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Gorakhnath war ein großer [[Yogi]], vergleichbar mit [[Jnanadev]] von Alandi. In dem Dorf Chandragiri, am Ufer des Godavari, lebte ein bedeutender [[Brahmane]] mit Namen Suraj. Dessen Ehefrau [[Sarasvati]] war eine sehr fromme und gelehrte Frau. Beide hatten jedoch eine große [[Sorge]], denn sie hatten keine [[Kind]]er. Eines Tages kam der Yogi [[Matsyendranath]] in ihr Haus zu einer [[Bhiksha]]. Die fromme Ehefrau war sehr erfreut und bediente den Yogi mit großer [[Freude]] und [[Hingabe]]. Sie erzählte dem Yogi auch von ihrem Unglück, dass sie bislang noch nicht mit Kindern gesegnet worden seien. Der Yogi gab ihr daraufhin eine Prise heilige [[Asche]] und seinen Segen. Kurze Zeit später wurde dann ein Sohn geboren. | Gorakhnath war ein großer [[Yogi]], vergleichbar mit [[Jnanadev]] von Alandi. In dem Dorf Chandragiri, am Ufer des Godavari, lebte ein bedeutender [[Brahmane]] mit Namen Suraj. Dessen Ehefrau [[Sarasvati]] war eine sehr fromme und gelehrte Frau. Beide hatten jedoch eine große [[Sorge]], denn sie hatten keine [[Kind]]er. Eines Tages kam der Yogi [[Matsyendranath]] in ihr Haus zu einer [[Bhiksha]]. Die fromme Ehefrau war sehr erfreut und bediente den Yogi mit großer [[Freude]] und [[Hingabe]]. Sie erzählte dem Yogi auch von ihrem Unglück, dass sie bislang noch nicht mit [https://www.yoga-vidya.de/kinderyoga/ Kindern] gesegnet worden seien. Der Yogi gab ihr daraufhin eine Prise heilige [[Asche]] und seinen Segen. Kurze Zeit später wurde dann ein Sohn geboren. | ||
Als dieser Junge etwa zwölf Jahre alt war, kam der Yogi Matsyendranath wieder zu ihrem Haus und nahm den Jungen mit, um ihn zu erziehen, ihn einzuweihen und ihn zu seinem [[Schüler]] zu machen. Er schickte den Jungen nach [[Badrinath]], damit er dort [[Tapas]] machen konnte. [[Apsara]]s und [[Devata]]s kamen daraufhin zu dem Jungen, um ihn bei seinen spirituellen Übungen zu stören und zu belästigen. Aber der Junge ließ sich davon nicht behelligen und ging über diese Ablenkungen einfach hinweg. So entwickelte er starke [[Siddhi]]s. | Als dieser Junge etwa zwölf Jahre alt war, kam der Yogi Matsyendranath wieder zu ihrem Haus und nahm den Jungen mit, um ihn zu erziehen, ihn einzuweihen und ihn zu seinem [[Schüler]] zu machen. Er schickte den Jungen nach [[Badrinath]], damit er dort [[Tapas]] machen konnte. [[Apsara]]s und [[Devata]]s kamen daraufhin zu dem Jungen, um ihn bei seinen spirituellen Übungen zu stören und zu belästigen. Aber der Junge ließ sich davon nicht behelligen und ging über diese Ablenkungen einfach hinweg. So entwickelte er starke [[Siddhi]]s. | ||
Matsyendranath verlieh seinem Schüler auch all seine [[Kraft|Kräfte]] und gab ihm all seine [[Weisheit]] und sein gesamtes [[Wissen]]. Dieser Schüler wurde später unter dem Namen Gorakhnath sehr bekannt. | Matsyendranath verlieh seinem Schüler auch all seine [[Kraft|Kräfte]] und gab ihm all seine [[Weisheit]] und sein gesamtes [[Wissen]]. Dieser Schüler wurde später unter dem Namen Gorakhnath sehr bekannt. | ||
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Er vollführte auch [[Akasha]] garnanarn oder das “Wandern im Himmel“ | Er vollführte auch [[Akasha]] garnanarn oder das “Wandern im Himmel“ und so vollbrachte und zeigte er viele dieser Siddhis. Raja Bhartrihari wurde später sein Schüler. | ||
== Der spirituelle Name Gorakhnath == | |||
Gorakhnath, Sanskrit गोरक्षनाथ gorakṣanātha m, ist ein [[Spiritueller Name]] und bedeutet '' Name eines berühmten (shivaitischen) Yogi aus dem indischen Mittelalter (=Gorakhnath गोरखनाथ). Gorakhnath ist die Hindi Verkürzung des Sanskrit Wortes Gorakhnatha. '' Gorakhnath kann [[Aspirant]]en gegeben werden mit [[Shiva]] Mantra. | |||
Gorakhnath ist die Hindi-Version des Sanskritwortes Gorakhshanatha. Gorakhnath war ein großer Shiva-Verehrer. Er war der Begründer des Nathyogi Ordens, also des Ordens der Nath Yogis. Er soll im 7. oder 10. Jahrhundert gelebt haben. Nach anderen Traditionen hat er noch viel früher gelebt. Er war der Verfasser des Gorakhshashataka, also der hundert Verse des Gorakhsha, eines der Hauptwerke über Hatha-Yoga. Im Westen bekommen gerade diejenigen den Namen Gorakhnath, die eine intensive Beziehung zum Hatha-Yoga haben und dabei auch das Shiva-Mantra OM Namah Shivaya oder auch das Om Tryambakham als Mantra haben. | |||
Gorakhshanatha besteht aus mehreren Worten. Natha heißt Meister, auch Herr. Go steht für Erde, für Wesen, aber auch für Tier und für Rind. Rakhsha bedeutet, derjenige, welcher beschützt. Gorakhshanatha oder Gorakhnath ist also der Meister, der sich für den Schutz der Wesen, Schutz der Tiere, Schutz der Kühe einsetzt. Wenn du den Namen Gorakhnath hast, soll das zum einen heißen, übe deine spirituellen Praktiken mit Intensität und Regelmäßigkeit. | |||
Werde so zum Meister über deinen Körper, lerne dein Prana und deinen Geist zu beherrschen. Parallel dazu setze dich für das Wohlergehen anderer ein. Hilf den Armen und Bedrängten. Hilf den Tieren. Hilf allen, die Hilfe brauchen. So wird Gott durch dich wirken. So wird Shiva dir alle Energie geben, die du brauchst, um Gutes zu bewirken. Werde so selbst zum Gorakhnath und lasse dich inspirieren von den Energien dieses machtvollen Meisters. | |||
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==Ähnliche Spirituelle Namen== | |||
* [[Gopipriya]] | |||
* [[Gopinath]] | |||
* [[Gopikrishna]] | |||
* [[Gorakshanatha]] | |||
* [[Govardhananatha]] | |||
* [[Guha]] | |||
==Siehe auch== | |||
* [[Mantraweihe]] | |||
* [[Spiritueller Name]] | |||
* [[Spirituelle Namen Liste]] | |||
* [[Mantra Diksha]] | |||
* [[Nama Diksha]] | |||
* [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/mantras-und-musik/ Seminare zum Thema Mantra und Musik] | |||
[[Kategorie:Sanskrit]] | |||
[[Kategorie:Spiritueller Name]] | |||
[[Kategorie:Spiritueller Name Mann]] | |||
[[Kategorie:Spiritueller Name Shiva Männlich]] | |||
[[Kategorie:Spiritueller Name Shiva]] |
Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:49 Uhr
Swami Sivananda über Gorakhnath
Artikel aus dem Buch “Lives of Saints” der Divine Life Society
Gorakhnats Kindheit und Jugend
Gorakhnath war ein großer Yogi, vergleichbar mit Jnanadev von Alandi. In dem Dorf Chandragiri, am Ufer des Godavari, lebte ein bedeutender Brahmane mit Namen Suraj. Dessen Ehefrau Sarasvati war eine sehr fromme und gelehrte Frau. Beide hatten jedoch eine große Sorge, denn sie hatten keine Kinder. Eines Tages kam der Yogi Matsyendranath in ihr Haus zu einer Bhiksha. Die fromme Ehefrau war sehr erfreut und bediente den Yogi mit großer Freude und Hingabe. Sie erzählte dem Yogi auch von ihrem Unglück, dass sie bislang noch nicht mit Kindern gesegnet worden seien. Der Yogi gab ihr daraufhin eine Prise heilige Asche und seinen Segen. Kurze Zeit später wurde dann ein Sohn geboren.
Als dieser Junge etwa zwölf Jahre alt war, kam der Yogi Matsyendranath wieder zu ihrem Haus und nahm den Jungen mit, um ihn zu erziehen, ihn einzuweihen und ihn zu seinem Schüler zu machen. Er schickte den Jungen nach Badrinath, damit er dort Tapas machen konnte. Apsaras und Devatas kamen daraufhin zu dem Jungen, um ihn bei seinen spirituellen Übungen zu stören und zu belästigen. Aber der Junge ließ sich davon nicht behelligen und ging über diese Ablenkungen einfach hinweg. So entwickelte er starke Siddhis.
Matsyendranath verlieh seinem Schüler auch all seine Kräfte und gab ihm all seine Weisheit und sein gesamtes Wissen. Dieser Schüler wurde später unter dem Namen Gorakhnath sehr bekannt.
Gorakhnath hatte und vollbrachte viele Siddhis
Gorakhnath übte sein Tapas zwölf Jahre lang und lebte während dieser Zeit nur von Luft. Er erlangte enorme yogische Kräfte. Als sein Guru Matsyendranath in den leblosen Körper eines Königs (Parakaya Pravesh) hineinging, um (auf Anordnung Hanumans) einen Nachfolger zu zeugen, nahm Gorakhnath die Gestalt einer Frau an - mit Hilfe seiner yogischen Kräfte (Kamarupa Siddhi).
Bei einer anderen Gelegenheit formte Gorakhnath aus Lehm eine Gestalt und hauchte ihr Leben ein, um dieses Kind dann den Kindern eines Dorfes als Spielgefährten zu geben. Er verwandelte einen Teil eines Berges in pures Gold und dann wieder zurück in dessen ursprüngliche Substanz. Er gab dabei Urin auf einen Fels und dieser wurde danach zu Gold verwandelt. Einmal während einer Kumbha Mela an den Ufern des Godavari, sorgte er durch seine yogischen Kräfte für Speisungen mit reichlichem Essen für jeden. Bei derselben Mela verlangsamte er seine Bewegungen in der Gruppe und nahm dabei die Gestalt eines Moskitos (Aanima Siddhi) an. Mit seinen ihm eigenen yogischen Kräften verbrannte er sich auch einmal zu Asche und wandelt sich dann später wieder zurück in die ursprüngliche Form.
Er vollführte auch Akasha garnanarn oder das “Wandern im Himmel“ und so vollbrachte und zeigte er viele dieser Siddhis. Raja Bhartrihari wurde später sein Schüler.
Der spirituelle Name Gorakhnath
Gorakhnath, Sanskrit गोरक्षनाथ gorakṣanātha m, ist ein Spiritueller Name und bedeutet Name eines berühmten (shivaitischen) Yogi aus dem indischen Mittelalter (=Gorakhnath गोरखनाथ). Gorakhnath ist die Hindi Verkürzung des Sanskrit Wortes Gorakhnatha. Gorakhnath kann Aspiranten gegeben werden mit Shiva Mantra.
Gorakhnath ist die Hindi-Version des Sanskritwortes Gorakhshanatha. Gorakhnath war ein großer Shiva-Verehrer. Er war der Begründer des Nathyogi Ordens, also des Ordens der Nath Yogis. Er soll im 7. oder 10. Jahrhundert gelebt haben. Nach anderen Traditionen hat er noch viel früher gelebt. Er war der Verfasser des Gorakhshashataka, also der hundert Verse des Gorakhsha, eines der Hauptwerke über Hatha-Yoga. Im Westen bekommen gerade diejenigen den Namen Gorakhnath, die eine intensive Beziehung zum Hatha-Yoga haben und dabei auch das Shiva-Mantra OM Namah Shivaya oder auch das Om Tryambakham als Mantra haben.
Gorakhshanatha besteht aus mehreren Worten. Natha heißt Meister, auch Herr. Go steht für Erde, für Wesen, aber auch für Tier und für Rind. Rakhsha bedeutet, derjenige, welcher beschützt. Gorakhshanatha oder Gorakhnath ist also der Meister, der sich für den Schutz der Wesen, Schutz der Tiere, Schutz der Kühe einsetzt. Wenn du den Namen Gorakhnath hast, soll das zum einen heißen, übe deine spirituellen Praktiken mit Intensität und Regelmäßigkeit.
Werde so zum Meister über deinen Körper, lerne dein Prana und deinen Geist zu beherrschen. Parallel dazu setze dich für das Wohlergehen anderer ein. Hilf den Armen und Bedrängten. Hilf den Tieren. Hilf allen, die Hilfe brauchen. So wird Gott durch dich wirken. So wird Shiva dir alle Energie geben, die du brauchst, um Gutes zu bewirken. Werde so selbst zum Gorakhnath und lasse dich inspirieren von den Energien dieses machtvollen Meisters.
Siehe auch
Literatur
- Lives of Saints by the Divine Life Society, Yoga-Vedanta Forest Academy Press, Himalayas, India, 2009
- Sivananda - ein moderner Heiliger
- Sivanandas Botschaft vom göttlichen Leben
- Paramahansa Yogananda, Autobiographie eines Yogi
- Swami Sivananda, Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
Seminare
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