Heilige Drei Könige
Mit dem Begriff Heilige Drei Könige bezeichnet die katholische Tradition die in der Weihnachtsgeschichte des Matthäus-Evangeliums (Mt 2 EU) erwähnten drei Weisen aus dem Morgenland. Das Fest "Heilige Drei Könige" findet am 6. Januar statt. In der Ostkirche, also der Orthodoxen Kirche, wird am Fest der Heiligen Drei Könige auch die Geburt von Jesus Christus gefeiert.
Swami Nirgunananda über das Fest Heilige Drei Könige
An einem Heilige-Drei-Königs-Tag sagte Swami Nirgunananda, Leiterin des Yoga Vidya Ashrams Bad Meinberg, folgende Worte:
Drei ist eine heilige, magische Zahl. Es gibt die Heilige Dreifaltigkeit, Sat – Chid – Ananda, Gott Vater – Gott Sohn – Heiliger Geist, die drei Gunas und so weiter. Die Drei hat also eine tiefe Symbolik – ebenso wie die Geschenke der Heiligen Drei Könige:
- Gold war ein Geschenk, das man Königen brachte – als Symbol dafür, dass sie gekrönt wurden. Es wurde aber auch als das Beste und Kostbarste angesehen. So wollen auch wir dem Göttlichen das Wertvollste und Kostbarste darbringen, unser Innerstes zu Gold machen. Alles, was wir tun, können wir als spirituelle Praxis betrachten und in Gold verwandeln. „Be good, do good.“
- Myrrhe steht einerseits für etwas Wohlriechendes, andererseits für etwas, das als Medikament bitter schmeckt und auch zur Einbalsamierung von Leichen verwendet wurde. Das Kraut erinnert an die Vergänglichkeit – und daran, dass das, was angenehm ist, nicht immer gut für uns sein muss, und umgekehrt.
- Weihrauch symbolisiert das Alles-Durchdringende und Transzendente. Wir weihen uns dem spirituellen Weg, dem höchsten Ziel. Wir sind wie Weihrauch, der letztlich im Unendlichen, im Göttlichen, aufgeht.
Gedanken zum Fest Heilige drei Könige
Eine frühere Schreiberin im Wiki hat folgende ungeordnete Gedankensammlung über die Heiligen Drei Könige verfasst. Vielleicht ist das für den einen oder anderen eine Inspiration, ein Gedankenanstoß:
Die "heilige Drei Könige" am 6. Januar beenden die sogenannten Rauhnächte und liegen geradezu noch in der Halbzeit der (Nach-)Weihnachtszeit:
- Es ist ja wohl auch nicht umsonst, dass dieser Tag in vielen christlichen Ländern beinahe mehr als Weihnachten gefeiert wird. (…) Die Könige im Jahr Null folgten äußerlich einem besonders leuchtenden Stern – folgten sie der Stimme ihres Herzens und dem Ruf ihrer Seele? Dem Stern ihres tiefsten Zentrums? In Anbetung des gesamten Kosmos im eigenen Inneren?
Und ihre Geschenke – entsprachen diese nicht auch ganz besonderen Qualitäten?
- Myrrhe als Symbol für Wachstum, Erde, Natur: Geben wir unserem physischen Körper die Ehre?
- Weihrauch als Symbol der Reinigung unseres seelisch-geistigen Haushaltes?
- Und Gold als Ausdruck unserer höchsten, göttlichen Essenz – unseres Hohen Selbst?
Und all das legen wir – wie einst die Könige – zu Füßen des Göttlichen Kindes: dem Reinen, Unversehrten, dem ewig Neuen, dem Spontanen, Offenen – in uns … im Werden wie dieses Kind?
- Vor der Krippe, im Schein der Engel, im Beisein der Tiere, der Heiligen Familie, der Hirten … wurden alle Anwesenden eins, und Unterschiedlichkeiten verloren ihre Bedeutung. Im Angesicht der Verehrung des Kindes verschmolzen Himmel und Erde, Irdisches und Transzendentes, Hohes und Niederes. Alle saßen sie am gemeinsamen Tisch und feierten die Gegenwart des Göttlichen im Hier und Jetzt …
Und wir – …? Was auch immer sich in der Welt an Ungutem ereignet, worauf richten wir unseren Fokus? Woran klammern sich unsere Gedanken und Gefühle? Könnten wir nicht – trotz all der Dinge, die wir beklagen – wie DAVID „im Namen des Herrn“ aus unserem entfachten Herzen mutig dem Riesen GOLIATH entgegentreten, die Fackel des GEISTES und der LIEBE aufrechterhalten und sie zu unseren Mitmenschen ausstrahlen?
Ich wünsche uns allen, dass wir in diesem Jahr neu herausfinden und leben, was die Botschaft unserer Seele ist … Was bewegt dich und mich ganz besonders? Was wollen wir jeweils verwirklichen – und uns selbst und der Welt schenken?
(Roswitha Köhler)
