Vajrasana
Vajrasana (Sanskrit: वज्रासन vajrāsana n.) wörtl.: "Diamantsitz" (Vajra-Asana); der Fersensitz, eine Körperhaltung im Hatha Yoga. Diese aufrechte Sitzhaltung eignet sich auch als Haltung für die Meditation oder das Ausführen von Pranayama; eine Variante von Siddhasana.
Sukadev über Vajrasana
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Vajrasana
Vajrasana heißt wörtlich "der Diamantensitz" oder auch "der Sitz des Donnerkeils" oder auch "der mutige Sitz". Vajrasana kommt von Vajra, Vajra heißt Donnerkeil oder Diamant, und Asana. Und Asana heißt Stellung. Vajrasana, die Diamantenstellung meist übersetzt. Und es gibt mehrere Asanas, die als Vajrasana bezeichnet werden. Je nach Schrift, die man dort sieht, werden unterschiedliche Asanas als Vajrasana bezeichnet. Z.B. gibt es eine Möglichkeit, die Füße überkreuz zu geben und sich dann auf die Fersen zu setzen, diese wird als Vajrasana bezeichnet. Oder auch eine Ferse zwischen Geschlechtsorgan und Anus und die andere darüber, auch das wird als Vajrasana bezeichnet.
Heutzutage, wenn Yoga-Meister über Vajrasana sprechen, ist meistens die einfache Kniehaltung gemeint. Das heißt, man setzt sich auf die Fersen oder auch zwischen die Fersen, das ist dann Vajrasana. Vajrasana, ist zum einen eine Sitzhaltung für die Meditation, folglich auch eine Sitzhaltung für Pranayama. Swami Sivananda empfiehlt auch Vajrasana nach dem Essen, um die Verdauung harmonisch zu gestalten. Swami Sivananda empfiehlt, so nach dem Essen fünf bis zehn Minuten in Vajrasana zu verweilen und dabei etwas zu meditieren, das hilft, dass die Verdauung besser funktioniert. Das könntest du durchaus überlegen, wenn du irgendwelche Verdauungsstörungen hast, nach dem Essen fünf bis zehn Minuten in Vajrasana bleiben, dabei dein Mantra wiederholen oder gleichmäßig atmen oder beten, um Gottes Gegenwart zu spüren.
Vajrasana ist auch eine Haltung im Alltag, Vajra heißt ja auch Diamant, heißt auch eine Waffe, und Asana kann auch Haltung im Alltag heißen. Vajrasana kann auch heißen, dass du eine Beständigkeit hast. Manchmal gerade in Anfechtungen, manchmal gerade, wenn du dich für eine gute Sache einsetzt und viele Widerstände kommen, dann brauchst du Vajrasana, diese Stärke, Durchhaltevermögen und nicht gleich einknicken, wenn es schwierig wird. In vielen Fällen ist es gut, nachzugeben. In vielen Fällen ist es gut, Gemeinsames zu finden, zu schauen: „Was sind unsere gemeinsames Interessen?“ Oft sind Kompromisse wichtig und gut. Manchmal aber braucht es auch die Vajrasana-Haltung im Haltung und sich so durchzusetzen oder einfach weiterzumachen, egal, was passiert. So gibt es die verschiedenen körperlichen Asanas im Hatha Yoga, die auch manchmal als unterschiedliche Haltungen im Alltag auch weiterhelfen können. Vajrasana, wird meist gebraucht im Sinne von Diamantensitz. Vajrasana, gebraucht auch als Begriff für Fersensitz.
Swami Sivananda erklärt in seinem Buch Yoga Asanas die Asana Vajrasana wie folgt:
Vajrasana/Der Diamant
Durch üben dieser Asana kann man eine stabile Körperhaltung erlangen. Diese Position fördert Durchhaltevermögen und Standhaftigkeit, auch in schwierigen Situationen. Die Knie werden dabei stark in Anspruch genommen. Das Meru Danda wird stabilisiert und gekräftigt. Diese Asana ähnelt sehr der Namaz Position, die von Muslimen beim Gebet eingenommen wird.
Technik
Halte deine Fußsohlen auf beiden Seiten deines Anus, sodass Ober- und Unterschenkel übereinander liegen und deine Fußsohlen an deinen Pobacken anliegen. Die Waden müssen die Oberschenkel an der Rückseite berühren. Die Schienbeine liegen auf dem Boden. Die gesamte Körperlast sollte sich auf Knien und Knöchel befinden. Am Anfang dieser Praxis, könnte die Position für Knie und Fußgelenke etwas schmerzvoll sein, aber das vergeht gewöhnlich schnell. Massiere schmerzende Körperstellen und beide Fußgelenke mit deinen Händen. Du kannst Iodex oder Amritanjan-Salbe zum einreiben der betreffenden Körperstellen verwenden. Lege nun beide Hände auf die Knie. Halte deine sie nahe nebeneinander. Sitze so, dass sich Rumpf, Hals und Kopf in einer Linie befinden. Dies ist die häufigste Asana. Man kann in dieser Körperhaltung über längere Zeit bequem sitzen. Yogis nutzen diese Asana im Allgemeinen als Sitzposition.
Wirkung
Hältst du diese Stellung für eine halbe Stunde nach dem Essen, wird die Nahrung gut verdaut. Verdauungsstörungen werden gemildert und Nerven und Muskeln in den Beinen gestärkt. Muskelschmerzen in Beinen und Füßen verschwinden. Hüftleiden werden sich verringern. Blähungen werden bekämpft und die Verdauung wird angekurbelt. Regelmäßiges praktizieren dieser Asana hat positiven Einfluss auf den Kanda, den energetischsten Punkt im Körper. Er befindet sich etwa 30 cm über dem Anus und ist der Ursprungspunkt von 12000 Nadis.
Manche Yoga-Übende halten die Fersen etwas entfernt voneinander. Der Anus und die Gesäßhälften werden zwischen beiden Fersen gehalten und die Beine befinden sich seitlich der beiden Oberschenkel.
- Kurmasana (Schildkröte): Drücke die Fußsohlen kräftig an das Gesäß. Halte Kopf, Hals und Rumpf aufrecht. Halte deine Hände an den Hüften oder auf den Knien oder seitlich des Brustkorbes
- Ardha Kurmasana: Sitze in derselben Vajrasana und Strecke deine Arme auf Gesichtshöhe aus, die Handflächen zueinander gerichtet, beuge dich langsam nach vorn und lege dich auf den Boden mit deinen Händen als Stütze.
- Utthana Kurmasana:In dieser Stellung sitzt du in Gabhasana. Deine Arme befinden sich zwischen den Waden und Oberschenkeln. In Garbhasana werden die Füße auf den Oberschenkeln gehalten, wie in Padmasana, aber in Utthana Kurmasana werden die Knöchel relativ nahe übereinander gehalten und die Hände drücken den Kopf nach unten. Durch all diese Asanas, werden Verspannungen und Schmerzen im Rücken verschwinden.
- Mandukasana (Frosch Stellung):Nimm die Füße Richtung Rücken (Fußsohlen liegen rechts und links am Gesäß an) und lasse dabei die Zehen einander berühren. Platziere die Knie seitlich und lege deine Hände darauf. Diese Stellung heißt Mandukasana.
- Adha Savasana:Siehe Supta Vajrasana
- Padadirasana:Manchmal wird diese Asana auch als Vajrasana bezeichnet. In dieser Haltung legst du deine Hände auf den Knien ab oder hältst sie auf Brusthöhe, sodass die Handinnenflächen zueinander zeigen.
- Sitze in der Vajrasana-Stellung. Hebe deinen Körper und die Hände langsam über deinen Kopf. An einer anderen Stelle ist findest du eine noch bessere Variation dieser Stellung.
- Ananda Mandirasana:Sitze in Vajrasana und greife deine Fersen mit den Händen.
- Angushthasana:Dies ist eine wichtige Stellung um dein Brahmacharya zu fördern. Sitze in Vajrasana und hebe deine Knie. Die Padangushthasana ist eine ähnliche Stellung. Die Anleitung hierfür ist an anderer Stelle zu finden.
- Supta Vajrasana:Diese Stellung vereint Schlafposition und Vajrasana und entspricht auch Ardha Savasana. Um diese Asana einnehmen zu können, solltest du Vajrasana perfekt beherrschen. Dabei wird auf die Knie eine größere Belastung ausgeübt, als bei Vajrsana. Lege dich auf den Rücken wie in Ardha Savasana. Mache den Fingerverschluss. Lasse den Kopf in deinen Handflächen ruhen. Statt dem Fingerverschluss kannst du die Hände auch wie in der ersten Variation von Matsyasana positionieren. Zu Beginn darf die gesamte Rückenfläche nicht den Boden berühren. Der untere Teil bleibt gehoben.
Du wirst die Asana nach wenigen Tagen über relativ sicher einnehmen können. Diese Stellung trägt alle Vorzüge von Vajrasana in sich. Durch die Rückbeuge wird ein Rundrücken vermieden. Die Wirbelsäule wird geschmeidig. Wer diese Asana beherrscht, kann Chakrasana leicht erlernen. Eine andere Bezeichnung für Vajrasana ist Siddhasana.
Videos zu Vajrasana
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Literatur
- Das Yoga-Lexikon von Huchzermeyer, Wilfried
- Yoga Asanas von Swami Sivananda, ISBN 81-7052-008-8, Divine Life Society, 13. Auflage 2004
- Das Yoga Vidya Asana Buch Band I