Buddhi: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 5. Oktober 2014, 14:34 Uhr

Buddhi (Sanskrit: बुद्धि buddhi f.) Einsicht, Verstand, Vernunft, Geist, Intellekt, Urteilskraft; Wahrnehmung, Verständnis, das Begreifen; Meinung, Überzeugung, Ansicht; Absicht, Vorsatz, Plan. In der Sankhyaphilosophie ist die Buddhi eines der 25 Tattvas bzw. Kategorien. Höchste Fähigkeit des Menschen in der materiellen Welt. Eine weitere Bezeichnung für die Buddhi ist Mahat.

Ganesha steht für die Überwindung aller Hindernisse und ist mit Siddhi (mystische Kraft) und Buddhi (Einsicht) verheiratet, Gemälde von Raja Ravi Varma.

Sukadev über Buddhi

Buddhi ist die Vernunft, der Intellekt, die Unterscheidungskraft, das Urteilsvermögen. Buddhi ist eine der vier Teile des Antarkarana. Antarkarana bedeutet inneres Instrument. Antar heißt innen, Karana ist Instrument. Antarkarana ist das Gemüt, der Geist, die Psyche. Buddhi ist eine der vier Teile, eben der Intellekt. Antarkarana besteht aus Chitta, dem Unterbewusstsein, mit seinem Gedächtnis, mit seinem Erinnerungsvermögen, mit den inneren Fähigkeiten, den Neigungen, den Samskaras, also den Eindrücken im Unterbewusstsein, mit seinen Vasanas, also den Wünschen. Dann gibt es Manas, das einfache Denken und Fühlen.

Dann gibt es Ahamkara, das Ich-Prinzip, der Ich-Macher, der sich identifiziert. Und es gibt Buddhi, Buddhi – die Vernunft. Buddhi ist die Ebene des freien Willens. Buddhi ist die Unterscheidungskraft. Es gibt verschiedene Arten von Buddhi. Zum einen gibt es die praktische Buddhi. Angenommen, du hast die Idee, du willst jetzt eine Mango haben. Und jetzt musst du überlegen: "Wie kriege ich diese Mango?" Vielleicht ist jetzt Sonntag und die Geschäfte sind zu, dann kannst du überlegen: "Ja, vielleicht gibt es irgendwo einen Bahnhof, vielleicht hat der eine Mango." Vielleicht kannst du vorher anrufen, vielleicht gibt es einen Zug dorthin usw. Das ist die praktische Vernunft. Die praktische Vernunft ist auch Buddhi.

Dann gibt es als zweites die Vernunft, die überlegt: "Ist es überhaupt sinnvoll, etwas zu wollen?" Also zum Beispiel, du hast den Wunsch nach einer Mango. Du kannst überlegen: "Ist es jetzt sinnvoll, dem nachzugehen?" In diesem Sinne ist Buddhi der freie Wille. Oder angenommen z.B., du hast den Wunsch nach einer Schokolade. Dort kannst du sagen, tief im Inneren spürst du, "ja, ich will" und vielleicht hast du sogar eine vorrätig oder direkt nebenan gibt es ein Geschäft, das Schokolade verkauft. Die Buddhi sagt: "Ich will es nicht." Buddhi sagt hier: "Nein, will ich nicht." Da mag immer noch der Antrieb da sein, da mag immer noch die Vritti, der Gedanke, da sein, da mag immer noch die Samskara, dieser innere Eindruck, diese Vasana, dieser Wunsch da sein, aber Buddhi sagt: "Nein, will ich nicht."

Wenn du einen starken Willen hast, dann wird Buddhi gewinnen. Ob jetzt Wünsche oder Buddhi gewinnt, hängt von mehreren Sachen ab: Erstens, wie stark ist der Wunsch. Zweitens, wie stark ist die Überzeugung, dass der Wunsch nicht gut ist. Und drittens, wie stark ist die Willenskraft allgemein. Wer es gewohnt ist, regelmäßig sich zu disziplinieren und seine Wünsche und Instinkte im Zaum zu halten, dem fällt es auch leicht, einzelne aufkommende Wünsche zu beherrschen. Wer allgemein einfach jedem Impuls folgt, dem wird es schwerfallen, jetzt mal einen Impuls zu zügeln. Buddhi also hier, freier Wille, Vernunft, Unterscheidungsvermögen und letztlich derjenige, der sagt: "Das ist gut für mich, das ist nicht für mich gut."

Dritte Form von Buddhi ist die höchste Form der Buddhi. Die Buddhi, die überlegt: "Wer bin ich überhaupt? Wer will überhaupt etwas? Was ist wirklich, was ist unwirklich?" In diesem Sinn ist Buddhi die philosophische Vernunft, die philosophische Fragestellung. Alle drei Arten von Buddhi sind wichtig, deshalb wird Buddhi auch am meisten geschätzt unter den vier Teilen des Geistes. Obgleich Chitta, das Unterbewusstsein, natürlich am meisten zu tun hat, aber mit Buddhi kannst du praktisch das ausführen, was deine Instinkte dir sagen, was sie wollen. Mit Buddhi kannst du entscheiden, was du tatsächlich tust. Mit Buddhi kannst du auch überlegen, wie du geschickt mit deinem Unterbewusstsein umgehst. Und mit Buddhi fragst du: "Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?" Mit Buddhi verwirfst du die Identifikationen. Mit Buddhi hörst du auf, dich zu identifizieren mit Körper, mit Psyche, mit Vorstellungen, mit Wünschen usw. Mit Buddhi erfährst du: "Aham Brahmasmi. Ich bin Brahman." Natürlich, zum Schluss musst du auch die Ebene von Buddhi verlassen, aber zunächst kannst du Buddhi nehmen, um Buddhi zu überwinden. Um Buddhi zu überwinden, Ahamkara zu überwinden, und letztlich die Fixierung auf Manas, auf Samskaras und Vasanas. Also, Buddhi – Vernunft. Buddhi – Urteilsvermögen. Buddhi – freier Wille. Buddhi – Unterscheidungskraft. Oder in einem Wort: Buddhi – Vernunft.

Siehe auch

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Die Buddhi befreit deinen Geist und Herz von Verblendung – BG.XVIII 51

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