Evolution: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Evolution''' ist in der Biologie die Veränderung der ererbten Eigenschaften von Arten über mehrere Generationen. Evolutionäre Prozesse bewirken Vielfalt in allen Bereichen biologischer Organisation; sie wirken sich auf Arten, individuelle Organismen und Moleküle wie die DNA und Proteine aus. Die yogische Sicht auf die Evolotuion beruht auf der Sankhya Philosophie. Demnach ist die Prakriti der Ursprung aller "stofflichen und psychischen Erscheinungsformen" [https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p848]. Wie in einem Samen, der alle Informationen zur Entstehung von Leben in sich trägt, ruht in der Prakriti das Potential für die Entwicklung jeglicher Manifestation. Die Sankhya Philosophie basiert also auf der Annahme, dass alle reellen Vorkommnisse grundsätzlich nur von etwas in Erscheinung treten, das ohnehin im Vorhinein vorgesehen war. Eine weitere yogische Sichtweise auf die Evolution stammt aus einer Vision von Sri Aurobindo, einem Vertreter des Integralyogas. Demzufolgen beinhaltet die evolutionäre Entwicklung das sukzessive Erwachen des Geistes. Der Geist wird allmählich bewusst. Eingebettet in der Materie entfaltet und entwickelt er sich in einem unendlich langem Vorgang. Der Geist ist in allem enthalten, selbst in einem Stein. Wobei er hier eine unbewusste Erscheinung einnimmt, erwacht er in Pflanzen und Tieren zum Leben. So sucht er eine zunehmend differenzierte Expression in den diversesten Ofenbarungen. Eine hinzukommende mentale Stufe, die das Bewusstsein über das Denken beinhaltet, wird beim Menschen durch die Evolution hervorgebracht, beziehungsweise erarbeitet. So besitzt der Mensch die Fähigkeit über sich selbst und seine Absichten im bewussten Zustand nachzudenken.  
'''Evolution''' ist in der Biologie die Veränderung der ererbten Eigenschaften von Arten über mehrere Generationen. Evolutionäre Prozesse bewirken Vielfalt in allen Bereichen biologischer Organisation; sie wirken sich auf Arten, individuelle Organismen und Moleküle wie die DNA und Proteine aus. Die yogische Sicht auf die Evolotuion beruht auf der Sankhya Philosophie. Demnach ist die Prakriti der Ursprung aller "stofflichen und psychischen Erscheinungsformen" [https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p848]. Wie in einem Samen, der alle Informationen zur Entstehung von Leben in sich trägt, ruht in der Prakriti das Potential für die Entwicklung jeglicher Manifestation. Die Sankhya Philosophie basiert also auf der Annahme, dass alle reellen Vorkommnisse grundsätzlich nur von etwas in Erscheinung treten, das ohnehin im Vorhinein vorgesehen war. Eine weitere yogische Sichtweise auf die Evolution stammt aus einer Vision von Sri Aurobindo, einem Vertreter des Integralyogas. Demzufolgen beinhaltet die evolutionäre Entwicklung das sukzessive Erwachen des Geistes. Der Geist wird allmählich bewusst. Eingebettet in der Materie entfaltet und entwickelt er sich in einem unendlich langem Vorgang. Der Geist ist in allem enthalten, selbst in einem Stein. Wobei er hier eine unbewusste Erscheinung einnimmt, erwacht er in Pflanzen und Tieren zum Leben. So sucht er eine zunehmend differenzierte Expression in den diversesten Ofenbarungen. Eine hinzukommende mentale Stufe, die das Bewusstsein über das Denken beinhaltet, wird beim Menschen durch die Evolution hervorgebracht, beziehungsweise erarbeitet. So besitzt der Mensch die Fähigkeit über sich selbst und seine Absichten im bewussten Zustand nachzudenken. Das Mentale kann jedoch die Wahrheit nur eingeschränkt erfahren und wiedergeben, weil es noch ein Teil der Unwissenheit darstellt.  


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Version vom 27. Juli 2013, 09:29 Uhr

Evolution ist in der Biologie die Veränderung der ererbten Eigenschaften von Arten über mehrere Generationen. Evolutionäre Prozesse bewirken Vielfalt in allen Bereichen biologischer Organisation; sie wirken sich auf Arten, individuelle Organismen und Moleküle wie die DNA und Proteine aus. Die yogische Sicht auf die Evolotuion beruht auf der Sankhya Philosophie. Demnach ist die Prakriti der Ursprung aller "stofflichen und psychischen Erscheinungsformen" [1]. Wie in einem Samen, der alle Informationen zur Entstehung von Leben in sich trägt, ruht in der Prakriti das Potential für die Entwicklung jeglicher Manifestation. Die Sankhya Philosophie basiert also auf der Annahme, dass alle reellen Vorkommnisse grundsätzlich nur von etwas in Erscheinung treten, das ohnehin im Vorhinein vorgesehen war. Eine weitere yogische Sichtweise auf die Evolution stammt aus einer Vision von Sri Aurobindo, einem Vertreter des Integralyogas. Demzufolgen beinhaltet die evolutionäre Entwicklung das sukzessive Erwachen des Geistes. Der Geist wird allmählich bewusst. Eingebettet in der Materie entfaltet und entwickelt er sich in einem unendlich langem Vorgang. Der Geist ist in allem enthalten, selbst in einem Stein. Wobei er hier eine unbewusste Erscheinung einnimmt, erwacht er in Pflanzen und Tieren zum Leben. So sucht er eine zunehmend differenzierte Expression in den diversesten Ofenbarungen. Eine hinzukommende mentale Stufe, die das Bewusstsein über das Denken beinhaltet, wird beim Menschen durch die Evolution hervorgebracht, beziehungsweise erarbeitet. So besitzt der Mensch die Fähigkeit über sich selbst und seine Absichten im bewussten Zustand nachzudenken. Das Mentale kann jedoch die Wahrheit nur eingeschränkt erfahren und wiedergeben, weil es noch ein Teil der Unwissenheit darstellt.

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Yoga und (naturwissenschaftliche) Evolution

Artikel von Narada, Dr. Christian Brehmer, Futurologe und Yogalehrer, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 15, Frühjahr 2006

Yoga ist eine Erfahrungswissenschaft. Yoga kennt das wissenschaftliche Konzept der Evolution, einer langsam fortschreitenden Entwicklung hin zu "höheren" Formen, zumindest im geistig-spirituellen Sinne: Die Entwicklung des Bewusstseins! Yoga-Übende, Meditierende werden deshalb auch als evolutionäre Wegbereiter eines kommenden, "bewussteren" Zeitalters angesehen.

Aber auch das Wissen um involutive/evolutive Prozesse in der Natur findet sich z. B. in der Bhagavad Gita: Die Natur selbst wird dort sowohl als Ursache wie auch als Ergebnis aller Evolution und Involution verstanden; eine sehr "moderne", wissenschaftliche Sicht der Dinge, lässt man das yogische Konzept des unvergänglichen Brahman hinter allen Erscheinungen sowie des unvergänglichen Selbst jenseits allen Handelns und Wirkens einmal unberücksichtigt. Denn dies wäre auch heute noch, trotz der Erkenntnisse von Einstein, Heisenberg usw., eher "Metaphysik" und nicht Naturwissenschaft.

Gott wissenschaftlich beweisen zu wollen macht keinen Sinn; moderne wissenschaftliche Erkenntnisse nur deshalb in Frage zu stellen, weil sie sich mit dem eigenen Weltbild und Selbstverständnis nicht zusammenfügen lassen, aber auch nicht. Man sollte generell sehr zurückhaltend damit sein, visionäre Erkenntnisse alter Rishis und moderner Wissenschaftler bewertend vergleichen zu wollen. Beide könnten sich "geirrt", beide könnten "Recht gehabt" haben. Zu unterschiedlichen Zeiten mag es unterschiedliche Wahrheiten geben, und unterschiedliche Ebenen des Bewusstseins bedingen unterschiedliche Erkenntnisse.

Es spricht auch nichts dafür, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse früherer Zeitalter per se dauerhafter, besser, wahrer sind als diejenigen der Jetztzeit, oder umgekehrt! Und vermutlich machte es wenig Sinn, alle Aussagen z. B. der Rishis heute wissenschaftlich beweisen zu wollen. Es würde nur Verwirrung stiften, Chaos, das Gegenteil von Yoga. Wie man sich selbst damit aufs Glatteis führen könnte, möchte ich kurz an einem Beispiel zeigen: Noch zu Zeiten von Charles Darwin, einem der Begründer der Evolutionsforschung Mitte des 19. Jahrhunderts, gingen auch die angesehensten westlichen Wissenschaftler davon aus, dass unsere Erde einige Tausend, höchstens vielleicht einige Zehntausend Jahre alt ist. Yogische Schriften rechneten damals schon seit fast 2.000 Jahren mit dem, was heute "Geologische Zeit" genannt wird: in Jahrmilliarden seit Entstehung der Erde.

Heute setzt die westliche Wissenschaft das Erdalter mit etwa 4.5 Milliarden Jahren an. Überträgt man nun die Visionen vedischer Rishis über Yugas (Zeiträume) auf unsere moderne Zeitskala, beträgt ein Tag Brahmas, also eine komplette Entfaltung der Schöpfung, wenn ich richtig gerechnet habe 4.32 Milliarden Jahre! - Verblüffend, oder? Jetzt könnte man also denken: Die Rishis haben eben schon damals durch Intuition, innere Schau das gewusst, was unsere Wissenschaft erst heute herausfindet. Möglich, nur: Änderte dies irgend etwas am bisherigen Lauf der Welt? Zudem: Die uns betreffende kosmische Schöpfung, das Universum, in dem wir leben, ist vermutlich schon über 15 Milliarden Jahre alt. Wieso haben die Rishis das nicht gewusst bzw. notiert? Weiterhin leben wir derzeit mitten im Kali Yuga, welches noch eine ganze Zeit andauern wird. Danach kommen noch einige weitere Yugas, und dann erst, in weiter Zukunft, geht der momentane Tag Brahmas zu Ende. Das passt dann schon gar nicht mehr mit den genannten 4.5 Milliarden Jahren zusammen. Schlussendlich: Auch die moderne Naturwissenschaft könnte sich grandios geirrt haben bei ihrer Altersschätzung, so etwas passiert schon mal. - Man sieht: kein einziges Problem gelöst durch diesen Vergleich.

Allerdings bleibt, unabhängig davon, ob die "Rechnungen" im Einzelfall wissenschaftlich "korrekt" (gewesen) sind, die erstaunliche Tatsache, dass die alten Rishis überhaupt in den "richtigen Dimensionen rechneten", dass sie heutigen wissenschaftlichen Zeitvorstellungen manchmal geradezu unfassbar nahe kamen. Um das Ganze für alle am Thema Interessierten etwas durchschaubarer zu machen und Hilfe zur persönlichen Weiterforschung zu geben, habe ich versucht, eine Art Synopse aus ausgewählten yogischen und westlich-naturwissenschaftlichen Daten zu erstellen. Man darf diese Daten nicht als absolut ansehen. Sie spiegeln in etwa das wieder, was von maßgebenden Experten derzeit mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit angenommen wird. Dabei habe ich versucht, die manifesten "Uranfänge" der einzelnen Evolutionsstränge in etwa zu datieren, auch wenn mir sehr bewusst ist, dass ursächlich alles vermutlich eins war und ist. Ich verbinde mit dieser Aufstellung die Hoffnung, dass sie Yoga Übenden und Lehrenden ein kleines Stück Vidya: Wissen bringt über das, was war bzw. ist, und dass sie, gerade für Nicht-Biologen etc. im Einzelfalle hilfreich ist. Jede/r kann sie zudem problemlos um eigene Prioritäten erweitern.


Wann was geschah

Vorzeit

4.5 Mrd.

  • Entstehung der Erde. Energie- und Materie manifestieren sich
  • Beginn der chemisch-mineralischen Evolution

3.5 Mrd.

  • Bildung einer geschlossenen Gesteinskruste
  • Erste pflanzliche Lebensspuren in Graphit
  • Beginn der biologischen Evolution

2.5 Mrd.

  • Erste Tiere erscheinen: Algen, Wirbellose, Armfüßler
  • Beginn der geistig-intellektuellen Evolution?

Erdaltertum

570 Mio.

  • Alle Tierstämme außer den Wirbeltieren vorhanden

500 Mio.

  • Erste Gefäßpflanzen und Wirbeltiere erscheinen
  • Erste Landtiere
  • Reptilien, Amphibien, Insekten
  • Farne, Schuppenbäume

Erdmittelalter

225 Mio.

  • Saurier, Urvogel, Vögel und Säugetiere erscheinen

135 Mio.

  • Saurier verschwinden, Säuger breiten sich aus

Erdneuzeit

65 Mio.

4.5 Mio.

  • Holozän: erste Vormenschen erscheinen
  • Beginn der Ich-Bewusstseinsevolution?

2.5 Mio.

  • Die Tiergattung Homo (Mensch) erscheint
  • Erste Werkzeugkulturen
  • Beginn der technischen Evolution

1.8 Mio.

  • Homo erectus erscheint außerhalb von Afrika
  • Feuer, Faustkeile, Hütten

ab 1.4 Mio.

  • Mensch lebt als Jäger und Sammler

350. 000

  • Der vormoderne Mensch erscheint
  • Zelte, Hütten, Kleidung, Speere

220. 000

  • Der Neandertaler erscheint
  • Bestattungen, Kunsthandwerk
  • Beginn der geistig-spirituellen Evolution?

150. 000

  • Der moderne Mensch erscheint

100. 000

  • Der vormoderne Mensch verschwindet

40. 000

  • Homo erectus verschwindet

25. 000

  • Der Neandertaler verschwindet; die Gattung Homo lebt seitdem (vermutlich) in nur noch einer einzigen Art weiter: dem modernen Menschen h. Sapiens Sapiens

bis 10.000 v. Chr.40

bis 8000 v. Chr.

  • Erste größere "Vorstädte" in Vorderasien; Sintflut?

um 4000 v. Chr.

Siehe auch

Literatur

Weblinks