Kloster auf Zeit: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
K (Textersetzung - „http://www.yoga-vidya.de/de/service/blog“ durch „https://blog.yoga-vidya.de“)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 111: Zeile 111:
[[Kategorie:Kloster Urlaub]]
[[Kategorie:Kloster Urlaub]]
[[Kategorie:Ashram]]
[[Kategorie:Ashram]]
[[Kategorie:Karma Yogi]]
[[Kategorie:Spiritueller Urlaub]]
[[Kategorie:Spiritueller Urlaub]]

Aktuelle Version vom 5. Mai 2022, 11:55 Uhr

Buddhistisches Kloster Dazan Tempel

Was bedeutet Kloster auf Zeit? Wo kannst du Kloster auf Zeit erleben? Was kannst du erwarten, wenn du Kloster auf Zeit machst? Und was ist überhaupt ein Kloster? Ein Kloster ist eine spirituelle Lebensgemeinschaft von längerer Dauer. Meist wird Kloster mit katholisch-christlich identifiziert. Allerdings gibt es auch evangelische Klöster. Und im Buddhismus und Hinduismus gibt es auch Klostergemeinschaften.

Im Hinduismus werden Klöster als "Ashram" bezeichnet - auch wenn nicht jeder Ashram ein Kloster ist. Der Ausdruck Ashram ist etwas umfassender als Kloster. Von Alters her gab es immer auch Klöster, welche Besuchern offen standen, in denen Besucher am [Spirituelles Leben|spirituellen Leben], an der religiösen Praxis des Klosters mit teilnehmen konnten.

Im weiteren Artikel erfährst du insbesondere auch über die Möglichkeiten des Kloster-Urlaubs bei Yoga Vidya, in den Yoga Vidya Ashrams.

Was ist ein Kloster?

Ein Kloster ist eine Anlage, in der Menschen zusammen leben, um in besonderem Maße ihr Leben der Spiritualität zu widmen. Man kann auch sagen, ein Kloster ist eine Art spirituelle Lebensgemeinschaft. Man könnte sogar allgemein sagen, jede spirituelle Lebensgemeinschaft, die auf Dauer angelegt ist und in der Menschen eine gemeinsame Spiritualität haben, ist ein Kloster.

Allerdings - zum Kloster gehört noch etwas dazu. Im Lateinischen ist "der Klaustrum" ein verschlossener Ort. Aber es gibt auch noch den Begriff "Klausur", was soviel wie nach innen gehen bedeutet. Kloster in diesem Sinne wäre also etwas Abgeschlossenes. Es gibt durchaus die abgeschlossenen Klöster. In der christlichen Tradition gibt es solche Klöster, wo die Mönche und die Nonnen mit den normalen Menschen so gut wie nie in Kontakt kommen können. In früheren Zeiten ging das sogar soweit, dass der größte Teil der Klostergemeinschaft niemals mit normalen Menschen gesprochen hat.

Es war wirklich alles abgeschlossen hinter den Klostermauern, und nur ein paar ausgewählte besonders vertrauensvolle Mönche durften mit anderen sprechen. Aber auch das ist im Christlichen nicht so. Es gibt ja auch die Klöster, die karitative Aufgaben haben. Es gibt Mönche und Nonnen, die in Schulen unterrichten, die in Krankenhäusern tätig sind.

Es gibt aber auch kleine Klöster, die einfach nur in einer Etage sind. Gerade wenn Christen im Ausland (also da, wo Christen in der Minderheit sind) so wie in Indien oder in Japan Klöster haben, dann ist das nicht diese typische Klosterarchitektur.

Man kann also sagen, Kloster ist eine Anlage, in der Menschen zusammen leben, um in besonderem Maße ihr Erleben der Spiritualität zu widmen.

Grundstruktur eines christlichen Klosters

Wer Kloster hört, denkt dabei meist an christliche Klöster, insbesondere katholische Klöster. Es gibt auch evangelische, ökumenische und christlich-orthodoxe Klöster. Ein Kloster hat in der christlichen Tradition sogenannte Kulträume, sogenannte Wohnräume und die sogenannten Wirtschaftsräume.

In den Kulträumen wird besonders Gott verehrt. Das sind eben zum Beispiel die Kapelle, die Kirchenräume und Gebetsräume. Es gibt auch Wohnräume, dort wo Mönche und Nonnen wohnen, und es gibt die Wirtschaftsräume, wo das ist, was die Mönche und Nonnen zum Leben brauchen also zum Beispiel die Küche und die Speisesäle und die Vorratsräume.

Und da die Klostergemeinschaft, zumindest in früheren Zeiten, sich auch selbst ernähren musste, gehörte zu den Wirtschaftsräumen eben auch all das, was zum Beispiel für Landwirtschaft oder Handwerk und anderes nötig war. Ein Kloster war auch immer ein Wirtschaftsunternehmen. Das ist zwar seit der Säkularisierung im 19. Jahrhundert weniger geworden. Seitdem leben die Klöster mehr von Zuwendungen von der Kirche oder auch über Steuern.

In früheren Zeiten waren aber die Wirtschaftsräume besonders wichtig, denn auch die Mönche und die Nonnen mussten sich ernähren. Ernährt haben sie sich zum Beispiel über Landwirtschaft, über die Herstellung von Medikamenten, von Kräutern und vielem anderen.

Die Bewohner von Klöstern werden "Mönche" und "Nonnen" genannt und in der christlichen Tradition sind Mönche und Nonnen solche, die das Gelübde der Enthaltsamkeit, der Armut und des Gehorsams abgelegt haben. Aber es gibt dort eben auch Laien. Das sind solche, die nicht diese Gelübde abgelegt haben.

Und es gibt auch im Christentum manche Klöster, wo hauptsächlich Laien sind und natürlich gibt es dann auch noch diejenigen, die noch nicht die Gelübde abgelegt haben, die sogenannten Novizen. Man kann in einem Kloster eben langfristig sein und gerade in christlichen Klöstern ist es charakteristisch, dass es dort langfristige Gelübde gibt, das man gelobt für den Rest seines Lebens im Kloster zu sein.

Bei den Benediktinern ist es sogar so, dass man gelobt, in dem konkreten Kloster auf Dauer zu sein. Die Gelübde der Armut der Keuschheit des Gehorsams gelten natürlich auch.

Kloster auf Zeit im Christentum

Und es gibt auch kurzfristige Klosteraufenthalte, man kann auch sagen: Kloster auf Zeit. Im Mittelalter waren viele Klöster auch Erziehungsanstalten, wo die Kinder, insbesondere von Adligen, einige Jahre verbracht haben. Sie waren also im Kloster auf Zeit. Auch im Mittelalter war es üblich, dass wenn Menschen aus den höheren Gesellschaftsschichten eine Weile für sich sein wollten, wenn sie sich irgendwo ausgelaugt gefühlt haben, dann sind sie eine Weile ins Kloster gegangen und haben so das Kloster auf Zeit genossen.

Buddhistische Klöster

Im buddhistischen Kontext gibt es auch Klöster, und dort sind viele Sachen, die ähnlich sind, wie in christlichen Klöstern. Manche denken sogar, dass die christlichen Klostergemeinschaften sich an den buddhistischen Klostergemeinschaften orientiert haben, denn buddhistische Klöster gibt es schon seit mindestens dem 3. oder 2. Jahrhundert vor Christus. Buddha, der im 6. Jahrhundert vor Christus gelebt hat, hat zwar auch schon Mönche und Nonnen eingeweiht, aber viele nehmen an, das waren dann eher Wandermönche.

Manche sagen aber schon, - Buddha hat ja Tausende von Mönchen und Nonnen eingeweiht – dass schon zurzeit von Buddha echte Klostergemeinschaften entstanden sind. Auch in den buddhistischen Klöstern findet man das gleiche wie bei christlichen Klöstern, eben die Kulträume, die Wohnräume und die Wirtschaftsräume, wobei die buddhistischen Mönche sich weniger über eigene Wirtschaft ernährt haben, sondern sie waren immer Bettelmönche.

Da ist es dann bis heute üblich, dass ein Teil der Mönche in die Dörfer und Städte geht, um dann dort etwas zu erbetteln und das, was sie dann erbettelt haben, im Kloster zu teilen. Nicht immer ist das heute so. Heute sind Klöster auch zum Teil Wirtschaftsunternehmen, gemeinnützige Wirtschaftsunternehmen, die auf verschiedene Weisen ihr Brot verdienen.

Auch in den buddhistischen Klöstern gibt es Mönchskloster. Und es gibt Nonnenklöster. Wobei im buddhistischen Kontext die Nonnenklöster sehr viel seltener sind als im Christentum, wo es schon seit dem Mittelalter viele Klosterorden gegeben hat, wo Nonnen gelebt haben.

Kloster auf Zeit in buddhistischen Klöstern

Und auch in buddhistischen Klöstern gibt es die Laien, die dazu kommen können. Im Christentum besonders im evangelischen Christentum gibt es ja auch Klöster, wo gar keine Gelübde der Enthaltsamkeit auf Dauer abgegeben werden, sondern die Menschen leben zusammen einer spirituellen Lebensgemeinschaft zusammen. Und auch das wird eben im Evangelischen zum Teil "Klostergemeinschaft" genannt.

Wobei gerade im Buddhismus - mindestens zum Beispiel im thailändischen Buddhismus und im burmesischen Buddhismus - ist es sogar üblich, dass man Mönch oder Nonne auf Zeit ist. Dort legt man ein Gelübde ab, das vielleicht ein, zwei oder drei Jahre dauern wird, und in der Zeit ist man dann im Kloster. Man nimmt am Klosterleben teil, macht eine Art lebensprägende Erfahrung, ähnlich wie früher im europäischen Kontext, wo Männer in der Bundeswehr die Erfahrungen machten oder Frauen, wenn sie das freiwillige soziale Jahr absolvierten. Da haben sie auch in einer Art Gemeinschaft gelebt, Lebensgemeinschaft, Wohngemeinschaft wobei die jetzt nicht unbedingt klösterlich angelegt waren, das war mehr Party als Klostergemeinschaft. Aber dennoch dieses Gemeinschaftsleben mit Gleichaltrigen weg von den Eltern ist durchaus etwas, was es oft gegeben hat. Ja und im buddhistischen Kontext ist Kloster auf Zeit etwas sehr Übliches.

Indische Ashrams

Sivananda Ashram Rishikesh

Im indischen Kontext gibt es die Ashrams. Ashrams gibt es zum einen im Hinduismus. Zum anderen gibt es sie aber auch im Jainismus und im Sikhismus und verschiedenen anderen Religionen Indiens.

Es gibt kleinere und es gibt größere Ashramgemeinschaften. Die meisten Ashrams haben Swamis, Sanyasins und Mönche und zum Teil auch Nonnen. Aber es gibt auch solche Ashrams, wo es niemanden gibt, der das Gelübde der Entsagung abgelegt hat, und die trotzdem Ashrams sind.

Im alten Indien zum Beispiel in vedischer Zeit gab es die sogenannten Rishis. Die Rishis haben Ashrams gelebt. Sie waren verheiratet. Sie hatten Kinder. Und in diesen Ashrams gab es eben auch Schüler, die eine Weile mit den Gurus gelebt haben. Es gab kleinere Ashrams, da lebte der Guru mit ein paar seiner Schüler. Und es gab andere Ashrams, die größer waren.

Heutzutage gibt es in Indien auch kleinere Ashram-Gemeinschaften, die wie ein Kloster sind, in denen Menschen enthaltsam leben, und es gibt größere Gemeinschaften, kleinere, es gibt solche, wo Laien sind, wie man sie im Christentum nennen würde. In den meisten indischen Ashrams gibt es eben auch Kloster auf Zeit.

Yoga Vidya Ashrams als Klostergemeinschaften

Auch bei Yoga Vidya gibt es Ashrams. Es gibt insbesondere die vier großen Ashrams in Bad Meinberg, im Westerwald, im Allgäu und an der Nordsee. Auch dort kann man Kloster auf Zeit erleben. Man kann sagen, man kann auch Yogaseminare dort machen, das ist auch wie Kloster auf Zeit. Man kann Yoga Ferien machen im engeren Sinne, um das spirituelle Gemeinschaftsleben richtig zu erleben, gibt es das Mithilfeprogramm auch Karma Yoga Programm, wo man eine Woche oder auch länger Teil der spirituellen Gemeinschaft werden kann oder es gibt auch Kloster auf Zeit etwas länger. Es gibt die sogenannte Möglichkeit, Sevaka zu werden d.h. Vollmitglied der spirituellen Gemeinschaft, was man ab einem Jahr machen kann. So ist man ein Jahr ganz in der Gemeinschaft.

Kloster auf Zeit bei Yoga Vidya

Yoga Vidya Bad Meinberg

Kloster auf Zeit ist eine wunderbare Möglichkeit, seinem Leben eine neue Tiefe zu geben, wirklich Yoga tief zu praktizieren und dabei auch zu lernen, nicht nur, um sich zu entspannen - es ist nicht nur Urlaub – sondern auch um mitzuhelfen. Es gibt Yogastunden, es gibt Meditation morgens und abends, es gibt verschiedene Räume für spirituelle Praxis. Man könnte sagen, das ist wie der kultische Aspekt der spirituellen Praxis.

Und dann hat jeder auch ein Zimmer. Wer Mithelfer ist, schläft im Mehrbettzimmer. Wer Sevaka oder etwas längerer Karmayogi ist, der hat dann sein eigenes kleines Zimmer. Je nach Ashram entweder mit Bad und WC oder einfach nur mit einem Waschbecken. In jedem Fall eine einfache Unterkunft, denn "Einfach leben - erhaben denken" - das gehört immer zu einem Kloster, zu einem Ashramleben dazu.

Dann gehört dazu, dass man auch jeden Tag mithilft, bei den verschiedenen Arbeiten im Haus aber eben mit einer spirituellen Ausrichtung. Man tut vieles, was man vielleicht auch im Alltag machen würde, sowie staubsaugen und ein Zimmer reinigen, auch für die Gäste Essen zubereiten oder auch Computerarbeit, an Blogbeiträgen schreiben oder auch im Zahlungsverkehr tätig sein. Es gibt so viele verschiedene Tätigkeiten, aber all das macht man als Dienst und man macht es, um anderen zu helfen und zu dienen.

Klosterurlaub oder Kloster auf Zeit heißt natürlich auch, dass man nicht gegen Entgelt arbeitet, sondern man dient, und man wird Teil der spirituellen Gemeinschaft. Man praktiziert und öffnet sich für die Erfahrung einer höheren Wirklichkeit. Kloster auf Zeit heißt auch immer, dass man sein Leben ausrichtet an spirituellen Prinzipien, was heißt, dass man intensiv praktiziert. Es heißt auch, dass man bereit ist, Disziplin zu üben. Sei es, dass man bereit ist an sich selbst zu arbeiten, d.h. dass man bereit ist, eigene Wünsche und Anliegen in den Hintergrund zu stellen. Oder sei es, dass Kloster auf Zeit heißt immer auch in der Gemeinschaft zu sein, seine eigenen Anliegen mindestens die weltlichen Anliegen zurückzustellen zum Wohl der Gemeinschaft und zum Wohl des spirituellen Wachstums.

Letztlich stellt man so sein Hauptanliegen spirituelles Wachstum und Freude ganz in den Vordergrund.

Die Yoga Vidya Ashrams

Yoga Vidya betreibt (2016) vier Ashrams, in denen Kloster auf Zeit möglich ist: