Komparativ: Unterschied zwischen den Versionen

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:Erlernen der Devanagari-Schrift zum korrekten Aussprechen der Mantras.
:Du lernst die Grundprinzipien für die korrekte Aussprache von Mantras und von häufigen Yoga Fachbegriffen, den Aufbau des Sanskrit-Alphabets und die Schriftzeichen (Devanagari). So ist dieses Woc…


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Version vom 27. Februar 2018, 14:14 Uhr

Der Komparativ ist die erste Steigerungsform eines Adjektivs. Beispiele aus dem Deutschen sind etwa größer (von groß) oder lieber (von lieb). Die zweite Steigerungsform ist der Superlativ.

Bildung und Bedeutung

Bildung mit Suffigierung

Zur Bildung des Komparativs werden in der Sanskrit Grammatik zwei Suffixe (Pratyaya) gebraucht. Diese beiden Bildungstypen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Bedeutung nicht.

  1. Suffix -tara tritt an den unveränderten Nominalstamm: bṛhat "groß" + -tara ergibt bṛhattara "größer"
  2. Suffix -īyas tritt an den veränderten Nominalstamm: laghu "leicht" + -īyas ergibt laghīyas "leichter"

Die mit dem Suffix -tara gebildeten Komparative folgen der Deklination der vokalischen (auf Vokal endenden) Nominalstämme, während die mit dem Suffix -īyas gebildeten Komparative der Deklination der konsonantischen (auf Konsonant endenden) Nominalstämme folgen.

Im sogenannten klassischen (d.h. nach-vedischen) Sanskrit kann das Suffix -tara an jedes Adjektiv antreten und wird als regelmäßige Komparativbildung betrachtet. Das Suffix -īyas wird dagegen nur in Verbindung mit einigen besonders häufigen Adjektiven gebraucht.

Bildung ohne Suffigierung

Eine zweite Möglichkeit, im Sanskrit die Bedeutung des Komparativs auszudrücken, besteht in der Verwendung des Positivs, d.h. der Grundform des zu steigernden Adjektivs, in Verbindung mit einem Bezugswort im Ablativ (s. Beispielsätze).


Syntax und Beispielsätze

Mit Suffigierung

Der Komparativ drückt in Verbindung mit dem Ablativ in Vergleichen das deutsche "als" aus:

  • śaśo vṛkāt kṣiprataro 'sti | "Ein Hase (Shasha, Nom. Sg. m.) ist (Asti) schneller (Kshipratara, Nom. Sg. m.) als ein Wolf (Vrika, Abl.)."
  • pṛthivy aśmano mṛdutarāsti* | "Erde (Prithivi, Nom. Sg. f.) ist (Asti) weicher (Mridutara, Nom. Sg. f.) als Stein (Ashman, Abl.)."

*Anmerkung: Aufgrund der Wohllautregeln des Sandhi wird ein kurzes a (hier das des Verbs asti) nach einem aus der Endung -aḥ hervorgegangenen o elidiert. Das lange ā von mṛdutarā (f.) verschmilzt mit dem folgenden kurzen a von asti.

Ohne Suffigierung

Die drei obengenannten Beispielsätze können im Sanskrit auch mit einem Adjektiv ohne ein daran angehängtes Komparativ-Suffix gebildet werden, wobei die Bedeutung des Komparativs durch die Verwendung des Ablativs dennoch gegeben ist:

  • devadatto yajñadattād gurur asti | "Devadatta (Nom. Sg. m.) ist (Asti) schwerer (Guru, Nom. Sg. m.) als Yajnadatta (Abl.)." wörtl.: "Von Yajnadatta aus (gesehen) ist Devadatta schwer."
  • śaśo vṛkāt kṣipro 'sti | "Ein Hase (Shasha, Nom. Sg. m.) ist (Asti) schneller (Kshipra, Nom. Sg. m.) als ein Wolf (Vrika, Abl.)." wörtl.: "Von einem Wolf aus (gesehen) ist ein Hase schnell."
  • pṛthivy aśmano mṛdvy asti* | "Erde (Prithivi, Nom. Sg. f.) ist (Asti) weicher (Mridvi, Nom. Sg. f.) als Stein (Ashman, Abl.)." wörtl.: "Von Stein aus (gesehen) ist Erde weich."

*Anmerkung: Aufgrund der Wohllautregeln des Sandhi wird das lange ī von pṛthivī und mṛdvī (f. zu mṛdu) vor a zum Halbvokal y.


Übersicht: Einige häufige Komparative

Positiv Deutsch Sanskrit Komparativ Deutsch Sanskrit 1 und Sanskrit 2
leicht laghu leichter laghutara* laghīyas*
schwer guru schwerer gurutara garīyas
breit pṛthu breiter pṛthutara prathīyas
weich mṛdu weicher mṛdutara mradīyas
lang dīrgha längerer dīrghatara drāghīyas
schnell kṣipra schneller kṣipratara kṣepīyas
lieb priya lieber priyatara preyas
weit dūra weiter dūratara davīyas
viel bhūri mehr bhūritara bhūyas
groß bṛhat größer bṛhattara -
stark balavat stärker balavattara -
geduldig kṣamāvat geduldiger kṣamāvattara -

*Anmerkung: Die Formen auf -tara sind mit einem sekundären Suffix gebildet. Die Formen auf -īyas sind mit einem primären Suffix gebildet.


Beispielvers aus der Hatha Yoga Pradipika

Hier folgt ein Vers aus dem vierten Kapitel (Upadesha) der Hatha Yoga Pradipika, das der Praxis der Meditation und Versenkung (Samadhi) gewidmet ist. Der 87. Vers steht im Kontext der Meditation auf den inneren Ton (Nada).


महति श्रूयमाणेऽपि मेघभेर्यादिके ध्वनौ |
तत्र सूक्ष्मात्सूक्ष्मतरं नादमेव परामृशेत् || ४.८७ ||


mahati śrūyamāṇe'pi meghabheryādike dhvanau |
tatra sūkṣmāt sūkṣmataraṃ nādam eva parāmṛśet || 4.87 ||


Selbst wenn ein lauter (inner) Ton wie der einer Gewitterwolke oder einer Kesselpauke usw. gehört wird,
soll man die Aufmerksamkeit auf den allersubtilsten* Klang unter all diesen Klängen richten.


*Anmerkung: Der Komparativ sūkṣmataram (Akk.) bezieht sich auf den Akkusativ nādam. Wörtlich bedeutet der Ausdruck sūkṣmāt (Ablativ) sūkṣmataraṃ nādam "auf den Klang, der subtiler als subtil ist", was sich mit "auf den allersubtilsten Klang" übersetzen lässt. Diese Form entspricht im Deutschen wiederum einer Elativ genannten Sonderform des Superlativs.


Weblink

Hatha Yoga Pradipika 4.87


Siehe auch

Seminare

Sanskrit und Devanagari

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