Bhaktisiddhanta Saraswati: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:39 Uhr

Bhaktisiddhanta Saraswati (6. Februar 1874 – 1. Januar 1937), auch Srila Bhaktisiddhanta Saraswati Thakura Prabhupada (Sanskrit: भक्तिसिद्धान्त सरस्वती Bhaktisiddhānta Sarasvatī), war ein Prediger des Gaudiya-Vaishnavismus im Indien des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Er wurde als Bimal Prasad Dutta in Jagannath Puri geboren, der Pilgerstadt an der Küste im Bundesstaat Odisha. Sein Vater war der Vaishnava-Gelehrte Sri Kedarnath Dutta, später als Bhaktivinoda Thakura bekannt, der als erster die Lehren des Chaitanya-Vaishnavismus der englischsprachigen Welt vorstellte und der ein namhafter Gaudiya-Vaishnavismus-Theologe war. Bhaktisiddhanta Saraswati war für seinen glühenden Predigergeist und besonders für seinen scharfsinnigen Intellekt sehr bekannt.

Bhaktisiddhanta Saraswati kurz nachdem er Sannyasin geworden war - März 1918

Hintergrund

Als Bhaktisiddhanta Saraswati 25 Jahre alt war, hatte er bereits eine beeindruckende Reputation als Schüler des Sanskrit, der Mathematik und der Astronomie erlangt. Aufgrund des Herausgebens einer historischen astronomischen Abhandlung, der Surya Siddhanta, wurde ihm von seinen Lehrern an der Sri Ramapura-Schule - darunter Pandit Mahesh Chandra Chauramanin - der Titel Siddhanta Sarasvar als Anerkennung für seine schulischen Leistungen verliehen.

Dem Rat seines Vaters folgend nahm Bhaktisiddhanta Saraswati im Jahr 1905 die spirituelle Initiierung von Gaurakisora Dasa Babaji an. Obwohl Gaurakisora Dasa Babaji als heilige Person und großer Anhänger von Krishna bekannt war, war er Analphabet und hinterließ keine schriftlichen Ergänzungen zur Tradition der Vaishnava-Theologie. Zufrieden mit der Menschlichkeit und Hingabe seines hochgebildeten Schülers, gab Srila Gaurakisora ihm seinen vollen Segen und forderte ihn auf „die Absolute Wahrheit zu predigen und alle andere Arbeit liegen zu lassen“. Daraufhin erwies sich Bhaktisiddhanta Saraswati als fähiger Assistent in der missionarischen Arbeit seines Vaters. An dieser Stelle muss man das Geheimnis seiner göttlichen Geburt verstehen. Sein Vater hatte verzweifelt zu Jagannath gebetet, ihm jemanden zu schicken, der ihn beim Predigen der Botschaft Chaitanyas helfe. Die Geburt und die Predigten Bhaktisiddhanta Saraswatis wurden bereits in der Padma Purana vorhergesagt.

Gaudiya Math

Bhaktisiddhanta Saraswati und seine Schülern singen Kirtan in Kolkata, ca. 1930.

Haridasa Thakura und andere gebürtige Hindus und Moslems waren vom allerersten Moment an Mitglieder der Chaitanya Bhakti-Bewegung in Bengalen. Diese Offenheit erfuhr durch Bhaktivinoda Thakuras weitherzige Vision im späten 19. Jahrhundert einen Aufschwung und wurde von Bhaktisiddhanta Saraswati im 20. Jahrhundert durch seinen Gaudiya Math institutionalisiert.

Nach dem Tod von Bhaktivinoda Thakura im Jahr 1914 wurde Bhaktisiddhanta Saraswati Herausgeber des Journals seines Vaters, Sajjana-Tosani, und gründete die Bhagwat Press zur Veröffentlichung der Vaishnava-Literatur. Bhaktisiddhanta Saraswati nahm 1918 den ihm gegebenen Auftrag zum spirituellen Leben an und übernahm den Titel Srila Bhaktisiddhanta Saraswati Goswami Maharaja. Um Krishna-Bhakti in Indien zu verbreiten, organisierte Bhaktisiddhanta Saraswati das Gaudiya Math mit 64 Ablegern im ganzen Land. Die Zentrale seiner Mission, das Chaitanya Gaudiya Math, befand sich in Sridhama Mayapur, dem Geburtsort Chaitanyas. Später schickte Bhaktisiddhanta Saraswati Schüler zur missionarischen Arbeit nach Europa.

"Solche Wohltäter der höchsten Werte, wie Chaitanya Mahaprabhu und Seine Anhänger es waren, hat es nicht gegeben und wird es nicht geben. Das Angebot von anderen Vorteilen ist lediglich eine Täuschung. Es ist eher ein großer Schaden, wohingegen die Leistung von Ihm und Seinen Jüngern der wahrhaftigste und größte ewige Nutzen ist. Dieser Nutzen ist nicht für ein bestimmtes Land, was anderen nur Unheil brächte, sondern für das ganze Universum."

Bhaktisiddhanta Saraswati - Lehrer von A.C Bhaktivedanta Swami Prabhupada

Bhaktisiddhanta Saraswati ist auch der spirituelle Meister des weltbekannten A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada. Es war A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada, der 1965 im Alter von 69 Jahren nach Amerika aufbrach und versuchte, die Ermahnungen von Bhaktisiddhanta Saraswati im Westen umzusetzen. Innerhalb von 12 Jahren hatte A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada eine weltweite Gesellschaft von Krishna- und Chaitanya Mahaprabhu-Anhängern aufgebaut, die ISKCON, und damit auch die Prophezeiung Chaitanyas erfüllt. A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada reiste in die USA, nach England, Schottland, Deutschland, Frankreich, Hawaii, Russland, Australien, Süd-Afrika, Nigeria, Japan sowie in viele andere Länder und gründete weltweit 108 Zentren. Er machte „Hare Krishna“ zu einem bekannten Begriff in den USA und übersetzte Texte ins Englische. Zu vielen Sanskrit-Texten aus den Veden, wie die Bhagavadgita und Srimad Bhagavatam, erläuterte er den grundlegenden Inhalt und erlaubte damit Tausenden, von diesen wertvollen, alten Lehren zu lernen. A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada hatte erreicht, was Srila Bhaktisiddhanta Saraswati Goswami Maharaja und sein Vater Bhaktivinoda Thakura sich so lange ersehnt hatten – eine internationale Gesellschaft Krishna-bewusster Anhänger.

Moderne Ausübung des Bhakti

Bhaktisiddhanta Saraswati passte die Traditionen des Gaudiya Vaishnavismus an die technischen und sozialen Anforderungen des 20. Jahrhunderts an. Er betrachtete die Druckmaschine als das wirksamste Mittel, das Krishna-Bewusstsein in der Welt zu verbreiten und war selbst Autor vieler wichtiger Übersetzungen, Kommentare und philosophischer Essays.

Siehe auch

Literatur

  • Reinhard Franzke u.a., Hare Krishna: Erlösung durch Mantras (1999)
  • Sri Gaudiya Giti Guccha, Liederbuch der Gaudiya Vaisnavas (2006)
  • Harald Schrefler, Vishnu und seine Avatars: Unter besonderer Besrücksichtigung Krishnas und moderner neuhinduistischer Bewegungen (2004)
  • Sri Manah Siksa, Schule des Herzens (2006)

Weblinks

Seminare

Indische Meister

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