Sanskrit Kurs Lektion 16: Unterschied zwischen den Versionen
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*Wort-für-Wort-Übersetzung: '''Von allen Hindernissen''' ([[Sarva]] [[Antaraya]], Abl. Pl.) '''frei''' ([[Mukta]] Nom. Sg.) '''in die Versenkung''' ([[Samadhi]], Akk. Sg.) '''er | *Wort-für-Wort-Übersetzung: '''Von allen Hindernissen''' ([[Sarva]] [[Antaraya]], Abl. Pl.) '''frei''' ([[Mukta]] Nom. Sg.) '''in die Versenkung''' ([[Samadhi]], Akk. Sg.) '''er tritt ein''' (Verb, [[vish|viś]]), d.h. '''"Frei von allen Hindernissen tritt er in Samadhi ein."''' | ||
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*Das Adjektiv '''muktaḥ''' (von '''mukta''' [[Mukta]] "frei" ist eine weitere nähere Bestimmung ([[Visheshana]]) zu '''yogī''' in Übung 1 und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Maskulinum. | *Das Adjektiv '''muktaḥ''' (von '''mukta''' [[Mukta]] "frei" ist eine weitere nähere Bestimmung ([[Visheshana]]) zu '''yogī''' in Übung 1 und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Maskulinum. | ||
*Der Ablativ Plural '''antarāyebhyaḥ''' (von '''antarāya''' [[Antaraya]] ''m.'') | *Der Ablativ Plural '''antarāyebhyaḥ''' (von '''antarāya''' [[Antaraya]] ''m.'') bezieht sich auf '''muktaḥ''' ("frei") und antwortet hier auf die Frage "frei '''wovon'''"? Syntaktisch bezeichnet der Ablativ ([[Panchami]]) den '''Ausgangspunkt der Handlung''' ([[Apadana]]). | ||
*Das Adjektiv '''sarvebhyaḥ''' (von '''sarva''' [[Sarva]] "alle") ist eine nähere Bestimmung zu '''antarāyebhyaḥ''' und steht daher ebenfalls im Ablativ Plural Maskulinum. | *Das Adjektiv '''sarvebhyaḥ''' (von '''sarva''' [[Sarva]] "alle") ist eine nähere Bestimmung zu '''antarāyebhyaḥ''' und steht daher ebenfalls im Ablativ Plural Maskulinum. | ||
*Der Akkusativ Singular '''samādhim''' (von '''samādhi''' [[Samadhi]] ''m.'') ist das logische Objekt ([[Karman]]) der Verbalhandlung '''viśati''' ("er tritt ein"). | |||
*Die Verbform '''viśati''' ("er tritt ein") ist die 3. Person Singular (Indikativ Präsens Indikativ bzw. [[Parasmaipada]]) von der Verbalwurzel ([[Dhatu]]) '''[[vish|viś]]''' "eintreten, hinein gehen". | |||
Version vom 24. März 2015, 11:33 Uhr
Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.
Das Adjektiv (2)
Neben einer Reihe von ursprünglichen Adjektiven wie kṣudra "klein" (Kshudra) oder nīla "blau" (Nila) gibt es im Sanskrit auch eine Menge von Adjektiven, die von Verbalwurzeln (Dhatu) abgeleitet sind. Hierzu zählen z. B.:
- vṛddha "alt" (Vriddha, abgeleitet von Wurzel vṛdh "wachsen, gedeihen"
- rakta "rot" (Rakta), abgeleitet von Wurzel raj/rañj "(sich) röten, färben"
- yukta "konzentriert, gesammelt" (Yukta), abgeleitet von Wurzel yuj "(sich) verbinden"
- śuddha "rein, geläutert" (Shuddha), abgeleitet von Wurzel śudh "rein werden, klar werden"
- śānta "ruhig, still" (Shanta), abgeleitet von Wurzel śam "sich beruhigen"
- mukta "frei" (Mukta), abgeleitet von Wurzel muc "befreien, frei werden"
In den folgenden Beispielsätzen stimmen diese Adjektive wieder mit dem Substantiv, auf das sie sich beziehen, in Fall (Kasus), Zahl (Numerus) und Geschlecht (Genus) überein:
Übung 1
- Devanagari: वृद्धो योगी रक्ते पद्मे युक्त आस्ते |
- wissenschaftliche Transliteration: vṛddho yogī rakte padme yukta āste |
- vereinfachte Transkription: vriddho yogi rakte padme yukta aste |
- Wort-für-Wort-Übersetzung: Der alte Yogi (Vriddha Yogin, Nom. Sg.) auf eine rote Lotosblüte (Rakta Padma, Lok. Sg.) konzentriert (Yukta, Nom. Sg.) sitzt (Verb, ās), d.h. "Der alte Yogi sitzt konzentriert auf eine rote Lotosblüte."
Erläuterungen
- Der Nominativ Singular yogī (von yogin Yogin m.) ist das logische Subjekt (Kartri) der Verbalhandlung āste ("er sitzt").
- Das Adjektiv vṛddhaḥ (von vṛddha Vriddha "alt") ist eine nähere Bestimmung (Visheshana) zu yogī und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Maskulinum.
- Das Adjektiv yuktaḥ (von yukta Yukta "verbinden, sich konzentrieren") ist eine weitere nähere Bestimmung zu yogī und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Maskulinum.
- Der Lokativ Singular padme (von padma Padma n.) beschreibt den Ort (Adhikarana) der Verbalhandlung näher.
- Das Adjektiv rakte (von rakta Rakta "rot") ist eine nähere Bestimmung zu padme und steht daher ebenfalls im Lokativ Singular Neutrum.
- Die Verbform āste ("er sitzt") ist die 3. Person Singular (Indikativ Präsens Medium bzw. Atmanepada) von der Verbalwurzel (Dhatu) ās "sitzen, verweilen".
- Sandhi: Die Form vṛddho steht für vṛddhaḥ, da auslautendes -aḥ vor stimmhaften Konsonanten (hier: v) zu -o wird. Die Form yukta steht für yuktaḥ, da Visarga ḥ vor langem ā ausfällt.
Übung 2
- Devanagari: तस्य मनः शुद्धं शान्तं च भवति |
- wissenschaftliche Transliteration: tasya manaḥ śuddhaṃ śāntaṃ ca bhavati |
- vereinfachte Transkription: tasya manah shuddham shantam ca bhavati |
- Wort-für-Wort-Übersetzung: Dessen (Tad, Gen. Sg.) Geist (Manas, Nom. Sg.) rein ruhig (Shuddha Shanta, Nom. Sg.) und (Partikel) wird (Verb, bhū), d.h. "Sein Geist wird rein und ruhig."
Erläuterungen
- Das Demonstrativpronomen tasya ist der Genitiv Singular von Tad ("das, dieses"). Es bezieht sich auf yogī, das logische Subjekt in Übung 1.
- Der Nominativ Singular manaḥ (von manas Manas n.) ist das logische Subjekt (Kartri) der Verbalhandlung bhavati ("er wird").
- Das Adjektiv śuddham (von śuddha Shuddha "rein") ist eine nähere Bestimmung (Visheshana) zu manaḥ und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Neutrum.
- Das Adjektiv śāntam (von śānta Shanta "sich beruhigen") ist eine weitere nähere Bestimmung zu manaḥ und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Neutrum.
- Die Verbindungsartikel (Nipata) ca ("und") steht nicht zwischen den beiden Adjektiven, sondern hinter dem zweiten (bzw. letzten) aufgezählten Adjektiv.
- Die Verbform bhavati ("er wird") ist die 3. Person Singular (Indikativ Präsens Indikativ bzw. Parasmaipada) von der Verbalwurzel (Dhatu) bhū "sein, werden".
- Sandhi: Die Form manaḥ steht für manas, da auslautendes -s vor Zischlauten (Ushman, hier: ś) zu Visarga (ḥ) wird. In der Aussprache wird Visarga hier aber dem folgendem ś angeglichen (assimiliert), sprich: manaś śuddham.
Übung 3
- Devanagari: सर्वेभ्य अन्तरायेभ्यो मुक्तः समाधिं विशति |
- wissenschaftliche Transliteration: sarvebhya antarāyebhyo muktaḥ samādhiṃ viśati |
- vereinfachte Transkription: sarvebhya antarayebhyo muktah samadhim vishati |
- Wort-für-Wort-Übersetzung: Von allen Hindernissen (Sarva Antaraya, Abl. Pl.) frei (Mukta Nom. Sg.) in die Versenkung (Samadhi, Akk. Sg.) er tritt ein (Verb, viś), d.h. "Frei von allen Hindernissen tritt er in Samadhi ein."
Erläuterungen
- Das Adjektiv muktaḥ (von mukta Mukta "frei" ist eine weitere nähere Bestimmung (Visheshana) zu yogī in Übung 1 und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Maskulinum.
- Der Ablativ Plural antarāyebhyaḥ (von antarāya Antaraya m.) bezieht sich auf muktaḥ ("frei") und antwortet hier auf die Frage "frei wovon"? Syntaktisch bezeichnet der Ablativ (Panchami) den Ausgangspunkt der Handlung (Apadana).
- Das Adjektiv sarvebhyaḥ (von sarva Sarva "alle") ist eine nähere Bestimmung zu antarāyebhyaḥ und steht daher ebenfalls im Ablativ Plural Maskulinum.
- Der Akkusativ Singular samādhim (von samādhi Samadhi m.) ist das logische Objekt (Karman) der Verbalhandlung viśati ("er tritt ein").
- Die Verbform viśati ("er tritt ein") ist die 3. Person Singular (Indikativ Präsens Indikativ bzw. Parasmaipada) von der Verbalwurzel (Dhatu) viś "eintreten, hinein gehen".
Siehe auch
- Sanskrit Kurs Lektion 1
- Sanskrit Kurs Lektion 2
- Sanskrit Kurs Lektion 3
- Sanskrit Kurs Lektion 4
- Sanskrit Kurs Lektion 5
- Sanskrit Kurs Lektion 6
- Sanskrit Kurs Lektion 7
- Sanskrit Kurs Lektion 8
- Sanskrit Kurs Lektion 9
- Sanskrit Kurs Lektion 10
- Sanskrit Kurs Lektion 11
- Sanskrit Kurs Lektion 13
- Sanskrit Kurs Lektion 14
- Sanskrit Kurs Lektion 15
- Sanskrit Kurs Inhaltsverzeichnis
- Sanskrit Adjektiv