Tvashtri
Tvashtri (Sanskrit: त्वष्टृ tvaṣṭṛ m., Nom. Sg. त्वष्टा tvaṣṭā, Vok. Sg. त्वष्टर् tvaṣṭar) Werkmeister, Zimmermann, Wagenbauer; im Veda: kunstreicher Bildner, Schöpfer der Wesen; Bildner, Künstler als ein besonderer Gott; die Sonne oder eine Form derselben; Name eines Aditya und eines Rudra.
Die Gottheit Tvashtri
Im Rigveda ist diese Gottheit der ideale Künstler, der göttliche Handwerker, der geschickteste Arbeiter, der in allen wunderbaren und bewundernswerten Belangen versiert ist und in vielerlei Hinsicht dem Hephaistos und dem Vulkan gleicht. Er schärft und trägt die große eiserne Axt und er schmiedet die Blitze des Indra. Er ist der schöne, geschickte Arbeiter, die Omniform, das Urbild aller Formen, der Belebende und der Gewährer des langen Lebens. Er vermittelt generative Kraft und schenkt Nachkommen. Er formt Mann und Frau füreinander, auch aus dem Leib der Mutter. Er entwickelt den fruchtbaren Keim in der Gebärmutter und ist der Gestalter aller Formen, Mensch und Tier. Er hat den starken Mann geschaffen, den Liebenden der Götter, ein schnelles Pferd und die ganze Welt. Wie die Shatapatha Brahmanas es ausdrücken: "Er schafft und nährt eine Vielzahl von Kreaturen, alle Welt (oder Wesen) sind sein und ihm bekannt, er hat Himmel und Erde und allen Dingen ihre Formen gegeben."
"Er schuf Brahmanaspati an der Spitze aller Geschöpfe und generierte Agni zusammen mit Himmel und Erde, dem Wasser und den Bhrigus. Er ist der Herrscher des Universums, der erstgeborene Beschützer und Führer, ein Kenner der Region der Götter. Er wurde dazu ernannt, den Betenden zu nähren und sein Opfer zu schützen. Er gewährt Segnungen und ist Besitzer von großem Reichtum und Wohlstand. Er wird wie andere Götter gebeten, Vergnügen in die Hymnen seiner Gläubigen einzubringen und ihnen Reichtümer zu gewähren. Er wird mit Ribhus in Verbindung gebracht und wird manchmal als ihre Fähigkeiten beneidend und manchmal als bewundernd dargestellt.
Er wird gelegentlich als mit Indra verfeindet dargestellt und er hatte einen Sohn namens Vishvarupa oder Trishiras. Dieser hatte drei Köpfe, sechs Augen und drei Münder, er war Indra gegenüber besonders abscheulich und wurde von ihm erschlagen. Er hatte eine Tochter, Sarunyu, die er mit Vivasvat verheiratete. Sie war die Mutter der Ashvins. In den Puranas wird Tvastri mit Vishvakarman gleichgesetzt, dem Handwerker der Götter und manchmal auch mit Prajapati. Einer der Adityas und einer der Rudras tragen diesen Namen, wie auch ein vom Bharata abstammender Prinz.
Siehe auch
Literatur
- Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
Weblinks
- Sanskrittext des Rigveda mit deutscher Übersetzung von Karl Friedrich Geldner
- Japa Yoga von Swami Sivananda
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