Madhurya Bhava: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:00 Uhr

Madhurya Bhava (Sanskrit: mādhuryabhāva माधुर्यभाव m.) die Liebe zu Gott wie zu einem Geliebten, einer Geliebten. Ein Begriff aus dem Bhakti Yoga. Madhurya Bhava ist eine der 5 Bhavas, Formen der Hingabe, Formen von Bhakti. Madhurya heißt wörtlich "Süße, süß". Madhurya Bhava ist auch die Leidenschaftliche Liebe.

Radha und Krishna, verbunden in Madhuryabhava

Madhurya Bhava wird manchmal auch geschrieben Madhuryabhava. Madhu heißt Honig, Süße, Lieblichkeit. Madhurya heißt süß, lieblich, liebevoll. Madhurya Bhava ist also die süße, die liebliche Liebe, insbesondere zu Gott.

Beispiele für Madhurya Bhava im Bhakti Yoga

Das bekannteste Beispiel von Madhurya Bhava im Bhakti Yoga ist die Liebe der Gopis zu Krishna. Die Gopis hatten eine intensive Liebe zu Krishna und wollten mit ihm vereint sein.

Weitere Beispiele für Madhurya Bhava sind:

Sukadev über Madhurya Bhava

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Madhurya Bhava

Madhurya Bhava ist eine bestimmte Bhava, ein bestimmtes Gefühl, eine bestimmte Art der Hingabe an Gott, nämlich Madhurya Bhava, geprägt von Süße, von Lieblichkeit. Madhurya Bhava heißt, Gott zu lieben wie einen Geliebten. Es ist wie eine leidenschaftliche Liebe, wie die erotische Liebe, die man zu Gott hat. Wie kann man eine erotische Liebe, eine leidenschaftliche Liebe, eine Liebe zu Gott haben, wie zu seinem Liebling, wie zu seinem Geliebten? Das ist schwer, zu erklären. Wer es nicht erfahren hat, kann das kaum spüren.

Auf gewisse Weise liebst du Gott, du hast mal Gottes Gegenwart gespürt, du hast dich mal im Herzen wirklich mit Liebe mit Gott verbunden. Jetzt hast du die große Sehnsucht, Gott zu spüren, zu fühlen, zu erfahren, Gott zu umarmen, Gottes Liebe zu spüren, dieses Erzittern, diese liebliche Liebe Gottes zu spüren. Schwer, in Worte zu fassen. Letztlich, wenn du mal frisch verliebt warst, und vermutlich war das fast jeder, der jetzt liest, dann weißt du, dieses Gefühl, wirklich ganz ergriffen zu sein, alles andere wird unwichtig, man will einfach nur voll mit dem Geliebten da sein und spürt diese Herzensöffnung.

Dieses Gefühl des Verliebt-Seins kannst du auch zu Gott haben, dann ist es Madhurya Bhava. Und dieses Gefühl, die Gegenwart des Geliebten zu spüren, das ist auch Madhurya Bhava. Diese Sehnsucht, vollständig zu verschmelzen, auch das ist in Madhurya Bhava enthalten. Also, Madhurya Bhava – das Gefühl oder die Hingabe zu Gott, die Liebe zu Gott, Gott als Geliebten, Gott als denjenigen, den man wirklich vollständig liebt, wie man seinen Partner, seine Partnerin liebt. Madhurya Bhava – die süße, die liebliche Liebe zu Gott, die leidenschaftliche Liebe zu Gott, fast die erotische Liebe zu Gott, die Umwandlung der ganzen Liebesfähigkeit des Menschen in Hingabe zu Gott, mit dem Ziel der Verschmelzung.

Und Madhurya Bhava findet tatsächlich seine Erfüllung in der Verschmelzung mit Gott. Man kann auch sagen, dass die einzige Liebe, die wirklich ihre vollständige Erfüllung findet, die Liebe zu Gott ist. Da erfährst du die Sehnsucht, worauf sich Liebe richtet. Jede Liebe ist letztlich auch eine göttliche Liebe. So wie Johannes im Johannes-Brief sagt: „Gott ist die Liebe und wer in der Liebe ist, der ist in Gott und Gott ist in ihm.“ In diesem Sinne, jede Liebe ist irgendwie göttlich. Madhurya Bhava ist eine besonders starke und intensive Gottesliebe. Gott wird geliebt als Geliebter und das führt irgendwann zur vollständigen Gotteshingabe, vollständigen Bhakti, Para Bhakti, die in Atmanivedana mündet, vollkommene Hingabe des Selbst und dann auch in die Gottverwirklichung.

Kreative Lesung aus dem Buch „Inspiration und Weisheit“ von Swami Sivananda. Aus dem Kapitel „Radha“

Radha war die Geliebte Gottes, die Geliebte von Krishna. Radha gilt als Inkarnation von Lakshmi. Radha, historisch gesehen, wurde geboren im Dorf Bhasana in der Nähe von Mathura. Sie lebte in der Nähe von Vrindavan. Sri Radha symbolisiert die reine Liebe. Sie ist der Ausdruck von Kraft und Schwingung göttlicher Hingabe und göttlicher Liebe. Radha war die Geliebte Gottes. Radha, wörtlich, heißt Glanz, Schönheit, Freude, Reichtum. Radha symbolisiert so alle Eigenschaften des Göttlichen. Radha ist die Geliebte von Krishna, die Geliebte Gottes. Radha ist in der Bhagavata Purana auf verschiedene Weise hingezogen zu Krishna. Sie ist die Königin der glänzenden Schönheiten. Sie ist die Stätte von Krishnas Liebesspielen und Verehrung. Radha symbolisiert die vollkommene Hingabe an Gott.

Radha, auch Rhadika genannt, ist die Geliebte Krishnas, die Geliebte Gottes. Sie ist die höchste der Gopis, der Kuhhirtinnen von Vrindavan. Radhika bedeutet wörtlich: diejenige, die Aradhana, Verehrung, ausführt. Radha ist eine Verkörperung von Liebe. Radha ist die Geliebte Gottes, ist die Personifizierung von Zärtlichkeit und Liebreiz. Die Essenz von Radha ist Maha Bhava, die höchste Hingabe, Krishna Prema, die Liebe zu Krishna. Radha hatte einpünktige Liebe, ihre Leidenschaft für Krishna. Sie hat ein strahlendes, süßes Lächeln. Dieses Lächeln erleuchtet alle, reinigt alle, löst aber alles auf. Radha hat als Schmuck die Formen der Hingabe, die Bhavas. Sie wiederholt den Namen von Krishna. Radha als Geliebte Gottes spricht nur, um den Namen Gottes zu wiederholen, die Ehre Gottes zu singen und letztlich eine Verkörperung der göttlichen Eigenschaften zu sein. Radha als Geliebte Gottes, Geliebte Krishnas, ist Prema Rasa, Essenz von göttlicher Liebe.

Krishna selbst als Gott ist der höchste, unvergleichliche Geliebte. Und Radha ist eins und identisch mit ihm. Letztlich ist Liebender und der Geliebte eins. So ist Radha untrennbarer Teil von Gopala, von Krishna. Radha und Krishna sind zusammen die Kraft der überpersönlichen Liebe. Der Sinn des Lebens ist letztlich Verehrung Gottes und sich zum Diener von Gott machen. Radha wird gerne auch Krishnamayi: gemacht aus der Essenz von Krishna. Radha als die Geliebte Gottes ist nichts anderes als Krishna. Sie ist durchdrungen von Krishna. So wie jeder Bhakta, jeder Geliebte Gottes, jeder Gottliebende, von Gott durchdrungen ist, erfüllt ist, ist Radha diejenige, die alle bezaubert und von Gott verzaubert wird. Und so kann man sagen: Radha als geliebte Göttin ist die höchste Göttin, die Weltenmutter. Ihre Form ist Liebe und Schönheit.

Radha als Wonne-Aspekt von Brahman

Radha, die Geliebte Gottes, ist Ananda, der Ananda-Aspekt von Sat Chid Ananda: Sein, Wissen und Glückseligkeit. Die Quintessenz von Radha ist Ananda. Sie ist die Gefährtin von Krishna. Sie hat die Shakti, die Kraft, Krishna und alle Verehrer Krishnas in Wonne und Verzücken zu versetzen. Sie ist die Verkörperung von reiner, selbstloser Liebe, von reiner Freude. Sie ist Prema Chinmaya Rasa, die Essenz, gemacht aus Liebe und Ananda Chinmaya Rasa, die Essenz des Gemachten aus Ananda.

Radha, Geliebte Gottes, ist Verkörperung von Prema, Liebe, und von Bhakti, Hingabe. Letztlich hat Radha keinen anderen Gedanken als Krishna. In ihr gibt es keine andere Liebe als die Liebe zu Krishna und zu den Verehrerinnen und Verehrern von Krishna. Radha und Krishna zusammen verkörpern Madhurya Bhava, Gott als Geliebte, und damit das Wesen von Vedanta.

Madhurya Bhava ist eine der fünf Formen von Bhakti, von Hingabe zu Gott. Die anderen sind Shanta Bhava, die friedvolle Liebe zu Gott, Vatsalya Bhava, die Liebe zu Gott als Vater, Mutter oder Kind, Dasya Bhava, die Liebe zu Gott als Diener, sowie Sakhya Bhava, die Liebe zu Gott als Freund Gottes. Madhurya Bhava ist die intensivste Form der göttlichen Liebe. Madhurya Bhava ist die leidenschaftliche Liebe, die Liebe normalerweise zwischen Mann und Frau oder ähnliche Liebe. Madhurya Bhava ist auch erotische Liebe. Und Madhurya Bhava ist die Liebe zu Gott als Geliebten. Der Geliebte, die Geliebte, will keinen Moment getrennt sein vom Geliebten. Und so ist die Leidenschaft zu Gott das, was Madhurya Bhava ausmacht.

Radha liebte Krishna als Geliebte – intensivste Liebe! Sie wollte keinen Moment ohne Krishna sein. Sie wollte Krishnas Gegenwart immer spüren. Und so kann auch ein Aspirant Gott so lieben, wie Radha Krishna liebte. Im Bhagavatam, in dieser Schrift, dieser Purana, ist natürlich die Liebe von Gott zu Gottverehrerin Radha und Krishna auch körperlich beschrieben. Körperlich kannst du diese Liebe nicht erleben und erfahren. Aber du kannst verliebt sein in Gott. Du kannst die Berührung Gottes ersehnen. Du kannst die Berührung Gottes im Herzen spüren. Du kannst von deinem ganzen Wesen her Gott lieben. Und deine Hingabe, Liebe zu Gott, kann leidenschaftlich sein – so intensiv wie das intensivste Verliebtsein sein kann. Letztlich ist der Höhepunkt von Bhakti Madhurya Bhava, die intensive, leidenschaftliche Liebe. Dann verschmelzen der Liebende und die Geliebte durch die Intensität, die ihre Liebe zu einem Wesen macht. Radha verkörpert diese Form der Liebe. Madhurya Bhava ist die engste Beziehung, die es zwischen einem Gottliebenden und Gott geben kann.

Natürlich ist Madhurya Bhava als Liebe zu Gott frei von Sinnlichkeit – es ist keine sinnliche Liebe. In Indien gibt es einige, die die Liebe zwischen Radha und Krishna als Leidenschaft und sexuelles Verlangen deuten. Aber die Mystiker verstehen, dass es göttliche Ekstase gibt: intensivste Liebe, bei der die Gottliebende oder der Gottesverehrer mit Gott verschmelzen.

Radhas unvergleichliche Liebe zur Gottesverkörperung

Krishna war Avatar von Gott. Radha verehrte Gott in jedem Moment. Radha lebt auch heute noch: als die intensivste Form der Liebe zu Gott. Jede Pore, jede Faser, jede Zelle, alles in Radha vibrierte vor Liebe zu Krishna. Radha als Geliebte Gottes konnte Gott niemals vergessen – noch nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde. Sie sang den Namen von Krishna. Und auch heute noch ist Radha in subtiler Form da, um sich mit Krishna zu verbinden.

Radha Tattva, die Essenz von Radha

Radha ist die Geliebte Gottes. Aber sie ist auch die Inkarnation von Lakshmi. Radha ist auch die Ausdrucksform von Durga, von Parvati, von Rajeshwari, von Saraswati. Letztlich ist Radha die Mutter der ganzen Welt. Radha ist Geliebte Gottes, ist auch Weltenmutter, die Erschafferin und Erhalterin des gesamten Universums. Man kann sagen, die ganze Welt ist erfüllt durch die Liebe Gottes und dies wird ausgedrückt durch Radha. Radha als Geliebte Gottes ist Shakti, kosmische Energie. Sie ist das Licht der Sonne, der Geschmack im Wasser. Sie ist die Energie hinter allen Energien. Sie ist der Wohlgeruch und die Schönheit in allem. Sie ist die Tapferkeit und der Mut in allen Menschen. Sie ist auch Avidya, Unwissenheit, sie ist auch Maya, Täuschung – sie ist jedoch auch Vidya und die Kraft der Erweckung.

Was immer du siehst und hörst und spürst, all das ist Verkörperung der Geliebten Gottes, von Radha. Letztlich kann die Größe von Radha nie beschrieben werden. Wenn du Augen voller Hingabe hast oder wenn dein inneres Auge der Intuition, dein drittes Auge, geöffnet wird, dann kannst du Radha und Krishna, den Geliebten und die Geliebte, Gott als Geliebte und Geliebter sehen. Bete zu dieser Geliebten Gottes: Oh Radha, lass mich mit dir verschmelzen. Und lass mich über Liebe zu dir mit Krishna verschmelzen. Du bist die Geliebte Gottes, du bist die Geliebte Krishnas. Bitte segne mich, lass mich durch dich mit Krishna eins werden. Möge die kosmische Mutter Radha, die liebliche Ernährerin der Welt, uns helfen, große Hingabe und Gottesliebe zu kultivieren. Möge die Geliebte Gottes uns ein Beispiel sein, damit auch wir in Liebe zu Gott entflammen. Mögen wir durch die Verehrung Radhas die Lehren erfahren. Mögen wir am göttlichen Spiel teilnehmen. Mögen wir Krishna Prema Rasa trinken, die Essenz der Liebe zu Gott, den Nektar der Unsterblichkeit. Mögen die Segnungen von Radha Krishna uns ganz erfüllen und zum Höchsten führen.

Siehe auch

Literatur

  • Stephan Hachtmann, Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
  • Thich Nhat Hanh, Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
  • Franz Jalics, Der kontemplative Weg (2010)
  • Johannes XXIII., Das Herz muss voll Liebe sein (2013)
  • Ayya Khema, Das Größte ist die Liebe: Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
  • Margarethe Randow-Tesch u.a., Ein Kurs in Wundern: Textbuch, Übungsbuch und Handbuch für Lehrer (2012)
  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit

Weblinks

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