Eitelkeit

Aus Yogawiki

Eitelkeit kommt vom Adjektiv eitel und kann stehen für Nichtigkeit und für Arroganz, Stolz. Man kann z.B. sprechen von der Eitelkeit des Tuns, also von der Unsinnigkeit, der Nichtigkeit des Tuns.

Demut ist ein Gegenpol zu Eitelkeit

In dem biblischen Text Weisheit Salomos heißt es in der Lutherübersetzung: Es ist alles ganz eitel. Das soll heißen, dass alles Tun in der Welt letztlich leer und unsinnig ist. Vor dem Hintergrund der Ewigkeit und Unendlichkeit, vor dem Hintergrund der Vergänglichkeit, ist das was Menschen im Einzelnen tun, leer und unsinnig. Eitelkeit kann aber auch für etwas anderes stehen:

Eitelkeit ist Besorgtheit um seinen Ruf, sein Aussehen, seine Außendarstellung. Ein eitler Mensch versucht, sein Äußeres auffällig zu gestalten, den aktuellen Modeströmungen zu entsprechen. Eitelkeit kann einen dazu verleiten, lange vor dem Spiegel zu sitzen. Eitelkeit ist auch die Überzeugung, selbst sehr wichtig zu sein. In diesem Sinn kann man auch in seiner Eitelkeit gekränkt sein und werden.

Eitelkeit überwinden, Gemeinschaft schaffen

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Überwinde deine Eitelkeiten

Menschen streben nach Gemeinschaften. Menschen wollen sich mit anderen verbinden. Wir leben in einer Zeit der Individualität. Wir leben in einer Zeit, wo Menschen gerne ihr Ding durchziehen wollen. Aber es gibt eine große Sehnsucht nach Gemeinschaft.

Ich lebe ja auch in einer spirituellen Gemeinschaft - einer Lebensgemeinschaft. Und wenn Menschen gefragt werden, warum sie zu uns gekommen sind, um auch in unserer Gemeinschaft zu leben sagen, sie haben nach Gemeinschaft gesucht. Sie wollen nicht so isoliert sein.

Wenn du in einer Gemeinschaft leben willst, dann musst du deine individuellen Eitelkeiten überwinden. Und es gilt nicht nur für die große Gemeinschaft, also eine Lebensgemeinschaft oder wo du mit mit anderen zusammenlebst, sondern es gilt auch für jede Art von Gemeinschaft. Zum Beispiel, wenn du einen Sportverein betreibst oder in einem Verein bist und dich dort oder in der Kirchengemeinde engagieren willst oder wenn du ein gemeinschaftliches Nachbarschaftsfest organisieren willst. Also das alles macht man für die Gemeinschaft und auch wenn du mit Kollegen eine Initiative initiieren willst oder auch einfach ein Team, eine bessere Gemeinschaft zu initiieren, dann musst du über die persönliche Eitelkeit hinausgehen.

Wenn du selbst ständig überlegst, ob du gekränkt wirst, ob andere dich richtig behandeln, ob auf deine Anliegen ausreichend Rücksicht genommen wird. Dann wird aus der Gemeinschaft nichts werden. Wenn du Gemeinschaft erfahren willst, dann musst du öfter über persönliche Eitelkeit hinausgehen. D.h. nicht, dass du die Eitelkeit der anderen nicht berücksichtigen solltest. Im Gegenteil, es braucht diese Asymmetrie.

Lass den anderen ihre Eitelkeit, aber reduziere deine Eitelkeit

Versuche herauszufinden, wo die Eitelkeiten der anderen sind und versuche ihnen irgendwo ein bisschen Raum zu geben. Wenn du weißt da ist jemand, der redet gerne. Dann gib ihm öfter ein bisschen mehr Zeit zu reden. Wenn du weißt da gibt es jemanden, der gerne gelobt werden will, dann zeige seine Verdienste etwas. Wenn du weißt, jemand will sichtbar auf die eine oder andere Weise werden, dann tritt du zurück und lass ihn etwas sichtbarer werden. Aber reduziere deine Eitelkeiten.

Es kommt nicht darauf an, ob andere dich so sehr beachten. Es spielt keine Rolle, ob andere zu viel auf dich achten. Wenn du Gemeinschaft schaffen willst oder dich in der Gemeinschaft gut zurechtfinden willst, dann gilt es, die persönlichen Eitelkeiten immer wieder zurückzustellen. D.h. nicht, dass du dir alles gefallen lassen musst. Aber es heißt schon, dass du deine persönliche Eitelkeit überwinden musst. Nur so kannst du in einer Gemeinschaft gut leben oder auch mit anderen harmonisch zusammen leben.

Aus folgendem Vortrag von Sukadev Bretz

Eitelkeit im Mittelalter

Eitelkeit war im Mittelalter eine Eigenschaft, die von Predigern und Theologen im Mittelalter immer wieder gerügt wurde. Eitelkeit kommt vom mittelhochdeutschen itele, itellicheit, itelkeit. Itele bedeutete Nichtigkeit, leerer Hochmut. Eitelkeit, ist die Übersetzung des lateinischen vanitas. Eitelkeit wurde als menschliche Eigenschaft angesehen, sein Äußeres möglichst auffallend und dem aktuellen Schönheitsempfinden entsprechend herzurichten. Eitelkeit wurde - vermutlich wegen einer gewissen Frauenfeindlichkeit - bei Frauen heftiger gerügt als bei Männern. Frühchristliche Theologen wie spätmittelalterliche Prediger geißelten die Putz- und Gefallsucht der Weiber.

Umgang mit Eitelkeit anderer

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Manche Menschen sind ganz eitel, sie kämmen sich andauernd ihre Haare und benutzen z.B. eine ganze Menge Pflegeprodukte für ihr Gesicht. Sie besitzen auch eine Menge an Kleidung und Schuhen, du findest dies ist alles ganz eitel und fragst dich was das soll. Mein Tipp wäre wenn Menschen sich sehr um ihr Äußeres kümmern, dann sehe das doch einfach als Kunst und Kreativität an. Es muss ja nicht direkt eitel sein, es kann ja sein das Menschen aus einem Sinn für Ästhetik ihren eigenen Körper irgendwie gestalten. Manchmal hilft es das Kunstwerk zu bestaunen, anstatt sich über Eitelkeit zu beschweren.

Eitelkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Eitelkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Eitelkeit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Eitelkeit sind zum Beispiel Hybris, Selbstherrlichkeit, Hochmut, Angabe, Selbstsicherheit, Eigenliebe, Selbstliebe .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Eitelkeit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Eitelkeit sind zum Beispiel Bescheidenheit, Anspruchslosigkeit, Natürlichkeit, Opfermentalität . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Eitelkeit, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Eitelkeit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Eitelkeit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Eitelkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Eitelkeit ist zum Beispiel das Adjektiv eitel .

Wer Eitelkeit hat, der ist eitel .

Buntes Potpourri zum Thema Eitelkeit

Eine Wikischreiberin aus der Anfangszeit dieses Yoga Wiki hat folgendes buntes Potpourri zum Thema Eitelkeit geschrieben - zwar etwas chaotisch, aber vielleicht regt es zum Nachdenken an:

"In der christlichen, besonders der katholischen Theologie wird die Eitelkeit zu den Hauptsünden gerechnet. Die Eitelkeit lenkt das Denken des Menschen von Gott ab und hin zu sich selbst, zu seinem Körper und seinem Äußeren."

So besehen kann die Seele im Körper gefangen sein. Allerdings sind Menschen auf entsprechende Anleitungen wie Hatha-Yoga angewiesen, anders als "kosmetisch". Und der Pfau ist hier im Yoga-Wiki eigentlich anders als übertrieben eitel gemeint...

Swami Sivananda riet einer Ehe-Frau, ihr Äußeres wenigstens etwas mehr zu beachten, als er gefragt wurde, wie sie eine Trennung verhindern könne.


Auf einer allgemeineren Ebene dreht es sich darum, die Namarupa als Antenne (ital. Wort kommt ursprünglich von Fühlen) für über uns hinaus weisendes zu erkennen. Niedergeschlagene Menschen, die sich auch noch sogenanntes gehen lassen, kann man nur dazu etwas ermutigen bzw. unterstützen; zum Beispiel, wenn sie in einem Rollstuhl sitzen müssen. Ein Mönch oder eine Nonne im Habit, die darüber einen lustigen bunten Schal an haben, ohne es zu müssen... sind trotzdem höchst wahrscheinlich uneitel oder jemand, der zu viel redet / hier notiert ist vielleicht eitel "es kommt darauf an", darf je nach dem... ausgeführt werden / folgt)

Viele Worte sind wohl auch eitel; womöglich Eigenlob... Eigenwerbung.. (=?) "es kommt darauf an" - so darf unterstellt werden müssen: ein wenig zu viel Eitelkeit hat viel mehr Sinn als Depression...

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Siehe auch

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