Homa: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 15. September 2014, 16:33 Uhr

Homa (Sanskrit: होम homa m.) das ins Feuer Gießen; Spende, Opfer; Feuerzeremonie, bei der u.a. Ghee oder Reiskörner dem Opferfeuer überreicht werden.

Homa ist eine rituelle Feuerzeremonie

Homa, auch als "Homam" oder "Havan" bekannt, ist ein Sanskritwort welches sich auf alle Rituale bezieht, bei denen Opfergaben in ein gesegnetes, heiliges Feuer gegeben werden, gemeinsam mit der Rezitation von diversen Mantras und Puja-Texten. Zur Zeit werden die Begriffe Homa und Havan frei mit dem Wort Yajna ausgetauscht.

Homas sind eine wichtige religiöse Praxis im Hinduismus, wo sie eine Rolle bei den meisten Sanskar (Samskara) Zeremonien spielen, aber auch im Buddhismus (vor allem in den tibetischen und japanischen Vajrayana Traditionen) und im Jainismus.

Sukadev über Homa

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Homa

Homa – Feuerritual. Homa ist ein Feuerritual, Homa ist ein Feueropfer. Homa ist ein machtvolles spirituelles Ritual, ein Ritual aus dem Bhakti Yoga, bei dem man ein Feuer entzündet und dann Gaben in das Feuer hineingibt. Man kann z.B. Öl hineingeben in das Feuer, man kann Sesamkörner hineingeben, Kräuter und Reis. Homa heißt, man bringt etwas dar, man opfert etwas. Und es wird verbrannt. Und das ganze Leben ist auch wie ein Yajna, ein Opferritual, sagt Krishna in der Bhagavad Gita. Man gibt etwas und dann bekommt man etwas. Man muss etwas mit Feuer, also mit Enthusiasmus, tun. Wenn du etwas mit Enthusiasmus, mit Feuer tust, so sagt es Krishna, dann kann Vieles geschehen, dann erreichst du das, was du willst. Und manchmal musst du etwas darbringen, du kannst nicht alles von selbst bekommen. Wenn du etwas bewirken willst, da musst du auch etwas dafür opfern. Wenn du auf dem spirituellen Weg vorankommen willst, musst du auch etwas opfern. Du kannst nicht dein ganz normales Leben wieder ganz normal führen, zumindest wenn du es vorher unbewusst gelebt hast.

Yoga heißt auch Lebensstilveränderung, es heißt durchaus, Vegetarier zu werden, es heißt, auf Fleisch, Fisch, alkoholische Getränke zu verzichten, es heißt, öfters mal Versuchungen zu widerstehen, es heißt, nicht unethisch zu handeln, es heißt, auf Lügen und Betrug zu verzichten. Das ist manchmal ein Verzicht. Es heißt auch, sich für die gute Sache einzusetzen, manchmal auf seine eigenen Vorteile zu verzichten zum Wohl der guten Sache.

So ist das ganze Leben Yajna, Opfer. Und gerade der spirituelle Weg ist Opfer. Aber jenseits der übertragenen Bedeutungen von Opfer und Homa, gibt es auch eine wörtliche Übersetzung von Homa. Homa, eben Feuerritual, ein machtvolles Energie-Ritual, um dein Energiefeld, die Atmosphäre, das Energiefeld eines Raumes oder eines Menschen zu reinigen, dafür ist Homa etwas sehr Gutes. Homa ist sehr gut, um alte Blockaden zu beseitigen, hilft, Altes loszulassen, hilft, Verhaftungen, Schuldgefühle, Ärger loszulassen. Für all das ist Homa gut.

Oder wenn du etwas getan hast, was du gern ungeschehen machen willst. Natürlich kannst du dich entschuldigen, du kannst es besser machen, und du kannst auch eine Homa machen. Mit einer Homa wird auch die Kraft des Geistes verstärkt, Gedanken und auch Sankalpas, also Vorsätze und Wünsche, werden stärker, wenn du sie mit einer Homa verbindest.

Homas führen wir auch in den Yoga Vidya Ashrams aus. In Bad Meinberg z.B. gibt es jeden Morgen um 05:00 Uhr eine Homa und einmal im Monat eine größere Homa. In dieser Homa kannst du viel Kraft spüren und ich meine auch, dass ein Teil der großen spirituellen Kraft, die wir in einem Ashram haben, auch auf der täglichen Ausführung von Homas beruht. Du kannst auch dazukommen. Wenn du mal bei Yoga Vidya bist, kannst du morgens um 05:00 Uhr zur Homa kommen und so bei diesem Feuerritual dabei sein. Homa – Feuerritual, Feueropfer, rituelles Feueropfer mit vielen Mantras, um den Astralkörper zu reinigen, das Energiefeld mit spiritueller Kraft aufzuladen, den Geist zu Gott auszurichten, um ein Ritual zu machen, um gute Veränderungen in deinem Leben einzuleiten. Homa – Feuerritual, Feueropfer.

Vorgehensweise bei einer Homa

Obwohl das gesegnete, heilige Feuer ein zentrales Element bei jedem Homa-Ritual ist, können der Ablauf und die zu opfernden Gegenstände für das Feuer verschieden gestaltet sein, je nachdem für welchen Zweck die Homa, die Feuerzeremonie, abgehalten wird, oder welche Nutzen man sich von dem Ritual erhofft. Die unveränderlichen Bestandteile und Vorgehensweisen einer Homa sind:

  • das Anzünden und Segnen des Opferfeuers
  • die Anrufung / Herbeirufung eines oder mehrerer (Schutz-)Gottheiten
  • das Durchführen von Opfergaben (egal ob real oder visualisiert) für die jeweiligen Götter in das Feuer als Transportmedium zu ihnen, zusammen mit der Rezitation der vorgeschriebenen Gebete und Mantras.

Das gesegnete, heilige Feuer bildet den Hauptfokus der Hingabe, Andacht und Devotion. Das Homa-Feuer wird oft mit speziellen Arten von Kuhdung, Pferdedung, Holz, getrockneter Kokosnuss und/oder anderen brennbaren Substanzen befeuert. Der Homa Feueraltar, Vedi oder Homa/Havan Kunda genannt, ist für gewöhnlich aus Ziegelsteinen und Natursteinen (oder aber eine Kupfer-Schale), und er wird fast immer speziell für die jeweilige Zeremonie aufgebaut und nach Beendigung der Homa sofort wieder abgebaut. Der Homa Feuer-Altar ist ausnahmslos in rechteckiger Form gebaut. Während sehr große Kundas gelegentlich für große öffentliche Homas gebaut werden, ist der gewöhnliche Feuer-Altar ca. 30x30 cm bis zu 1qm groß.

Bei allen Veranstaltungen ist der Homa Feuer-Altar gewöhnlich in der Mitte des Platzes aufgebaut, sowohl drinnen als auch draußen. Die wichtigsten Menschen, welche die Zeremonie durchführen sowie die Priester, die Anweisungen geben, Gebete und Mantras vorsprechen, sitzen direkt um den Altar herum, während Familienmitglieder, Freunde und andere Teilnehmer in größeren Kreisen um dieses Zentrum sitzen. Die Länge und Vorgehensweise bei einer Homa hängt von der Absicht ab, für die sie durchgeführt wird – es existieren viele verschiedene Arten von Homas und die folgende Liste dient nur zur Veranschaulichung.

Übliche Homas

Homa - Feuerzeremonie bei Yoga Vidya im Westerwald

Homa Rituale werden bereits seit mehreren Jahrtausenden von vedischen Priestern durchgeführt.

Zeremonie Name und die Absicht

  • Aayushya homa : böse Einflüsse fernhalten nach der Geburt eines Kindes - Langlebigkeit
  • Mrutyunjaya homa : lebensbedrohliche Situationen fernhalten, z.B. Unfälle
  • Dhanavantri homa : für gute Gesundheit
  • Durga homa : um negative Energien zu eliminieren, für Selbstbewusstsein
  • Chandi homa : Für Erfolg in allen Vorhaben/ Unternehmungen
  • Gayatri homa : um positives Denken zu entwickeln und gutes Karma durchzuführen
  • Kritya Pariharana : um schwarze Magie abzuwehren
  • Ganapati homa : um Hindernisse zu überwinden
  • Lakshmi Kubera homa : für Wohlstand und materiellen Reichtum
  • Mangala Samskarana homa : um glückverheißende Termine/ Begebenheiten zu feiern, um Moksha zu erlangen
  • Mahadevi homa : um eine Heirat zu beinflussen und eine bestehende Ehe zu verbessern
  • Navagraha homa : um die 9 Planeten zu beschwichtigen und gegen negative Einflüsse des eigenen Horoskops
  • Punyahavachana homa : zur Namensgebung eines Kindes
  • Sudarshana homa : für Erfolg eines Unternehmens
  • Santhana Gopala homa : um ein Kind zu segnen
  • Rudra homa : um alle negativen Einflüsse loszuwerden
  • Vastu homa : Hauseinweihung, für gutes Vastu (Energie in Gebäuden)
  • Vidya homa : um Studenten zu helfen, das Lernen zu erleichtern und zu verbessern
  • Vishwa Shanti homa : für universellen Frieden und Harmonie; Harmonie zwischen Selbst und Universum
  • Viraja homa : Reinigungs-/ Läuterungsrituale durchgeführt als ein Teil der formellen Zeremonien bei denen ein Mensch die Gelübde der Entsagung – Sannyas – abgibt, wodurch er zum Sanyasi wird. Die Prozedur ist ein Teil der vollen Sannyas Diksha Mönchs-Initiations Zeremonie. Nach der Homa bekommt der Mönch die ockernen Gewänder – das charakteristische Kleidungsstück der Hindu Mönche – von seinem Guru.

Homa Mantras

Sitaram rezitiert die Homa Mantras, wie sie bei Yoga Vidya Bad Meinberg für die 5h Homa jeden Tag gesungen werden:

(1) Avahana Mantras: Zur äußeren und inneren Reinigung

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(2) Swasti Vacha Mantra und Shanti Mantra: Mantras für Wohlwollen und Frieden

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(3) Tilaka Mantras: Mantras für das Auftragen der Heiligen Pulver auf das Dritte Auge

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(4) Mantra zur Reinigung und Aufladung des Wassers

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(5) Marjana Mantra

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(6) Achmanyam Mantra: Zur Reinigung des Ortes und des Sadhakas

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(7) Agnim Pratishtha: Anrufung von Agni, der Wesenheit des Feuers

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(8)Agni Vandana: Ehrerbietung an die Wesenheit des Feuers

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(9) Vam Vahini Mantra

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(10) Agni Bija Mantra - RAM

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(11)Agni Namaste Mantra: Etablierung des Feuers im Homa-Kund

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(12) Respektvolle Begrüßung von Agni

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(13) Opferungen ins Feuer: Ehrerbietung an Agni

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(14)

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(15) Gayatri Mantra

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(16) Mahamrityunjaya Mantra - Om Tryambakam

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(17) Mantra zur Beendigung der Opferungen

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(18) Kshama Mantra - Mantra zur Vervollständigung des Rituals, Vergebungs-Mantras

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Siehe auch

Literatur

Seminare

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