Paulisha Siddhanta
Paulisa Siddhanta (Sanskrit: सिद्धान्त siddhānta m.) Name mehrerer astronomischer Lehrbücher; Bezeichnung für die Lehren (Siddhanta) der griechischen Astronomie (Jyotisha), die in Varahamihiras Kompendium Panchasiddhantika dargestellt werden.
Die Bezeichnung Paulisa "paulinisch" verweist auf einen Lehrer namens Paulus, der gelegentlich mit dem in der zweiten Hälfte des 4. Jahrunderts (u.Z.) in Alexandria wirkenden Astronomen Paulus von Alexandria (Paulus Alexandrinus) identifiziert wird.
Paulisa Siddhanta ist die erste astronomische Siddhanta, die im Rahmen der neuen Methoden der astronomischen Siddhantas entwickelt wurde. Paulisa Siddhanta basiert direkt auf mathematischen Berechnungen.
Paulisa siddhanta war in der alten hinduistischen Astronomie von Bedeutung, da es eine genaue Berechnung der Grade ermöglichte, die zur Beurteilung der Kreisbewegung der Erde erforderlich sind. Das Element dieser Siddhanta beinhaltet die Berechnung von Ahargana, d.h. die Anzahl der Tage, die von einer bestimmten Epoche bis zu einem bestimmten Datum vergangen sind, und um die mittleren Orte der Sonne und des Mondes und deren Position zu bestimmen. Das Paulisha Siddhanta enthält auch eine Methode zur Berechnung der Länge der Mondbahn und die verschiedenen Regeln zum Auffinden von Richtungen, Zeit und Ort der Planeten, Sinustabellen und Hilfen zur einfachen Berechnung der nächsten Finsternis.
Paulisa Siddhanta bietet Methoden zur Berechnung der zu addierenden oder zu subtrahierenden Werte von der mittleren Sonnenbahn, um die tatsächlichen Orte zu erhalten, und sie enthüllt die Kenntnis des Zentrums oder des Kendra sowie die Gleichung des Zentrums des Sonnensystems. Nach Thaibauts Interpretation ergibt sich ein anderer Grad, der der Erstellung einer korrekten Gleichung entspricht. Die Paulisa Siddhanta stellt dazu Sinustabellen zur Verfügung, die allen drei Siddhantas gemeinsam dienen sollen. Dies führt in die reine Mathematik zur Berechnung der Bewegung von Sternen und Planeten ein. Im Originaltext gibt es eine arithmetische Formel, in der der Radius mit 120 Grad und nicht mit 360 Grad festgelegt ist, die in den späteren astronomischen Berechnungen verwendet wird.
Paulisa Siddhanta ist somit die erste Methode, um Sonnen- und Mondfinsternisse mathematisch zu berechnen. Es wurde kritisiert, dass sie nicht so präzise ist wie im Fall von Romaka und Surya Siddhanta. Die Paulisa Siddhanta war aber eine große Einflussquelle für Al Biruni und viele weitere Gelehrte außerhalb Indiens, die Informationen aus der hinduistischen Astronomie und ihren Siddhantas bezogen, nachdem diese von Varaha sowie Brahmagupta in seinem Brahmasphuta-Siddhanta zusammengefasst wurden. Es gab eine Reihe von Interpretationen und Zusammenfassungen von Paulisa Siddhanta, die auch Elemente enthalten sollen, die von Bhattotpala und Prathudaka-Svamin erstellt wurden. Diese unterscheiden sich von der Varaha-Version, bei der die Genauigkeit unterschiedlich ist.
Insgesamt ist Paulisha Siddhanta die erste astronomische Methode zur Berechnung der Bewegung von Sternen und Planeten und der Bewegung der Erde um die Sonne, die u.a. die Zeit der nächsten Sonnenfinsternis usw. bestimmen hilft.