Nichtanhaften: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 17:04 Uhr
Nichtanhaften ist eine wichtige Voraussetzung, um die Erleuchtung zu erlangen. Auf Sanskrit heißt Nichtanhaften „Vairagya“.
Eines ist sicher, nämlich das nichts sicher ist!
Es bedeutet, dass du nicht an deinen eigenen Vorstellungen haftest, dass du dich nicht identifizierst mit dem Körper und der Psyche, dass du nicht an deine Wünsche und Vorstellungen verhaftet bist usw. Nichtanhaften ist letztlich die Bereitschaft, das Leben zu leben. Alles im Leben verändert sich. Im Deutschen gibt es ja auch in dem Lied „Hoch auf dem gelben Wagen“ den Refrain: „Ich wär ja so gerne geblieben, aber der Wagen der rollt.“ Wenn du stark angehaftet bist, dann beschränkst du deine Erfahrungen und deine Möglichkeiten. Und du leidest, denn: Auch wenn du angehaftet bist – Dinge verändern sich, Dinge vergehen!
Bedingungslosigkeit, Offenheit, Vertrauen in göttliche Gnade und letztlich in die langfristige Klugheit des Schicksals – all das kann dir helfen, nicht anzuhaften. Im Vedanta gilt Nichtanhaften als wichtige Bedingung, um letztlich zu Atman Yana zu kommen. Dies gehört zu den Sadhana Chatushtayas, also den vier Eigenschaften, die ein Schüler kultivieren muss, um überhaupt für die Spiritualität reif zu werden:
- Vairagya – Nichtanhaften
- Shatsampat – die sechs edlen Tugenden des Gleichmuts
- Mumukshutva – tiefe Sehnsucht nach der höchsten Wirklichkeit
Hier ist Vairagya (Nichtanhaften) ein ganz entscheidender Punkt. Umgekehrt gilt aber auch: Die Frucht der Gottverwirklichung ist Nichtanhaften. Wer wirklich seine wahre Natur erfahren hat, der braucht nichts mehr, ist vollkommen wunschlos und wird letztlich auch vollkommenes Nichtanhaften leben können.
Nichtanhaften an geliebten Menschen
- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der Liebe von James Swartz -
Ich bin hier, um die Schöpfung zu bereichern. Die Wesen, die mir am Herzen liegen, sollen von mir geliebt werden. Doch wir haben gesehen, dass wir nichts wirklich besitzen und nichts wirklich erschaffen haben, und dies gilt auch für unsere Beziehungen. Ein übermäßiges Anhaften an nahestehende Personen ist nicht zu rechtfertigen. Wir sollten uns liebevoll um sie kümmern und dennoch unseren Gleichmut bewahren.
Siehe auch
- Vivekakhyati
- Viveka Chudamani
- Viveka Martanda
- Jnana Yoga
- Unterscheidungsvermögen
- Advaita Vedanta
- Wer bin ich
- Erkenntnis
- Satchidananda
- Glückseligkeit
- Selbstverwirklichung
- Samadhi
- Swami Sivananda
- Shankara
Literatur
- Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken
- Swami Sivananda, Jnana Yoga, Hrsg.: Divine Life Society, 2007
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Autobiografie auch als eBook
- Swami Sivananda: Sivananda - Ein moderner Heiliger
- James Swartz: Yoga der Liebe
Weblinks
- Swami Sivananda
- Die sechs Yoga-Wege
- Meditation & Yoga
- Einführung in Vedanta
- Internetseiten der Divine Life Society
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