Introspektion auf dem spirituellen Weg
Freie Übersetzung eines Kapitels aus dem Buch „A Call to liberation“ von Swami Chidananda.
Introspektion auf dem spirituellen Weg
Es ist eine Zusammenfassung von Vorträgen des Meisters. In diesem Kapitel geht es um Introspektion. Was ist Introspektion? Wozu ist sie gut? Warum ist Introspektion auf dem spirituellen Weg so wichtig für Menschen ? Warum ist es essentiell ehrlich zu sein bei dieser Innenschau?
Transformation
Essentiell im Yoga und im Sadhana, in allem des Spirituellen ist die Transformation des Grobstofflichen, des Niederen, zum Subtilen, zum Verfeinerten, zum Reinen. Sadhana Yoga heißt die menschliche Natur ins Göttliche zu transformieren. Es heißt von einer weltlichen Ebene zu einer spirituellen Ebene zu kommen. Dieser Prozess muss bewusst geschehen. Das äußere Sadhana muss mit einem inneren Prozess verbunden sein und damit mit Introspektion.
Nur dann, wenn man das äußere Sadhana mit dem inneren Prozess der Introspektion verbindet, wirst du wirklich erfolgreich sein. Unsere Gefühle, unsere Stimmungen, unsere Gedanken, unsere Reaktionen müssen alle transformiert werden. Man muss sie umwandeln, so dass sie aus dem höheren Bewusstsein heraus kommen. Daher betreibe Introspektion. Betreibe Innenschau. Überprüfe dich immer wieder selbst. Nimmt diese innere Transformation tatsächlich ausreichend den Raum ein? Jeden Tag während ich Japa, Meditation, Atemübungen mache und Asanas übe, ist das wirklich ein Prozess, was mein Inneres transformiert? Das sind Fragen, die du dir bei der Introspektion stellen solltest.
Immer wieder überlege, ob du Fortschritte auf dem spirituellen Weg machst. Übernimm Verantwortung. Übe Introspektion. Wenn du irgendetwas über dich selbst wissen willst, über deine Verhaltensmuster, deine Gedankenmuster, die Qualität deines Lebens, dann musst du immer wieder dich selbst analysieren. Untersuche dich immer wieder. Betreibe Introspektion.
Selbsterkenntnis
Alles fängt mit Bewusstwerdung an. Bevor du dich entwickeln kannst, musst du erst einmal wissen, wo du überhaupt bist. Betreibe Introspektion. Betreibe Innenschau. Ohne Selbst- Introspektion gibt es keinen Fortschritt und nichts wird erreicht. Deshalb ist es wichtig, dass du Selbstanalyse betreibst und auch immer wieder Buch darüber führst, wie du dich selbst verbesserst. Das heißt, erkenne dich selbst und verbessere dich. Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Der Hauptgrund, warum du Sorgen, Probleme und Leiden hast, bist du selbst. Du selbst musst Verantwortung übernehmen. Du selbst musst dir bewusst machen, dass du verantwortlich für deinen Gemütszustand bist. Sei dir bewusst, dass dein Gemütszustand nicht von Umständen abhängt von dem, was andere Menschen mit dir machen. Dein Gemütszustand ist von dem abhängig, was du selbst machst.
Mache dir bewusst: Ich bin verantwortlich. Ich bin verantwortlich. Ich bin verantwortlich. Wenn du erst einmal verstanden hast, dass du selbst verantwortlich bist, dann betreibe Introspektion. Erkenne das. Erkenne das, was Krishna immer wieder gesagt hat. Er hat gesagt, dass du selbst dein eigener Freund bist. Du selbst bist dein eigener Feind. Denke darüber nach. Werde dir bewusst wie wichtig es ist. Betreibe Introspektion. Bleibe kein Baby, das immer nur schreit und andere um Hilfe. Sage dir: „Ich gehe nicht nach außen um das zu finden was falsch ist. Ich betreibe Introspektion, Selbstanalyse, Innenschau. Ich will selbst herausfinden, was die Ursache meiner Probleme ist und werde diese abstellen.“
Daher werde Erwachsen, werde Reif. Sei mutig, übernimm Verantwortung. Schaue nach innen und sprich erst dann über anderes. Diese Einstellung der Introspektion kann dir helfen ständig voranzuschreiten. Wenn du diese Einstellung von Introspektion und Verbesserung hast, dann kann nichts deinen Fortschritt aufhalten. Niemand kann deinen beständigen Fortschritt, deinen Aufstieg zur Vollkommenheit aufhalten. Das ist die Essenz von dem allen.
Vairagya
Das sechste Kapitel der Bhagavad Gita sagt, dass erfolgreiches Sadhana nur für den möglich ist, der Vairagya hat, Wunschlosigkeit, Verhaftungslosigkeit. Erfolgreiches Vairagya kommt nur, wenn du Selbstanalyse betreibst. Ohne Selbstuntersuchung ist Vairagya unmöglich und spiritueller Fortschritt unmöglich. Ohne, dass Wachheit im Inneren ist, ohne, dass Wachsamkeit im Inneren ist, und tiefe intensive Selbstsuche, jeden Tag, in jedem Schritt, in allem, was ich tue, in jeder Reaktion, in allem, was du denkst und tust, ist Vairagya nicht möglich. Vairagya muss unterstützt sein durch Wachsamkeit, durch Bewusstheit, durch Selbstbewusstheit. Immer wieder musst du Innenschau betreiben. Immer wieder braucht es Introspektion. Schau dir die innere Dimension deines Lebens an. Werde dir bewusst wo die Verhaftungen hingekommen sind, wo du Erwartungen hattest, wo du dich in etwas festgebissen hast.
Vairagya kann dir nicht durch deinen Guru gegeben werden. Es kann dir nicht durch Gott oder einen Weisen oder Heiligen gegeben werden. Diese können dir Inspiration geben. Ihr Beispiel kann dich erheben. Aber keiner kann dir Vairagya geben. Du selbst musst Introspektion betreiben und so zu Vairagya kommen. Du selbst als Sadhaka, als spiritueller Aspirant, musst die Arbeit machen. Du selbst musst voranschreiten. Du selbst brauchst Wachsamkeit und Bewusstheit. Du selbst musst sehr vorsichtig sein. Du solltest keinen Schlaf haben. Du musst immer wieder voranschreiten. Wenn irgendetwas gegen dein spirituelles Leben geht, musst du es abschalten. Wenn irgendetwas gegen deine Prinzipien und Ideale geht, dann musst du das verändern. Aber zunächst einmal musst du dir dessen bewusst sein. Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Betreibe Introspektion. Wenn du wie viele Aspiranten ein blindes Auge gegenüber deinen eigenen Schwächen zeigst, wenn du dir nicht bewusst bist, was in dir alles schief geht, wirst du kaum Fortschritte machen. Daher betreibe Introspektion. Schaue deine inneren Motive an und verändere.
Soweit die Worte von Swami Chidananda. Immer wieder sagt er uns, dass wir selbst verantwortlich sind für unseren eigenen spirituellen Fortschritt. Wir müssen uns selbst um ihn kümmern. Wir sollen kein Sklave von Umständen werden, sondern praktizieren. Sei dir bewusst, dass es vorangeht. Aber nur dann, wenn du Innenschau betreibst und daraus selbst eigene spirituelle Fortschritte entwickelst.
Soweit die Worte von Swami Chidananda aus seinem Buch „A Call to Liberation“ kostenlos erhältlich als PDF-Datei unter www.chidananda.org. Mein Name Sukadev von www.yoga-vidya.de.
Videovortrag zum Thema: Introspektion
Introspektion heißt Innenschau. Um auf dem spirituellen Weg voran zu schreiten, ist nicht nur wichtig was du praktizierst. Es ist auch wichtig, mit welcher Einstellung du praktizierst. Und um zu wissen woran du bei dir arbeiten sollst, ist es wichtig, Introspektion zu betreiben. Gehe den Weg bewusst. Betreibe Introspektion. Schaue dir deine Motive an. Gestalte deinen spirituellen Weg bewusst. Zu all dem bekommst du Anregungen in diesem Vortrag von und mit Sukadev. Dies ist eine freier Übersetzung der Niederschrift eines Vortrags des indischen Yogi Swami Chidananda.
Weitere Videos mit Übersetzungen von Vorträgen von Swami Chidananda
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- Erkenne dich selbst
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- Hindernisse auf dem spirituellen Weg
- Herzensgebet
- Beharrungsvermögen
- Grundlage des spirituellen Lebens
- Moral Grundlagen
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- Wert der Zeit
Siehe auch
- Einzigartigkeit Textauszug von Swami Chidananda
- Swami Chidananda
- Swami Sivananda
- Divine Life Society
- Guru
- Ashram
- Heilige
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- Atman
- Dattatreya
- Dipavali
- Diwali
- Einzigartigkeit
- Frieden
- Gott
- Guru Purnima
- Leben
- Mahasamadhi
- Sadhana
- Spirituelles Leben
Literatur von Swami Chidananda
- Light Fountain (Quelle des Lichts)
- Ponder these Truths (Nachsinnen über Wahrheit)
- A Call to Liberation (Aufruf zur Befreiung)
- Seek the Beyond (Suche das Jenseits)
- Early Morning Talks (Vorträge am frühen Morgen)