Asamsakti: Unterschied zwischen den Versionen
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== Asamshakti – „losgelöst von Shakti, der manifesten Schöpfung“== | == Asamshakti – „losgelöst von Shakti, der manifesten Schöpfung“== | ||
Artikel von Sukadev Bretz, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 27, Herbst 2013 | '''Artikel von Sukadev Bretz, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 27, Herbst 2013''' | ||
Asamshakti bedeutet wörtlich „Nichtberührtsein", Das heißt | Asamshakti bedeutet wörtlich „Nichtberührtsein", Das heißt |
Version vom 18. August 2014, 08:14 Uhr
Asamsakti (Sanskrit: असंसक्ति asaṃsakti f.) bedeutet wörtl. "Nichtberührtsein". Asamsakti ist die 5. der 7 Stufen der Bhumikas. Dieser Yogi wird Brahmavidvara genannt. In diesem Stadium werden Sanchita und Agami Karmas verbrannt. Das Prarabdha Karma ist noch auszuarbeiten. Der Yogi hat Nirvikalpa Samadhi erreicht. Er erfüllt notwendig Pflichten nach eigenem Willen.
Asamsakti heißt, von nichts berührt sein, ohne Anhaftung. Auf eine gewisse Weise ist Asamsakti etwas, was du erreichen kannst, was du erreichen willst, woran du arbeiten kannst. Asamsakti ist wie eine spirituelle Praxis, eben an nichts verhaftet zu sein, ohne Anhaftung. Freue dich, wenn es schön ist. Freue dich, wenn Menschen freundlich sind. Aber es macht ja auch nichts, wenn es anfängt, zu regen, es macht auch nichts, wenn Menschen dann wieder unfreundlich sind. Asamsakti heißt, sei an nichts verhaftet. Sei auch nicht verhaftet an deinen Besitz.
Heute magst du etwas haben, morgen mag es kaputt sein. Heute magst du dein Auto gut finden, morgen funktioniert es vielleicht nicht mehr. Heute ist ein Mensch so, morgen ist er anders. Asamsakti heißt, sei ohne Anhaftung, sei neugierig, was passiert, nimm alles mit Liebe, nimm alles mit Freude. Asamsakti ist aber auch der Name für eine Bhumika und zwar die fünfte Bhumika. Wenn Asamsakti als Bhumika, als Stufe, als Wissensstufe der Erleuchtung erlangt ist, dann hast du schon eine ganze Menge erlangt. Es beginnt ja mit Shubheccha, Sehnsucht nach Wahrheit. Es geht weiter mit Vicharana, das rechte Streben, die Praxis. Tanumanasa, transparent werden, durchlässig werden für etwas Höheres.
Sattvapatti, das Erreichen von Reinheit. Dann folgt Asamsakti, nicht angehaftet sein. Und dann folgt Padarthabhavini und schließlich Turiya. Asamsakti wird unterschiedlich interpretiert. Eine der Interpretationen, der wir bei Yoga Vidya folgen, ist: In Asamsakti ist das Selbst verwirklicht, ist Nirvikalpa Samadhi erreicht. Daher gibt es keine Anhaftung mehr, daher gibt es keine Erwartungen mehr. Es ist bedingungslose Liebe, es ist bedingungslose Wahrnehmung der Einheit. In Asamsakti handelt aber der Weise, die Verwirklichte ganz normal. Äußerlich betrachtet scheint da kein Unterschied zu sein. Nur innerlich ist er, sie vollkommen ohne Anhaftung, dafür umso mehr mit Liebe.
Wenn das Karma abläuft, dann wird irgendwann aus Asamsakti Padarthabhavini. In Padarthabhavini tut der Weise nichts mehr aus eigenem Antrieb. Die letzten Teile des Karmas laufen von selbst ab. Das ist einige Zeit vor dem physischen Tod, typischerweise im hohen Alter. Schließlich folgt Turiya, Körper hört auf, etwas zu tun, und nach mehreren Tagen oder Wochen hört auch der Körper auf, dann hört auch die Psyche auf, schließlich ist nur noch Selbst, der Weise ist dauerhaft mit dem Ewigen verschmolzen. Asamsakti ist also der Übergang, letztlich zwischen den verschiedenen Stufen der Individualität, in das Verschmelzen mit dem Kosmischen. Asamsakti bedeutet von nichts berührt, an nichts verhaftet, zum einen eine Bhumika, zum anderen auch etwas, woran du arbeiten kannst. Arbeitet daran, Asamsakti zu sein, ohne Verhaftung.
Asamshakti – „losgelöst von Shakti, der manifesten Schöpfung“
Artikel von Sukadev Bretz, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 27, Herbst 2013
Asamshakti bedeutet wörtlich „Nichtberührtsein", Das heißt nun nicht, dass man in diesem Zustand wie ein gefühlloser Stein ist. Im Gegenteil, Meister/Meisterinnen haben ein Herz wie Butter, es schmilzt beim Leiden anderer. Aber man ist nicht persönlich berührt von persönlichem Erfolg und Misserfolg, sondern mehr verbunden mit dem Höchsten, und man empfindet auch nicht nur eine persönliche Liebe, sondern mehr eine überpersönliche, allumfassende Liebe und Mitgefühl mit allen Wesen und der ganzen Schöpfung.
Man befindet sich nun in Nirvikalpa Samadhi, dem überbewussten Zustand ohne Dualität. Man hat die Selbstverwirklichung erreicht, die vollkommene Einheit mit allem. Man ist erwacht, erleuchtet.
Man hat das sogenannte Doppelbewusstsein. Das heißt, wenn man aus der Meditation heraus kommt, sieht man die Welt wie andere auch, aber man hat gleichzeitig und jederzeit auch das Bewusstsein der Einheit hinter allem. Man ist ein sogenannter Jivanmukta, eine noch in diesem Körper befreite Seele.
Wie sich das dann äußert, ist verschieden, je nach individueller Persönlichkeit des Menschen und je nach der Aufgabe, die er im Leben zu erfüllen hat. Manche führen ein ganz normales Leben und unterscheiden sich nicht von anderen Menschen. Außer, dass sie besonders viel Freude ausstrahlen, besonders liebevolle Menschen sind. Andere werden zu spirituellen Lehrern und großen Meistern/Meisterinnen, entweder im kleinen Rahmen mit einigen Schülern oder im großen Stil mit mehr Schülern. Manche ziehen sich auch zurück und meditieren in Einsamkeit.
Als nächstes folgt: Padarthabhavani
Siehe auch
- Bhumika
- Subecha
- Vicharana
- Tanumanasa
- Sattvapatti
- Asamshakti
- Padarthabhavani
- Turiya
- Jivanmukta
- Jivanmukti
- Nirvikalpa Samadhi
Literatur
Weblinks
- Swami Sivananda Die sieben Stufen von Jnana
- Swami Sivananda Hatha Yoga
- 69. Die sieben Stufen der Erleuchtung
- Hatha Yoga Pradipika – das Grundlagenwerk des Hatha Yoga Kommentar Brahmananda
Seminare
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