Inka-Spiritualität: Unterschied zwischen den Versionen

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== Inka – Naturreligion, Hochkultur und spirituelle Weisheit der Anden ==
Die Inka-Kultur zählt zu den beeindruckendsten [[Zivilisation]]en der Weltgeschichte. Ihre [[Spiritualität]] ist tief in der [[Natur]] verwurzelt und offenbart ein komplexes, harmonisches Weltbild voller [[Kraft]], Verbundenheit und [[Magie]].
=== Wer waren die Inka? ===
Die Inka waren ein [[indigene]]s Andenvolk, das zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert das größte Reich Südamerikas schuf – das Tawantinsuyu, „das Land der vier Himmelsrichtungen“. Es erstreckte sich über Teile des heutigen [[Peru]], Bolivien, Ecuador, [[Chile]], Kolumbien und [[Argentinien]].
Doch hinter der politischen Macht stand eine tiefgründige [[Naturreligionen|Naturreligion]], die Berge, Sonne, Erde, Wasser und Sterne als [[heilig]]e, lebendige Kräfte verehrte. Die [[Inka]] sahen sich nicht als Herrscher über die Natur, sondern als Teil eines kosmischen Gefüges.
=== Inka als Naturreligion – die heilige Verbundenheit ===
Die Spiritualität der Inka ist eine reine Naturreligion. Die gesamte Welt ist für sie beseelt, geführt von göttlichen Kräften, Ahnenwesen und kosmischen Rhythmen.
Die wichtigsten heiligen Naturkräfte:
* [[Pachamama]] – die Erdmutter und Quelle aller Fruchtbarkeit
* [[Inti]] – die Sonne, Licht- und Lebensspender
* Mama Quilla – Mondin und Hüterin der Zyklen
* Apus – heilige Berge mit eigenem Bewusstsein
* [[Mayu]] – die Milchstraße
* Flüsse, Steine, Quellen – heilige Orte (Huacas)
Jede Landschaftsform besaß [[spirituell]]e Bedeutung. Rituale dienten dazu, das Gleichgewicht zwischen [[Mensch]], [[Natur]] und [[Kosmos]] zu bewahren.


==Inka-Spiritualität==
==Inka-Spiritualität==

Version vom 18. November 2025, 16:48 Uhr

Inka-Spiritualität Im Inka-Reich waren viele Methoden und Übungen bekannt, die die Menschen befähigten, Energien wahrzunehmen, zu lenken und Kräfte willentlich zu steuern. Viele dieser Werkzeuge stehen auch heute und dir zur Verfügung.

Inka – Naturreligion, Hochkultur und spirituelle Weisheit der Anden

Die Inka-Kultur zählt zu den beeindruckendsten Zivilisationen der Weltgeschichte. Ihre Spiritualität ist tief in der Natur verwurzelt und offenbart ein komplexes, harmonisches Weltbild voller Kraft, Verbundenheit und Magie.

Wer waren die Inka?

Die Inka waren ein indigenes Andenvolk, das zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert das größte Reich Südamerikas schuf – das Tawantinsuyu, „das Land der vier Himmelsrichtungen“. Es erstreckte sich über Teile des heutigen Peru, Bolivien, Ecuador, Chile, Kolumbien und Argentinien.

Doch hinter der politischen Macht stand eine tiefgründige Naturreligion, die Berge, Sonne, Erde, Wasser und Sterne als heilige, lebendige Kräfte verehrte. Die Inka sahen sich nicht als Herrscher über die Natur, sondern als Teil eines kosmischen Gefüges.

Inka als Naturreligion – die heilige Verbundenheit

Die Spiritualität der Inka ist eine reine Naturreligion. Die gesamte Welt ist für sie beseelt, geführt von göttlichen Kräften, Ahnenwesen und kosmischen Rhythmen.

Die wichtigsten heiligen Naturkräfte:

  • Pachamama – die Erdmutter und Quelle aller Fruchtbarkeit
  • Inti – die Sonne, Licht- und Lebensspender
  • Mama Quilla – Mondin und Hüterin der Zyklen
  • Apus – heilige Berge mit eigenem Bewusstsein
  • Mayu – die Milchstraße
  • Flüsse, Steine, Quellen – heilige Orte (Huacas)

Jede Landschaftsform besaß spirituelle Bedeutung. Rituale dienten dazu, das Gleichgewicht zwischen Mensch, Natur und Kosmos zu bewahren.


Inka-Spiritualität

In der Inka Tradition ist die tiefe Verbundenheit mit dem Leben und mit unseren kosmischen Eltern, die uns immer wieder in unsere Kraft bringen, das zentrale Element.

Pachamama, unsere große Mutter, die allwissende Mutter Erde versorgt uns mit einem niemals versiegenden Fluss an Lebensenergie. Sie ist auch die Mutter von Raum und Zeit. Wiraqocha, unser großer Vater stellt uns zu jeder Zeit seine verfügbare Leichtigkeit bereit. Er ist der metaphysische Aspekt unserer Welt.

Alles ist eins und alles ist miteinander verbunden. Wenn du harmonisch und ausgeglichen leben möchtest, ist eine starke Verbindung zur materiellen und zu geistigen Welt sehr wichtig und mit ihnen im Einklang zu sein. Über diese Verbundenheit kannst du deine Ängste auflösen und dein Mangeldenken eliminieren. Du kannst dein Selbstvertrauen stärken, deine innere Ruhe finden und mit dir und der Welt zufrieden sein.

Kausay – lebendige Energie

Alles besteht aus Energie: Lebewesen, Bäume, Pflanzen, Flüsse, Seen, Steine, Wasser, Wind, Erde, Sonne, Mond und Sterne. Diese Energie nennen die Inkas Kausay. In anderen Traditionen kennst du es unter Prana, Ki oder Chi. Alles ist von lebendiger Energie umgeben und umhüllt. In der asiatischen Tradition ist es die Energiehülle die Aura, bei den Inkas Poq`po. Diese Energie ist im Überfluss vorhanden. Dieser Überfluss an Leben ist für jeden Menschen umsonst und frei zugänglich.

Sami und Jucha - Leichte und schwere Energie

In der Vorstellung der Inka gibt es leichte Energie Sami und schwere Energie Jucha (ausgesprochen: Hu-tscha), jedoch keine positive oder negative Energie. Ob du Energie als schwer oder leicht wahrnimmst, hängt von dir ab. Du definierst es für dich selbst. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das diese Unterscheidung macht, da wir einen freien Willen haben. Mit deiner Intention, deiner Absicht, kannst du Energie zwischen dir und anderen Menschen oder Wesen fließen lassen (Sami) oder anhalten (Jucha). Darin steckt für die Inkas keine Wertung.

Nawis – das Energiesystem

Nawi - Energiesystem der Inka

In der indischen Tradition sind es die Chakren, die drehenden Energieräder, bei den Inkas die Nawis, die Augen. Nawis verbinden zwischen dem Körper, der physischen Welt und der metaphysischen Welt. Jeder Mensch hat von Geburt an sieben Nawis. Zwei davon sind deine physischen Augen. Ihre Wurzeln beginnen bei der Wirbelsäule, die Öffnungen sind kegelförmig und zur Haut zur Vorderseite des Körpers ausgerichtet. Die Nawis können besonders gut die leichte Energie wahrnehmen. Zwischen den Nawis entwickeln sich mit Hilfe von ausgebildeten Priestern in dem Bereich im Laufe des Lebens eine Art Bänder, die Chumpi. Diese Priester Chumpi Paqos können das Energiesystem eines Menschen erweitern, so dass sie Energien viel feiner wahrnehmen, lokalisieren und schneller harmonisieren können.

Erstes Auge: Sikhi Nawi - Zentrum unserer Triebe, Verbindung mit Mutter Wasser

Zweites Auge: Qosqo Nawi - Zentrum unserer Gefühle, Verbindung mit Mutter Erde

Drittes Auge: Sonqo Nawi - Zentrum unserer Leidenschaften, Verbindung zu Vater Sonne

Viertes Auge: Kunka Nawi - Zentrum unserer Gedanken, Verbindung zu Vater Wind, Großmutter Mond und Muter Sterne

Fünftes Auge: Llo`qe Nawi - dein linkes Auge, Verbindung mit der physischen Welt

Sechstes Auge: Pana Nawi - dein rechtes Auge, Verbindung mit der physischen Welt

Siebtes Auge: Qanchis Nawi - Zentrum für die Verbindung mit der metaphysischen Welt, Verbindung mit der Energie von Vater Kosmos

Energie-Übungen

Du kannst dir die kraftvollen Übungen der Inkas zu Nutze machen, um deine leichten und schweren Energien auszugleichen. Und du kannst dich der schweren Energien entledigen. Die Inka haben die Vorstellung, dass unser Poq`po, unsere Aura, ein Filter für leichte (Sami) und schwere (Jucha) Energie ist. Die schwere Energie bleibt draußen. Nur die leichte Energie kann in unser System. Die Jucha, die schwere Energie, lagert sich außen an der Energieblase, deiner Hülle ab. Man kann Jucha mit Staub vergleichen. Er ist weder gut noch schlecht.

In dem du schwere Energie von deiner Energieblase wegnimmst, dich reinigst, beginnst du die schweren Erlebnisse deines Lebens nach und nach loszulassen und zu transformieren. Du schaust sie dir an, erkennst ihre Ursachen. Du reduzierst nach und nach die damit verbundenen Schmerzen, Blockaden oder schwierigen Emotionen bis du neutral auf das Ereignis schauen kannst.

Übung 1 - Saminchakuy

Saminchakuy (gesprochen: Samin-tschak-wi) heißt übersetzt "leichte, lebendige Energie fließen lassen". Wenn du diese Technik anwendest, erhältst du Energie von Wiraqocha, Vater Kosmos. Damit kannst du dich reinigen. Du kannst Sorgen, Kummer und schwierige Situationen transformieren.

  • Setze oder stelle dich aufrecht und bequem hin. Schließe deine Augen.
  • Atme ein paar mal tief und ruhig ein und aus. Spüre in dich hinein.
  • Versuche deinen Poq`po, deineAura, wahrzunehmen. Deine Energieblase umgibt und schützt dich. Sie befindet sich in einem energetischen Austausch mit deiner Umwelt.
  • Spüre wie die Energien dich umfließen.
  • Spüre wie du dich im Zentrum diese kraftvollen Feldes befindest.
  • Visualisiere wie sich die Energieblase oberhalb deines Kopfes öffnet.
  • Ziehe leichte, lebendige Energie von Vater Kosmos, das Sami, durch diese Öffnung hinein.
  • Spüre wie der Energiefluss in dein Feld strömt und sich immer weiter verstärkt.
  • Verteile die Energie und lasse sie dahin fließen, wo du schwere Energie spürst.
  • Wenn dein Poq`po von innen gereinigt ist, lass Sami auch von außen über deine Energieblase fließen.
  • Die schwere Energie fließt dann zu Mutter Erde, die diese Energie aufnimmt und transformiert.
  • Fülle zum Abschluss deine Energieblase mit der Energie von Wiraqocha, Vater Kosmos, bis sie prall gefüllt ist.
  • Vertraue darauf, dass sich dein Poq`po dann ganz natürlich schließt.

Wiederhole diese Übung jedes Mal, wenn du ängstlich, verzweifelt, wütend oder enttäuscht bist. Oder wenn du spürst, dass du dich nicht so verhalten kannst, wie du es gerne möchtest.

Energie - alles ist eins

Übung 2 - Saywachakuy

Saywachakuy bedeutet übersetzt "eine Säule aus Energie fließen lassen". Diese Übung kannst du anwenden, wenn du erschöpft bist oder dringend Energie benötigst.

  • Stelle oder setze dich aufrecht und bequem hin.
  • Schließe deine Augen.
  • Atme ein paar Mal tief und ruhig ein uns aus.
  • Spüre in dich und deinen Körper hinein.
  • Versuche deine Energieblase, deine Aura, wahrzunehmen.
  • Bitte Mutter Erde, Pachamama, um Energie. Falls du vorher die Übung 1 gemacht hast, bitte um ihr Ayni, ihren Ausgleich.
  • Konzentriere dich nun auf deine Fußsohlen.
  • Spürst du schon ein leichtes Kitzeln oder Ziehen? Oder eine andere Art der Berührung?
  • Ziehe das Sami von Pachamama aus der Tiefe der Erde durch deine Fußsohlen langsam nach oben, Stück für Stück.
  • Spüre die Energie in deinen Beinen, deinem Becken, spüre die Energie in deinen Beinen, deinem Becken, deinem Rücken und deiner Brust, deinen Armen und Händen, deinen Schultern, deinem Hals und deinem Kopf.
  • Lasse die Energie hoch über deinen Kopf zu Wiraqocha, Vater Kosmos fließen.
  • Du bildest dadurch eine Säule aus Energie, mit der du Mutter Erde und Vater Kosmos durch dich und deinen Körper miteinander verbindest.

Diese Säule heißt bei den Inkas Saywa. Die Energie von Pachamama nährt und stärkt dich, gibt dir Halt und Kraft. Ihre lebendige Energie ist mit der Muttermilch vergleichbar. Die Energie von Vater Kosmos säubert und reinigt dich. Sie hilft dir, alles Schwere dem Fluss des Lebens anzuvertrauen und loszulassen. Es hinter dir zu lassen und mit leichtem Herzen weiterzugehen. Beide Qualitäten versorgen dich mit allem, was du gerade benötigst und unterstützen dich dadurch mit Fülle, die das Universum bereithält.

  • Genieße diesen Fluß so lange, bis du dich gestärkt und genährt fühlst.
  • Bedanke dich bei Pachamama und Wiraqocha, Vater Kosmos, für ihre Energie. Löse deine Aufmerksamkeit von dieser Energiesäule. Öffne langsam deine Augen und komme im Hier und Jetzt an.

Ayni - das universelle Gesetz

Ayni erinnert die menschen an ihre einzigartigen Fähigkeiten als Mitschöpfer und veränderer unserer Welt. Es geht um das Teilen, damit alle Wesen mit allem versorgt sind, was sie brauchen. Es geht um Geben und Erhalten. Auf eine Aktion folgt immer eine Reaktion. Wenn du Energie in etwas hinein gibst, also etwas tust, fließt immer mehr Energie zu dir zurück. Du erhältst immer mehr.

Videos zum Thema Schamanismus

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Siehe auch

Weblinks

Literurtipps

"Das spirituelle Wissen der Inkas" von Jennie Appel und Hans-Martin Beck

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