Shallaki
Shallaki (Sanskrit: शल्लकी śallakī f.) ist der Indische Weihrauchbaum (Boswellia serrata) und bezeichnet ebenso das aus diesem Baum gewonnene Harz: Indischer Weihrauch, auch Olibanum genannt. Im Ayurveda wird er vor allem bei rheumatischen Erkrankungen und aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung eingesetzt.
Erscheinungsbild der Pflanze
Shallaki (Boswellia serrata) ist ein mittelgroßer Laubbaum aus der Familie der Balsambaumgewächse (Burseraceae). Die Blätter sind unpaarig gefiedert. Die Blüten sind klein und weiß. Die Steinfrüchte sein ca. 12 mm lang, dreieckig und dunkelrot, wenn sie jung sind, später weißlich.
Verbreitung
Shallaki kommt in trockenen Wäldern von Punjab bis West-Bengalen und Südindien vor. Weit verbreitet ist es am Fuße des West-Himalayas in Rajasthan, Gujarat, Maharashtra, Madhya Pradesh, Bihar, Orissa und Andhra Pradesh, Indien.
Anwendungsgebiete und Wirkung
Shallaki besitz ähnliche Eigenschaften wie das in der Allopathie eingesetzte Kortison, hat allerdings keinerlei Nebenwirkungen. Es wurde ebenfalls eine antineoplastische (gegen Krebs) Wirkung nachgewiesen. Es senkt außerdem den Cholesterinspiegel.
Die Rinde
Die Rinde des indischen Weihrauchs (Shallakitvach) ist süß, kühlend und allgemein stärkend. Sie ist hilfreich bei Asthma, Geschwüren, Durchfall, Hämorrhoiden und Hauterkrankungen.
In der Charaka Samhita (Sutra Sthana 4.15) gilt die Rinde des indischen Weihrauchs (Shallakitvach) im Rahmen der Aufzählung der 50 Mahakashayas als Purishavirajaniya.
Das Harz
Das durch Anschneiden der Rinde aus dem Weihrauchbaum gewonnene Harz wird luftgetrocknet und als wertvolles Räucherharz benutzt. Das Harz ist süß, bitter, astringent, antipyretisch, durchfallstoppend, schleimlösend, schweißtreibend, entwässernd, abortverursachend, antiseptisch, magenstärkend, entzündungshemmend, antiarthritisch, antiateriosklerosisch, beruhigend, schmerzhemmend und menstruationsbeschleunigend.
Es ist wirkt gegen Fieber, Diaphorese, Krämpfen, Diarrhö, Durchfall, Hämorrhoiden, Harnröhrenausfluss, Hodenerkrankung, Bronchitis, Asthma, Husten, Syphilis, Mundhölenentzündung, Tumor, Kropf (Struma), Kehlkopfentzündung, Gelbsucht und Arthritis. Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antiarthritschen Eigenschaften, ist das Gummiharz des Weihrauchs besonders hilfreich bei rheumatischen Beschwerden. Äußerlich als Öl aufgetragen ist es hilfreich bei Geschwüren und Ringelflechte.
Wirkung auf die Doshas
Shallaki reduziert Kapha und Pitta (Kaphapittashamaka).
Chemische Bestandteile
Serratol, Boswelliasäuren, Galaktose, Arabinose, Rhamnose, Glukose, Idose, Camphen, Myrcen, ß-Phellandren, alpha-Terpenen, P-Cymen, Bornylacetat, alpha-Terpeneol, alpha-Pinen, ß-Pinen, alpha-Phellandren, Limonen, Halocellulose, Lingin, ß-Sisterol.
Pharmakologische Eigenschaften
Arthritis und rheumatische Entzündung
Schon in den 70er Jahren konnten deutsche Studien zum Indischen Weihrauch nachweisen, dass die aus dem Harz gewonnenen Boswelliasäuren ähnlich wirken, wie Ibuprofen. Ein Schmerz- und Entzündungshemmer, der allerdings große Nebenwirkungen hat, da er die Magenschleimhaut angreifen kann. Durch die Einnahme der Boswelliasäure kam es schon nach kurzer Zeit zu Besserungen, d.h. Schmerzen und Steifheit verschwanden, Schädigung des Knorpel- und Bindegewebes stoppte.
Asthma
Boswelliasäuren hemmen die Leukotriensynthese, die für Asthma verantwortlich gemacht werden, und sind somit ein wirksames Mittel zur Behandlung von Asthma.
Shallaki Forschung
Bereits Anfang der 90er Jahre hat Prof. Dr. H.P.T. Ammon an der Universität Tübingen Forschungen übe rdie Verwendung des indischen Weihrauchs durchgeführt. Im Ayurveda ist seine entzündungshemmende Wirkung längst bekannt und wir erfolgreich bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. Nun wir an der Universitäten in Ulm, Freiburg und Tübingen die Anti-Tumor-Wirkung v.a. bei Hirntumoren des Shallaki erforscht. Es wurde sowohl eine Senkung des Hirndrucks als auch eine Verringerung des Tumorzellenwachstums festgestellt. Weihrauch ist in Europa nur als Nahrungsergänzungsmittel erlaubt.
Namen und Synonyme
- deutsche Namen: Indischer Weihrauch, Indischer Weihrauchbaum, Sabalbaum
- englische Namen: Indian frankincense, Indian olibanum
- lateinische Namen: Boswellia serrata, Boswellia glabra, Boswellia balsamifera, Boswellia thurifera, Bursera thurifera, Chloroxylon dupada
- Hindi: शल्लकी śallakī
- Marathi: धुपाळी dhupāḷī, धूपसाळी dhūpsāḷī, कुरुंद kurund, सालफळी sālphaḷī, साळी sāḷī
- Gujarati: સાલેડી sāleḍī, સલાઈ ગૂગળ salāī gūgaḷ
- Kannada: ಚಿಲಕಧೂಪ cilakadhūpa, ಗುಗ್ಗುಳ ಧೂಪ gugguḷa dhūpa, ಕುಂದುರು kunduru
- Malayalam: കുന്തിരിക്കം kuntirikkam, കുങ്ങില്യം kuṅṅiḷyam
- Telugu: గుగ్గిలము guggilamu, సల్లకి sallaki
- Tamil: குந்திருகம் kundirukam, குமஞ்சம் kumañjam, குங்கிலியம் kuṅgiliyam
- Sanskrit: Shallaki, Sallaka, Sallaki, Salli, Kuntarika, Kundarika, Kunduru, Kunduruki, Gajabhaksha, Gajabhakshya, Gajavallabha, Gajashana, Gandhaphala, Gandhamula, Chhinnaruha, Jalavikrama, Tryasraphala, Bhishana, Palanka, Parvati, Mukhamoda, Rasa, Sugandha, Surabhi, Surabhisrava, Sushrika, Suvaha, Sruva, Hrada, Hradini, Hridya; das Harz (Olibanum): Kunduruka, Kunduru, Kunduka, Kundura, Kundu, Kunda, Kundaka, Gopuraka, Palanki, Palankya, Palinda, Turushka, Tikshna, Tikshnagandha, Bahugandha, Bhishana, Shikharin, Saurashtra
Eine Liste mit Sanskrit-Synonymen findet sich in Raja Nighantu 11.193-194 (der Baum) bzw. 12.111 (das Harz).
Bilder
Siehe auch
- Shallaka
- Shalaka
- Bahugandha
- Ayurveda
- Ayurveda Medizin
- Ayurveda Ernährung
- Ayurveda Geschichte
- Ayurveda Konstitutionslehre
- Panchakarma
- Abhyanga
- Shirodhara
- Ayurveda Therapie
- Ayurveda Physiologie
- Ayurveda Philosophie
- Ayurveda Heilmittelkunde (Pharmakologie)
- Wissenschaftliche Studien Ayurveda
Literatur
- Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutsch von Martin Mittwede
- Das neue große Ayurveda Praxis Handbuch von Rhyner
- Das große Ayurveda-Heilbuch von Dr. Vasant Lad
- Vedische Kochkunst
- Selbstheilung mit Ayurveda: Das Standardwerk der indischen Heilkunde von Dr. Vasant Lad
- Dr. Rhyner, Europäischer Ayurveda-Pionier und Autor umfangreicher und fundierter Ayurveda-Literatur
- Das große Ayurveda Handbuch von Maya Tiwari
- Kirtikar, K. R., Basu, B. D., Indian Medicinal Plants, Vol II (1988)
- Lad, Vasant und Frawley, David, Die Ayurveda Pflanzen-Heilkunde (2011)
- Nadkarni, K. M., Indian Materia Medica, Vol. I (1982)
- Patnaik, Naveen, The Garden of Life (1993)
- Ranade, Subhash, Ayurveda - Wesen und Methodik (2004)
- Stapelfeldt, Elmar und Gupta , Shive Narain, Praxis Ayurveda-Medizin: kaya-cikitsa. Therapiekonzepte für Innere Erkrankungen (2013)
- The Useful Plants of India, Publications and Informations Directorate (1986)
- Warrier, P. K., Nambiar, V. P., Ramankutty, C., Indian Medicinal Plants (1996)
Weblinks
- Kai Hagemeister: Shallaki - Indischer Weihrauch - Boswellia serrata - Sallaki
- Wichtige Zutaten der ayurvedischen Küche
- Umfangreiche Portalseite zum Ayurveda
- Übersicht der Gewürze
- Ayurveda Community
- Ayurveda Blog
- Ayurveda Podcast
- Ayurveda Kuren
- Was ist Ayurveda? – Artikel von Sukadev Bretz
- Ayurveda Kongress bei Yoga Vidya: 13.-15. Juni 2014
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