Tas: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Agastya-rishi.jpg|thumb|Rishi Agastya, einer der großen Rishis und Sanskrit und Tamil Gelehrten]]
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1. '''Tas''' ([[Sanskrit]] तस् tas) ist eine [[Sanskrit Verbalwurzel]] ([[Dhatu]]) und bedeutet: [[verblassen]], [[erschöpft werden]], sich erschöpfen, verschwinden, zunichte werden; verwerfen.  
1. '''Tas''' ([[Sanskrit]]: तस् tas) ist eine [[Sanskrit Verbalwurzel]] ([[Dhatu]]) und bedeutet: [[verblassen]], [[erschöpft werden]], sich erschöpfen, verschwinden, zunichte werden; verwerfen.  




2. '''Tas''' ([[Sanskrit]] तस् tas) ein [[Taddhita]]-Suffix ([[Pratyaya]]), das gewöhnlich im Sinne des Ablativs ([[Panchamni]]), zuweilen auch im Sinne des Instrumentals ([[Tritiya]]) und des Genitivs ([[Shashthi]]) steht. In der [[Panini|panineischen]] [[Sanskrit Grammatik‏‎]] wird dieses Suffix mit dem technischen Terminus '''tasil''' bezeichnet.
2. '''Tas''' ([[Sanskrit]]: तस् tas) ist ein [[Taddhita]]-Suffix ([[Pratyaya]]), das gewöhnlich im Sinne des Ablativs ([[Panchami]]), zuweilen auch im Sinne des Instrumentals ([[Tritiya]]), des Genitivs ([[Shashthi]]) und des Lokativs ([[Saptami]]) steht. In der [[Panini|panineischen]] [[Sanskrit Grammatik‏‎]] wird dieses Suffix mit dem technischen Terminus '''tasi''' bezeichnet.


3. '''Tas''' ([[Sanskrit]]: तस् tas) ist auch ein [[Taddhita]]-Suffix ([[Pratyaya]]), das zur Bildung von [[Sanskrit Adverb|Adverbien]] an [[Sanskrit Pronomen|Pronominalstämme]] tritt. In der [[Panini|panineischen]] [[Sanskrit Grammatik‏‎]] wird dieses Suffix mit dem technischen Terminus '''tasil''' bezeichnet.
4. '''Tas''' ([[Sanskrit]]: तस् tas) ist auch die Verbal- bzw. Personalendung ([[Vibhakti]]) der dritten Person [[Dual]] [[Aktiv]] bzw. [[Parasmaipada]].
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==Tas als Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu)==
==Tas als Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu)==


Tas ist eine Verbalwurzel, Sanskrit Dhatu, also ein Verb, das in den allermeisten Fällen aus einer Silbe besteht. Man spricht von Wurzel, weil daraus durch Voranstellen von [[Präfix]]en, also Präpositionen, das Anfügen  von [[Suffix]]en, durch Deklination und Konjugation, durch Wortkombinationen und [[Sandhi]]s, Verbindungen von Wörtern,  neue Wörter gebildet werden. Die altindischen Sanskrit Grammatiker wie Panini sprechen von [[Dhatu]]s, [[Elemente]]n, Grundbausteinen. Mehrsilbige Sanskritwörter werden zuallermeist auf einem Dhatu, einer [[Verbalwurzel]], aufgebaut. Der [[Sinn]] der Sanskritwörter erschließt sich am leichtesten, wenn man die Verbalwurzel des Wortes kennt.
Tas ist eine Verbalwurzel, Sanskrit Dhatu, also ein Verb, das in den allermeisten Fällen aus einer Silbe besteht. Man spricht von Wurzel, weil daraus durch Voranstellen von [[Präfix]]en, also Präpositionen, das Anfügen  von [[Suffix]]en, durch Deklination und Konjugation, durch Wortkombinationen und [[Sandhi]]s, Verbindungen von Wörtern,  neue Wörter gebildet werden. Die altindischen Sanskrit Grammatiker wie Panini sprechen von [[Dhatu]]s, [[Elemente]]n, Grundbausteinen. Mehrsilbige Sanskritwörter werden zuallermeist auf einem Dhatu, einer [[Verbalwurzel]], aufgebaut. Der [[Sinn]] der Sanskritwörter erschließt sich am leichtesten, wenn man die Verbalwurzel des Wortes kennt.
==Altindische Grammatik ([[Vyakarana]])==
=== Das Taddhita-Suffix ''tasi'' ===
Das [[Taddhita]]-Suffix '''tasi''' ('''-tas''') tritt gewöhnlich in der Bedeutung des Ablativs ([[Panchami]]), zuweilen auch im Sinne des Instrumentals ([[Tritiya]]) und des Genitivs ([[Shashthi]]) an [[Nominalstamm|Nominalstämme]]:
*'''mukhataḥ''' ([[Mukha|mukha]] + '''-tas''') "vom Munde her" (Ablativ)
*'''mukhataḥ''' ([[Mula|mūla]] + '''-tas''') "von der Wurzel her" (Ablativ)
*'''yogataḥ''' ([[Yoga|yoga]] + '''-tas''') "aufgrund der Vereinigung" (Ablativ)
=== Das Taddhita-Suffix ''tasil'' ===
Das [[Taddhita]]-Suffix '''tasil''' ('''-tas''') tritt zur Bildung von [[Sanskrit Adverb|Adverbien]] an [[Sanskrit Pronomen|Pronominalstämme]]:
*'''[[tatas]]''' ([[tad]] + '''-tas''') "von da"
*'''[[yatas]]''' ([[yad]] + '''-tas''') "von wo"
*'''[[kutas]]''' ([[kim]] + '''-tas''') "woher, warum, weswegen"
=== Die Verbalendung ''-tas'' ===
Die Verbal- bzw. Personalendung ([[Vibhakti]]) der dritten Person [[Dual]] [[Aktiv]] bzw. [[Parasmaipada]] lautet '''-tas''':
*'''bhavataḥ''' ([[Bhu Klasse|Präsensstamm]] '''bhava''' + '''-tas''') "diese beiden sind, diese beiden werden" ([[Sanskrit Verbalwurzel‏‎|Wurzel]] [[bhu|bhū]] "sein, werden")
*'''staḥ''' ([[Ad Klasse|Präsensstamm]] '''s''' + '''-tas''') "diese beiden sind" ([[Sanskrit Verbalwurzel‏‎|Wurzel]] [[as]] "sein")
*'''juhutaḥ''' ([[Hu Klasse|Präsensstamm]] '''juhu''' + '''-tas''') "diese beiden opfern"  ([[Sanskrit Verbalwurzel‏‎|Wurzel]] [[hu]] "opfern")


==Andere Schreibweisen für das Sanskritwort tas==
==Andere Schreibweisen für das Sanskritwort tas==
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Sanskrit schreibt man eigentlich in der [[Devanagari]] Schrift - und in [[Indien]] werden bis heute Sanskrit, [[Hindi]], [[Bengali]], [[ Gujarati]] und [[Marathi]] in Devanagari geschrieben. Damit Europäer Sanskrit leichter lesen und schreiben können, gibt es verschiedene Arten der Umschrift, Transkription und Transliteration genannt. Die vereinfachte Umschrift für das Wort, das hier behandelt wird, ist tas. Im Devanagari Original schreibt man तस्. In der [[IAST]] [[Transliteration]], die auch als [[wissenschaftliche Transkription]] bezeichnet wird, und welche die diakritischen Zeichen umfasst, schreibt man tas. In der [[Velthuis]] Umschrift sieht das so aus:  tas. [[Harvard-Kyoto]] Transliteration ist tas. In Itrans wird geschrieben tas.
Sanskrit schreibt man eigentlich in der [[Devanagari]] Schrift - und in [[Indien]] werden bis heute Sanskrit, [[Hindi]], [[Bengali]], [[ Gujarati]] und [[Marathi]] in Devanagari geschrieben. Damit Europäer Sanskrit leichter lesen und schreiben können, gibt es verschiedene Arten der Umschrift, Transkription und Transliteration genannt. Die vereinfachte Umschrift für das Wort, das hier behandelt wird, ist tas. Im Devanagari Original schreibt man तस्. In der [[IAST]] [[Transliteration]], die auch als [[wissenschaftliche Transkription]] bezeichnet wird, und welche die diakritischen Zeichen umfasst, schreibt man tas. In der [[Velthuis]] Umschrift sieht das so aus:  tas. [[Harvard-Kyoto]] Transliteration ist tas. In Itrans wird geschrieben tas.


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==Weblinks==
[[Datei:Pranayama.jpg|thumb|Pranayama]]
*[https://schriften.yoga-vidya.de/hatha-yoga-pradipika/1-kapitel-vers-4/ Hatha Yoga Pradipika 1.4]
*[https://schriften.yoga-vidya.de/hatha-yoga-pradipika/2-kapitel-vers-9/ Hatha Yoga Pradipika 2.9]
*[https://schriften.yoga-vidya.de/hatha-yoga-pradipika/3-kapitel-vers-86/ Hatha Yoga Pradipika 3.86]
*[https://schriften.yoga-vidya.de/hatha-yoga-pradipika/4-kapitel-vers-5/ Hatha Yoga Pradipika 4.5]
 
==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Sanskrit Übersetzung]]
*[[Taskara]]
*[[Taskari]]
*[[Aduratas]]
*[[Anirodhatas]]
*[[Abhitas]]
*[[Urdhvatas]]
*[[Tattvatas]] 
*[[Duratas]]
*[[Madhyatas]]
*[[Yatnatas]]
*[[Yogatas]] 
*[[Vegatas]]
*[[Sarvatas]]
*[[Sankshepatas]]
*[[Svabhavatas]]
*[[Amrita Siddhi Sanskrittext und Übersetzung#Viveka 10 Vers 3:|Amrita Siddhi Vers 10.3]]
*[[HYP Jahresgruppe]] 
*[[Sanskrit Verb‏‎]]
*[[Sanskrit Verbalwurzel‏‎]]
*[[Sanskrit Übersetzung]]
*[[Sanskrit Kurs Lektion 38]]
*[[Sanskrit Kurs Lektion 38]]
*[[Sanskrit Kurs Lektion 92]]
*[[Sanskrit Kurs Lektion 114]]
* [https://www.yoga-vidya.de/yoga-urlaub Yoga Urlaub] – Erholen, Auftanken, sich inspirieren in Yogaferien, auf Yogareisen und Yoga Seminaren
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* [https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/kursleiter-ausbildung/atemkursleiter-ausbildung/ Atemkursleiter Ausbildung und Atemtrainer Ausbildung] - Lerne Atemkurse anzuleiten, Pranayama und Atemübungen kompetent zu geben
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* [[Sanskrit Verbalwurzeln Liste aller Dhatus mit deutscher Übersetzung]]
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* [[Veda]]
* [[Veda]]
* [[Gott]]
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* [[tarj]]
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* [[tej]]
* [[tej]]
* [[tep]]
* [[tep]]


==Literatur/Quellen==
==Literatur/Quellen==
*  P.V. Upadhya, Dhaturupa [[Chandrika]] with the [[Dhatupatha]] of [[Panini]] containing all irregular and noteworthy forms, [[Bombay]], 1927.
*  P.V. Upadhya, Dhaturupa [[Chandrika]] with the [[Dhatupatha]] of [[Panini]] containing all irregular and noteworthy forms, [[Bombay]], 1927.
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/sanskrit-und-devanagari/ Sanskrit und Devanagari]===
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/leiter/dr-phil-oliver-hahn/ Jahresgruppe Sanskrit - Lektüre der AMRITA SIDDHI - Online]===
'''<strong>[https://www.yoga-vidya.de/seminare/seminar/jahresgruppe-sanskrit-lektuere-der-amrita-siddhi-online-l260107-1// 07.01.2026 - 16.12.2026 - Jahresgruppe Sanskrit - Lektüre der AMRITA SIDDHI - Online]</strong>'''
:Die AMRITA SIDDHI ("Erlangung der Unsterblichkeit") ist ein bisher noch wenig bekannter Ur-Text zum Hatha Yoga, der aus einem asketisch orientierten buddhistischen Umfeld stammt. Niedergeschrieben wurde er vermutlich im 11. Jahrhundert in Indien von Madhava Chandra. Der Verfasser lehrt in 35 kurzen Kapiteln die praktischen und theoretischen Grundlagen …
:Dr phil Oliver Hahn


[[Kategorie:Sanskrit]]
[[Kategorie:Sanskrit]]

Aktuelle Version vom 10. Oktober 2025, 12:54 Uhr

Rishi Agastya, einer der großen Rishis und Sanskrit und Tamil Gelehrten

1. Tas (Sanskrit: तस् tas) ist eine Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu) und bedeutet: verblassen, erschöpft werden, sich erschöpfen, verschwinden, zunichte werden; verwerfen.


2. Tas (Sanskrit: तस् tas) ist ein Taddhita-Suffix (Pratyaya), das gewöhnlich im Sinne des Ablativs (Panchami), zuweilen auch im Sinne des Instrumentals (Tritiya), des Genitivs (Shashthi) und des Lokativs (Saptami) steht. In der panineischen Sanskrit Grammatik‏‎ wird dieses Suffix mit dem technischen Terminus tasi bezeichnet.


3. Tas (Sanskrit: तस् tas) ist auch ein Taddhita-Suffix (Pratyaya), das zur Bildung von Adverbien an Pronominalstämme tritt. In der panineischen Sanskrit Grammatik‏‎ wird dieses Suffix mit dem technischen Terminus tasil bezeichnet.


4. Tas (Sanskrit: तस् tas) ist auch die Verbal- bzw. Personalendung (Vibhakti) der dritten Person Dual Aktiv bzw. Parasmaipada.

Tas als Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu)

Tas ist eine Verbalwurzel, Sanskrit Dhatu, also ein Verb, das in den allermeisten Fällen aus einer Silbe besteht. Man spricht von Wurzel, weil daraus durch Voranstellen von Präfixen, also Präpositionen, das Anfügen von Suffixen, durch Deklination und Konjugation, durch Wortkombinationen und Sandhis, Verbindungen von Wörtern, neue Wörter gebildet werden. Die altindischen Sanskrit Grammatiker wie Panini sprechen von Dhatus, Elementen, Grundbausteinen. Mehrsilbige Sanskritwörter werden zuallermeist auf einem Dhatu, einer Verbalwurzel, aufgebaut. Der Sinn der Sanskritwörter erschließt sich am leichtesten, wenn man die Verbalwurzel des Wortes kennt.


Altindische Grammatik (Vyakarana)

Das Taddhita-Suffix tasi

Das Taddhita-Suffix tasi (-tas) tritt gewöhnlich in der Bedeutung des Ablativs (Panchami), zuweilen auch im Sinne des Instrumentals (Tritiya) und des Genitivs (Shashthi) an Nominalstämme:

  • mukhataḥ (mukha + -tas) "vom Munde her" (Ablativ)
  • mukhataḥ (mūla + -tas) "von der Wurzel her" (Ablativ)
  • yogataḥ (yoga + -tas) "aufgrund der Vereinigung" (Ablativ)

Das Taddhita-Suffix tasil

Das Taddhita-Suffix tasil (-tas) tritt zur Bildung von Adverbien an Pronominalstämme:

Die Verbalendung -tas

Die Verbal- bzw. Personalendung (Vibhakti) der dritten Person Dual Aktiv bzw. Parasmaipada lautet -tas:


Andere Schreibweisen für das Sanskritwort tas

Sanskrit schreibt man eigentlich in der Devanagari Schrift - und in Indien werden bis heute Sanskrit, Hindi, Bengali, Gujarati und Marathi in Devanagari geschrieben. Damit Europäer Sanskrit leichter lesen und schreiben können, gibt es verschiedene Arten der Umschrift, Transkription und Transliteration genannt. Die vereinfachte Umschrift für das Wort, das hier behandelt wird, ist tas. Im Devanagari Original schreibt man तस्. In der IAST Transliteration, die auch als wissenschaftliche Transkription bezeichnet wird, und welche die diakritischen Zeichen umfasst, schreibt man tas. In der Velthuis Umschrift sieht das so aus: tas. Harvard-Kyoto Transliteration ist tas. In Itrans wird geschrieben tas.


Weblinks

Pranayama

Siehe auch

Verbalwurzeln mit gleichen Anfangsbuchstaben

Literatur/Quellen

Seminare

Sanskrit und Devanagari

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