Yoga nach dem Leistungssport

Aus Yogawiki
Alle in diesem Artikel genannten Übungen findest du in unserem Asana Lexikon.

Wie kann man Yoga nach dem Leistungssport üben? Diese Frage wurde mir gestellt und nun möchte ich darauf eingehen. Die Frage enthält zwei verschiedene Komponenten. Erstens: Wie übst du Yoga, nachdem du ein intensives Sporttraining hinter dir hast? Zweitens: Angenommen, du hast die Phase des Leistungssports abgeschlossen. Wie kannst du jetzt Yoga üben?

Yoga nach leistungssportlichem Training

Angenommen, du hast leistungssportlich trainiert. Vielleicht hast du Ausdauer, Kraft und Koordination trainiert oder du hast Tennis gespielt oder bist einem anderen Leistungssport nachgegangen. Was machst du nun nachher beim Yoga? Grundsätzlich gilt, wenn du schon einen Leistungssport gemacht hast, willst du im Yoga nicht noch zusätzlich Ausdauer- und Krafttraining brauchen. Hier ist es dann wichtiger, dass du die Dehn- und Entspannungsübungen machst. Ich würde also empfehlen, nach dem leistungssportlichen Training ein paar sanfte, ruhige, meditative Runden Sonnengruß machen. Danach könntest du Dehnübungen, die statisch gehaltenen Asanas, machen. Ich würde dabei auf die anstrengenden Asanas verzichten. Wenn du deinen Körper bereits angestrengt hast, wirst du nun in die sanften Dehnübungen hineingehen und auch Umkehrhaltungen üben. Zum Schluss machst du die Tiefenentspannung. Nach der Tiefenentspannung praktizierst du die Atemübungen und eine abschließende Meditation. Wenn du ausreichen Zeit hast, dann übe also zuerst vier bis sechs Runden meditativen Sonnengruß und dann die Asanas, vielleicht Umkehrhaltungen wie den Kopfstand, Schulterstand, Pflug, Fisch. Warum? Weil die Umkehrhaltungen die Fließgeschwindigkeit des Blutes erhöhen und die Regeneration des Körpers verbessern, indem die Körperorgane und Muskeln besser durchblutet werden als normal, ohne dass es für den Körper anstrengend ist. Danach folgen die sanften Dehnübungen, wie die Vorwärtsbeuge, die Rückbeugen wie Kobra und Bogen, Halbmond und Kamel. Danach greifst du auf den Drehsitz, sanfte stehende Dehnübungen wie die Vorwärtsbeuge, die stehende Vorwärtsbeuge, das Dreieck und vielleicht einige Gleichgewichtsübungen zurück, um die Koordination zu verbessern. Das sanfte Dehnen führt dazu, dass etwaige Stoffwechselprodukte in den Muskeln besser abgebaut werden können, sich Verspannungen lösen können und die Regenerationsfähigkeit des Körpers verbessert wird. Wer Yoga nach dem Leistungssport macht, kann sich schneller regenerieren. Die Trainingswirkung des Leistungssports ist größer. Der Körper kommt besser zu den Anpassungsleistungen, die du ihm durch das leistungssportliche Training zukommen lassen willst. Zusätzlich bist du am nächsten Tag weniger müde. Dann kommt die Tiefenentspannung. Diese löst eine Entspannungsreaktion aus und hilft, dass sich der Körper besser regenerieren kann. Nicht nur die Umkehrstellungen und Dehnübungen bewirken das, sondern auch im besonderen Maße die Tiefenentspannung. Die Tiefenentspannung lässt also den ganzen Körper wunderbar regenerieren. Nach der Tiefenentspannung folgen die Atemübungen. Die Atemübungen sind auch wieder eine Energieaufladeübung. Wenn du regelmäßig Atemübungen machst, dann hast du auch als Leistungssportler*in mehr Kraft und Energie, sodass du gerade im Wettbewerb mehr bewirken kannst. Auch im Training zeigt sich, dass du mehr Power hast. Wenn du nach dem Leistungssport Pranayama, die Atemübungen, übst, dann hast du auch einen klareren Geist und das spürst du auch noch am nächsten Tag. Pranayama ist auch ein Training für die Ausdauer. Es ist ein gutes Training für das Lungensystem und das Herz-Kreislauf-System, ohne dass dabei Muskeln und Gelenke belastet werden. Gerade für Sportarten, in denen Ausdauer wichtig ist, wird durch die Atemübungen ein besonderer Effekt sichtbar sein. Zum Schluss hilft die Meditation dir zur Ruhe und Gelassenheit zu kommen, aber auch Zugang zu den tiefen inneren Fähigkeiten zu erhalten. Mit anderen Worten: Wenn du dein leistungssportliches Training noch verbessern und die Verletzungsanfälligkeit gleichsam reduzieren willst, mehr Energie haben möchtest und einem Burnout vorbeugen willst, dann übe nach dem leistungssportlichen Training Yoga.

Yoga im Lebensalter nach dem Leistungssport

Angenommen, du hast einige Jahre Leistungssport geübt, willst aber nicht mehr weitermachen. Entweder verletzungsbedingt, weil du ein Alter erreicht hast, in welchem du nicht mehr mit den jüngeren Konkurrenten*innen mithalten kannst, weil du einfach abschließen willst oder weil du meinst, diese Phase des Leistungssports sei nun vorbei – dann ist wichtig, dass du nicht nichts mehr machst. Viele Leistungssportler*innen hören schlagartig oder schrittweise mit allem auf, nehmen dann zu und bekommen dann verschiedene negative Reaktionen. Eine einfache Sportart, die nach dem Leistungssport gut ist, die alle Teile des Körpers trainiert, dir dabei ein gutes Gefühl gibt, nicht verletzungsanfällig ist und im Gegenteil Körperteile regeneriert, die durch den Leistungssport verletzt worden sind, ist Yoga. Hier würde ich dir einfach empfehlen: Übe jeden Tag eine Stunde Yoga. So hat dein Körper das, was er an Dehnung und Stärkung benötigt. Du bekommst zudem ein gutes Körpergefühl und regenerierst dich. Eventuell übe noch drei oder vier Mal pro Woche einen Ausdauersport wie joggen, Fahrradfahren oder schwimmen. Das ist noch zusätzlich hilfreich und dann hast du ein gutes Training und eine gute körperliche Bewegung in den Jahrzenten nach dem Leistungssport.

Video Yoga nach dem Leistungssport

Vortragsvideo zum Thema Yoga nach dem Leistungssport :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu den Themen Yoga und Meditation.

Yoga nach dem Leistungssport Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Yoga nach dem Leistungssport :

Siehe auch

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