Bhairava

Aus Yogawiki

Bhairava (Sanskrit: भैरव bhairava adj., m. u. n.) furchtbar, schrecklich; der Furchtbare, Name Shivas in seinem Aspekt als "Mysterium Tremendum"; im kaschmirischen Shivaismus Bezeichnung des Absoluten, des transzendenten Gottes; Name für die acht wilden, schrecklichen Formen Shivas: (1) Asitanga mit einem schwarzen Körper; (2) Samhara, der für Zerstörung steht; (3) Ruru, ein Hund;

Bhairava

(4) Kala ist auch schwarz; (5) Krodha steht für Wut; (6) Tamracuda hat ein rotes Haupt; (7) Candracuda wird vom Mond gekrönt; (8) Maha bedeutet groß. Die Namen variieren auch zu folgenden Namen: Kapala, Rudra, Bhishapa, Unmatta, Kupati usw. In diesen Formen reitet Shiva oft auf einem Hund. Er wird deswegen auch "Shvashva" genannt, "dessen Reittier ein Hund ist". Bhairava ist auch der Name eines in der Hatha Yoga Pradipika erwähnten Yogameisters (1. Kapitel, Vers 6.

Der weibliche Aspekt von Bhairava ist Bhairavi, was ein Name von Kali und auch Durga ist

Sukadev über Bhairava

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Bhairava

Bhairava ist ein Sanskrit-Wort, kann sein Adjektiv oder Substantiv. Bhairava heißt schrecklich, furchterregend. Bhairava kommt von dem Sanskrit-Wort „Bhaya“ und Bhaya heißt Furcht, schrecklich. Und Bhairava ist furchterregend, schrecklich. Bhairava ist aber auch ein Beiname von Shiva. Shiva ist der Furchterregende, der Schreckliche, aber nicht nur, Shiva heißt ja „der Freundliche“ und „der Gütige“. Also, das Wort „Shiva“ ist „freundlich“, „gütig“. Es gibt Shankara, derjenige, der Gutes bewirkt, oder Shambhu – der, der voller Mitgefühl und Liebe ist. Aber Shiva hat auch einen zweiten Aspekt und der zweite Aspekt von Shiva ist Bhairava. Bhairava soll heißen, dass er auch schlimme Dinge bewirken kann, eigentlich nichts Schlimmes, aber manchmal gibt es Leiden, manchmal werden Dinge weggenommen. Man kann sagen, der zerstörerische Aspekt von Shiva, das ist tatsächlich Bhairava. Bhairava soll aber auch heißen, er kann dir helfen und beistehen.

Bhairava ist auch der Schutzaspekt von Shiva, es gibt sogar ein Bhairava Mantra, dieses Mantra ist ein Schutz-Mantra. Wenn du das Gefühl hast, da sind irgendwelche negativen Kräfte um dich herum, könntest du das Bhairava Mantra wiederholen. Aber ich bin nicht dafür, jetzt irgendwelche Schutz-Mantras zu wiederholen, das drückt nur aus, dass du vor etwas Angst hast. Du kannst aber den Namen Bhairava dafür verwenden, wenn Dinge mal nicht so schön sind, sei dir bewusst, auch das ist Gott. Gott ist normalerweise als Liebe wahrnehmbar, als Schönheit, als Güte, aber manchmal will er auch etwas radikaler dir helfen, dich weiter zu entwickeln, und dafür geschehen auch mal Dinge, die nicht so schön sind. Aber auch wenn Gott mal als Bhairava zu dir hinkommt, er meint es gut und wird dich zum Guten führen, daher Bhairava, ein Aspekt Gottes, der so wichtig ist und so hilfreich ist.

Inkarnation von Shiva

Bhairava ist eine der Inkarnationen von Shiva, und er wird dabei meist dargestellt mit einem dritten Auge, langen Zähnen und Haaren aus Flammen. Diese Inkarnation wird dabei auch öfters dargestellt mit einer Girlande aus Schädeln. Bhairava hält eine Schlange und einen Dreizack in seinem linken Arm und trägt mit seinem rechten Arm eine Schlinge und eine Napf. Außerdem steht er meist.

Sein Reittier, ein Hund, steht dabei hinter ihm. Diese Gottheit Bhairava hat auch mehrere andere Darstellungen, in diesen hat er meist fünf Köpfe und zehn Arme. Bhairava arbeitet oder dient als Wächter von Türen und Toren. Er wird auch als Kshetrapala bezeichnet, während Mahakala als der Wächter des Glaubens oder Dharmapala bezeichnet wird.

Shiva, der Schreckliche

Shiva - und ein Sadhu sitzt davor Copyright

Die wohl bekannteste abschreckende Form von Shiva ist die von Bhairava, „dem Schrecklichen“. Zu erkennen ist er an seinen Haaren, die wie Flammen um den Kopf stehen, und an dem Hund der ihn begleitet. Nackt, nur mit Asche bedeckt, zieht er umher. Der Grund für diese Erscheinungsform wird u.a. durch die folgende Geschichte deutlich.

Brahma begehrte seine eigene Tochter. Er war so von ihr besessen, dass er sich selbst vier Köpfe gab, mit denen er in jede Richtung sehen und seine Tochter beobachten konnte, wo auch immer sie war. Die Tochter flüchtete daraufhin in den Himmel. Nun formte Brahma einen fünften Kopf, um sie auch dort erspähen zu können.

Das erzürnte Shiva so sehr, dass er als Bhairava erschien und Brahmas fünften Kopf abhackte. Als Strafe für diese Sünde wurde Shiva verurteilt, halb wahnsinnig vor Reue, mit Brahmas Schädel in der Hand bettelnd durch das Universum zu ziehen, bis er sich durch ein Bad im heiligen Teich von Varanasi von dieser schrecklichen Tat gereinigt hätte.

Dieser umherirrende Shiva wird auch unter dem Namen Kankala weniger abschreckend dargestellt. Der bettelnde Shiva ist der einzige Gott der Schuhwerk trägt, nämlich Sandalen.

Vor allem die Kastenlosen, die Ausgestoßenen verehren Bhairava, der auch ein Ausgestoßener ist.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie

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Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft

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