Mikrokosmos
Mikrokosmos - Mikrokosmos ist die Welt des Kleinen. Kosmos heißt Universum, Kosmos heißt auch wörtlich Ordnung. Und es gibt den Mikrokosmos und den Makrokosmos. Als Makrokosmos wird gerne die ganze Welt bezeichnet, und als Mikrokosmos wird der Mensch bezeichnet. In der spirituellen Tradition, in der Esoterik, wie auch im Tantra und im Yoga, heißt es, dass alles, was im Makrokosmos ist, auch im Mikrokosmos ist. Also, was im ganzen Universum ist, ist auch im Menschen, und was im Menschen ist, ist auch im Makrokosmos. In einem anderen Sinn, in einem wissenschaftlichen Sinn, ist Mikrokosmos die Welt der Mikroorganismen, die auch ein eigenständiger Kosmos ist. Wenn man also die Bakterien, die Viren und die Hefepilze sieht, das ist ein eigener Mikrokosmos, der auch faszinierend ist.
Video-Vortrag zum Thema Mikrokosmos
In diesem Videovortrag findest du einige Infos zum Thema Mikrokosmos:
Mikrokosmos - was bedeutet das? Erfahre einiges zum Thema Mikrokosmos in diesem Kurzvortrag. Der Yogalehrer und spirituelle Lehrer Sukadev Bretz behandelt hier das Wort, den Ausdruck, Mikrokosmos vom Standpunkt der Yoga Philosophie aus.
Der Mikrokosmos - Der Jiva und die Fesseln
- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -
Bevor der Ewige Jīva sich mit seinem Primärinstrument, dem feinstofflichen Körper, identifiziert, sind die guṇas nur Eigenschaften oder Energien. Aber sobald die Identifizierung stattfindet, werden sie bindend. Īśvara, den Schöpfer, binden sie nicht, aber sie binden den jīva, das Individuum, weil der feinstoffliche Körper, wie oben erwähnt, Veränderungen unterworfen ist, wenn die guṇas ihn modifizieren.
Identifikation bedeutet, dass der jīva denkt, er sei der feinstoffliche Körper, obwohl das nicht der Fall ist. Er ist eine reine Reflexion der Existenz, des Bewusstseins, die von ihm nicht getrennt ist, so wie das Licht des Mondes sich nicht vom Licht der Sonne unterscheidet. Weil er aber so stark identifiziert ist, denkt er, dass er denkt und fühlt. So baut er eine Geschichte darüber auf, was geschehen ist, was geschieht und was mit ihm geschehen soll. Er ist immer wieder von einem Gefühl der Hilflosigkeit geplagt, das sich in einem niedrigen Selbstwertgefühl manifestiert. Tief drinnen weiß er irgendwie, dass er frei und mächtig ist, aber er fühlt sich nicht frei und mächtig, weil die guṇas jeden Gedanken und jedes Gefühl diktieren. Auf diese Weise wird grenzenloses, erfahrungsfreies Sein/Bewusstsein zu einem erfahrenden Wesen.
Der jīva wird das „Ich“-Gefühl genannt. So wie sich die makrokosmischen guṇas im mikrokosmischen feinstofflichen Körper widerspiegeln, so spiegelt sich das grenzenlose, nichtduale Selbst im mikrokosmischen feinstofflichen Körper als der Ewige Jīva wieder. Er kann seine Eigenschaften nicht ändern, nur das Gleichgewicht und das Verhältnis der einzelnen guṇas. Um seine Eigenschaften zu ändern, müsste Īśvara neue erfinden, was nicht passieren wird. Von anderswo kommt nichts Neues in die Schöpfung, denn es gibt keinen anderen Ort.
Der nicht-ewige oder vergängliche jīva ist das oben erwähnte „zweite Subjekt“. Es ist reines ursprüngliches Bewusstsein, die reine Reflexion und das reflektierende Medium, seine guṇas und karmas. Es ist die Person, die du durch Konditionierung zu sein glaubst. Sie existiert und macht Erfahrungen, aber sie ist nicht real.
Die Schöpfung tut, was sie tun soll. Es hat den Anschein, als wollte sie den jīvas Ärger bereiten, aber das ist nicht so, denn tatsächlich ist sie vollkommen, so wie sie ist. Diese Tatsache wird erkannt, wenn die guṇas zu einem Sprungbrett werden, von dem aus sich der jīva von ihnen loslösen kann. Die guṇas können wie Trittsteine gesehen werden. Man fängt bei tamas an und arbeitet sich mithilfe von rajas voran, was es einem dann erlaubt, auf sattva zu springen. Von dort aus überquert man wie ein Stabhochspringer mit einem Stab die Latte. Das sind schöne Metaphern, nimm sie aber bitte nicht wörtlich.
Tatsächlich gehst du nirgendwo hin. Transzendenz, das Überqueren der Māyā-Latte, ist keine Handlung. Es bedeutet, die Natur der guṇas zu verstehen, mit Bezug auf das bezeugende Prinzip und das eigene Selbst als dieses bezeugende/erkennende Prinzip zu erkennen.
Weil der Zeuge guṇa-frei ist, streiten erleuchtete Menschen nicht mit der Welt. Tatsächlich ist die Welt ein schönes Spiegelbild jener Schönheit, die sie sind. Sie sehen die Welt als eine amüsante, leuchtende, sich ständig verändernde Kristallkugel. Aber ebenso gut könnte sie nicht existieren, insoweit sie an ihnen keine Veränderung bewirkt.
Kein guṇa an sich verursacht Schmerz oder Freude, Leid oder Glück, oder das Gefühl von Einschränkung oder Befreiung; diese Gefühle entstehen nur durch unsere Beziehung zu ihnen. Die guṇas sind natürliche Erfahrungszustände. Sie sind nur insofern gut oder schlecht, als sie uns entweder mit Erfolg und Freude segnen oder unsere Erwartungen, unsere Vorlieben und Abneigungen missachten und uns mit Leid segnen.
Angenommen du wolltest bei einem Test gut abschneiden. Weil du aber in der Nacht zuvor mit deinen Freunden gefeiert hast, war dein Verstand am nächsten Morgen bedauerlicherweise so träge wie Brotteig. Also bist du kläglich gescheitert, was bedeutet, dass du den Abschluss nicht wie geplant schaffen wirst. Du wirst ein weiteres Semester in der Schule bleiben müssen, was deine Pläne durcheinanderbringt, einschließlich deiner Verlobung mit dem Mädchen deiner Träume, dem dein Versagen sicher nicht gefallen wird.
Kannst du wirklich tamas für deine Wut und die anschließende Depression verantwortlich machen? Dem guṇa-getriebenen Gesetz von karma sind deine Wünsche völlig gleichgültig.
Wenn du ein anderes Ergebnis gewollt hättest, hättest du am Tag vor der Prüfung lernen und früh zu Bett gehen sollen. Dann hättest du ausgeruht in sattvaguṇa aufstehen können, hättest dein Wissen zur Hand gehabt und den Test bestehen können. Es ist ein Kinderspiel, es sei denn, dein feinstofflicher Körper ist in tamasiger Trägheit versunken und dein Selbstwertgefühl so gering, dass du zu deinen Freunden nicht nein sagen kannst, wenn sie feiern wollen. Die Lektion: An den guṇas oder den Kombinationen der guṇas liegt es nicht, nur an deiner Unfähigkeit, sie zu lenken.
Siehe auch
Weitere Stichwörter im Zusammenhang mit Mikrokosmos
Begriffe aus den Gebieten Esoterik und Religion, die im weitesten Sinn etwas zu tun haben mit Mikrokosmos, sind zum Beispiel Mikrokosmos, Makrokosmos, Hüterin, Hüten, Mondfinsternis, Mythen, Nachts
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Zusammenfassung
Mikrokosmos wird man sehen können im Kontext von Esoterik, Religion, Philosophie.