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Auf dem [[spirituellen Weg]] ist das mit dem Fortgeschritten-Sein nicht so einfach. Swami [[Sivananda]] hat in seinem Buch Sadhana gesagt: „Nur [[Gott]] weiß, wie fortgeschritten du bist. Mache dir selbst keine allzu großen Gedanken, wie fortgeschritten du bist. Und urteile auch nicht, wie weit jemand anders ist. Was äußerlich so scheint, das muss gar nicht so sein.“ Mein Meister, Swami [[Vishnu Devananda]] hat mal gesagt: „Wenn Du herausfinden willst, ob du fortschreitest auf dem spirituellen Weg, dann prüfe, wieweit du die vier Grundeigenschaften eines Schülers hast.“ | Auf dem [[spirituellen Weg]] ist das mit dem Fortgeschritten-Sein nicht so einfach. Swami [[Sivananda]] hat in seinem Buch Sadhana gesagt: „Nur [[Gott]] weiß, wie fortgeschritten du bist. Mache dir selbst keine allzu großen Gedanken, wie fortgeschritten du bist. Und urteile auch nicht, wie weit jemand anders ist. Was äußerlich so scheint, das muss gar nicht so sein.“ Mein Meister, Swami [[Vishnu Devananda]] hat mal gesagt: „Wenn Du herausfinden willst, ob du fortschreitest auf dem spirituellen Weg, dann prüfe, wieweit du die vier Grundeigenschaften eines Schülers hast.“ | ||
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Die vier Grundeigenschaften beziehen sich auf [[Sadhana Chatushtaya]], wie es der große Yogameister [[Shankaracharya]] beschreibt, zum Beispiel im [[Viveka Chudamani]]. Die vier sind: [[Vairagya]] – Verhaftungslosigkeit, Wunschlosigkeit, Entsagung, Nicht-Anhaften, zweitens: [[Viveka]] – Unterscheidungskraft, drittens: [[Mumukshutva]] – Sehnsucht nach Befreiung, viertens: [[Samadhi Shat Kam]] – die Sechsheit der Tugenden zur Gelassenheit. | Die vier Grundeigenschaften beziehen sich auf [[Sadhana Chatushtaya]], wie es der große Yogameister [[Shankaracharya]] beschreibt, zum Beispiel im [[Viveka Chudamani]]. Die vier sind: [[Vairagya]] – Verhaftungslosigkeit, Wunschlosigkeit, Entsagung, Nicht-Anhaften, zweitens: [[Viveka]] – Unterscheidungskraft, drittens: [[Mumukshutva]] – Sehnsucht nach Befreiung, viertens: [[Samadhi Shat Kam]] – die Sechsheit der Tugenden zur Gelassenheit. | ||
Version vom 22. Februar 2020, 15:50 Uhr
Fortgeschritten Fortgeschritten kommt von „fortschreiten“
Der Weg
Schreiten“ hat etwas mit „Weg“ und mit „gehen“ zu tun. Wenn Du einen bestimmten Weg gehst, hast du vielleicht ein bestimmtes Ziel, du gehst den Weg systematisch, du schreitest. Und so, wenn du eine Weile fortgeschritten bist, dann bist du eben fortgeschritten. Als „fortgeschritten“, bezeichnet man Menschen, die eine gewisse Meisterschaft erlangt haben, oder sich auf dem Weg zur Meisterschaft bewegt haben.
Jemand kann zum Beispiel fortgeschrittene Englischkurse besuchen, weil er mit dem Ziel, Englisch zu sprechen schon viel Englisch gelernt hat. Muttersprachniveau wäre schon relativ weit vorangekommen. Oder jemand beherrscht die fortgeschrittene Mathematik, die vielleicht der Durchschnittsmensch nicht so einfach versteht. Man spricht davon, dass ein Projekt fortgeschritten ist, was heißen soll, dass es kurz vor der Vollendung steht.
Fortgeschritten im Yogakontext
Sukadev, Leiter und Gründer von Yoga Vidya : Im Yogakontext sprechen wir auch von Yoga für Fortgeschrittene. Hier gibt es verschiedene Definitionen. Ich bezeichne im Yoga gerne jemanden als Fortgeschrittenen, der in der Lage ist, gleichmäßig mit dem Bauch zu atmen, seinen Körper zu spüren, der seine Grenzen kennt, den Mut hat, die Grenzen zu achten und auf seinen Körper zu hören. Das ist meine Definition von Fortgeschrittenen. Du musst nicht den Handstand oder den Skorpion können, du musst auch nicht die Füße auf den Kopf bekommen, weder von hinten noch von vorne, du musst dich auch nicht flach auf die Beine legen können in der Vorwärtsbeuge um Fortgeschritten zu sein. Fortgeschritten im Hatha Yoga bedeutet, dass du deinen Körper kennst, die Asanas bewusst einnimmst, und weißt, wie weit du gehen kannst.
Eine andere Definition von Fortgeschritten bedeutet, bereit zu sein, intensiver an sich zu arbeiten, und auch über Grenzen hinaus zu gehen. Er kennt seine Grenzen, lässt sich davon aber nicht beherrschen. Er weiß, dass er sich ein bisschen pushen kann, sei es die Asanas etwas länger zu halten, sei es in fortgeschrittene Variationen zu gehen, sei es auch mal ruhig anstrengendere Übungen länger zu halten als angenehm. Weil der Fortgeschrittene Körper und Psyche kennt, entspannen kann, mit dem Bauch atmen kann, wird er sich nicht verletzen, auch wenn es in die fortgeschritteneren Asanas geht.
Fortgeschritten sein auf dem spirituellen Weg Auf dem spirituellen Weg ist das mit dem Fortgeschritten-Sein nicht so einfach. Swami Sivananda hat in seinem Buch Sadhana gesagt: „Nur Gott weiß, wie fortgeschritten du bist. Mache dir selbst keine allzu großen Gedanken, wie fortgeschritten du bist. Und urteile auch nicht, wie weit jemand anders ist. Was äußerlich so scheint, das muss gar nicht so sein.“ Mein Meister, Swami Vishnu Devananda hat mal gesagt: „Wenn Du herausfinden willst, ob du fortschreitest auf dem spirituellen Weg, dann prüfe, wieweit du die vier Grundeigenschaften eines Schülers hast.“
Sadhana Chatushtaya
Die vier Grundeigenschaften beziehen sich auf Sadhana Chatushtaya, wie es der große Yogameister Shankaracharya beschreibt, zum Beispiel im Viveka Chudamani. Die vier sind: Vairagya – Verhaftungslosigkeit, Wunschlosigkeit, Entsagung, Nicht-Anhaften, zweitens: Viveka – Unterscheidungskraft, drittens: Mumukshutva – Sehnsucht nach Befreiung, viertens: Samadhi Shat Kam – die Sechsheit der Tugenden zur Gelassenheit.
Um dich zu überprüfen, kannst du dich fragen: Wie sehr habe ich Vairagya? Wie sehr denke ich, dass mein Glück von Wünschen abhängt, wie sehr denke ich, dass ich glücklich wäre, wenn ich nur die äußere Welt ausreichend geschickt manipuliere oder Menschen mich richtig behandeln? Vairagya heißt, sich davon zu lösen, nicht zu denken, das Glück hängt vom Äußeren ab. Wenn du darin fortschreitest, bist du fortgeschritten auf dem spirituellen Weg.
Viveka ist die Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen, dem Selbst und dem Nicht-Selbst, dem Ewigen und dem Vergänglichen. Somit frage dich, wie sehr du dich mit Körper und Psyche identifizierst? Mit Büro, Familie und Persönlichkeit? Viveka heißt, zu erkennen: das bin ich nicht. Ich bin das unsterbliche Selbst.
Mumukshutva, das dritte Kriterium, ist die Sehnsucht nach Befreiung und Erlösung. Wie fortgeschritten bist du dort? Wie tief ist deine Sehnsucht zur Erleuchtung? Je stärker die Sehnsucht ist, umso fortgeschrittener bist du auf dem spirituellen Weg.
Schließlich Samadhi Shat Kam, auch Shatsampat genannt, edle Tugenden der Gleichmut. Wie sehr gelingt es dir, geistige Ruhe und Gelassenheit zu bewahren, selbst wenn Menschen Dich kritisieren, Dinge schief gehen und dein Körper krank ist? Das sind also die vier Kennzeichnen, um zu sehen, ob du spirituell fortgeschritten bist. Sei ehrlich, wie fortgeschritten bist du auf dem spirituellen Weg?
Video Fortgeschritten
Hier findest du einen Videovortrag zum Thema Fortgeschritten :
Sprecher/Autor/Kamera/Produktion: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.
Fortgeschritten Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Fortgeschritten :
<html5media>https://yoga-meditation-kurzvortrag.podspot.de/files/Fortgeschritten.mp3</html5media>
Stoffsammlung zum Thema Fortgeschritten
Fortgeschritten ist eine Asana, wie auch das Rad, Handstand...
Fortgeschrittenes Yoga, d.h. Besserwisser im guten - auch in einer sog. fortgeschrittenen Yogastunde abweichend von den Antreibungen von Yogalehrern auf die eigene Verfassung zu hören - Verletzungsgefahr ist möglich; vgl. Absicht.
Fortschritt kann auch ein Auftritt sein.
Schritt ist eine dezente Umschreibung für nun einmal mit dem ganzen Körper zu meditieren.
Siehe auch
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