Vedische Götter: Unterschied zwischen den Versionen

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Zur erstgenannten Kategorie gehören der Götterfürst [[Indra]], der Feuergott [[Agni]], der Sonnengott [[Surya]], der Mondgott [[Soma]], der auch den gleichnamigen Rauschtrank der vedischen Dichter ([[Kavi]]) und Seher ([[Rishi]]) verkörpert, der Windgott [[Vayu]], [[Dyaus]] ("Vater Himmel"), [[Prithivi]] ("Mutter Erde"), die als heilwirksam verehrten Wasser ([[Ap|āpaḥ]] Pl.)  sowie [[Ushas]], die Göttin der Morgenröte. Bereits abstrahierte Konzepte verkörpern indessen der Totengott [[Yama]], die beiden als göttliche Heiler verehrten [[Ashvin]]s, der Wahrheitsgott [[Varuna]], die Göttermutter [[Aditi]] ("Ungebundenheit") sowie [[Nirriti]], das personifizierte Verderben.
Zur erstgenannten Kategorie gehören der Götterfürst [[Indra]], der Feuergott [[Agni]], der Sonnengott [[Surya]], der Mondgott [[Soma]], der auch den gleichnamigen Rauschtrank der vedischen Dichter ([[Kavi]]) und Seher ([[Rishi]]) verkörpert, der Windgott [[Vayu]], [[Dyaus]] ("Vater Himmel"), [[Prithivi]] ("Mutter Erde"), die als heilwirksam verehrten Wasser ([[Ap|āpaḥ]] Pl.)  sowie [[Ushas]], die Göttin der Morgenröte. Bereits abstrahierte Konzepte verkörpern indessen der Totengott [[Yama]], die beiden als göttliche Heiler verehrten [[Ashvin]]s, der Wahrheitsgott [[Varuna]], die Göttermutter [[Aditi]] ("Ungebundenheit") sowie [[Nirriti]], das personifizierte Verderben.
== Vedische Götter heute ==


Während einige wenige der vedischen Gottheiten auch noch im heutigen [[Indien]] verehrt werden, so sind die meisten doch im Laufe der Jahrhunderte mehr und mehr in Vergessenheit geraten. Sie machten den neuen hinduistischen Hochgöttern [[Brahma]], [[Vishnu]] und [[Shiva]] und deren Gemahlinnen [[Sarasvati]], [[Lakshmi]] und [[Parvati]] sowie deren verschiedenen Erscheinungsformen wie [[Durga]] und [[Kali]] Platz. [[Vishnu]] war in vedischer Zeit eine wenig bekannte Form des Sonnengottes [[Surya]]. Der vedische Vorläufer [[Shiva]]s wiederum war [[Rudra]], ein pfleilversendender Sturmgott, der Krankheiten bringen und heilen konnte.  [[Sarasvati]], die Göttin der Gelehrsamkeit, der Weisheit und der Künste geht auf die gleichnameige vedische Flussgöttin zurück. Von den übrigen Göttern haben lediglich der vedische Feuergott [[Agni]] und der auch als [[Savitri]] bekannte Sonnengott im rituellen Kontext des modernen [[Hinduismus]] noch eine gewisse Bedeutung.
Während einige wenige der vedischen Gottheiten auch noch im heutigen [[Indien]] verehrt werden, so sind die meisten doch im Laufe der Jahrhunderte mehr und mehr in Vergessenheit geraten. Sie machten den neuen hinduistischen Hochgöttern [[Brahma]], [[Vishnu]] und [[Shiva]] und deren Gemahlinnen [[Sarasvati]], [[Lakshmi]] und [[Parvati]] sowie deren verschiedenen Erscheinungsformen wie [[Durga]] und [[Kali]] Platz. [[Vishnu]] war in vedischer Zeit eine wenig bekannte Form des Sonnengottes [[Surya]]. Der vedische Vorläufer [[Shiva]]s wiederum war [[Rudra]], ein pfleilversendender Sturmgott, der Krankheiten bringen und heilen konnte.  [[Sarasvati]], die Göttin der Gelehrsamkeit, der Weisheit und der Künste geht auf die gleichnameige vedische Flussgöttin zurück. Von den übrigen Göttern haben lediglich der vedische Feuergott [[Agni]] und der auch als [[Savitri]] bekannte Sonnengott im rituellen Kontext des modernen [[Hinduismus]] noch eine gewisse Bedeutung.

Version vom 12. November 2015, 14:03 Uhr

Zeichnung von Indra auf seinem Elefantenberg, Airavata, ca. 1820

Als Vedische Götter bezeichnet man Götter und Göttinnen, die vor allem in der vedischen Zeit, d.h. vor dem klassischen Hinduismus, verehrt wurden, und deren Mythologie und Verehrungsriten in den vedischen Hymnen des Rig- (ca. 1500 v. Chr.), Yajur-, Sama- und Atharvaveda sowie der dazugehörigen Kommentar- und Ritualliteratur der Brahmanas überliefert sind.

Überblick

Viele der vedischen Götter und Göttinnen haben große Ähnlichkeit mit Gottheiten der griechischen und römischen Antike, oder auch mit solchen der alten iranischen Religion. So sind bspw. Zeus, Jupiter und Indra, also die jeweils obersten Götter der alten Griechen, Römer und Inder, allesamt Gewittergötter, die über Donner, Blitz und Regen gebieten (das griechische Wort Zeus entspricht übrigens dem altindischen Dyaus "Himmel", ebenso bedeutet Jupiter ursprünglich "Vater Himmel"). Ähnlich wurde die Morgenröte bei den Griechen als Eos, bei den Römern als Aurora, und im alten Indien als Ushas verehrt. Daher geht man davon aus, dass diese und andere Gottheiten gemeinsame indo-europäische bzw. indo-iranische mythologische Ursprünge haben.

Es handelt sich bei den vedischen Göttern zu einem großen Teil um Naturgewalten und -erscheinungen wie Sonne, Wind oder Himmel und Erde, die als Götter und Göttinnen verehrt wurden, und um deren Gunst durch das Darbringen von Opfern (Yajna) gebeten wurde. Andererseits stellen die Gottheiten (Devata) der vedischen Zeit auch Verkörperungen bzw. Personifizierungen abstrakter Konzepte wie Wahrheit, Reichtum und Glück dar.

Zur erstgenannten Kategorie gehören der Götterfürst Indra, der Feuergott Agni, der Sonnengott Surya, der Mondgott Soma, der auch den gleichnamigen Rauschtrank der vedischen Dichter (Kavi) und Seher (Rishi) verkörpert, der Windgott Vayu, Dyaus ("Vater Himmel"), Prithivi ("Mutter Erde"), die als heilwirksam verehrten Wasser (āpaḥ Pl.) sowie Ushas, die Göttin der Morgenröte. Bereits abstrahierte Konzepte verkörpern indessen der Totengott Yama, die beiden als göttliche Heiler verehrten Ashvins, der Wahrheitsgott Varuna, die Göttermutter Aditi ("Ungebundenheit") sowie Nirriti, das personifizierte Verderben.


Vedische Götter heute

Während einige wenige der vedischen Gottheiten auch noch im heutigen Indien verehrt werden, so sind die meisten doch im Laufe der Jahrhunderte mehr und mehr in Vergessenheit geraten. Sie machten den neuen hinduistischen Hochgöttern Brahma, Vishnu und Shiva und deren Gemahlinnen Sarasvati, Lakshmi und Parvati sowie deren verschiedenen Erscheinungsformen wie Durga und Kali Platz. Vishnu war in vedischer Zeit eine wenig bekannte Form des Sonnengottes Surya. Der vedische Vorläufer Shivas wiederum war Rudra, ein pfleilversendender Sturmgott, der Krankheiten bringen und heilen konnte. Sarasvati, die Göttin der Gelehrsamkeit, der Weisheit und der Künste geht auf die gleichnameige vedische Flussgöttin zurück. Von den übrigen Göttern haben lediglich der vedische Feuergott Agni und der auch als Savitri bekannte Sonnengott im rituellen Kontext des modernen Hinduismus noch eine gewisse Bedeutung.


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