlen sich Beine an.
Sei dir bewusst „Neti Neti - ich bin nicht die Beine. Ich bin der Beobachter.“
Frage dich: „Wo bin ich, der/die ich die Beine beobachte?“
Vielleicht spürst du, dass du die Beine von oben beobachten kannst,
aber du kannst sie genauso von innen her spüren
oder dir vorstellen, dass du die Beine von vorne und von hinten her spürst.
3.2 Körperrückseite
Jetzt spüre die Rückseite deines Körpers.
Spüre Gesäß, Kreuzbereich, Lendenbereich.
Spüre den mittleren Rücken, oberen Rücken, die Schultern.
Spüre die Wirbelsäulenregionen. Vielleicht sind dort Chakras spürbar?
Spüre den Nacken und den Hinterkopf.
Spüre die gesamte Rückseite des Körpers von Gesäß bis Hinterkopf.
Mache dir bewusst: Da ist die Rückseite des Körpers.
So fühlt sich die Rückseite des Körpers und auch des Energiefeldes an.
„Bin ich diese Rückseite? – Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“
„Ich beobachte die Rückseite. Aber wo bin ich, der die Rückseite des Körpers beobachtet?“
Vielleicht hast du das Gefühl, du kannst die Rückseite des Körpers von hinten beobachten oder fühlen
oder auch von vorne.
Oder vielleicht beobachtest du die Rückseite des Körpers von innen heraus
oder auch von oben.
„Von wo bin ich mir der Rückseite des Körpers bewusst?“
3.3 Hände, Arme
Jetzt spüre die Arme.
Spüre die Finger, die Fingergelenke, die Handflächen, die Unterarme.
Fühle die Handgelenke, die Unterarme und die Ellenbogen.
Spüre durch die Oberarme hindurch bis zu den Schultern.
Spüre die Arme als Ganzes gleichzeitig von den Fingerspitzen bis zu den Schultern.
Vielleicht spürst du dabei auch Energien oder ein Kribbeln.
Oder die Arme kommen dir licht vor, warm oder kalt.
Sei dir bewusst, da sind die Arme.
So fühlen sich Arme an.
Frage dich: „Wer bin ich, der/die ich mir dieser Arme bewusst bin und der/die ich die Arme spüren kann? - Wo bin ich?“´
Vielleicht spürst du die Arme von innen, von oben, von vorne oder von unten?
„Wer bin ich? Wo bin ich?“
3.4 Körpervorderseite
Jetzt spüre die Vorderseite des Rumpfes mit den Eingeweiden und dem Emotionsfeld.
Spüre Beckenboden, Unterbauch, mittleren Bauch und oberen Bauch.
Spüre den Brustkorb entlang, mit Lungen und Herz, Rippen
und von den Rippen bis hin zu den Schultern und der Kehle.
Spüre, das ist die Vorderseite des Rumpfes mit Eingeweiden und Emotionsfeld.
Sei dir bewusst, wie sich dieser Teil anfühlt.
Mache dir bewusst, dieses ist die Vorderseite des Rumpfes.
So fühlt sich mein Emotionsfeld jetzt an.
Mache dir bewusst „Neti Neti – nicht dies, nicht dies. Ich bin nicht die Vorderseite des Rumpfes, ich bin nicht die Eingeweide, ich bin nicht das Emotionsfeld.“
Frage dich „Wer bin ich? Wo bin ich?“
Von wo spüre ich dieses Emotionsfeld?
Vielleicht von innen? ´
Vielleicht kannst du es auch von vorne spüren, von hinten, von oben, von links oder von rechts.
Mache dir bewusst „Ich bin Bewusstsein. Aber wo bin ich? Wo auch immer ich hinspüren will, dort bin ich.“
Du kannst dein Bewusstsein sogar weit ausdehnen – überall hin.
3.5 Kopf
Jetzt spüre den Kopf und die Kehle.
Unterkiefer, Mundraum, Wangen, Nase und Augen.
Spüre Stirn, Schläfen, Ohren, Hinterkopf, Scheitel.
Spüre den Kopf als Ganzes – von Kehle bis Scheitel, vom linken bis zum rechten Ohr, von hinten bis vorne.
Spüre auch die Energieausstrahlung aus den Ohren, aus der Stirn, aus den Augen.
Vielleicht hast du Wahrnehmungen als Hören oder Fühlen.
Nimm das Spiel deiner Gedanken wahr als Worte und Bilder, die kommen und gehen.
Mache dir bewusst: Da ist der Kopf mit seinen Wahrnehmungen, Bildern und Worten.
Frage dich „Bin ich der Kopf mit seinen Bildern und Wahrnehmungen? - Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“
Ich bin der Wahrnehmende, das Bewusstsein.
Ich bin nicht die Gedanken, die ich mit ihren Worten und Bildern beobachten kann.
Ich bin nicht die Wahrnehmungen im Kopf.
Frage dich „Wer bin ich? Wo bin ich?“´
Du kannst den Kopf von oben wahrnehmen,
von hinten, von vorne, von unten, von innen, von links und von rechts.
„Wo bin ich, der ich jederzeit woanders sein kann? Von wo aus nehme ich alles wahr? Wo bin ich?“
4. Schritt: Ganzer Körper, Psyche, Energiefeld
Spüre Körper und Psyche als Ganzes von Beckenboden bis Scheitel,
von links bis rechts, von vorne bis hinten.
Vielleicht spürst du ein Energiefeld, das weit ausstrahlt.
Spüre alle auftauchenden Gefühle, Worte und Bilder.
Mache dir bewusst: Da ist Körper, Energiefeld, Feld der Psyche – in ständigen Veränderungen.
Neti Neti – nicht dies, nicht dies.
„Aber wo bin ich?“
Du kannst Körper und Psyche beobachten von hinten, von vorne, von unten, von innen, von links und von rechts.
5. Schritt: Stille Meditation
Wann immer du in der weiteren Meditation an etwas denkst, sei dir bewusst: Das ist das Wahrnehmbare. Ich bin der Wahrnehmende.
Frage dich „Wer bin ich? Wo bin ich?“ und löse dich von allem.
Dehne deine Bewusstheit weit aus.
Sei dir bewusst: Ich bin unendlich und ewig. Jede Grenze könnte ich beobachten und mich fragen „Von wo aus beobachte ich es?“. Daher kann ich nicht begrenzt sein.
Spüre und erfahre dich als reines Sein, Unendlichkeit, Unbegrenztheit, Bewusstheit, Freude.
Stille.
5-10 Minuten stille Meditation
6. Abschluss und Mantra
Nun mache dir diesen Körper wieder besonders bewusst.
Atme tief ein und spüre den Körper von unten bis oben.
Mache dir bewusst: Der Körper ist mein Instrument, durch das ich Erfahrungen mache und meine Aufgaben in der Welt erfülle. Ich bin unendliches Bewusstsein. Ich wirke durch den Körper, erfahre durch den Körper. Ich wirke und erfahre durch Energien, Emotionen und Gedanken. Möge ich Gutes bewirken, Gutes erfahren, spirituell wachsen und letztlich erfahren, dass ich immer war, bin und sein werde – Unendlichkeit, Ewigkeit, reines Bewusstsein.
oṃ oṃ oṃ
asato mā sad gamaya ’ tamaso mā jyotir gamaya / mṛtyor māmṛtaṅ gamaya
Führe mich vom Unwirklichen zum Wirklichen, von der Dunkelheit zum Licht,
von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit.
oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ
oṃ Frieden Frieden Frieden


   
   

Version vom 10. Dezember 2021, 10:19 Uhr

Frag: Wer bin ich? - Erkenn dein Selbst und sei frei

Neti Neti Meditation ist eine Vedanta Meditation zur Überwindung von Identifikation und Beschränkung. Neti bedeutet "Nicht dies". Neti neti bedeutet "nicht dies, nicht dies". In der Neti Neti Meditation beobachtest du alles, was wahrnehmbar ist und bestätigst dir: "Ich bin nicht dies, nicht dies, Neti Neti".

Und wenn du dich gelöst hast von allem Begrenzten bleibt das Unbegrenzte übrig, deine Wahre Natur, Satchidananda.

Neti Neti Vichāra Meditation „Wer bin ich“

Diese Meditation hilft dir, automatische Identifikationen zu transzendieren und zu tiefer Einsicht zu kommen, wer oder was du in deiner tiefsten Essenz, deiner innersten Natur bist. Indem du alles beobachtest und mit der Neti Neti-Technik hinterfragst, lernst du, dich von allem zu lösen.

Ähnlich wie in der Bodyscan Achtsamkeitsmeditation gehst du zunächst durch die einzelnen Körperteile hindurch, nimmst sie aber nicht nur beobachtend wahr, sondern fragst dich dabei: „Bin ich das? – Ich kann es beobachten, also kann ich es nicht sein. Neti neti.“

Der Ablauf

  • Körperregionen von unten nach oben durchgehen und spüren
  • danach Psyche, Gefühle und so weiter.
  • Bei jedem Schritt geistig fragen: „Bin ich das? – Wer bin ich? - Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“

Schritt 1: Sitzhaltung

Sitze ruhig und gerade für die Meditation.
Wirbelsäule aufgerichtet.
Schultern entspannt, Kiefergelenke entspannt, Augen entspannt.

Bitte Körper und Geist, während der nächsten zwanzig Minuten ruhig und entspannt zu sein.

Schritt 2: Atmung und Einstimmung

Atme ein paar Mal tief ein und aus.
Atme 3-4 Sekunden lang ein. Atme 3-4 Sekunden lang aus.
Beim Einatmen geht der Bauch hinaus, beim Ausatmen geht der Bauch hinein.
Ein paar Mal

Mache dir bewusst, dies ist die „Frage-wer-bin-ich-neti neti“ Vichāra Meditation. Du gehst anhand dieser Anleitung mit deiner Bewusstheit durch die verschiedenen Körperteile hindurch und fragst dich dabei: „Bin ich das, was ich wahrnehmen kann? – Wer bin ich? – Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“ Und dann die Bewusstheit schaffen, wer du wirklich bist.

Schritt 3: Durch den Körper hindurchgehen

Zunächst gehe durch deinen Körper hindurch:

Füße, Beine

Spüre die Zehen und die Füße.
Spüre die Fußgelenke und die Unterschenkel.
Spüre die Knie, die Oberschenkel, die Hüften.
Mache dir bewusst, da sind die Beine.
Spüre von Zehen über Füße bis zu den Hüften, die ganzen Beine.
Mache dir bewusst, so fühlen sich die Beine an.

Frage dich „Bin ich die Beine?“ - „Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“

Ich bin nicht die Beine.
Ich beobachte die Beine.
Ich bin mir der Beine bewusst.
Ich bin der Beobachter.

Hände, Arme

Spüre die Fingerspitzen und die Finger.
Spüre die Handgelenke, die Unterarme und die Ellenbogen.
Spüre die Oberarme und die Schultern.
Spüre die Arme als Ganzes von den Fingern bis zu den Schultern.
Mache dir bewusst, da sind die Arme.
So fühlen sich die Arme an.

Frage dich: „Bin ich diese Arme?“ – „Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“

Ich bin nicht die Arme.
Ich bin der Beobachter.
Ich nehme die Arme wahr.
Ich spüre die Arme. Ich bin nicht die Arme.
Ich bin das Bewusstsein, welches die Arme spürt.
Ich bin das beobachtende Bewusstsein.

Körperrückseite

Gehe mit deiner Bewusstheit zur hinteren Seite deines Körpers:
Spüre Gesäß, Kreuzgegend, Lendengegend.
Spüre mittleren Rücken, oberen Rücken, Schultern, Nacken und Hinterkopf.
Spüre die gesamte Rückseite von Gesäß bis Hinterkopf als Ganzes.
Sei dir bewusst, das ist die Rückseite des Körpers.
So fühlt sich die Rückseite des Körpers an.

„Bin ich die Rückseite des Körpers? - Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“

Ich bin der Beobachter.
Ich bin nicht das Beobachtete.
Ich beobachte die Rückseite des Körpers.
Egal ob angenehme oder unangenehme Empfindungen, ich bin der Beobachter.
Spüre dich selbst als Ich.
Mache dir bewusst, die Rückseite des Körpers ist Objekt, Beobachtetes.

Körpervorderseite

Jetzt spüre die vordere Seite des Körpers, die Eingeweide und Emotionsteile.
Spüre den unteren Bauch, den mittleren Bauch, den oberen Bauch.
Gehe mit deinem Bewusstsein durch die Brusthöhle, den Brustraum hindurch bis zu Kehle.
Mache dir bewusst: Dies ist die Vorderseite des Rumpfes.
Dies sind die Eingeweide.
So fühlen sich die Eingeweide an.

„Bin ich der Rumpf? Bin ich die Eingeweide? – Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“

Ich bin der Beobachter.
Ich spüre verschiedene Teile des Rumpfes, verschiedene Regionen der Eingeweide.
Ich bin der Beobachter.
Rumpf ist das beobachtete Objekt.
„Wer bin ich, der ich den Rumpf und die Eingeweide wahrnehme?“

Kopf

Spüre die Region von der Kehle über das Kinn zur Mundhöhle, Lippen, Wangen.
Spüre die Nase, die Augen, die Stirn.
Spüre Schläfen, Ohren, Kiefergelenke, Hinterkopf, Scheitel.
Sei dir bewusst: Da ist der Kopf. So fühlt sich der Kopf an.

„Bin ich der Kopf? – Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“

Ich bin der Beobachter.
Ich beobachte den Kopf.
Ich nehme den Kopf wahr.
Ich spüre den Kopf.
Ich bin das Bewusstsein; ich bin nicht der Kopf.
„Wer bin ich, dass ich diesen Kopf wahrnehme?
Wer bin ich, der/die ich all das wahrnehme?“

Ganzer Körper

Jetzt spüre den ganzen Körper:

Spüre den Beckenboden bis hin zum Scheitel.
Spüre von hinten bis vorne, von links bis rechts.
Spüre den Körper als Ganzes.
Sei dir bewusst: Da ist der Körper.
So fühlt sich Körper an.

„Bin ich der Körper? – Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“

Ich bin nicht der Körper.
Ich bin der Beobachter.
Ich bin das Bewusstsein, das diesen Körper wahrnimmt und das sich von der Wahrnehmung des Körpers lösen kann.
„Wer bin ich, der/die diesen Körper wahrnimmt?“

½ - 1 Minute Stille

Schritt 4: Energie

Jetzt nimm bewusst wahr, ob Energien im Körper zu spüren sind:

Vielleicht spürst du Energieausstrahlung im Bauch und Brust
oder in der Kehle, der Stirn, oder im Scheitel.
Oder vielleicht spürst du ein Pulsieren in den Händen oder in den Augen oder den Ohren.
Vielleicht spürst du Wärme oder ein anderes Energiegefühl in der Wirbelsäule.
Oder mache dir bewusst: Ruhiger Prāna oder unruhiger; oder wenig oder viel Prāna.
Sei dir bewusst: So ist der Prāna-Zustand momentan.
So fühlt sich mein Prāna an.

„Bin ich der Prāna? – Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“

Ich bin nicht der Prāna.
Ich bin der Beobachter.
Ich bin das Bewusstsein, welches den Prāna wahrnimmt.
Ich bin derjenige, der sich der Energien bewusst ist.
Ich bin nicht die Energie.
„Wer bin ich, der ich mir der Energien bewusst bin?“

½ -1 Minute Stille

Schritt 5: Emotionen, Gefühle

Frage dich: „Bin ich die Emotionen? Bin ich die Gefühle?“

Spüre, ob jetzt besondere Emotionen oder Gefühle wahrnehmbar sind.
Vielleicht im Bauch- oder Brustbereich oder in der Kehle?
Mache dir bewusst, welche Emotionen und Gefühle jetzt spürbar sind.
Und sage dir: So fühlt sich der emotionale Zustand jetzt an. So fühlt sich meine Gefühlsregion an.

„Bin ich die Gefühle? Bin ich die Emotion? – Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“

Ich bin nicht die Gefühle.
Ich bin nicht die Emotionen.
Ich bin der Beobachter.
Ich bin das Bewusstsein, das wahrnimmt.
Gefühle und Emotionen kommen und gehen.
„Wer bin ich, der/die gleich bleibt inmitten der Emotionen?“

½ -1 Minute Stille

Schritt 6: Gedanken

Nun werde dir deiner Gedanken bewusst:

Wortgedanken

Worte kommen, Worte gehen.
Manche Wortgedanken kommen auf, ohne dass du dich darum bemühst.
Andere Wortgedanken kannst du bewusst hervorrufen.

Bildgedanken

Bilder kommen, Bilder gehen.
Manche Bildgedanken kommen von selbst.
Andere kannst du bewusst hervorrufen.

Frage dich: „Bin ich die Gedanken? Bin ich Worte und Bilder? – Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“

Ich bin nicht die Worte.
Ich bin nicht die Bilder.
Ich nehme Gedanken wahr als Worte, als Bilder.
Und inmitten der kommenden und gehenden Gedanken, Worte und Bilder bin ich gleich.
„Wer bin ich, der/die ich Gedanken und Worte beeinflussen kann, aber doch außerhalb dessen bin?
Wer bin ich?“

½ -1 Minute

Schritt 7: Stille

Während der nächsten Minuten kannst du dich immer dann fragen „Wer bin ich?“, wenn dein Geist an etwas Konkretes denkt.
Mache dir bewusst, was du denkst, was du wahrnimmst.
Und mache dir bewusst, ich bin nicht das Wahrgenommene.
Und dann frage dich „Wer bin ich, der dieses Wahrnehmbare wahrnimmt?“
Spüre nochmals den Körper als Ganzes, von den Füßen bis zum Scheitel.
Spüre das Prāna-Feld als Ganzes von unten nach oben, von vorne bis hinten.
Spüre das Emotionsfeld.
Mache dir das Feld der Wortgedanken bewusst,
das Feld der Bildgedanken,
das Feld der Wahrnehmungen.
Mache dir bewusst: „Neti Neti – ich bin nicht dies, nicht dies. Nicht dieses Feld des Körpers, des Prānas, der Gefühle, der Gedanken, der Wahrnehmungen.“

„Ich bin das unsterbliche Selbst. Bewusstsein, unendlich, ewig und reine Freude.“

Stille - Etwa 5-10 Minuten Stille

Schritt 8: Abschluss

Vertiefe wieder den Atem.
Mache dir noch einmal bewusst, du bist das unsterbliche Selbst.
Du bist ewig, unendlich und reine Freude.
Nimm wieder Kontakt auf zum Körper, zum Atem.
Körper und Psyche sind deine Instrumente.
Der Körper ist dein äußeres Instrument, die Psyche das innere Instrument.
Du nimmst mit Körper und Psyche die Welt wahr und machst Erfahrungen.
Du hast Missionen und Aufgaben auf dieser Welt.
Aber du bist immer das unsterbliche Selbst.

In diesem Bewusstsein beende die Meditation mit dreimal oṃ und Mantra

oṃ oṃ oṃ
So’ham haṃsa paramahaṃsa / paramātmā cinmayo’ham
saccidānanda*svarūpo’ham / so‘ham brahma oṃ
so‘ham – ich bin das
haṃsa – frei wie ein Vogel
paramahaṃsa – höchste Freiheit
paramātmā – reines Selbst
cinmayo’ham – ich bin reines Bewusstsein
saccidānanda svarūpo’ham – meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit
so‘ham – das bin ich
brahma oṃ – dieses unendliche Bewusstsein, dieses unendliche Absolute.
oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ
oṃ Frieden Frieden Frieden

Video - Neti Neti Vichāra Meditation „Wer bin ich“

Ātma Anātma Viveka - Ausführliche Anleitung - 25 Minuten

Neti Neti Meditation ist eine Vedanta Meditation zur Überwindung von Identifikation und Beschränkung. Neti bedeutet „Nicht dies, nicht dies “. In der Neti Neti Meditation beobachtest du alles, was wahrnehmbar ist und bestätigst dir: „Neti Neti, Ich bin nicht dies, nicht dies“.

Übungsaufgaben für deinen Alltag

Mache dir öfter bewusst,

  • wo Ich-Identifikation entsteht – Asmitā
  • wo Mein-Identifikation da ist – Mamatā
  • worauf du vielleicht besonders stolz bist – Abhimāna
  • wo du dich gekränkt fühlst.
  • Wenn dich jemand kränkt oder kritisiert, sei ihm/ihr dankbar. Er/sie macht dich auf deine Identifikationen aufmerksam und hilft dir allmählich immer freier davon zu werden.

Übungsaufgaben für die Meditation

Übe diese Wer bin ich-Neti Neti Vichāra Meditation jeden Tag.

Ich wünsche dir viel Bewusstheit mit der Frage „Wer bin ich? - Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“

Neti Neti Vichāra Meditation „Wo bin ich“

Eine Variation der Neti Neti Vichāra Meditation, die du in der letzten Lektion kennengelernt hast. Zusätzlich zu „Wer bin ich?“ überlegst du „Wo bin ich?“ Mit dieser Form der Vichāra Meditation vertiefst du auch nochmals die Frage „Wer bin ich?“ Denn wenn es schon nicht so einfach ist zu definieren, wo du bist, dann ist es noch schwieriger zu sagen, wer du bist. So gehört diese Vichāra Meditation auch zum Thema Ātma Anātma Viveka.

Der Ablauf Mit dem Bewusstsein durch den Körper hindurchgehen: - Beine, Rückseite, Arme, Vorderseite, Kopf, als Ganzes Bei jedem Schritt auch: - Prāna-Ausstrahlung jeweils dort spüren und wahrnehmen - Emotionen, Gefühle dort wahrnehmen - Gedanken dort wahrnehmen Zusammen mit der Frage „Wo bin ich? Von wo aus nehme ich alles wahr? – von links, rechts, vorn, hinten, oben, unten?“

Separat setzen und hervorheben: ① Neti Neti Vichāra Meditation „Wo bin ich“ Ātma Anātma Viveka Vertiefung Ausführliche Anleitung 25-30 Minuten ____________________________________________ CD-Track einfügen zu Video/Audio 4C Vedanta Meditation https://blog.yoga-vidya.de/4c-wo-bin-ich-vichara-meditationsanleitung-ohne-erlaeuterungen/ https://www.yoga-vidya.de/online-yoga-kurse/kurse/vedanta-meditation/lektion-4/ bzw. https://www.youtube.com/watch?time_continue=1690&v=C9OegwtLhjA&feature=emb_logo

Setze dich für die Meditation hin. oṃ oṃ oṃ Namo'stv anantāya sahasra-mūrtaye sahasra-pādākṣi-śiroru-bāhave / sahasra-nāmne puruṣāya śāśvate sahasra-koṭῑ-yuga-dhāriṇe namaḥ 1. Schritt: Sitzhaltung Sitze ruhig und gerade für die Meditation. Wirbelsäule aufgerichtet. Schultern entspannt, Kiefergelenke entspannt, Augen entspannt.

Bitte Körper und Geist, während dieser Meditation ruhig und entspannt zu sein.

2. Schritt: Atmung und Einstimmung Atme ein paar Mal tief mit dem Bauch ein und aus. Atme 3-4 Sekunden lang ein. Atme 3-4 Sekunden lang aus. Beim Einatmen geht der Bauch hinaus, beim Ausatmen geht der Bauch hinein. Ein paar Mal

3. Schritt: Durch den Körper hindurchgehen Während du den Körper bewegungslos hältst, gehe jetzt durch den Körper hindurch:

3.1 Füße, Beine Spüre die Beine. Spüre die Zehen, die Fußsohlen, die Fußgelenke. Spüre die Unterschenkel bis hoch zu den Knien. Spüre die Oberschenkel bis zu den Hüften und zum Gesäß.

Sei dir bewusst, da sind die Beine. Sei dir bewusst, so fühlen sich Beine an. Sei dir bewusst „Neti Neti - ich bin nicht die Beine. Ich bin der Beobachter.“ Frage dich: „Wo bin ich, der/die ich die Beine beobachte?“

Vielleicht spürst du, dass du die Beine von oben beobachten kannst, aber du kannst sie genauso von innen her spüren oder dir vorstellen, dass du die Beine von vorne und von hinten her spürst.

3.2 Körperrückseite Jetzt spüre die Rückseite deines Körpers. Spüre Gesäß, Kreuzbereich, Lendenbereich. Spüre den mittleren Rücken, oberen Rücken, die Schultern. Spüre die Wirbelsäulenregionen. Vielleicht sind dort Chakras spürbar? Spüre den Nacken und den Hinterkopf. Spüre die gesamte Rückseite des Körpers von Gesäß bis Hinterkopf.

Mache dir bewusst: Da ist die Rückseite des Körpers. So fühlt sich die Rückseite des Körpers und auch des Energiefeldes an. „Bin ich diese Rückseite? – Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“ „Ich beobachte die Rückseite. Aber wo bin ich, der die Rückseite des Körpers beobachtet?“

Vielleicht hast du das Gefühl, du kannst die Rückseite des Körpers von hinten beobachten oder fühlen oder auch von vorne. Oder vielleicht beobachtest du die Rückseite des Körpers von innen heraus oder auch von oben. „Von wo bin ich mir der Rückseite des Körpers bewusst?“

3.3 Hände, Arme Jetzt spüre die Arme. Spüre die Finger, die Fingergelenke, die Handflächen, die Unterarme. Fühle die Handgelenke, die Unterarme und die Ellenbogen. Spüre durch die Oberarme hindurch bis zu den Schultern.

Spüre die Arme als Ganzes gleichzeitig von den Fingerspitzen bis zu den Schultern. Vielleicht spürst du dabei auch Energien oder ein Kribbeln. Oder die Arme kommen dir licht vor, warm oder kalt.

Sei dir bewusst, da sind die Arme. So fühlen sich Arme an. Frage dich: „Wer bin ich, der/die ich mir dieser Arme bewusst bin und der/die ich die Arme spüren kann? - Wo bin ich?“´ Vielleicht spürst du die Arme von innen, von oben, von vorne oder von unten? „Wer bin ich? Wo bin ich?“

3.4 Körpervorderseite Jetzt spüre die Vorderseite des Rumpfes mit den Eingeweiden und dem Emotionsfeld. Spüre Beckenboden, Unterbauch, mittleren Bauch und oberen Bauch. Spüre den Brustkorb entlang, mit Lungen und Herz, Rippen und von den Rippen bis hin zu den Schultern und der Kehle.

Spüre, das ist die Vorderseite des Rumpfes mit Eingeweiden und Emotionsfeld. Sei dir bewusst, wie sich dieser Teil anfühlt. Mache dir bewusst, dieses ist die Vorderseite des Rumpfes. So fühlt sich mein Emotionsfeld jetzt an. Mache dir bewusst „Neti Neti – nicht dies, nicht dies. Ich bin nicht die Vorderseite des Rumpfes, ich bin nicht die Eingeweide, ich bin nicht das Emotionsfeld.“

Frage dich „Wer bin ich? Wo bin ich?“ Von wo spüre ich dieses Emotionsfeld? Vielleicht von innen? ´ Vielleicht kannst du es auch von vorne spüren, von hinten, von oben, von links oder von rechts. Mache dir bewusst „Ich bin Bewusstsein. Aber wo bin ich? Wo auch immer ich hinspüren will, dort bin ich.“ Du kannst dein Bewusstsein sogar weit ausdehnen – überall hin.

3.5 Kopf Jetzt spüre den Kopf und die Kehle. Unterkiefer, Mundraum, Wangen, Nase und Augen. Spüre Stirn, Schläfen, Ohren, Hinterkopf, Scheitel. Spüre den Kopf als Ganzes – von Kehle bis Scheitel, vom linken bis zum rechten Ohr, von hinten bis vorne. Spüre auch die Energieausstrahlung aus den Ohren, aus der Stirn, aus den Augen. Vielleicht hast du Wahrnehmungen als Hören oder Fühlen. Nimm das Spiel deiner Gedanken wahr als Worte und Bilder, die kommen und gehen. Mache dir bewusst: Da ist der Kopf mit seinen Wahrnehmungen, Bildern und Worten. Frage dich „Bin ich der Kopf mit seinen Bildern und Wahrnehmungen? - Neti Neti – nicht dies, nicht dies.“ Ich bin der Wahrnehmende, das Bewusstsein. Ich bin nicht die Gedanken, die ich mit ihren Worten und Bildern beobachten kann. Ich bin nicht die Wahrnehmungen im Kopf.

Frage dich „Wer bin ich? Wo bin ich?“´ Du kannst den Kopf von oben wahrnehmen, von hinten, von vorne, von unten, von innen, von links und von rechts. „Wo bin ich, der ich jederzeit woanders sein kann? Von wo aus nehme ich alles wahr? Wo bin ich?“

4. Schritt: Ganzer Körper, Psyche, Energiefeld Spüre Körper und Psyche als Ganzes von Beckenboden bis Scheitel, von links bis rechts, von vorne bis hinten. Vielleicht spürst du ein Energiefeld, das weit ausstrahlt. Spüre alle auftauchenden Gefühle, Worte und Bilder.

Mache dir bewusst: Da ist Körper, Energiefeld, Feld der Psyche – in ständigen Veränderungen. Neti Neti – nicht dies, nicht dies. „Aber wo bin ich?“ Du kannst Körper und Psyche beobachten von hinten, von vorne, von unten, von innen, von links und von rechts.

5. Schritt: Stille Meditation Wann immer du in der weiteren Meditation an etwas denkst, sei dir bewusst: Das ist das Wahrnehmbare. Ich bin der Wahrnehmende. Frage dich „Wer bin ich? Wo bin ich?“ und löse dich von allem. Dehne deine Bewusstheit weit aus. Sei dir bewusst: Ich bin unendlich und ewig. Jede Grenze könnte ich beobachten und mich fragen „Von wo aus beobachte ich es?“. Daher kann ich nicht begrenzt sein.

Spüre und erfahre dich als reines Sein, Unendlichkeit, Unbegrenztheit, Bewusstheit, Freude. Stille. 5-10 Minuten stille Meditation 6. Abschluss und Mantra Nun mache dir diesen Körper wieder besonders bewusst. Atme tief ein und spüre den Körper von unten bis oben. Mache dir bewusst: Der Körper ist mein Instrument, durch das ich Erfahrungen mache und meine Aufgaben in der Welt erfülle. Ich bin unendliches Bewusstsein. Ich wirke durch den Körper, erfahre durch den Körper. Ich wirke und erfahre durch Energien, Emotionen und Gedanken. Möge ich Gutes bewirken, Gutes erfahren, spirituell wachsen und letztlich erfahren, dass ich immer war, bin und sein werde – Unendlichkeit, Ewigkeit, reines Bewusstsein.

oṃ oṃ oṃ asato mā sad gamaya ’ tamaso mā jyotir gamaya / mṛtyor māmṛtaṅ gamaya Führe mich vom Unwirklichen zum Wirklichen, von der Dunkelheit zum Licht, von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit. oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ oṃ Frieden Frieden Frieden


Siehe auch

Literatur

Seminare

Spirituelles Retreat

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