Yoga Vidya Anfängerkurs 2. Stunde unterrichten
Yoga Vidya Anfängerkurs 2. Stunde unterrichten - Was gilt es besonders zu beachten? Hier bekommen Yogalehrende Tipps von Sukadev aus einer weiteren Folge der Reihe „Tipps für Yogalehrer/innen“ zu den Hatha Yoga Unterrichtstechniken.
Anfänger - 2. Stunde - Unterrichtstechniken
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -
Die 2. Stunde eines Yoga Vidya Anfängerkurses – Tipps für Yogalehrende
- Was gilt es zu beachten wenn du einen Yogakurs unterrichtest in der 2. Stunde?
- Welche Asanas werden eingeführt?
- Welche Besonderheiten gibt’s dort?
Darauf möchte ich heute eingehen.
Dies ist jetzt kein Übungsvideo. Es gibt ja auch den gesamten Yoga Vidya Anfängerkurs als Videoreihe, der 10-wöchige Anfängerkurs eigentlich Anfänger- und Aufbaukurs zusammen mit Theorie, Praxis usw. Aber dies ist jetzt ein Vortrag mit Tipps für Yogalehrende. Ich gehe davon aus, dass du entweder Yogalehrer bei Yoga Vidya bist oder Ausbildungsteilnehmer, Ausbildungsteilnehmerin, dass du das Yoga Vidya Yogalehrer Handbuch hast und dass du gerne ein paar weitere Tipps hast, was du machen kannst, um Anfänger zu unterrichten.
Konzept der Yoga Vidya Yogakurse
Bei Yoga Vidya haben wir das Konzept von Anfängerkurs, Aufbaukurs, Fortgeschrittenenkurs. Manchmal als Yoga 1, Yoga 2 und Yoga 3 bezeichnet. Manchmal sagen wir auch, dass die 10 Wochen zusammen der Anfängerkurs sind. Und jetzt mit dieser Reihe von Vorträgen, die jetzt heute beginnt möchte ich zuerst die 1., 2., 3., 4., 5. Stunde des Yoga Vidya Anfängerkurses beschreiben und dann die 6., 7., 8., 9., und 10. Stunde des Anfängerkurses - ich werde sie aber nennen der Yogaaufbaukurs, der auch wieder fünf Wochen ist. Und anschließend werde ich über den Yoga 3 sprechen und auch darüber sprechen wie man weiterführende Kurse aufbauen kann.
Ich gehe jetzt auch schon davon aus, dass du schon meinen Vortrag über den Yoga Anfängerkurs ans sich und die erste Yogastunde Anfängerkurs. Das ist ein Vortrag, den ich ja auch schon gehalten habe, den du auch anschauen kannst, wenn du auf Yoga-Vidya.de gehst und dort eingibst: „erste Stunde Yogaanfängerkurs“. Dann findest du zum einen die erste Stunde als Video, aber du findest auch meine Tipps für Yogalehrende. Okay, wenn du das Yogalehrer Handbuch hast und das als Video siehst, könntest du den Abschnitt 11.4.3 aufschlagen und dann zu Yoga 1 – 2. Stunde gehen. Aber wenn du jetzt gerade unterwegs bist, kannst du mir auch einfach zuhören. Ich erläutere es ja. Das Ganze gibt es ja sowohl als Video dort siehst du nur mich wie ich etwas sage und es gibt es auch als Audio-Vortrag.
Anfangsbesprechung
Die erste Stunde beginnt typischerweise mit der Anfangsbesprechung. Du fragst die Teilnehmenden, alle setzen sich auf in der Runde und du kannst dann fragen: „Wie ging es mit dem Üben in der letzten Woche?“ Du ermutigst die Teilnehmer, du gehst auf etwaige Probleme ein. Du fragst erstmal: „Wie ging es mit dem Üben?“ Und dann wir es manche geben, die sagen: „ich habe schöne Erfahrungen gemacht“ und manche werden sagen: „ich habe nicht geübt.“ Aber dadurch, dass alle hören wie manche sagen, dass sie zu Hause geübt haben und wie schön die Erfahrungen waren, wird es dazu führen, dass die anderen Teilnehmenden auch mit größerer Wahrscheinlichkeit in der nächste Woche üben.
Es ist zwar so, dass Yoga schon wirkt, wenn du es einmal die Woche machst bzw. wenn deine Teilnehmerinnen zu Hause nicht üben, sondern nur in den Yogaunterricht kommen. Aber natürlich wirkt Yoga besser, wenn Menschen zu Hause auch üben. Die Anfangsrunde, wo jeder sagt, welche Erfahrungen er oder sie hatte beim Üben, führt dazu, dass mehr Menschen mehr üben und wenn Menschen üben und dabei Erfahrungen haben wie, dass sie irgendwie Muskelkater hatten oder irgendwo eine Feinstofferfahrung haben, dann ist es gut, wenn sie dies sagen können. Und du kannst natürlich auch immer ein paar Tipps gehen und darauf eingehen. Sei da durchaus mutig.
Wenn die Anfangsrunde vorbei ist, dann geht es zum theoretischen Teil. Der Yoga Vidya Anfängerkurs enthält ja immer einen theoretischen Teil, der zwischen fünf bis zehn Minuten geht plus die Anfangsbesprechung, die zwischen drei und fünf Minuten geht. Vielleicht will ich gerade noch sagen: bei der Anfangsbesprechung hängt es natürlich auch davon ab, wieviel Teilnehmende du hast. Wenn du fünf bis acht Teilnehmende hast, was ja häufig ist, dann kann jeder etwas sagen und dann ist es eine Runde. Angenommen du hast mehr als fünfzehn Teilnehmende dann ist die volle Runde nicht möglich, sonst dauert es zu lang. Aber du könntest zum Beispiel fragen: „Ich möchte grade fragen, wie ging es mit dem Üben letzte Woche?“ Und dann könntest du irgendeinen anschauen und sagen: „Wie ging es mit dir zum Beispiel?“ Und dann sagt, der vielleicht etwas. Und dann fragt man jemand anders: „Wie ging es bei dir?“ Dann schaust du natürlich am liebsten jemand an, der dich anschaut. Auf diese Weise können die Menschen sich eben melden. Und danach kannst du noch fragen: „Wer hatte noch andere Erfahrungen?“ oder du kannst fragen: „Wer hatte die gleichen Erfahrungen?“ Typischerweise wirst du dort wichtige Erfahrungen machen, kannst darauf eingehen, ermutigen und die Teilnehmenden werden sich gegenseitig inspirieren mehr zu üben.
Theoretischer Teil
Danach kommst du zum theoretischen Teil im Sinne von du gibst einen Kurzvortrag. Du besprichst nochmal kurz, was ist Yoga, die fünf Punkte und dann gehst du ein auf die Körperübungen im Yoga. Im Yoga könnten wir sagen wir haben drei Arten von Körperübungen:
- Wir haben die einfachen Vorübungen für [1] und Bewusstheit. Da können ja die Krokodilsübungen genannt werden, da können die Hals- und Nackenübungen genannt werden, da gibt’s die Yoga Vidya Gelenkübungen, und auch noch andere Aufwärmübungen.
- Dann gibt’s als wichtigste Übung ja den Sonnengruß, den die Teilnehmenden ja bei Yoga 2 also der 2. Stunde des Anfängerkurses erstmal üben.
- Und dann sprichst du nochmals über die Asanas und die Wirkung der Asanas. Da kannst du dir selbst etwas einfallen lassen oder du lauscht einfach meinem Vortrag im Rahmen dieser Yoga Videoreihe 2. Stunde Anfängerkurs Kursvideo. Dort kannst du hören, was ich dazu sage. Es gibt dazu auch ein Skript, welches du zum Beispiel auf den Internetseiten von Yoga Vidya findest, insbesondere auch in den Verbandsseiten - BYV. Gut, soweit also der theoretische Teil.
Anfangsentspannung und erste Übungen
Danach folgt die Entspannungslage. Die Teilnehmenden legen sich hin, machen dann Krokodilsübungen, machen dann Nacken- und Schulterübungen im Stehen wie in der 1. Stunde. Danach setzen sie sich vielleicht nochmals auf für das OM oder du machst das Om noch vor der Anfangsentspannung. Wichtig ist, dass du dir vornimmst, wann du das OM machst, dass du es nicht vergisst.
Sonnengruß
Und danach folgt der Sonnengruß. Du kannst über die Wirkungen des Sonnengrußes sprechen: kreislaufanregend, aufweckend, stärken und dehnen aller Muskeln, vielleicht die vollständigste Übung, die man sich überhaupt vorstellen kann. Dann kannst du eventuell den Sonnengruß einmal vormachen, dass die Teilnehmenden sehen, wie es aussieht. Und dann sagst du zwei Runden des Sonnengrußes im Rhythmus klar an.
Was ich auch gerne mache im Anfängerkurs ist, beim ersten Mal den Sonnengruß mitmachen. Es ist zwar nicht notwendig, aber es hilft, dass die Teilnehmenden sehen. Du bist also selbst dabei und du sagst es dabei an und du machst natürlich auch die Ansagen des Sonnengrußes sanft mit. Nicht dass du den Sonnengruß zu fortgeschritten zeigst. Also du sagst: „stehe vorne zusammen, Fersen zusammen, ausatmen, Hände vor dem Brustkorb zusammen, einatmen Arme hoch und Schultern zurück, ausatmen Knie beugen, Finger auf den Boden, einatmen rechtes Knie am Boden, Luft anhalten“ usw.
Also du machst den Sonnengruß zwei Runden lang mit und du sagst es an und du korrigierst also dabei nicht. Die Teilnehmenden sollen erstmal merken, wie es sich anfühlt, flüssige Bewegung mit Atem zu verbinden. Und sage dabei die sanft möglichste Weise des Sonnengrußes an, ohne dass es kompliziert wird.
Danach folgen zwei langsame Runden, in denen du sagst, worauf es ankommt und vielleicht auch kleine Hilfestellungen gibst bei den Teilnehmenden. Und dann folgen nochmals zwei flüssige Runden wo die Teilnehmenden mit dem Wissen aus den langsamen Runden den Sonnengruß ein klein wenig korrekter machen. Du musst aber nicht alles korrigieren, dass es den Teilnehmenden nicht zu komplex vorkommt. Es ist ja erst die 2. Stunde des Yogakurses. Du kannst noch künftig vieles weiter machen.
Asanas mit Zwischenentspannungen
Danach folgt Entspannung. Bein- und Bauchmuskelübung wie in der ersten Stunde, dann die Entspannung. Und danach kann zum Beispiel die halbe Vorwärtsbeuge kommen wie in der ersten Stunde des Anfängerkurses. Schiefe Ebene, wobei man die schiefe Ebene auch auf den Ellbogen und den Unterarmen machen kann, wenn Teilnehmende Handgelenksprobleme haben.
Danach folgt die Kobra wie auch in der ersten Stunde des Anfängerkurses und dann kann man die halbe Heuschrecke einführen: ein Bein heben und senken, anderes Bein heben und senken. Das hilft, dass Teilnehmende ihren Rücken stärken. Man kann auch die halbe Heuschrecke 10 bis 30 Sekunden lang halten.
Es gibt auch eine schöne Sache, die Menschen schöne Erfahrungen gibt. Erstmal Kinn auf den Boden und Arme unter den Körper, erstmal spüren wie der Körper sich anfühlt. Langsam das Bein heben und spüren, wie die Muskeln angespannt sind. Dann das Bein oben halten – 10 Sekunden lang halten oder auch 20, 30 Sekunden, je nachdem wie gut die Gruppe körperlich in Form ist. Dabei spüren wie die Muskeln sich angespannt anfühlen. Sanft senken. Spüren wie die Muskeln sich anfühlen, wenn sie senken und dann spüren wie es ist wenn das Bein den Boden berührt, die Muskeln langsam entspannen und entspannt sind. So kann man die halbe Heuschrecke machen mit jedem Bein, ein-, zwei- oder dreimal.
Dann folgt die Stellung des Kindes. Drehsitz mit gestrecktem Bein, Dreieck und die Tiefenentspannung.
Abschluss der Stunde
Zum Schluss dreimal Om – kurze Stille – dann ein Mantra, zum Beispiel Lokah samastah und Om Shanti.
Falls es so ist, dass die Anfangstheorie etwas länger ist, kannst du auch die 2. Stunde etwas verkürzen und das eine oder andere auch weglassen. Aber im Normalfall sind das gute Übungen für die 2. Stunde.
Abschlussbesprechung
Lass aber auch Zeit für die Abschlussbesprechung. Du kannst die Teilnehmenden fragen: „Wie ging es in der Stunde?“ „Gab es besondere Erfahrungen oder auch Probleme?“ Du kannst nochmal hinweisen auf Bücher, denn wenn Menschen ein Buch kaufen haben sie eine Neigung, es zu Hause zu öffnen. Und wenn sie das Buch öffnen, haben sie auch eine Neigung, die Übungen auch zu machen. Du könntest auch auf die Yoga Vidya Übungs- CDs und DVDs hinweisen oder eben auch auf die Yoga Vidya Übungsvideos. Es gibt ja auch den Anfängerkurs als 10-wöchigen Kurs, wo dann die Teilnehmenden mit dem Übungsvideo im Internet zu Hause üben können. Es gibt ja die lange Yogastunde zum selbst üben und auch die Kurzvariation.
Und du kannst auch einfach sagen, welche Übungen die Teilnehmenden zu Hause machen können. Du könntest eventuell auch so einen Übungsplan ausdrucken, den du den Teilnehmenden geben kannst. Du könntest auch das Übungsblatt nehmen aus unserem Yogalehrer Handbuch oder auch den Anfängerkurs, den es ja auch als Internetseiten gibt aus dem Internet ausdrucken. Wenn du das Yoga Vidya Unterrichtsmaterial direkt verwendest, schreibe bitte die Internetadresse drunter. Sag eben den Teilnehmenden, was sie zu Hause üben können und dann kannst du den Yogaunterricht abschließen. Soweit zur 2. Yogastunde Anfänger – Tipp für Yogalehrer, Yogalehrerinnen
Videoreihe des Yogakurses
Und nochmal der Hinweis: im Yoga Vidya Yogalehrerhandbuch sind ja alle Stunden beschrieben des Yogakurses für Anfänger und auch der Hinweis: es gibt diesen 10-wöchigen Anfängerkurs als Videoreihe mit über 36 verschiedenen Videos. Für jede Woche gibt es ein sogenanntes Kursvideo mit dem theoretischen Teil und genauen Erläuterungen der Asanas insbesondere neu eingeführten Asanas, mit Tiefenentspannung. Dann gibt es als zweites ein längeres Praxisvideo, wo alle Übungen dieser Woche als Praxisvideo angesagt werden ohne genaue Erläuterungen aber doch für Anfänger. Und dann als drittes ein oder mehrere Kurzvideos wo wenige Übungen angesagt werden, etwas was Menschen in fünf bis fünfzehn Minuten zu Hause gut üben können. Eventuell, wenn du häufig Anfängerkurse ansagst, kann es auch hilfreich sein, dass du diesen Videokurs selbst nochmal mitmachst, dort bekommst du viele Anregungen. Alles zu finden auf den Yoga Vidya Internetseiten. Und zum Abschluss sag ich dreimal Om, wenn du willst wiederhole es mit und ein schönes Segensmantra zum Schluss.
- Om Om Om
- Om sarva mangale mangale
- Shive sarvartha sadhike
- Sharanye tryambake gauri
- Narayani namostute, narayani namostute
- Om shanti shanti shantih
- Om bolo Sadguru Sivananda maharaj ki jay
- Om bolo Shri Vishnu Devananda maharaj ki jay
Video - Anfänger - 2. Stunde - Unterrichtstechniken
Siehe auch
- Yogaunterricht
- Yoga Vidya Anfängerkurs 2. Stunde unterrichten
- Hatha Yoga
- Yoga Vidya Stil
- Yoga Vidya Grundreihe
- Unterrichten von Yogastunden
- Hatha Yoga Unterrichtstechniken
Literatur
- Yoga Vidya: Das große Yoga Vidya Hatha Yoga Buch
- Sukadev Bretz: Meditieren lernen in 10 Wochen - Übungsbuch mit MP3-CD
Seminare
Yoga und Meditation Einführung
- 13.12.2024 - 15.12.2024 Yoga und Meditation Einführung
- Ideal zum Entspannen und Aufladen mit neuer Kraft und Positivität. In diesen Tagen erhältst du eine Einführung in die zahlreichen Aspekte des Yoga und der Meditation. Erfahre Yoga und Meditation durc…
- 13.12.2024 - 15.12.2024 Yoga und Meditation Einführung
- Ideal zum Entspannen und Aufladen mit neuer Kraft und Positivität. In diesen Tagen erhältst du eine Einführung in die zahlreichen Aspekte des Yoga und der Meditation. Erfahre Yoga und Meditation durc…
- Michael Josef Denis