Sex

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1. Sex ist ein Begriff mit vielen Bedeutungen. Im Englischen steht der Begriff Sex für männlich/weiblich, aber eben auch für den Geschlechtsverkehr. Sex kommt vom Lateinischen Begriff "Sexus", Geschlecht.

Darstellung aus dem Kamasutra, dem indischen "Leitfaden" (Sutra) der Liebeskunst

2. Sex bedeutet ursprünglich Geschlecht. Männlich und weiblich sind die zwei Geschlechter. Im Deutschen bezeichnet man als Sex Geschlechtsverkehr.

Yoga, Sex und Liebe

Otto Müller: Liebespaar

Es gibt immer die Frage wie steht Yoga zu Sex und Sexualität? Und da gibt es eine Menge zu sagen. Ich habe ja einen ganzen Artikel schon geschrieben für Yogazeitschriften, Yoga und Sexualität. Und hier nur eine kurze Zusammenfassung. Es gibt im Yoga verschiedene Konzepte für Yoga und Sexualität. Die bekannteste ist das der Mensch vier verschiedene Hauptkategorien hat von Wünschen. Die sogenannten vier Purushatas. Dazu gehört Dama, Artha, Dharma und Moksha.

Die vier Purushatas

Kama ist sinnliches Vergnügen. Und zum sinnlichen Vergnügen gehört auch Sexualität. Sex wäre also eine Form des sinnlichen Vergnügens. Und im Yoga wird gesagt das normalerweise ein erfülltes Leben auf allen vier Ebenen erfüllend sein soll. Kama, bedeutet eben auch Sinnlichkeit. Artha, bezieht sich auch auf das Berufliche und Ansehen und auch Umgang mit seinen Mitmenschen. Eben im Sinne davon, dass man seine Sicherheit hat, ausreichend Geld hat. Das man ein gewisses Ansehen hat in seinem Beruf und auch das Gefühl von Erfolg.

Dharma ist das Handeln für andere. Dharma bedeutet auch seiner Bestimmung gerecht werden. Dharma bedeutet Engagement. Dharma bedeutet auch seine Fähigkeiten und seine Talente leben. Moksha ist spirituelle Entwicklung. Moksha heißt Befreiung, Erleuchtung, heißt spirituelle Erfahrung. Es gilt auf allen vier Ebenen zu leben. Und es gilt auf allen vier Ebenen sattwig zu leben.

Sattwige Sexualität

Die Symbole für Frau und Mann

Und so wenn man jetzt auf der Ebene von Kama ist, dort gilt es Sexualität auf sattwige Weise zu leben. Was heißt Sex auf sattwige Weise zu leben? Es heißt das es mit Ahimsa verbunden ist und auch mit Liebe verbunden ist. Ahimsa heißt nicht veletzen. Jede Sexualität, die einen anderen verletzt ist nicht in Ordnung. Eine Sexualität, die für beide gut ist und die beide genießen, ist eine gute Sexualität sofern damit nicht ein Dritter damit ins Leiden geführt wird.

In diesem Sinne, sattwiger Sex wäre Sex mit Liebe, wäre Sex mit Mitgefühl und so kann Sex durchaus auch Grundlage werden für eine spirituelle Erfahrung. Idealerweise, vom Standpunkt der vier Purushatas wäre das eine Beziehung auf allen vier Ebenen sattwig ist. Also du hast eine Beziehung zu einem Menschen, zu dem auch Moksha eine wichtige Rolle spielt. Die Liebe zu einem anderen Menschen ist Ausdruck der Gottesliebe. Du siehst in deinem Partner Gott bzw. Göttin.

Und in der Liebe zum anderen spürst du eine göttliche Wirklichkeit. Idealerweise beflügelt ihr euch gegenseitig auf dem spirituellen Weg. Ihr würdet euch selbst inspirieren spirituell voran zu gehen. Das wäre eine Beziehung auf Moksha ausgerichtet.

Beziehungen für spirituelles Wachstum

Eine Beziehung ist hoffentlich auch etwas was auf sattwige Weise zu Dharma beiträgt. Du hilfst dem anderen seine Talente sich zu entwickeln. Und du hast das Gefühl, das der andere dir hilft auch in deiner Persönlichkeit zu wachsen. Er oder sie ermutigt dich Dinge zu tun, die gut sind. Und ihr unterstützt euch im gemeinnützigen Engagement. Das bedeutet Dharma.

Und eine Beziehung zu haben ist auch eine Wirtschaftsgemeinschaft. Das würde man als Artha bezeichnen. Ihr könnt gegenseitig auch auf einer materiellen Ebene besser leben als ohne zusammen zu sein. Und ihr braucht dann vielleicht auch weniger Zeit auf der materiellen Ebene, so daß ihr mehr Zeit habt für das wichtigere. Und gleichzeitig gibt es etwas auf der sinnlichen Ebne, Kama, also Zärtlichkeit, Sexualität und Wohlgefühl. Und dann wäre Sex ein Teil einer Liebesbeziehung. Das das nicht alles so einfach ist, das weiß ich auch. Aber man kann diese Ideale angehen und leben und in die Beziehung bringen.

Enthaltsamkeit als Umgang mit Sex

Auch im Yoga gibt es Richtungen, die sagen man soll enthaltsam sein. Im Yoga gibt es z. Bsp. das Ideal von Brahmacharia nicht nur verstanden als Vermeidung sexuellen Fehlverhaltens, so interpretiere ich das ja normalerweise, sondern auch Brahmacharia als Enthaltsamkeit. Und es gibt auch die Swamis, die Mönche und die Nonnen, die bewusst auf jeden Form von Sexualität verzichten. Darüber findest du eine Menge auf unserem Wiki auf unter Sanyasa. Dort erfährst du viel über das Thema sexuelle Enthaltsamkeit.

Eine gute Partnerschaft unterstützt uns auf dem spirituellem Weg

Rotes Tantra - Spiritueller Sex

Man findet auch in Indien das Konzept von spirituellem Sex. Auch Rotes Tantra genannt. Dort ist die Vorstellung das man durch spirituelle Sexualität über seine normalen Erfahrungen hinaus geht und damit zur Gottverwirklichung kommen kann. Ich stehe dem etwas skeptisch gegenüber, das man mit bestimmten Sexualpraktiken zur Überbewusstheit kommen kann, aber vielleicht gelingt es dem einen oder anderen. Wenn du daran mehr interessiert bist, dann gehe auf unsere Tantra Seite hier im Yogawiki. Dort kannst du dir den Abschnitt anschauen zum Thema rotes Tantra.

Video über Sex

Hier ein kurzer Vortrag zum Thema Sex:

Bedeutungen des Begriffes Sex

Sex kann verschiedene Bedeutungen haben. Sex kann bezeichnen:

  • Sex als Ausübung von Sexualität, also Geschlechtsverkehr
  • Sex steht auch umgangssprachlich für Sexappeal
  • Sex ist ein Bestandteil einiger französische Bergnamen. Der granzösische Ausdruck Sex stammt aus dem Lateinischen Saxum (Fels). Insbesondere in den Berner Alpen, in den Kantonen Wallis und Waadt, gibt es einige Berge mit dem Bestandteil Sex. Hier ein paar Beispiele:
    • Sex Mort
    • Sex Noir
    • Sex Percé
    • Sex Rouge
    • Sex de Moarinda
    • Sex des Molettes

SEX mit Großbuchstaben geschrieben:

  • SEX ist Titel eines Bildbandes über die Künstlerin Madonna mit erotischen Fotografien von Steven Meisel
  • SEX ist auch der IATA-Code für Sembach, Deutschland

SE-X steht für:

  • Gävleborgs län, ISO-3166-2-Code der schwedischen Provinz

Martin Luther und Sex

Ein sehr bekannter Ausspruch Martin Luthers, dem christlichen Reformator, zum Thema Häufigkeit von Sex (Sexualakt und Selbstbefriedigung) lautet: In der Woche zwie, schadet weder Ihm noch Sie.'' (Zwie bedeutet im heutigen Deutsch Zwei.)

Dies als Richtmaß zu beherzigen entpricht richtigem und weisem Handeln. Selbst Sokrates mahnte auch zu diesem Thema (Eros) Mitte und Maß an.

Siehe auch

Literatur

  • Stephan Hachtmann, Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
  • Thich Nhat Hanh, Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
  • Franz Jalics, Der kontemplative Weg (2010)
  • Ayya Khema, Das Größte ist die Liebe: Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit

Weblinks

Seminare

Liebe

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Yoga Ausbildung

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Bhakti Yoga

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Zusammenfassung

Gut, also soweit zum Thema Sex vom Standpunkt des Yoga her. Am wichtigsten wäre meiner Ansicht nach weder ist Sexualität schlecht für Spiritualität, noch ist Sexualität gut für Spiritualität. Es ist eine Frage das Sexualität eben ein Teil einer Beziehung zu einem anderen Menschen ist. Und wenn diese Beziehung mit Liebe geprägt ist und wenn dabei ethische Aspekte gelebt werden und wenn das wahrhaftig ist wenn es verbunden ist mit tiefer Liebe dann ist Sexualität eine Manifestation von Göttlicher Kraft. Vom Kundalini Yoga her würde man sagen Sexualität ist Prana im zweiten Chakra. Und dieses Prana kann eben gelebt werden auf der zweiten Ebene und kann eine Grundlage sein für Erfahrungen auf auch höheren Ebenen.